Beiträge von JUF2015

    Hallo Marielou,

    Tatsache ist, dass es dich stört und er nicht bereit ist daran etwas zu ändern.
    Ob er nicht will oder schon nicht mehr kann, das kann außer ihm niemand bewerten.
    Aber er ist nicht bereit das zu tun, was Partner in einer Beziehung auf Augenhöhe tun - aufeinander eingehen.

    Das kannst du nicht ändern.
    Du kannst nur entscheiden wie du jetzt für dich damit umgehst.

    Das ist die Richtung in die du schauen musst.
    Und leider wirst du akzeptieren müssen, dass du ihn nicht ändern kannst...

    LG JUF

    Hallo Cielo,

    herzlich willkommen hier und GUT dass du hergefunden hast!
    Ich bin auch erschrocken, als ich deinen Bericht gelesen habe.

    Da ich selbst aus einer Co-Abhängigkeit komme und mich gerade mühsam da rausgearbeitet habe kann ich manche "Mechanismen" nachvollziehen.

    Deshalb weiß ich wie verschoben da die eigenen Denkmuster sind.
    Und wie man sich immer wieder alles was einem seltsam erscheint "zurechtredet".
    Und ich möchte dich darin bestärken, deiner eigenen Wahrnehmung wieder zu trauen.

    Dass dich dein Partner auffordert in der Schwangerschaft Alkohol zu trinken ist NICHT normal und NICHT ok!
    Dass er dein Kind Alkohol trinken lässt ist NICHT normal und NICHT ok!
    Dass er dich betrügt ist NICHT normal und GAR NICHT ok!

    Und viel wichtiger:
    Dass es dir dabei nicht gut geht ist das offensichtliche Zeichen dafür, dass das alles überhaupt nicht ok und weder gut für dich noch für deine Kinder ist!

    Trotzdem liegt die Verantwortung für dein Leben bei dir und die in deiner Überschrift gestellte Frage wie du dich entscheiden sollst ist DEINE Entscheidung.
    Dass du dir diese Frage stellst, dass du sie dir auch nicht nur im Stillen stellst, sondern sie in diesem Forum aufschreibst zeigt schon etwas.
    Nämlich, dass du weißt, wie jeder Nicht-Co diese Frage beantworten würde.
    Oder?

    Du hast diese Frage schon mal in deinem Leben selbst beantwortet und für dich entschieden, dass du ein solches Leben nicht führen willst.
    Und ich weiß von mir selbst, dass ich in dem Moment, als ich nach außen hin zugegeben und kommuniziert habe, dass etwas nicht stimmt auch schon wußte, dass das zu Entscheidungen führen wird.

    Die Entscheidung selbst kann dir hier niemand abnehmen.
    Aber wir können dir den Rücken stärken und dir immer wieder sagen, dass du ein Recht darauf hast, ein gutes Leben zu führen und von den Menschen um dich herum respektvoll behandelt zu werden.
    Und wir können dich bestärken darin, mutig zu sein und dir selbst zu vertrauen.
    Und wir können für dich da sein, wenn du Bestätigung dafür brauchst, dass du das Recht hast zu entscheiden, wenn du DIESES Leben nicht mehr führen willst.

    Das erfordert viel Kraft und viel Mut!
    Aber es lohnt sich!

    Sunshine hat dir viel Wahres geschrieben. Ich weiß noch wie geschockt ich am Anfang war, wenn ich jemanden, der NICHT Co war so klar habe reden hören.
    Weil sich meine eigene Vorstellung von dem was "normal" ist schon so verschoben hatte.
    Deshalb hör auf dein Gefühl. Trau dich das zu tun.
    Dann weißt du doch was du tun willst, oder?

    Und wir sind hier und begleiten dich.
    Ich schick dir eine Umarmung.
    Und Mut. Und Kraft. Und Stärke.

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Syrinx,

    ich finde auch dass das gut klingt!
    Das klingt nach DIR! Irgendwie sicherer als vorher....

    Und ja, lass diese umfassende Erschöpfung zu.
    Du hast das Recht darauf erschöpft zu sein.
    Das war (und ist auch immer noch) anstrengend!

    Ich habe damals auch ganz bewusst schöne Dinge gemacht.
    Urlaub genommen und die Zeit nicht mit Besorgungen verbracht, sondern mit Terminen bei der Kosmetikerin, Treffen mit Freunden, Shoppen :D .

    Oder einfach mal mit nix....
    Das hat meine Reserven wieder aufgefüllt.
    Denn wie du sagst ist man ja emotional an alle Grenzen gegangen.
    Da war bei mir einfach nicht mehr viel Kraft übrig.

    Und dann kann man mit neuer Kraft anfangen zu lernen wie man besser auf sich achtet.
    Ist keine einfache Lektion :).

    Pass auf dich auf!

    LG JUF

    Hallo Tautropfen,

    danke, ja da haben wir noch viel Arbeit vor uns.
    Mir geht es auch immer wieder mal so, dass ich merke die Trauer über den Verlust schleicht sich an.
    Aber ich merke auch, dass ich entscheiden kann wie nah ich dieses Gefühl an mich heranlasse.
    Und ich will ja weitergehen und nicht stehen bleiben.
    Ich habe lange und ausgiebig getrauert.
    Jetzt ist Schluss, habe ich entschieden.

    Alles zu seiner Zeit. Ich habe mich von der Trauer verabschiedet und kann weitergehen.

    Das ist ein verdammt gutes Gefühl :D.

    LG und genieß dein Zuhause!
    JUF

    Hallo Syrinx,

    ja meine Wohnung ist fertig (bis auf die Kleinigkeiten, die irgendwie nie fertig werden) :D .
    Einfach zum Wohlfühlen!

    Zitat

    Ich denke noch viel zu oft "Ach komm, lass das Türschild noch hängen, mir tut es ja nicht weh und ihm hilft es" oder "Es ist doch nicht schlimm, wenn ich ihm die Post hinterher schicke...".

    So gings mir lange auch. Und es ist mir sehr schwer gefallen dieses Denken sein zu lassen.
    Aber als ich das erste Mal einfach nichts gemacht habe war das ein Gefühl von großer Erleichterung.
    Und mal ganz ehrlich - die Welt dreht sich noch :):):) .

    Also zieh es durch. Ich merke dass ich mittlerweile auch anderen Mitmenschen gegenüber kompromissloser bin.
    Ich muss mein Leben ja auch selbst organisieren. Warum also Mitleid haben, wenn andere das auch müssen :?
    War am Anfang sehr schwer für mich, aber man kann das lernen.

    LG JUF

    Hallo und herzlich willkommen hier!

    Sich alles von der Seele schreiben tut wirklich gut.
    Und ja, es tut gleichzeitig weh zu sehen was man so lange ertragen hat.
    Und es tut gut zu merken dass man sich die Kontrolle zurück holt.
    Gerade dieses aktive "Zurück holen" hat mir sehr viel gebracht.
    Und mir viel Kraft und Selbstbewusstsein zurück gegeben.

    Schön dass du hier bist!

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo zusammen,

    ich bin jetzt schon 2 Monate wieder zurück in MEINEM Leben!!!
    Und ich bin so froh, dass ich das geschafft habe.
    Es fühlt sich einfach jeden Tag richtig an.

    Und ich merke, dass ich anfange wieder "normal" zu reagieren.
    Nicht mehr so "geduckt" durchs Leben gehe.
    Weiß nicht wie ichs anders beschreiben soll.

    Allerdings hab ich mich heute geärgert. Über mich selbst.
    Ich muss leider ab und an mit ihm ein paar Dinge klären wegen dem Haus.
    Und als ich heute dazu angerufen habe (Frage war in 2 Minuten geklärt) habe ich mich dazu hinreissen lassen zu fragen wie es ihm geht.
    Und mich dann in eine Diskussion ziehen lassen.
    Grrrrrrrr.

    Dabei weiß ich doch wie sich das im Kreis dreht.
    Aber wenigstens nehme ich kein Blatt mehr vor den Mund und sage alles so wie ich es denke.
    Und ich konnte als es mir zu blöd wurde einfach die Diskussion beenden und auflegen.
    Wahrscheinlich lerne ich es auch noch eine solche Diskussion gar nicht erst anzufangen.

    Aber das hat mich jetzt echt geärgert.
    Und gleichzeitig ärgert es mich, dass es mich überhaupt ärgert.
    Falls das Sinn macht.
    Aber jetzt nachdem ich das hier geschrieben habe geht's schon besser.

    :)

    Denn vor dem Telefonat heute habe tagelang gar nicht an ihn gedacht.
    Das ist neu. Und gut :D:D:D

    Liebe Güße an alle die das lesen.
    Gebt nicht auf. Einen Schritt nach dem andern
    :)

    Hallo Maggy,

    ich lese aus deinen Beiträgen heraus, dass du - wie bereits sehr oft - unsere Meinung dazu hören willst, ob wir glauben dass du die Beziehung weiterführen/wiederanfangen/was auch immer sollst.

    Das kannst nur DU wissen und entscheiden!

    Deshalb fällt es mir schwer dazu etwas zu sagen.
    Ich versuchs trotzdem.

    ICH bin gegangen, weil ICH nicht mit jemandem leben wollte, der VIELLEICHT irgendwann mal die Kurve kriegt.
    Das hatte überhaupt nichts damit zu tun was ER gesagt, getan, gewollt oder nicht gewollt hat.
    ICH habe das für MICH entschieden.

    Das ist das einzige was geht. Und entschieden habe ich zu einem Zeitpunkt zu dem ich so wie es war nicht weitermachen wollte.
    Und dann auf Basis dessen was gerade Sache war.

    ICH will nie wieder in eine solche Situation zurück.
    ICH glaube nicht, dass jemand, der Alkoholiker ist überleben kann, wenn er nicht wirklich bereit ist sein Leben komplett auf links zu drehen und sämtliche Risiken auszuschalten.
    Für MICH gab es daher keine Alternative als zu gehen.

    Das war aber MEINE Entscheidung. MEIN Weg.

    Was willst DU?

    Versuch mal einen ganzen Beitrag zu schreiben ohne ihn zu erwähnen.
    Schreib doch mal nur von dem was DU willst.

    LG JUF

    Hallo Nuna,

    ich habe deinen Text auch ganz gelesen. Hab keine Hemmungen hier zu schreiben.
    Grenzen sind nur gesetzt, wenn du lieber nicht willst, dass das frei im Netz zu lesen ist.
    Dafür gäbe es dann einen geschlossenen Bereich, der nur für Mitglieder zugänglich ist.
    Aber ansonsten ist das hier ja ein Selbsthilfeforum und dafür gedacht, dass jeder hier seine Ängste, Gefühle und Sorgen loswerden kann :-).

    Ich finde es ganz wichtig, dass du mit deinem Mann über deine Ängste redest. Nur so kann ja eine normale Beziehung gelebt werden.
    Wenn du deine Sorgen nicht mit ihm besprechen kannst, dann ist das ja ein Stück weit auch ein Barometer dafür, dass etwas nicht stimmt, oder?

    Ich habe bei mir gemerkt, dass ich verlernt hatte was normal ist und was nicht.
    Weil ich gar nicht mehr normal gedacht und gefühlt und gelebt habe.
    Alles war darauf abgestimmt, dass nur kein Stress entsteht.
    Nur nicht "auffallen", immer schön schauen, dass nix aus dem Ruder läuft.
    Alle Stolpersteine aus dem Weg räumen, damit es nicht noch schlimmer wird.

    Erst im Nachhinein kann ich sehen wie absurd diese Art zu leben war.
    Und wie bescheiden es mir damit ging. Das alles war ja für mich "Normalität" geworden.

    Um ein trockenes Leben zu leben und damit klar zu kommen sollte dein Mann mit den Anforderungen die das Leben an einen stellt ohne Alk klar kommen.
    Und dazu gehören eben auch Sorgen und Nöte des Partners.
    Ich will nicht so tun als sei das leicht.
    Manchmal ist es das ja nicht mal als Nicht-Süchtiger ;-).
    Aber so ist es eben im Leben - nicht immer leicht.

    Das gilt auch für uns als COs. Manchmal müssen wir hinschauen und das Risiko eingehen, dass das was wir sehen uns nicht gefällt.
    Und dann entscheiden, ob wir damit leben wollen oder nicht.
    Oft hat man aber Angst davor, beim Hinschauen zu merken, dass eben nicht alle Probleme gelöst sind....
    Oder? Und Wegschauen geht ja auf Dauer auch nicht....

    Wie auch immer, fang wieder an deinem Gefühl zu vertrauen.
    Auch wenn dein Gefühl deinem Mann nicht gefällt.
    Du musst ja auch damit leben, dass er Dinge denkt und sagt, die dir nicht gefallen, richtig?
    Man kann ja nicht mit zweierlei Maß rechnen.

    Ich weiß dass das schwer ist und ich selbst habe jahrelang mit zweierlei Maß gerechnet....in vielen Punkten.
    Aber das hilft nicht weiter.

    Ich wünsche dir Mut und Kraft auf dem Weg.
    Und wir sind hier, schreib ruhig.

    LG JUF

    Hallo Neustart,

    willkommen hier. Gute Entscheidung die Hemmungen zu überwinden und dir das alles von der Seele zu schreiben.
    Aus meiner Erfahrung hilft das ein bißchen "Ordnung" in die ganzen wirren und widersprüchlichen Gefühle und Gedanken zu bringen.
    Und sich damit auseinander zu setzen, was man selbst fühlt und denkt.
    Denn wie Morgenrot auch schon schreibt, man denkt ja die ganze Zeit über Lösungen nach für den Alkoholiker - und nicht für sich selbst.

    Auch ich will dir erst mal den Rücken stärken.
    Wenn sich dieses Leben für dich falsch anfühlt und du es so nicht willst, dann ist das vollkommen ok!
    Du darfst und solltest selbst entscheiden wie du leben willst.
    Trotz bzw. gerade wegen der gemeinsamen Kinder.

    Am Anfang kam mir eine Trennung und alles was das noch so mit sich bringt wie ein unüberwindbarer Berg vor.
    Aber nachdem ich einfach jeden Schritt einzeln betrachtet habe und immer nur den nächsten Schritt entschieden habe war es gar nicht mehr so unüberwindbar.

    Daher lass dir Zeit und geh in deinem Tempo vor. Und fange wieder an deinem Gefühl zu vertrauen.
    Was andere sagen muss für dich nicht so gelten. Du darfst selbst entscheiden, ob du das auch so siehst oder eben anders.

    Alle Geschichten ähneln sich irgendwie, aber kein Weg ist ganz gleich.
    Und wenn deine Grenze erreicht ist, dass ist es doch egal ob jemand anders viel mehr mitgemacht hat.
    Das hat ja nichts damit zu tun, dass deine Grenze eben woanders liegt.

    Meine Erfahrung ist auch die, dass das Offenlegen nach Außen verbunden damit, dass man endlich sagen kann "mir geht es damit nicht gut", eine unglaubliche Last von den Schultern nimmt.
    Man holt sich damit das eigene Leben Stück für Stück zurück.

    Ich wünsche dir viel Kraft.

    LG JUF

    Hallo Syrinx,

    gut dass du etwas unternimmst. Alles ist in so einer Situation besser als einfach abwarten.
    Und du wirst sehen, dass es dem Selbstwertgefühl hilft.
    Aktiv etwas zu tun. Dir selbst zu helfen. Das hilft auch gegen die Angst.

    So schlimm die Situation ist, aber dass du etwas tust FÜR DICH!!! ist gut.

    Und glaub mir, du kommst da durch.
    Auch wenn es sich grad nicht so anfühlt.

    Bleib tapfer und hab Mut!
    Stark will ich nicht benutzen weil ich weiss dass man sich in so einer Situation nicht stark fühlt.
    Aber du machst das richtig!
    Schicke dir Kraft und liebe Grüße,
    JUF

    Hallo Elli,

    es ist ganz normal, dass man sich nicht sofort abnabeln kann.
    Und es kommt auch bei mir immer mal wieder vor, dass ich ihn vermisse.
    Aber dann vermisse ich den Menschen, den ich kennen gelernt hatte - damals ohne Alkohol.
    Und wenn ich mich dann zurück erinnere an den Menschen der er war, als ich gegangen bin, dann weiß ich gleich wieder, dass ich das gar nicht vermisse.

    Ich bin seit Dezember ausgezogen und genieße das sehr.
    Ich habe meine neue Wohnung schön eingerichtet und kann wieder mein Leben führen.
    Klar, ich bin alleine und auch manchmal einsam, und in diesen Momenten trauere ich um das was hätte sein können.
    Aber "hätte" und nicht "war". Das war ja nicht Realität.
    Realität war ein uneinsichtiger Alkoholiker.

    Wenn ich dann bei diesem Gedanken angelangt bin, dann geht es mir immer wieder besser :).

    Ich denke, dass es wichtig ist, dass du dir Hilfe holst, wenn DU das Gefühl hast, dass du sie brauchst.
    Ich habe das getan als ich einfach nicht mehr konnte und mir hat es sehr viel gebracht.
    Aber da ist jeder anders und deshalb geht auch jeder anders damit um.

    Ich finde es wichtig, dass du dir immer wieder vor Augen hältst, dass jeder seinen Weg wählt.
    Du hast gewählt, dass du nicht mehr mit einem Alkoholiker leben willst.
    Du musst wegen dieser Wahl kein schlechtes Gewissen haben.

    Er hat gewählt, dass er weiterhin trinken und keine Hilfe annehmen will.
    Dafür muss man ihn nicht bemitleiden, denn er will das ja so.
    Es ist sein gutes Recht das so für sich zu entscheiden.

    Und es ist dein gutes Recht zu entscheiden wie du dein Leben leben willst.
    Es ist schließlich deins :D

    Es so sehen zu können ohne zu Zweifeln ist viel Arbeit.
    Mir gelingt das mittlerweile in den meisten Situationen gut.
    Aber das war und ist schwer.
    Und ich komme mir oft sehr egoistisch vor.
    Aber ich glaube das ist eine gute Entwicklung.
    Denn endlich denke ich mal zuerst an mich und dann erst an andere.

    Geh einfach einen Schritt nach dem anderen, aber denke daran, dass du das Recht hast dein eigenes Leben so zu führen wie du es willst und wie es sich für dich gut anfühlt.
    Du bist nur für dein Leben verantwortlich :) .

    Liebe Grüße und Durchhaltevermögen!
    JUF

    Hallo Syrinx,

    es hat mich traurig gemacht zu lesen wie es gelaufen ist. Ich kenne die Hoffnung und ich kenne das Gefühl, wenn man sich im Nachhinein total verar..... fühlt.
    Und ich habe selbst genug solche Situationen erlebt, dass ich weiß wie schrecklich und auch irgendwie "unwirklich" man das erlebt.

    Auf der anderen Seite ist das - im Nachhinein - auch hilfreich um sich ein für allemal zu distanzieren.
    Deshalb: Was spricht dagegen seine Sachen alle in 1-2 Kisten zu räumen und seine Schwester zu bitten die Sachen abzuholen?
    Man kann die Verantwortung wunderbar auch mal selbst an andere abgeben.
    Oder du hinterlegst sie irgendwo. Du musst ihn ja nicht nochmal in die Wohnung lassen.

    Ich habe beim zweiten Krankenhausaufenthalt (der natürlich auch nix mit dem Alk zu tun hatte...) überhaupt gar nichts mehr geregelt.
    Keine Sachen ins KH gebracht, keine Anrufe getätigt und dem KH gesagt, dass ich nicht bereit bin Ansprechpartner zu sein.

    Es war hart das durchzuziehen und ich habe immer wieder mit mir gekämpft, aber immer wenn ich am Kippen war habe ich eine Freundin angerufen und mir den Rücken stärken lassen.

    Deshalb kämpfe gegen dein schlechtes Gewissen.
    Das ist hier völlig fehl am Platz.

    Er kann jederzeit Hilfe annehmen, es gibt viele Angebote.
    Wenn er das will, dann braucht er sich dazu nicht.
    Also mach dich frei davon, dass du noch irgendwas "müsstest".

    Wenn du den Schlüssel wieder hast, dann ist ja das wichtigste geschafft.

    Viel Kraft. Es dauert ein bisschen so was zu verarbeiten.
    Man muss die Bilder und Gefühle erst mal irgendwie einordnen.
    Das ist ja nix, was man normalerweise erlebt und sieht.

    Deshalb pass auf dich auf!

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Melina,

    so schlimm sich das vielleicht anhört, aber egal was du zu ihm sagst - es macht nicht unbedingt einen Unterschied.
    Entweder er will etwas ändern - dann macht er es sowieso, egal was du sagst.
    Oder er will weiter trinken - auch dann macht er das sowieso, egal was du sagst.

    DU musst entschieden, ob du darauf warten willst, wie er sich entscheidet oder ob du mit DEINEM Leben weitermachst.
    Vielleicht verträgt sich das ja miteinander, kommt auch vor.

    Ich finde nur wichtig, dass man sein eigenes Leben an die erste Stelle setzt und es weiter lebt.
    Wenn der Partner das akzeptiert und vielleicht sogar an sich arbeitet, dann kann es gut gehen.
    Wenn er dich ausbremsen will, weil das besser in SEIN Leben passt, dann gerät das aus dem Gleichgewicht und du musst entscheiden, was DU tun willst.

    Beeinflussen kannst du das was er tut nicht.
    Das ist die harte Lektion, die wir COs lernen müssen.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du DEINEN Weg findest :-).

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Maggi,

    Zitat

    wenn ich ernsthaft überlege, sollte auch ich mich beraten lassen. Damit ich mich und die Realität nicht aus dem Blick verliere. Neben Reflektieren (selber) hab ich mich entschieden, mich für Januar jetzt um Termine zu bemühen.

    Ich habe mich sehr gefreut, das zu lesen!
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einen bestärkt, den eigenen Gefühlen wieder zu trauen und tatsächlich in der Realität zu bleiben und nicht in Wunschdenken abzudriften.

    Deshalb bleib bei diesem Gedanken, es redet dir da ja niemand rein.
    Deine Entscheidungen triffst du ja immer noch selbst.
    Aber alleine, dass dich jemand nach deinem Gefühl fragt und dich immer wieder fragt, was DU denn willst, hilft enorm dabei auf dem eigenen Weg zu bleiben.

    Wünsche dir alles Gute und schöne Weihnachten!

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Bianka,

    ja ich denke das ist normal. Meine Co-Persönlichkeit ist ja nicht einfach weg.
    Ich habe sie nur einigermaßen unter Kontrolle.

    Aber ich merke, dass ich auch in vielen anderen Situationen mit Kollegen und Freunden jetzt anders reagiere, weil ich meine Neigung dazu erkannt habe, mich selbst hintenanzustellen.

    Ich versuche, das unter Kontrolle zu haben, aber es gibt immer wieder Situationen, in denen ich einfach instinktiv reagiere und im Nachhinein merke, dass die Co in mir einfach stärker war.

    Ich denke, das wird mit der Zeit besser werden, ist es ja jetzt schon!

    Liebe Grüße und genieße das Weihnachtsfest.
    Ich freu mich auch schon drauf :-).

    LG JUF

    Hallo Calippo,

    ich denke wir kennen alle diese Situationen, in denen man sich erniedrigen lässt und sich Dinge anhört, die kein Mensch zu einem geliebten Partner sagen sollte.
    Leider hatte ich lange Zeit ein Bild von ihm im Kopf, das aus den guten Zeiten stammte und habe lange einfach nicht wahrhaben wollen, dass es den Menschen, den ich geliebt habe und der mich geliebt hat längst nicht mehr gab.

    Du schreibst, dass er dein Seelenzwilling ist und du ihn sehr liebst.
    Wenn er völlig betrunken und nach Alkohol und Rauch stinkend nach Hause kommt und sich komplett daneben verhält, DANN musst du ihn dir anschauen.
    Und DANN musst du dich in diesem Moment fragen, ob GENAU DAS der Mann ist, den du liebst.
    Denn solange er in dieser Sucht gefangen ist, wird er sich nicht ändern.
    Und ob er es schafft und wie es danach wird, kannst du gar nicht sagen.

    Ich will damit nicht sagen, dass man keinen Alkoholiker lieben kann.
    Aber du musst genau hinschauen und entschieden, ob du wirklich IHN noch liebst oder das Bild was du von ihm im Kopf hast.

    Vielleicht hilft dir das deinen Weg zu finden.

    Ich wünsche dir viel Kraft dabei und dass du auf das schauen kannst, was DIR hilft.

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Marielou,

    ja dieses Hin- und Hergerissen-Sein zwischen "es ist soviel kaputtgegangen - ich mag nicht mehr" und "vielleicht wird's ja doch besser" kenne ich auch noch gut.....

    Das war für mich am Schlimmsten.
    Da konnte auch von außen niemand wirklich helfen.
    Hat ja niemand wirklich verstanden.
    Erst hier und in der Gruppe habe ich Leute getroffen/gelesen, die das verstehen konnten.
    Da habe ich mich dann wenigstens nicht mehr so alleine gefühlt.

    Ich habe auch lange dafür gekämpft, das alles zu überwinden und wäre bereit gewesen dem eine neue Chance zu geben.
    Aber das geht halt alles nicht über Nacht.
    Und die Geduld das verlorene Vertrauen einfach langsam wieder aufzubauen war von seiner Seite nicht da.
    Da war es mit "du siehst doch, dass seit 4 Wochen alles gut ist - das muss dir doch reichen" einfach getan.

    Entscheiden was du tust kannst nur du, das kann niemand für dich tun.
    Aber wenn du auf dich selbst hörst, dann merkst du ja, wo die Grenze ist.

    Und wenn du ihm diese Chance geben willst, dann kannst du das ja tun.
    Vielleicht macht er es ja für sich und nicht als Versuch dich zu halten.

    Und wenn du nicht willst, dann ist das auch in Ordnung.
    Dann kann er es ja trotzdem für sich machen.
    Das hängt ja nicht davon ab ob du bleibst oder gehst.

    Und egal welche Entscheidung du triffst, du musst sie ja erst treffen, wenn du bereit dafür bist.

    Das ist das schöne - Du kannst und darfst die Entscheidung selbst treffen. :)
    Die Konsequenzen sind manchmal eine Zeitlang hart und erscheinen auch manchmal auf den ersten Blick unmachbar....
    Aber ich für mich habe damals festgestellt, dass bleiben für mich keine Option mehr war und dann gings irgendwie immer weiter.
    Und alles was unmachbar erschien ging dann doch.

    Deshalb hör dir selbst zu. Und dann mach was du dir selbst sagst :)
    Ich schicke dir Kraft und Mut und ein bisschen Freude am Leben - jeden Tag mehr.

    Liebe Grüße