Beiträge von Chaosnudel

    Für die die es noch interessiert schreibe ich ein kleines Update.

    Mittlerweile habe ich seit einem halben Jahr keinen Kontakt mehr zu meinen Erzeugern und es war die richtige Entscheidung! Ich muss nicht mehr versuchen die gute Tochter zu sein damit ich gemocht werde. Ich war eine gute Tochter, aber diese Leute sind ganz einfach keine guten Eltern!

    Also musste ich Abstand nehmen und den Traum von einer intakten Familie beerdigen. Das war unglaublich hart. Es war Trauer, auch wenn die Familie wie ich sie mir erträumt und gewünscht habe niemals in dieser Form existiert hat, war der Abschied von diesem Wunschtraum wie ein endgültiger Abschied. Das war schrecklich und ich war unten. Aber der Abschied war zwingend nötig.

    Mittlerweile genieße ich den Abstand sehr. Kein Drama mehr, keine Einmischung mehr, keine Unterdrückung meines inneres Wesens mehr weil ich zu eigenständig werde und nie mehr als Spielzeug von zwei unglaublich kranken Menschen benutzt werden. Mich nie wieder verbiegen müssen um dem Bild der Familie wie meine Erzeugerin es wollte zu entsprechen.

    Ich hatte schon mal vor Jahren eine Weile den Kontakt abgebrochen und irgendwann wieder aufgenommen. Diese zweite Chance für meine Erzeuger haben sie nicht wahrgenommen und in den Sand gesetzt. Eine weitere wird es aus Selbstschutz für mich nicht geben. Ich habe getan was in meiner Macht steht und erkannt: ich kann diese Leute nicht ändern, sie wollen sich nicht ändern und werden mich zerstören wenn ich sie lasse und nicht gehe. Einfach nur weil sie sich ihren Problemen nicht stellen wollen und ich als Spielzeug zu Ablenkung gedacht bin. Wahrscheinlich der einzige Zweck warum ich überhaupt geboren wurde, denn eigentlich sollte nach meiner Schwester mit Kindern Schluss sein..

    Jetzt bin ich frei, fühle mich mittlerweile immer stabiler, habe so einige Meilensteine in den letzten 6 Monaten erreicht und eine Umschulung sehr erfolgreich abgeschlossen. Jetzt muss ich nur noch sattelfest werden und finanziell in stabilere Bahnen kommen. Auch zu meinen Geschwistern habe ich wieder Kontakt und ohne die gezielte Entfremdung durch unserer Erzeuger ist der Kontakt wunderbar, sehr nah und unbelastet. Das genieße ich sehr und merke wie gern ich die beiden habe.

    Ich weiß nicht ob meine Erfahrung vielleicht irgendeinem helfen der oder die in derselben oder ähnlichen Situation steckt. Vielleicht kann da der ein oder andere dadurch Hilfe finden oder Tipps draus ziehen. Ich bereue den Kontaktabbruch nicht! Mir geht es gut, auch die Schuldgefühle sind weg. Denn Schuld muss ich nicht empfinden, ich habe getan was ich konnte doch beide sind erwachsen und haben sich frei entschieden im Elend, Dreck und zerstörten Seelen zu leben. Aber mich ziehen sie da nicht mehr weiter hinein!

    Hallo,

    nachdem jetzt schon einige Monate vergangen sind, habe ich mal in diesen Thread geschaut und wunder mich über meine eigene Blödheit.
    Mittlerweile weiß ich wie abartig krank besonders meine Mutter ist. Sie ist eine extrem erfahrene Lügnerin die sehr, sehr gerne und erstklassig manipulieren kann. So sehr, dass sie sogar einen Keil zwischen meine Geschwister und mich getrieben hat. Sie saß damals wie heute wie eine Spinne im Netz ihrer Lügen und hat den Informationsfluss gezielt kontrolliert weil sie alle so programmiert hatte, dass auch alle Infos oder Kontaktaufnahmen über sie liefen. Und hat jedem eine andere Lüge erzählt.

    Unglaublich was für Geschichten jetzt ans Tageslicht kommen.
    Erst jetzt…weil ich mich mittlerweile von ihren Puppenspielerfäden befreit habe. Jetzt erst sehe ich, dass Menschen ihr nur nützen wenn sie krank sind. Denn dann kann sie sich als die aufopferungsvolle Helferin darstellen die doch soooooooooooooo unendlich mitleidet und so viel tut. Gesund nutze ich ihr nichts also musste ich krank und verhaltensauffällig sein. War ich es nicht, dann wurde so lange für Außenstehende unsichtbar auf mich eingewirkt bis ich wieder zerbrach und sie mit meinen Depressionen sehr glücklich machte.
    Wer von außen versuchte das System zu durchbrechen wurde als böse und bedrohlich dargestellt. Wir alle gegen den Rest der Welt, die da draußen wollen uns was, nur in der Familie sind wir sicher und alles ist super und in Ordnung.

    Erst seitdem ich mich - zumindest größtenteils - befreit habe, unbeeinflussten Kontakt zu meinen Geschwistern habe sehe ich was da ablief. Und mir wird schlecht!

    Was mein Vater mir durch die Sauferei, die Schläge und die daraus resultierende panische Angst in solchen Situationen antat war schlimm (und bleibt es auch) aber den schlimmsten Schaden hat die konstante seelische Aushöhlung durch meine extrem gestörte Mutter angerichtet. Als ich schließlich früh aus dem Elternhaus floh, war ich innerlich leer. Ein Nichts das auf Eingaben von außen wartete, eine eigene Persönlichkeit kaum vorhanden. Der Weg diese zu entwickeln war extrem schmerzhaft und dauert immer noch an.

    Kennt das hier wer? Bei wem scheint noch der Co-Abhängige Elternteil seine Rolle eigentlich total toll zu finden? So dass diese noch so richtig extrem gelebt wird selbst wenn der Alkoholiker (scheinbar?) trocken ist?

    Ich habe teils massive Probleme meiner eigenen Wahrnehmung zu trauen. Zu erkennen, was schlimm ist und was nicht. Ich sehe beim bloßen drüber nachdenken vieles als nicht schlimm an und erst wenn ich das Ganze von einem „normalen“ Standpunkt aus betrachte, seh ich wie unglaublich gestört meine Kindheit ablief.
    Kriegt man sowas in den Griff, kann man lernen seiner Wahrnehmung wieder zu trauen wenn die einem sagt: „das was da abläuft ist falsch“?
    Ich habe Angst, dass das so tief in mein Hirn eingebrannt wurde, dass das nie wieder weggeht. Und ich den Rest meines Lebens irgendwie kippelig unterwegs sein muss…

    Lg
    Chaosnudel

    Tja wieder einige Zeit vergangen und irgendwie hab ich den Eindruck, dass zumindest das EKA-Forum mehr oder weniger tot ist.
    Ich selbst kann und mag in anderen Threads nicht wirklich schreiben, dazu habe ich definitiv nicht die Erfahrung. Und die erfahrenen Mitglieder hier scheinen auch nicht wirklich da zu sein?

    Von daher werd ich ich mich dann erstmal wieder zurückziehen. Hier mehr oder weniger Selbstgespräche führen und mich dabei einsam zu fühlen mag ich nicht, das kann ich auch zu Hause.

    Ich werd weiter meine Therapie machen, weiter darum kämpfen Gefühle als was normales ansehen zu können was ich derzeit auf keinen Fall kann. Ich fühl mich deutlich sicherer wenn alles in mir drin abgetötet ist und ich als Maschine funktioniere. Keine Ahnung ob ich das ändern kann, mal sehen.
    Die Gesamtsituation bleibt sowohl emotional als auch finanziell bei mir so angespannt, dass ich schon nervöse Ticks entwickele. Das hab ich noch gebraucht :(

    Allen Anderen hier viel Glück und starke Nerven im Umgang mit den eigenen Problemen. Vielleicht schlag ich irgendwann nochmal auf.

    Grüße
    Chaosnudel

    Hallo Zoi,

    ich kann da nur aus meiner eigenen recht kurzen Erfahrung berichten.

    Ich gehe seit rund 2-3 Monaten in eine solche Gruppe und grad die 12- Schritte werden bei uns eher als Anleitung gesehen sich nicht selbst immer wieder die Schuld aufzulasten sondern auch mal was abzugeben. Religiosität egal in welcher Form ist da nicht gefordert.
    Wenn dich die "höhere Macht" in der Beschreibung irritiert, dann setz geistig für dich doch einfach etwas ein was für dich als eine Art "oberste Instanz" in Hinblick auf dich selbst dient. Und wenn es der eigene Verstand ist oder das Verantwortungsgefühl, der Wille usw.
    Die Philosophie der Gruppe leitet sich nunmal aus einer christlich geprägten Gesellschaft her, aber bei uns wird darauf zb überhaupt nicht gepocht und es spielt auch keine Rolle.
    Ich münze das Ganze für mich selbst auch um in etwas das mich persönlich dann motivieren soll auch mal die ständigen Schuldgefühle sein zu lassen.

    Sektenähnlich ist das nicht. Es gibt gewisse Grundregeln, die einem am Anfang seltsam vorkommen, die aber letzten Endes dazu dienen das ganze nicht ausufern zu lassen. zb ins um-sich-gewerfe mit Ratschlägen wenn man vielleicht einfach mal laut aussprechen möchte was einen bewegt ohne gleich auf Lösungen aus zu sein...

    Mir hilft das sehr und mich kannste eher als halbe Atheistin bezeichnen :lol:

    Lg
    Chaosnudel

    So ich melde mich mal wieder hier, auch wenn hier grad recht wenig los ist?
    Ich hatte vor kurzem mein Erstgespräch bei einem netten Therapeuten und werde da die Therapie machen. Mal schauen was dabei rumkommt, ob ich ein wenig von meiner Unsicherheit mit seiner Hilfe bewältigen kann, sodass ich nicht jeden Tag als Kampf gegen den Selbsthass erleben muss.

    Denn im Moment geht es mir nicht gut und ich halte mich selbst mal wieder für Abfall, irgendeine wertlose Kreatur, nicht mal mehr wirklich menschlich…Kommt immer wieder und die Gedanken sind schneller da als ich sie stoppen kann.

    Allerdings habe ich auch wenig Kontakt zu meinen Eltern derzeit und bin einerseits erleichtert darüber, andererseits voller Schuldgefühle und im inneren Zwang dort wieder anrufen zu müssen. Aber ich weiß, wenn ich das mache hasse ich mich selbst noch mehr als ohnehin schon und ich muss mich dann wieder gegen Lebenseingriffe meiner Mutter wehren.
    Das bekommt mir besonders im Moment nicht gut, ich muss meine Kraft einteilen. Die reicht grad so eben fürs funktionieren im Arbeitsalltag, ansonsten für kaum noch etwas.

    Ich bin schon froh, wenn ich den Haushalt einigermaßen hinbekomme, ab und an mit Freunden telefoniere und meinen Sport nicht komplett lasse. Ansonsten fall ich abends schon früh todmüde ins Bett und brauch morgens fast 1 ½ Stunden um richtig wach und ansprechbar zu sein. Alles eine Quälerei grad, aber trotzdem bemühe ich mich wenigstens einmal am Tag zu lachen, oder zumindest schmunzeln. Ein Tag ohne Lachen ist für mich ein verlorener Tag!

    Mag sein, dass ich deswegen von vielen als oberflächlich wahrgenommen werde oder ich wie jemand wirke der das Leben nicht ernst nimmt, aber nur so überlebe ich. Mein Humor hat mir schon manches Mal den Hals gerettet wenn ich selbst in der schlimmsten Depression noch mit (manchmal tiefschwarzem) Galgenhumor noch ein wenig Licht in mein Leben bringen konnte. Das heißt nicht, dass ich nicht weniger traurig bin oder alles weniger schlimm, es wird nur so überhaupt noch erträglich für mich.

    Mal schauen was noch kommt…

    Hallo Aiko,

    naja dass, meine Kindheit scheiße war und meine Eltern nicht normal hab ich irgendwann als kleines Kind gelernt.
    Allerdings nur weil mir auffiel,
    -dass andere Kinder eben NICHT geschlagen werden,
    -dass deren Vater NICHT säuft und danach böse wird,
    -dass deren Elterhaus sauber ist, die Küche nicht bestialisch stinkt und dort keine Haufen von verschimmelten, lange abgelaufenen Lebensmittel rumliegen
    -die Mutter dort eben nicht irre irgendeinen Schrott hortet, sodass man Schränke nicht öffnen darf weil dort mit macht alles reingestopft wurde

    Das merkt man aber erst nach und nach, vorher war das für mich normal.

    Danach erst dacht ich: das geht nur mir so, ich bin bekloppt. Und nu merk ich, wie du schon sagst: ich bin nicht allein. Da draußen haben noch mehr denselben Dachschaden wie ich :lol:
    Für mich persönlich sehr tröstlich.

    Im geschlossenen Bereich kann ich mich aus finanziellen Gründen nicht anmelden, sitzt halt nicht drin.
    Von daher muss der offene Bereich für mich ausreichen.

    Übrigens habe ich eventuell einen Therapieplatz in Aussicht. Habe den nächsten Wochen mein Erstgespräch, mal schauen ob das klappt.

    Wäre schön denn die Wartezeiten die mir bei vielen anderen Therapeuten genannt wurden sind unter aller Kanone...
    Mindestens 6 Monate bis zu einem Jahr...wenn überhaupt dazu ne Aussage gemacht wurde. Bei Einigen musste ich schon am Telefon nen halben Seelenstriptease machen und dann kam oft: "uh tja, das wird eigentlich zuviel, dafür hab ich keine Kapazitäten frei, da haben Sie aber nen ganzen Packen , hmm.."
    Danke liebe Therapeuten, dass das viel ist weiß ich selbst! :?

    So nu hab ich mich ne Zeit nicht gemeldet. Ich brauchte mal ein paar Tage ohne das Thema.

    Vor allem habe ich mir 2 Bücher bestellt und besonders bei einem echt beim lesen schlucken müssen. Ich werd das in meinem Tempo durcharbeiten müssen, ich merk, dass ich es immer wieder weglegen muss weil so vieles davon erstmal schwere Kost ist. Auch wenns zutrifft, dass mir die Kindheit regelrecht vergiftet wurde: das sich einzugestehen ist sauschwer.

    Irgendwie hab ich immer noch im Hinterkopf den Gedanken: "Ich bin doch das schwarze Schaf der Familie, das ganze ist nur deswegen passiert weil ich wertloser Dreck bin und alles falsch mache was es zu machen gibt!"
    Sich einzugestehen, dass das eben nicht so ist sondern mir sehr übel mitgespielt wurde ist schwierig.
    Nicht so sehr die Wut die mit dem Gedanken einhergeht, sondern eher die dadurch entstehenden höllischen Schuldgefühle :?

    Hallo Toru-Chan,

    tja leider ist der Psychoterror nicht so „laut“ wie man sich das vielleicht vorstellt, sondern eher „still“…im geheimen, da wo Außenstehende das nicht erkennen können.
    Im Kopf entsteht diesbezüglich immer ein Bild bei mir:
    Meine Mutter wie sie mir, bildlich gesprochen, irgendeine tolle Sache hinhält und anderen dann zeigt wie sehr ich mich drüber freue und zappelnd dran hänge und jeder ist begeistert über diese unglaublich geniale, fürsorgliche Mutter…nur sieht keiner, dass sich tief in diesem tollen Köder ein Bündel an perversen Haken befindet und ich nicht zappel weil ich mich freue, sondern dass ich wahnsinnige Schmerzen leide, mich nicht losreißen kann und nach Hilfe schreie!
    Vor allem hat keiner mitbekommen, dass ich nicht unbedingt freiwillig nach dem Köder geschnappt habe, sondern dieser mir gewaltsam in die Klappe gerammt wurde.

    Wie oft wurde mir schon gesagt: boah deine Mutter ist so toll, die kümmert sich richtig, wollen wir tauschen?
    Die meisten waren erschrocken wenn ich sagte: Die ist nicht toll sondern ein Monster und ja bitte, die kannste haben!

    Es gibt heute noch immer wieder Momente, wo ich einen unglaublichen Hass auf diese Frau habe. Und mich gleichzeitig in Grund und Boden schäme, denn so sollte man nicht über die eigene Mutter denken. Dass ich das trotzdem darf, das lerne ich grad erst mühsam bei meiner SHG.
    Aber ich merke immer mehr, dass zwar mein Vater unendlich viel mit seiner Sauferei zerstört hat. Aber das hätte ich wohl noch wieder zusammensetzen können. Die Scherben in mir wurden aber durch meine Mutter mit Nachdruck zu Staub zermahlen und jedes Mal wenn sie merkte, dass ich wieder aufstand hat sie wieder nachgesetzt und mir immer dabei vor die Augen gehalten: sie meint es doch nur gut! Sie will mir doch nur helfen, ich könne doch nicht leben ohne sie! BAH!

    Und Umzug kommt definitiv nicht in Frage. Ich habe seit meiner Kindheit chronische Depressionen. Erst in den letzten 2-3 Jahren bin ich überhaupt Vollzeit arbeitsfähig, sattel derzeit in einer tollen Umgebung beruflich um (daher auch die knappe Finanzsituation) und habe Aussicht danach hier zu bleiben.
    Ich habe meine Freunde hier, das wichtige Psycho-Soziale Netz, das ich in Krisensituationen brauche und auch meine Arbeit ist hier.
    Allerdings ist meine Heimatstadt nicht klein und ich habe die ganze Stadt zwischen meinen Eltern und mir. Zutritt hat grad meine Mutter in dieser Wohnung nicht.
    Die Einmischung habe ich schon recht weit runter fahren können. So schlimm wie vor einigen Jahren ist es nicht mehr, dafür bin ich schon zu selbstbewusst geworden. Vorher war ich tatsächlich das kleine Mädchen und hab mir alles gefallen lassen.
    Mittlerweile entwickel ich mehr und mehr mein eigenes Ich. Aber da kommen immer wieder Altlasten zum Vorschein, die mir nen Schlag in die Magengrube versetzen. Ich suche mittlerweile auch händeringend nach nem Therapeuten aber die Sache mit den Wartelisten kennen wir alle denke ich ;)

    Die Leute die auf meiner Seite stehen geben keine Auskünfte raus. Allerdings schwächt das die Versuche meiner Mutter nicht ab. Und ich hab damals auch erstmal einige falsche Freunde aussortiert, die ihr regelrecht alles über mich zukommen ließen.
    Es ist vielmehr der konstante Versuch jede Einzelheit über mein Leben zu erfahren die mich so schlaucht. Ich trau mich eh nicht, dort noch irgendwas über mein tägliches Leben preiszugeben aus Angst, dass sie das wieder für sich verwendet und mir dadurch irgendeinen Schaden verursacht.
    Reicht mir ja schon wenn sie in Floddermanier irgendwo aufschlägt, denn ich schäme mich mit der verwandt zu sein.

    Oh man, beim Schreiben merke ich grad, wie sehr mir das weiterhin zusetzt. Tja, da muss ich noch ne Weile durch. Ich hab schon viel anderes erreicht, das steh ich auch durch!

    lg
    Chaosnudel

    ps: sorry wenn ich hier alle mit Text erschlage, mir geht einfach soviel durch den Kopf :oops:

    Hallo Toru-Chan,

    ich denke auch, dass mein Eindruck richtig ist. Denn mein Bauchgefühl stuppst mich nicht nur dahin sondern schreit regelrecht. Ich rechne nur mit dem üblichen Abwiegeln, niedermachen und Schuld auf die Umstände, die böse Welt und besonders auf mich schieben.
    Und das ist etwas auf das ich mich nicht besonders freue :-/

    Richtig Kontakt abbrechen konnt ich damals nicht. Von meiner Seite aus hab ich keinen Kontakt gewünscht und dies auch sehr sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, aber meine Eltern (besonders meine Mutter) haben das nicht ernstgenommen. So wurde also munter weiter Briefe/Karten/Notizen geschickt,
    sie tauchten im Abstand von 2-3 Wochen bei meiner Arbeitsstelle auf,
    -riefen dort und bei mir daheim an,
    -standen vor meiner Tür,
    -sprachen Freunde an,
    -schickten Pakete mit irgendwelchen Geschenken,
    -schickten Verwandte vor die mir sagen sollten wie sehr meine armen alten Eltern doch leiden würden und wenn ich wieder zurück kommen würd, dann würden sie mir doch auch finanziell helfen können,
    -versuchten meinen Psychiater auszuhorchen und für ihre Zwecke einzusetzen (was mir dieser stinksauer berichtete) hat zum Glück nicht geklappt, er hat sie aus seiner Praxis geworfen ^^
    und und und.

    Ich konnte nicht mehr, ich hab durch das ständige Auftauchen bei meiner Arbeit Ärger bekommen mit meiner damaligen Chefin, mit meiner Vermieterin, Freunde waren genervt und ich hab immer nur gedacht: was kommt denn nun wieder? Auch wenn ich deutlich alles abgewehrt und auch klargemacht hab, dass sie mich in Ruhe lassen sollte: es war egal! Ich habe keine eigene Meinung, kein eigenes Leben, kein eigenes Bewusstsein und auch kein Recht darauf...zumindest wenn man nach meinen Blutsverwandten geht

    Ich war irgendwann einfach mürbe und hab aufgegeben.

    das ist ein paar Jahre jetzt her und ich hab das aufgeben von der ersten Sekunde an bereut!


    Möglichkeiten finanziell da raus zu kommen habe ich leider nicht. Da hab ich schon alles ausgeschöpft. Aber wenn alles so klappt wie ich mir das vorstelle, dann bin ich in etwa einem Jahr finanziell auf festen Beinen und unabhängig. Darauf arbeite ich mit Hochdruck hin…

    lg
    Chaosnudel

    Tja nun hab ich mich mal weiter durch die Foren gelesen und erkenne immer mehr Verhaltensweisen von nassen Alkoholikern bei BEIDEN Elternteilen von mir wieder.

    Ich hatte schon einige Zeit vermutet, dass mein Vater nicht mehr trocken ist, bzw. es nie wirklich war.
    Er trinkt weiterhin seine 3-4 Flaschen Alkoholfreies Bier am Abend, es wurde weiterhin einiges an Wein im Keller gelagert (Aussage meiner Mutter: Er brauch nicht mehr aufzupassen, er hat es überstanden), er hat nen irren Verbrauch an Hustenbonbons, hat mittlerweile immer wieder mal Gedächtnisausfälle, man kann mit ihm reden und nach 10 Minuten behauptet er steif und fest man hätte darüber nie mit ihm gesprochen, Körperhygiene lässt zu wünschen übrig und und und.
    Jetzt sind meine Eltern beide Rentner und arbeiten nicht mehr, haben also viel Zeit.

    Allerdings ist mir bei meiner ohnehin schon schwer kranken auf auf starke Schmerzmittel angewiesenen Mutter noch nen ordentlicher Konsum an „Magenberuhigern“ aufgefallen. Der besteht leider aus Fruchtschnaps…super!

    Ich hab seit rund 2 Wochen nicht mit den beiden gesprochen aber das Gedankenkarussell geht.
    Was mache ich wenn mein Gefühl mich nicht trügt? Ich habe oft bereut, dass ich nach den 2 Jahren Kontaktabbruch aufgegeben habe. Wieder Kontakt zuzulassen war mein schlimmster Fehler. Vor allem Kontakt zur ganzen Familie.
    Mir wurde/wird oft zum Vorwurf gemacht, mit meiner psychischen Erkrankung hätte ich die Familie extrem belastet und wäre an vielen Problemen innerhalb der Familie deswegen Schuld…
    Auch wenn ich weiß, dass das nicht stimmt, auch wenn mir vom Kopf her bewusst ist, dass ich in eine Familie geboren wurde in der eine solche Anhäufung von seelischen Erkrankungen vorkommt wie sie mein damaliger Psychiater nach eigener Aussage selten erlebt hat und ich da gar nicht normal werden KONNTE..
    Trotzdem nagt das an mir. Mir wurde oft gesagt, ich sei das Kind das eigentlich gar nicht mehr kommen sollte und wäre das schwarze Schaf.
    Trotzdem häng ich an diesen Leuten, so pervers das auch klingt. Und drehe mich endlos in den Schleifen aus „geht-weg-von-mir“ und „Heile Welt“

    Und kämpfe gleichzeitig darum mich zu lösen. In einigen Bereichen habe ich das schon erreichen können, aber ich weiß: ich werd immer Spielzeug und Sandsack und Mülleimer bleiben, wenn ich weiterhin den Kontakt zu diesen Leuten zulasse! Bloß bin ich finanziell noch nicht in der Lage dazu, das wird erst in etwas über einem Jahr der Fall sein.

    Und das nagt an mir. Das beschert mir Horrornächte und anstrengende Tage. Aber wenigstens hab ich meine Selbsthilfegruppe. Auch wenn ich die Leute dort erst wenige Wochen kenne, der Funke sprang direkt über und fühle mich seitdem dort gut aufgehoben.

    Hallo Toru-Chan,

    ja leider wohne ich im selben Ort und habe meine Wurzeln hier. Wegziehen geht also nicht. Meine Arbeit ist hier, meine Freunde und alle Sicherheitsnetze wie Betreuung und co sind hier. Allerdings ist es keine kleine Stadt und ich bin schon kurz nach meinem 18. Geburtstag mit Hilfe des Jugendamtes geflüchtet.

    Ich wohne seit 13 Jahren in meiner jetzigen Wohnung und habe meine Mutter nur ca 5 mal hiergehabt. Sie ist mir hier auch nicht willkommen, das ist meine Wohnung.
    Ich genieße es, einfach nach Streits zu gehen und dann auch Ruhe zu haben. Als ich noch bei meinen Eltern wohnte kam sie immer ohne zu klopfen in mein Zimmer wann immer sie wollte. Egal ob ich Besuch hatte (zum Schluss wollte keiner mehr kommen) oder ob ich einfach Ruhe wollte, ich hatte da zu sein und mir ihre Probleme anzuhören oder nach ihren Wünschen zu leben. Ich war doch schließlich sie in klein, sehe bis auf die Augenfarbe und die Körpergröße leider tatsächlich so aus…

    Ich hab mich immer abgrenzen müssen, leider ging das nur über so deutliche Worte, dass es mir hinterher selber schlecht ging. Geholfen hat es auch nicht lang. Sie versucht dann immer wieder hinterrücks die Kontrolle zu erlangen.

    Ich hatte mal für mehr als 2 den Kontakt abgebrochen, zumindest habe ich es versucht. Sie hat in der Zeit alle Nase lang versucht mich wieder einzufangen, über Freunde, über Verwandte, zum Schluss hat sie sogar versucht meinen damaligen Psychiater einzuspannen und meine Betreuerin (die ich mir selbst suchte um meine Finanzen zu regeln). Zum Glück haben letztere sich nicht einspannen lassen aber ich war irgendwann auf und hab das Kontakt-abbrechen dann halt gelassen.

    Seitdem gings munter so weiter, melde ich mich nicht wird irgendwann nachgehakt, versuche ich mich abzugrenzen reagiert sie beleidigt oder mit Tränen. Erzähle ich nicht genug von meinem Leben bohrt sie notfalls bei anderen und lässt sich bei der Verwandtschaft über ihre arme chronisch depressive Tochter aus die sie doch noch so sehr braucht. Alles müsse sie regeln und mache sich ständig Sorgen. Dass ich dieses „regeln“ sofort unterbinde und ablehne erzählt sie natürlich nicht..

    Dazu kommt dann aber ihre Unsauberkeit, die dreckigen Klamotten, der Keller- oder Schmutzgestank und das unmögliche benehmen in der Öffentlichkeit. Sie redet gerne lautstark über meine Probleme oder Erkrankung wenn wir draußen sind, mir ist das immer tierisch peinlich und weise sie zurecht worauf sie sofort mit schmollen reagiert, sie meine es doch nur gut. Mein Vater trottet meist nur nebenher und ist, solange ich denken kann, nur ihr verlängerter Arm.

    Ich schäme mich in Grund und Boden wenn ich mich den beiden irgendwo gesehen werde….und schäm mich wiederrum DASS ich mich schäme.
    Ein Teufelskreis…denn meine Grenzen existieren für sie nicht. Sie meint es doch nur gut…und liebt mich tot!

    Lg
    Chaosnudel

    Hallo an alle,
    ich lese schon seit Wochen still in den Foren mit und habe mich heute endlich selbst angemeldet. Danke an Martin für die schnelle Freischaltung für den offenen Bereich.

    Kurz zu mir: ich bin ein erwachsenes Kind eines (vermeintlich?) trockenen Alkoholikers und einer extrem co-abhängigen und psychisch und physisch kranken Übermutter.

    Ich habe leider auch Gewalt in meiner Kindheit abbekommen, einfach weil ich existiere und als die Jüngste das geborene Opfer war. In meinem Fall sowohl körperliche als auch seelische Schläge.
    Mein Vater scheint seit rund 20 Jahren trocken zu sein, aber die Strukturen sind so schlimm wie eh und je.

    Besonders meine Mutter lässt alles so weiter laufen. Sie ist die Übermutter und Helferin bei allen Problemen dieser Welt auch und besonders gerne über die eigene körperliche Leistungsfähigkeit hinaus was ihr ne Schwerstbehinderung von mittlerweile 80 % eingetragen hat. Im Übrigen wird immer geholfen, sehr gerne auch wenn das „ziel“ gar keine Hilfe möchte, will, braucht.

    Das Ziel bin leider fast ausschließlich ich, da ich in meiner Heimatstadt geblieben bin. Ich hab mich immer schon als eine Art Puppe gefühlt, die eigentlich zum Ausleben ihrer Wünsche und Träume dient und bei Widerworten mit Nichtachtung, Tränen oder im Stich lassen bestraft wurde…oder eben mit massivem Einmischen in mein Leben, bis zum Zeitpunkt wo ich deswegen schon im Umfeld Probleme bekam.

    So schlimm der Alkoholkonsum meines Vaters auch war und so sehr ich unter seinen 2 Gesichtern und der Gewalt gelitten habe…mir hat das Verhalten meiner Mutter mehr Probleme verursacht. Ich kämpfe immer noch mich aus dieser extremen Abhängigkeit zu lösen, hasse das schlechte Gewissen wenn ich sie aus meinem Leben ausschließe und hasse es gleichzeitig sie darin zu lassen.

    Zusätzlich ist sie auch ein Messi und ich bin im Dreck, Müll und mit teils schon angegammelten Lebensmittel groß geworden. Das hab ich selbst erst nach und nach für mich selbst halbwegs in den Griff bekommen und immer noch meint sie in meinem Elternhaus wäre doch alles ok, ich solle die Vergangenheit mal ruhen lassen und meine Depressionen seit der Kindheit müssen von was anderem kommen. Ich sei doch ihr „kleines Mädchen“ sie habe mich doch so lieb und mache sich Sorgen und so würde doch jede Mutter handeln.

    Ich habe hier ins Forum erst im Januar hergefunden und zum ersten Mal über die EKAs gelesen, bzw. dann erst erfahren, dass es sowas überhaupt gibt. Was mich ehrlichgesagt tierisch erleichtert hat, denn jetzt weiß ich: ich bin nicht allein!
    Ich hab mich zumindest schon in einigen Bereichen freigearbeitet, bin aber noch eine Zeitlang finanziell abhängig von meinen Eltern.
    Zumindest gehe ich schon seit mehr als einem Monat 1x wöchentlich in eine Al-Anongruppe für erwachsene Kinder und melde mich seit rund 1 ½ nicht mehr bei meinen Eltern, aber es nagt täglich an mir. Und immer wieder denke ich: ich muss anrufen, nachfragen wie es geht, ich bin doch die Tochter, die einzige die am Ort blieb…
    Und dann fühl ich mich wieder ganz klein, mies und ärger mich. Und hab keine Ahnung wie ich da raus komme.
    Ich hoffe das wurd jetzt nicht zu lang

    Viele Grüße
    Chaosnudel