Beiträge von estadox

    Hallo Sunshine,

    danke für deine Antwort.

    Nein, wenn ich rational denke, muss ich sogar froh sein, diese Schlampe (sorry für die Wortwahl, aber bei den Infos, die ich inzwischen habe, ist es die einzig angebrachte..) los zu sein. Es wäre auf Dauer nie gut gegangen und ich muss froh sein, sie nicht geheiratet und mit ihr vor allem keine Kinder zu haben. Nur ist das mit der Liebe oft halt leider keine sonderlich rationale Sache, weshalb mir das Ganze noch immer enorm weh tut...

    Das mit meinem Vater liegt selbstverständlich außerhalb meines Verantwortungsbereiches, das ist völlig klar. Meine Mutter wird diesmal wohl endgültig den Schlussstrich ziehen, was ich für sehr gut halte. Allerdings hängt auch ne Menge hinten dran, u.a. das Haus, und um dieses zu halten werde ich wohl auch mit einsteigen müssen. Ist also alles auch nicht ganz so einfach für mich... Und ganz nebenbei habe ich noch ein Studium (erfolgreich ?) zu bewältigen...

    Ich habe bislang noch keinen Arzt oder Psychologen konsultiert, ich tue mir damit irgendwie schwer. Habe, gerade was psychische Probleme anbelangt, bislang noch nie externe Hilfe in Anspruch genommen...

    Würde denn die Inanspruchnahme eines Psychologen (wohl mehr wegen Depressionen / Liebeskummer, etc) von der Krankenkasse übernommen oder wäre dies selbst zu bezahlen?


    Gruß

    estadox

    Soo ich melde mich mal wieder zurück, auch wenn mir zuletzt niemand mehr geantwortet hat...


    Mir gehts momentan ziemlich schlecht, habe heute erfahren dass meine Ex mir schon als wir noch zusammen waren fremd gegangen ist und mit dem Typen ist sie jetzt auch so halbwegs zusammen, zumindest vögeln sie miteinander... So viel zum Thema es gibt keinen Neuen und sie wolle unabhängig sein und bla bla bla... Alles nur gelogen...

    Dazu kommt, dass ich seit heute weiß, dass mein Alter auch wieder das Saufen angefangen hat. Keine allzu große Überraschung für mich, dennoch ist auch das wieder eine sehr unschöne Nachricht. Schöne gibt es derzeit quasi gar keine, schon seit längerer Zeit nicht.

    Ich habe dennoch nichts getrunken seither, gebessert hat sich in meinem Leben dadurch leider bislang nichts. Rutsche gerade immer mehr in eine Depression rein und weiß nicht, wie ich da wieder rauskommen soll...

    So, eine Woche ist vorbei, mir geht es sehr gut, sowohl körperlich als auch psychisch (abgesehen von der Sache mit der Ex).

    Habe sogar schon etwas abgenommen, mache nebenher auch etwas Diät, wobei das Meiste wohl tatsächlich am nicht mehr vorhandenen abendlichen Bier liegt :)

    Wünsche allen eine gute Nacht.

    LG

    estadox

    Hallo ihr Beiden,

    erstmal danke für eure Beiträge.

    Zunächst zu deinem Beitrag Hartmut:

    Selbstverständlich ist dieses Forum hier keine Unterhaltungsplattform, als solche habe ich es auch auch nicht verstanden.

    Die Sucht ist die selbige, das ist korrekt, da habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt. Aber ich würde sagen, die Intensität und das Stadium der Fortschreitung sind dann zumindest mal individuell verschieden. Diese Formulierung trifft es eventuell besser.

    Auch nehme ich hier nichts auf die leichte Schulter, es war schon ein gewisser Schritt für mich, mich hier anzumelden, auch wenn es natürlich alles in der Anonymität des Internets abläuft.

    Ob meine Gedankengänge nun "nasse" Gedanken sind oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Dass etwas mit meinem Konsum nicht passt, war mir schon länger klar, nun habe ich aber zum ersten Mal den Vorsatz gefasst, wirklich dauerhaft aufzuhören. Und wie du selbst sagst, es braucht wohl tatsächlich Zeit, um Erfahrungen und Gedanken, mit denen ich mir schwer tue, sie so zu akzeptieren, anzunehmen.


    @ Martin


    Ich kann deine Hinweise bzw. deine Besorgnis über meine Vorgehensweise bzw. über meine diesbezüglichen Beiträge hier durchaus nachvollziehen. Wie schon beschrieben, ich hätte hier auch nichts bzgl. kaltem Entzug geschrieben, wenn ich nicht mehrfach bzgl. des Aufsuchens eines Arztes gefragt worden wäre. Ich gehe halt auf die Beiträge, die an mich gerichtet sind, ein und schreibe meine Meinung und die Wahrheit dazu (es wäre wohl nicht der richtige Weg gewesen, wenn ich dann einfach gesagt hätte, ja ich war bei nem Arzt und...). Ich will hier schon bei der Wahrheit bleiben.

    Und natürlich gebe ich dir vollkommen Recht, dass Alkoholiker (wobei sich das natürlich auf alle Süchtigen bezieht, egal ob Drogen, Spieler oder sonstiges) sich selbst und ihr Umfeld gerne belügen.

    Ich denke, dass ich in den letzten Tagen seit meinem Entschluss, aufzuhören, zum ersten Mal ehrlich zu mir selbst bin. Ich habe es inzwischen auch meiner Mutter mitgeteilt, wie meine Sicht der Dinge ist und dass ich komplett aufhören möchte.

    Deine Geschichte liest sich sehr heftig und wirkt extrem abschreckend. Und genau das ist so ein Beispiel (ich habe im privaten Umfeld ja selbst genügende gesehen) warum ich jetzt den Cut machen will und eben nicht so weit kommen möchte, bis irreparable Schäden an meinem Körper und in meinem Umfeld entstanden sind.
    Aber ich bin mir auch sehr sicher, dass deine Situation deutlich weiter fortgeschritten war, als die meinige derzeit zum Glück noch ist.

    Ich habe im Übrigen nicht vor, die ganze Geschichte komplett ohne Arzt und weitere (ggf psychologische) Hilfe durchzuziehen.

    Ich hoffe, ihr könnt meine Gedankengänge bzgl. meiner Vorgehensweise ein wenig nachvollziehen, bin aber ansonsten dennoch weiterhin über die Meinung der "alten Hasen" dankbar.

    LG

    estadox

    Gut, wie gesagt, ich bin nur darauf eingegangen, da ich mehrfach danach gefragt wurde und habe hierauf meine persönliche Meinung zu meinem persönlichen Fall gesagt. Wenn dies hier komplett unerwünscht ist, dann bin ich hier wohl falsch.

    Schade, fand es eigentlich durchaus interessant hier, aber ich finde, ein wenig tolerant anderen Meinungen gegenüber sollte man auch sein. Es ist nicht jede Sucht und jeder Fall genau gleich. Und ich ging davon aus, dass man hierüber eben auch sprechen kann in einem solchen Forum.

    Hallo Hartmut,


    natürlich um mich mit anderen über die ganze Sache zu unterhalten und letztlich von dem Zeug wegzukommen, hatte ich ja aber auch schon geschrieben.

    Es gehtmir auch nicht darum, mich aus irgendwas rauszuschleichen und es zu verheimlichen. Ich bin aber einfach der Meinung, dass ein Entzug unter ärztlicher Aufsicht in meiner Situation nicht notwendig ist, wie bereits mehrfach beschrieben.

    Daher stelle ich auch gerne nochmal meine Frage, die ich oben bereits gestellt hatte, aber leider keine Antwort erhielt:

    - edit, wir diskutieren hier nicht über den kalten Entzug, bitte respektiere das, danke, Tina -

    LG

    estadox

    Hallo Karsten,


    ich habe ja auch nur etwas dazu geschrieben, weil ich nun mehrfach gefragt wurde, ansonsten wäre ich da nicht näher darauf eingegangen. Und ich bin da ja grundsätzlich deiner / eurer Meinung, dass bei einer fortgeschrittenen Gewöhnung des Körpers an den Alkohol eine Entwöhnung ohne ärztliche Aufsicht wenig sinnvoll ist (mein Vater, der jeden Tag richtig prall war und die 0 Promille wohl wochenlang nicht erreicht hat, hatte damals nach 2-3 Tagen mehrere Krampfanfälle, wobei diese natürlich nicht auf den Alkohol zurückzuführen waren...).

    Ich nehme das Ganze mit Sicherheit nicht auf die leichte Schulter und es ist auch keinesfalls mein Ziel, irgendjemand zum kalten Entzug zu animieren, in keinster Weise.

    Ich hoffe, ich werde hier nicht missverstanden und für meine Einstellung verteufelt, aber ich denke, dass ich meine Situation (die durchaus nicht sonderlich positiv ist) schon realistisch einschätze.

    LG

    estadox

    Hallo Karsten,

    ja mir ist es durchaus bekannt, ich habe in den letzten Tagen sowohl hier, als auch in anderen Foren und allgemein im Internet extremst viel über das Thema Alkoholsucht allgemein und natürlich auch über das Thema kalter Entzug gelesen.

    Ich weiß, dass ich mich mit dieser Aussage hier nicht unbedingt beliebt mache, aber ich glaube einfach nicht, dass mir diesbezüglich eine Gefahr droht. Wie schon beschrieben, habe ich auch in der Vergangenheit nicht jeden Tag getrunken (okay, in den Wochen nach der Trennung schon), und auch nie harten Alkohol. Weiterhin sind es ja wohl insbesondere die ersten 5 Tage, die diesbezüglich besonders gefährlich sind und diese sind ja bereits überstanden.

    Nur um das nochmal klarzustellen - ich will hier in keinester Weise etwas beschönigen, verharmlosen oder sonst etwas, ich habe hier immer die Wahrheit geschrieben (was würde es mir sonst auch bringen, hier zu schreiben, wenn ich lügen würde?), aber bzgl. des Kalten Entzuges und den Gefahren sehe ich bei mir jetzt kein Problem, da ich wohl (wenn ich mich mit anderen Vergleiche) noch ziemlich am Anfang der "Alkoholkarriere" stehe (wo ich hoffentlich auch bleiben werde..).

    Da ich jetzt schon mehrfach durch diverse Mitglieder hier auf das Risiko angesprochen wurde (was ich durchaus positiv auffasse, mir ist klar, dass es jeder hier gut meint), hätte ich auch eine Gegenfrage - - edit, keine Diskusionen über den kalten Entzug bitte, danke, Tina -

    LG

    estadox

    Guten Morgen Trek,


    hmmmm heute bin ich eher wieder schlechter drauf und muss leider viel an meine Ex denken, nachdem es gestern genau 4 Wochen nach der Trennung waren... Habe noch immer extremst an der Sache zu knabbern und das wird wohl auch noch sehr lange der Fall sein...

    Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, was du mir sagen wolltest, aber wohl, dass Liebeskummer es nicht erfordert Anti Depressiva einzunehmen. Wie bereits geschrieben habe ich diese ja bereits wieder abgesetzt, nachdem ich nun wenigstens wieder ein klein wenig am Leben teilnehme. Die ersten Wochen nach der Trennung lag ich halt quasi ausschließlich im Bett, habe geheult und so gut wie nicht geschlafen und ein Ende hiervon war nicht in Sicht, daher habe ich das mit den Medikamenten mal ausprobiert.


    Wenn ich meine schlechte Stimmung, die auf oben ausgeführte Situation zurückzuführen ist, ausklammert, geht es mir soweit gut. Sowohl körperlich (es ist lediglich noch ein leichtes Zittern vorhanden, mein Schlaf wird so langsam auch besser, bin momentan immerhin bei 5 Stunden angekommen pro Nacht) als auch psychisch - ich verspüre derzeit keinerlei Drang oder Lust auf ein Bier. Morgen Abend ist dann schon mal die erste Woche geschafft.

    Achja - zur Überschrift - es ist ja nicht unbedingt etwas, worüber man froh ist oder worauf man stolz ist, wenn mein ein Problem mit Alkohol hat - daher die Überschrift ;)

    LG

    estadox

    Hallo Katha,

    danke für deinen ausführlichen Beitrag :)

    Ja, die Sache mit der Streiterei, wer denn nun fährt, kenne ich selbst auch nur zu gut von früher :) In letzter Zeit kam es eigentlich kaum noch dazu, da ich nicht mehr viel weggegangen bin, sondern meist zu Hause vorm Fernseher meine Biere getrunken habe, was eigentlich ja schlimm genug ist...

    Zum Thema bzgl. Alkohol und Psychopharmaka - ich habe seit gestern nun auch keine Anti Depressiva mehr genommen, da es bei mir inzwischen auch psychisch schon wieder ganz langsam aufwärts geht (was nicht an den Anti Depressiva liegen kann, da diese wohl erst nach ca. 10 Tagen ihre Wirkung entfalten). Ich denke, nach der Trennung vermehrt zu trinken, war wohl das Falscheste, was ich tun konnte und hat mich nur noch depressiver gemacht. Aber in dem Moment war mir eben wirklich alles egal, da sie meine große Liebe war / ist und ich mit dem Verlust nur sehr schwer umgehen konnte und noch immer kann.

    Bezüglich des Themas kalter Entzug - wie gesagt, ich will hier in keinster Form etwas verharmlosen und habe mich bewusst hier angemeldet - habe ich mich auf diversen Seiten (von denen ich denke, dass diese durchaus seriös erscheinen) eingelesen. Hierbei war darüber zu lesen, dass insbesondere Spiegeltrinker, was ich definitiv nie war (ich habe jeden Tag meine 0,00 Promille erreicht), den Gefahren des kalten Entzuges ausgesetzt sind. Ich habe wie gesagt, fast nie harten Alkohol zu mir genommen. Dass dennoch ein Restrisiko bleibt, bestreite ich in keinster Weise. Weiterhin habe ich gelesen, dass diese Gefahren in den ersten 5 Tage besonders drohen, heute bin ich ja schon bei Tag 5 und es geht mir körperlich sehr gut, psychisch wie gesagt auch schon ein wenig besser.


    Was du sonst so schreibst bzgl. Würde, Selbstbewusstsein etc. kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Ich habe keine Lust mehr, nach 4 Bier zu erzählen, ich hätte nur eines getrunken und immer wieder entsprechende Ausreden zu finden. Weiterhin muss ich froh sein, dass ich noch im Besitz meines Führerscheines bin, da ich auch mehrmals mit einigen Bier gefahren bin und einige wenige Mal auch schon im stark betrunkenen Zustand. Einmal kam es sogar vor, dass ich am nächsten Tag von der Fahrt nichts mehr wusste und erst mal schauen musste, wo mein Auto steht... Das spricht ja dann auch deutlich für sich. Und ein Verlust des Führerscheins hätte bei mir beruflich fatalste Folgen. Und ich denke, letztlich wäre es nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn irgendwann abgegeben hätte...

    So weit erstmal von mir, ich freue mich über jeden Beitrag.

    Auch dir / euch einen schönen Sonntag

    Liebe Grüße

    Hallo ihr Beiden,


    also das kam jetzt wohl etwas falsch raus... Ich habe zwar auch zu meiner Freundin bzw. Ex-Freundin (es fällt mir nach der langen Zeit noch immer verdammt schwer, sie als solche zu bezeichnen, da ich sie über alles liebe...) gesagt, dass ich für sie das Trinken aufhören würde, der jetzige Entschluss hat aber weniger mit ihr zu tun bzw. damit, dass ich glaube, sie dadurch zurückzugewinnen.

    Ich bin bislang trotz der ganzen Trinkerei immer gut durchgekommen. Hatte nie Probleme am Arbeitsplatz, den Führerschein weg oder dergleichen. Nun habe ich aber zum ersten Mal eine schlimme Konsequenz (zumindest teilweise alkoholbedingt) erleben müssen mit der Trennung von meiner Freundin... Und dies hat mir nun die Augen geöffnet - hoffe ich...

    Inzwischen ist Tag 4 bald vorbei, mir gehts soweit gut, lediglich noch ein wenig zitternde Hände sind vorhanden, aber das ist auch schon viel besser geworden...


    Auch mir geht es wie dir Bob (wenn ich deinen Namen richtig deute bist du ja in meinem Alter bzw. gerade mal 2 Jahre älter als ich), ich kann es mir ebenfalls noch schwer vorstellen, von nun an nie mehr etwas zu trinken, aber ich versuche, darüber gar nicht großartig nachzudenken im Moment sondern von Tag zu Tag zu schauen. Und momentan fehlt mir nichts.

    Natürlich ist es aber schade, dass wir durch den missbräuchlichen Gebrauch des Alkohols den normalen Gebrauch im Rahmen einer Feierlichkeit o.ä. unmöglich gemacht haben, aber damit müssen wir wohl leben...

    Katharsis - meine komplette Verwandtschaft arbeitet quasi im ärztlichen- oder Pflegebereich - die AntiDepressiva habe ich auf diesem Wege erhalten, also ohne offizielle ärztliche Aufsicht. Ich hoffe, ich werde jetzt nicht gleich zerrissen hier...

    Und nochmal zum Thema mit meiner Freundin - ich sehe, selbst wenn ich jetzt komplett aufhöre zu trinken, nur minimalste Chancen diese zurück zu gewinnen, so brutal das auch für mich ist. Letztlich war zwar die Trennung der Anstoß meines Umdenkens, aber der Grund ist wie gesagt nicht der Wunsch, sie zurückzuerhalten, da die Chance gen 0 geht...

    Liebe Grüße

    Hallo,

    nachdem ich seit heute hier freigeschalten bin, kopiere ich mal den Text aus dem Vorstellungsbereich in etwas gekürzter Form hier rein:


    Hallo,


    ich habe jetzt seit gestern viele Beiträge hier im Forum gelesen und mich entschlossen, selbst hier zu schreiben.

    Kurz zu mir - ich bin 29 Jahre alt, habe einen guten Beruf und studiere in diesem Beruf gerade.

    Zur Geschichte:

    Vorab - ich denke, dass ich schon durch meine Gene absolut vorbelastet bin. Mein Opa (väterlicherseits) hatte selbst nie ein Problem mit Alkohol, er hat mal am Abend 1-2 Bier getrunken, aber nie mehr. Ich habe ihn auch nie betrunken gesehen.

    Von seinen männlichen Nachkommen haben oder hatten aber quasi alle mehr oder weniger ein Problem mit Alkohol. Weiter möchte bzw. sollte ich dies hier im öffentlichen Bereich wohl nicht ausführen...

    Ein Zufall wird das wohl kaum sein, dass quasi alle männlichen Nachkommen meines Opas ein Problem mit Alkohol haben. Denke da ist doch einiges genetisch bedingt.

    Nun zu mir. Mit dem Alkohol begann es mit 15/16 Jahren, als man eben die Wochenenden mit Kumpels auf Parties / im Bauwagen verbracht hat. Da ich zu der Zeit noch keinen Führerschein hatte und immer ältere Freunde in der Clique dabei waren, musste man natürlich nie fahren, wodurch man ja jedes WE trinken konnte.

    Mit Ende 16 begann dann meine Ausbildung, bei der ich unter der Woche in einem Wohnheim mit Kollegen untergebracht war. So kam es, dass man auch hier Abends oft sehr lange zusammensaß und reichlich Alkohol trank. Am Wochenende dann heim zu den Kumpels und es ging weiter.

    Mir war zu der Zeit natürlich noch nicht bewusst, dass mit mir irgendwas nicht stimmt, schließlich habe ich nie zu Hause und nie alleine getrunken. Wenn ich aber mit anderen unterwegs war, war ich oft der Vollste von allen. Die anderen waren betrunken, ich war richtig voll... Im Nachhinein betrachtet war das wohl schon ein deutliches Warnsignal, dass bei mir da irgendwas nicht stimmt.

    Irgendwann wurde es dann immer weniger mit dem Weg gehen mit zunehmendem Alter. Mein Bier habe ich dennoch weiterhin sehr gerne getrunken, irgendwann dann auch zu Hause vor dem Fernseher.

    Vor gut 5 Jahren mit 24 habe ich dann meine Freundin kennen gelernt, eine bildhübsche Frau, ich weiß bis heute nicht, wie ich an sie ran kam. Anfangs habe ich in der Folge auch deutlich weniger getrunken, es wurde dann aber auch immer mehr. Natürlich führte das Thema Alkohol auch desöfteren zum Streit mit ihr. Letztlich habe ich oft versucht, dann zu trinken, wenn wir uns nicht sahen (was aufgrund beruflicher Situation / Schichtarbeit / Schule bzw. Studium an unterschiedlichen Orten) häufig der Fall war.

    Zwischendurch, insbesondere, wenn ich Diät machen wollte (wenn ich nicht sehr auf mein Ess- und Trinkverhalten achte, nehme ich relativ schnell zu) habe ich mal 2-3 Monate keinerlei Alkohol zu mir genommen, irgendwann aber wieder damit angefangen (es war zu der Zeit auch nie mein Ziel, komplett aufzuhören, obwohl ich mich in der Phase eigentlich immer viel besser fühlte und viel besser schlafen konnte).

    Jedenfalls hat mich meine Freundin vor fast genau 4 Wochen nun verlassen. Als Grund nannte sie zwar nicht den Alkohol sondern diverse Dinge, ich bin mir aber sehr sicher, dass der Alkohol eine tragende Rolle dabei gespielt hat.

    In einem Gespräch 2 Wochen später habe ich ihr gesagt, was ich alles ändern würde und ihr auch gesagt, dass ich für sie gänzlich mit dem Trinken aufhören würde, woraufhin ich als Antwort allerdings nur erhielt: "Das wird sich eh nie ändern".

    Ich habe die erste Woche nach der Trennung nichts getrunken, dann aus Frust heraus wieder eine Kiste Bier gekauft und seither zwischen 2 und 7 Bier am Tag getrunken, letztmalig am Dienstag.

    Nun bin ich den 3. Tag ohne Alkohol, wobei es mir am Mittwoch zum allerersten Mal wirklich schlecht ging (zittrige Hände, sehr komisches Gefühl im Magen, irgendwie neben der Spur). Nehme allerdings auch seit Dienstag Anti Depressiva und weiß nicht, inwieweit diese dazu beitragen. Habe ja schon öfters mal mehrere Tage oder Wochen nix getrunken, bis auf das Zittern hatte ich das Gefühl aber noch nie...

    Jedenfalls ging und geht es mir psychisch aufgrund der Trennung von meiner Freundin, dem Besten was mir je passiert ist, enorm schlecht. Ich kann sie aber verstehen, wer hat schon Lust darauf, mit 22 einen Freund zu haben, der ständig trinkt?

    Ich habe nun zum ersten Mal den Schluss gefasst, mit dem Trinken aufzuhören. Ich weiß, dass dies verdammt schwer ist, weiß aber auch, dass es mit einem eisernen Willen möglich ist. Und vielleicht habe ich bei meinerFreundin, wenn sie sieht, dass es mich auch ohne Alkohol gibt, doch noch eine Chance...

    Vielen Dank fürs Lesen meines langen ersten Beitrages!