Beiträge von Calida78

    Liebe Aurora,
    ich bin leider viel zu selten bei den Cos unterwegs. Habe mal Deine letzten Seiten gelesen. Das ist ja der Hammer! Sag mal, habt Ihr Euch irgendwann mal erzählt, was wer gerne möchte und welche Bedürfnisse es gibt? Wenn man nicht nachfragt und nicht genau weiß, warum der andere so eine Haltung hat, dann gibt es so viele Unterstellungen, und die gründen vielleicht auch schon auf Unterstellungen..... Ich möchte hier nicht als Ahnungslose klugsch..... Aber ich merk bei mir auch immer wieder, wie viele Konstrukte es da gibt und dass ich eben nicht genau weiß, warum meine Mutter sich so und so verhält. Aber ich hab mir eingebildet, dass ich das weiß, weil ich unbemerkt etwas unterstellt habe.
    Vielleicht wissen die gar nicht, wie genau Du empfindest und haben was total doofes unterstellt. Könnte das sein?
    Ich wünsch Dir von Herzen, dass Du wieder Kontakt zu Deiner Enkelin bekommst!
    Alles Liebe
    Calida

    Hallo Konstanze,
    das tut mir sehr leid. Die anderen haben schon so wichtiges geschrieben. Ich hatte auch lange das Bedürfnis, mich zu betäuben. Aber ich habe gelernt. Du kannst, was passiert ist, nur nüchtern verarbeiten. Du kannst Dich auch nur mit klarem Kopf heilen. Betäubst Du Dich, wird der Schmerz trotzdem wiederkommen und mit noch größerer Wucht. Er kann mit der Zeit nur weniger weh tun, wenn Du ihn zulässt, mit klarem Kopf. Gibt es etwas, das Du jetzt gerne tun würdest?
    Baden, einen Film schauen, Dein Lieblingsessen essen? Das sind vielleicht kleine Trostspender. Vielleicht können sie Dir trotzdem helfen, bevor Du was tust, was Dir schadet.
    Liebe Grüße
    Calida

    Hallo Marina,
    Herzlich willkommen hier im Forum.
    Ich finde Deine ersten Schritte super. Dass Du das Schweigen brichst und Medizineren und damit auch Dir selbst eingestehst, dass Du krank bist.
    Mir ging es ähnlich wie Dir - ich hatte am Anfang Probleme, mir selbst zu sagen, dass ich Alkoholikerin bin. Das hat sich mit der Zeit geändert. Heute gehört es eben zu meiner Identität, wie andere Dinge auch. Und mit der Zeit kannst Du lernen, auf Dich zu achten - und damit auch auf die Krankheit. Ich wünsche Dir einen guten Austausch.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo Joro!
    Seine Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen, ist für mich auch sehr wichtig. Und ich muss mich selbst immer wieder daran erinnern. Manchmal habe ich stress oder es geht mir nicht gut, dann esse ich kaum etwas. Und erst gestern hatte ich es, dass sich tatsächlich Suchtdruck eingestellt hat. Ich habe nichts gegessen, hatte Stress und meine übliche Pause fiel aus - und dann kams.
    War für mich ein Alarmzeichen: ausfegallene Pausen für mich - das geht nicht.
    Wenn Du manchen Bedürfnissen nicht nachkommen kannst, nicht selbst, kannst Du Dir Hilfe dafür organisieren?
    Viele Grüße
    Calida

    Huhu!
    Also beim einen ist es so, beim anderen anders.
    Vielleicht hilft es, auf sein Bauchgefühl zu hören.
    In meinem Job hätte ich kein gutes Gefühl, von meiner Krankheit zu sprechen. Da bin ich freundlich, aber halte auch Distanz. Dort würde ich auch nicht über andere Krankheiten sprechen.
    Im Freundeskreis dagegen würde ich mich eher schlecht fühlen, wenn ich meine Krankheit verheimliche. So fahre ich bisher ganz gut.
    LG - Calida

    Hallo Ernest!
    Ein sehr wichtiger Schritt.
    Für mich wars damals wie eine Befreiung. Jahrelang hatte ich Fesseln und hab meine Sucht nur mit mir ausgemacht. Ich war so allein und einsam. Und endlich vor meinen nächsten eingestehen können wer ich bin und dass ich das eben auch bin, Alkoholikerin, das war für mich ein sehr wichtiger Schritt Richtung Freiheit.
    Und es zeigt ja auch, dass Du Dir selbst klar bist, dass Du Deine Krankheit selbst annehmen kannst. Und das ist m. E. die wichtigste Voraussetzung, um trocken zu werden und zu bleiben.
    Viele Grüße
    Calida

    Hi Cadda,
    so wars bei mir auch. Alles musste ich mit Wein schöner machen. Nur dass es nie schön war. Ich war dann oft so dicht, dass ich mich gewundert hab, den Kindern noch das richtige in den Stiefel zu packen.
    Und trotzdem gings weiter - der nächste Anlass zum gemütlich Trinken war dann Weihnachten.....
    Mir gehts wie Dir. Ich freue mich, heute alles wirklich erleben zu dürfen.
    LG - Calida

    Hi Joro!
    Nein, man kann sich nicht auf alles vorbereiten.
    Ich habe bei allen erdenklichen Konflikten getrunken - und auch solche Situationen können Druck erzeugen.
    Ich bin heute noch dran, mir anzuschauen, was genau in meinem Inneren passiert, wenn ich enttäuscht bin oder traurig bin. Ich schaue wa sich dann wirklich brauche - alkohol ist das, was einem frischen Abstinenzler zuerst in den sinn kommt - aber mit der Zeit kannst Du spüren lernen, was Du wirklich brauchst.
    Wäre nicht auch der geschlossene Bereich etwas für Dich? Da tauschen wir uns sehr intensiv auch über diese Themen aus.
    Viele Grüße
    Calida

    Hi Joro!
    Sich etwas vorstellen ist zur Vorbereitung gut, es kann aber trotzdem unvorhergesehenes passieren.
    Wenn das so ist, dann hab ich mir vorgenommen, die Situation zu verlassen und mal inne zu halten. Wo auch immer, ich fahre immer selbst, damit ich unabhängig bin und schnell nach Hause kann. Diesen Tipp hab ich auch hier aus dem Forum.😊
    LG Calida

    Uh, in feinen Restaurants, da hab ich schon Sachen erlebt....
    Da hab ich wirklich noble Damen und Herren jenseits von gut und böse erlebt.....
    Ich glaub, so allgemein kann man das, wie Dante auch schreibt, nicht sagen.
    Ich hab mir, als das erste Mal ein Restaurantbesuch anstand, versucht, das vorzustellen und habe auf mein Gefühl geachtet.
    Heute noch stelle ich mir vor, was ich mache, wenn mir jemand einen Ouzo hinstellt oder Sekt in die Hand drückt.
    Einfach nein danke sagen, das geht mir schon selbstverständlich über die Lippen. Wie locker ich dann bin, hängt von den Begleitern ab. Locker bin ich mit Familie und Freunden, die Bescheid wissen und deshalb auch nicht trinken. Eine andere Gesellschaft dagegen meide ich heute lieber immer noch. Entfernte Bekannte oder Kollegen im Restaurant und beim Trinken, da fühl ich mich nicht wohl. Und nicht wohlfühlen und trotzdem machen, kann schlecht für die Trockenheit sein. Deshalb lass ich es in der Regel.
    Jedenfalls mir vorzustellen, wie ich mich wo und mit wem fühle, hat mir bisher geholfen.😊
    LG Calida

    Hallo Roland!

    Zitat

    Was ich meinte ist eher, dass wenn ich da nicht hingehen kann, dies nicht tun sollte, sprich alle Orte oder Menschen meiden muss wenn irgendwie Alkohol vorhanden ist, dann laufe ich Gefahr komplett zu vereinsamen. Das würde ja bedeuten, dass ich zwar trocken wäre aber nicht zufrieden sein könnte mit dieser Art Leben. Also hätte mich der Alkohol, auch wenn ich ihn nicht konsumiere, wieder in der Zange und ins Abseits gedrängt.

    Das ist eine Frage der Perspektive. Ich bin nicht vereinsamt😊
    Aber das hat sich entwickelt und braucht Zeit. Am Anfang hab ich auf einiges verzichtet, um mich nicht zu gefährden. So, nun hatte ich aber Zeit für mich. Ich hab neue Sachen entdeckt, die mir Spaß machen. Und ich habe neue Leute kennen gelernt. Und plötzlich saß ich mit ner neuen Freundin in der Sauna, was ich nass nie gemacht hätte, weil ich ja lieber trinken wollte. Nach einigen Monaten Abstinenz hab ich gemerkt, dass mein Leben jetzt reicher ist, dass ich eher vorher vereinsamt bin, weil Alkohol Priorität hatte und ich auf das wirklich Schöne verzichtet habe.
    Und heute, würde ich sagen, ich könnte vielleicht schon in eine Kneipe gehen. Aber weißt Du was? Ich will gar nicht. Ich hab so viel wirklich erfüllendes gefunden, dass ich mir doch nicht den Hintern platt sitze, um trinkenden Menschen Gesellschaft zu leisten.
    Ich kann Dir Mut machen. Lass Dich drauf ein und schau, was passiert. Das Leben ist bunt.😊

    Viele Grüße
    Calida

    Grüße mal wieder außerhalb der Villa!
    Ich bin stabil. Es geht mir nicht immer gut, aber ich habe endlich die Gelassenheit erreicht, nach der ich mich so gesehnt habe. Wenn ich spüre, es geht mir nicht so gut oder ich fühle mich traurig, dann kann ich das so annehmen und mit dem Wissen, dass es ein Gefühl ist und ich auch wieder anders fühlen werde, kann ich mich ganz gut entspannen.
    Meditation hilft mir dabei sehr. Ich mache das seit einigen Wochen täglich. Und ich glaube, das ist auch für meine Trockenheit ein wichtiger Schritt, der mir noch gefehlt hat.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo Joro,
    es sind oft scheinbar kleine Dinge, die uns Denkanstöße geben können. Du musst hier nicht Deinen gesamten Alltag schildern um Dich austauschen zu können. Oft wars bei mir einfach ein Gedanke, den ich dann hier schriftlich weitergesponnen habe. Mir hat's anfangs geholfen, in anderes TBs zu lesen. Da bin ich auf Themen gestoßen, die auch für mich interessant waren.
    Liebe Grüße
    Calida

    Hallo Joro!
    Herzlich Willkommen hier.
    Diese Stressauslöser kenne ich von mir auch. Sie haben bei mir auch Saufdruck ausgelöst. Mit der Zeit hab ich mir in meiner Therapie angeschaut, welche Ideale ich habe, habe sie hinterfragt und viele korrigiert oder über Bord gekippt. Letztendlich sind es oft unsere Gedanken, die Stress auslösen. Und wenn ich den Gedanken als Gedanken erkenne, sag ich mir: aha, der sagt mir, dass ich das jetzt alles machen soll. Muss ich aber gar nicht. Das entspannt mich oft und ich erkenne besser, was für mich jetzt wirklich wesentlich ist. Z.B. mir was Gutes gönnen, um eben keinen Drang nach Alkohol zu bekommen.
    Soviel zu meiner Erfahrung.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo Vio!
    Herzlich Willkommen hier im Forum.
    Ich fühle mit Dir. Es hat mich sehr angesprochen, was Du geschrieben hast. Bei mir wars auch so, dass ich zu trinken anfing, weil ich nicht fühlen wollte. Ich hab mich abgelehnt gefühlt und war voller Selbsthass. Mir haben eine Therapie und die spirituelle Welt geholfen zu erkennen, dass das nicht mein Ich ist, dass ich mich nicht mit diesen Gefühlen identifizieren muss und dass da auch liebenswertes in mir ist.
    Ich weiß gerade nicht, machst Du eine Therapie?
    Ich denke, dass wir Trinker, wenn wir nass sind, etwas Gutes suchen. Wir suchen etwas, von dem wir glauben, dass es nicht vorhanden ist. Bei mir wars so. Das ist auch gut, etwas zu suchen. Aber der Weg ist der falsche. Über Alkohol sind wir vernebelt und erschweren uns den Weg zur Erfüllung noch viel mehr.
    Ich hatte zwei Rückfälle. Ich hab mich hier auch gestellt. Es war wichtig, nicht allein zu bleiben. Das hat mir dann auch Mut gemacht, weiterzumachen.
    Alles Liebe für Dich!
    Und wenn Du Fragen hast stell sie. Du hast dieses Forum gefunden, das kann eine echte Chance sein.
    Viele Grüße
    Calida

    Hallo stricken!
    Herzlich Willkommen hier!
    Warum heißt Du denn Stricken? Wäre Stricken auch eine Option für Dich?
    Ich hatte am Anfang meiner Trockenheit auch eine Handarbeitsphase. Ich hatte und habe auch noch immer Freude daran, alles mögliche machen zu können, weil ich nüchtern bin.
    Ich wünsche Dir einen guten Austausch und viele schöne Dinge, die Du nun für Dich finden kannst!
    Viele Grüße
    Calida

    Zitat

    Und Cadda, wir könnten auch nie wieder so "unbeschwert" trinken wie "früher". Das glaube ich zumindest ganz fest.
    Wir haben doch schon viel zu viel Leid durch den Alkohol erlebt.

    stimmt. Ich spreche aus Erfahrung. Ich könnte und kann nie wieder trinken so wies früher mal war. Ich hatte zwei Rückfälle. Und obwohl ich mir nicht die Kante gegeben habe, weil nicht mehr da war, habe ich mich schlecht gefühlt. Wie ein Versager. Wenn ich einmal den Entschluss zu einem trockenem Leben gefasst habe und auch schon erfahren habe, dass ich erst ohne Alkohol ein richtiger Mensch bin, kann ich nie wieder so unbeschwert trinken, wie das vor 10 Jahren. Es würde immer einen bitteren Beigeschmack haben und ich wüsste, dass ich mein Leben zerstöre.

    LG - Calida