Beiträge von Wildflower

    Und hier ist der Platz für meine Begegnung:

    es war gut, dass wir uns getroffen haben. Obwohl es ja ein Nachmittagstreff war mit Spaziergang und anschliessend Kaffee und Kuchen, hat er noch Wein bestellt danach.....und ich habe ein Gläschen mitgetrunken. Ich habe aber gemerkt, dass ich mich vorher, also ohne Wein, viel besser fühlte und war auch froh, als er mich danach nach Hause fuhr und nicht wie in unseren Zeiten noch zu ihm fuhren, um dort weiter zu trinken...
    Während unserer ganzen Unterhaltung merkte ich auch, wie seicht diese auch war. Ging ich in die Tiefe kam von ihm nichts und ich konnte es aber so stehen lassen.
    Er sagte mir auch, er sei viel unterwegs, auf Veranstaltungen und Feiern und schien ganz munter und fidel und er habe das ganz gut verpackt mit uns.

    Für mich war diese Begegnung wichtig, denn ich habe gemerkt (aus dem Abstand heraus und jetzt, wo die Verliebtheitsbrille weg ist), dass das, was ich mir unter einer Liebesbeziehung vorgestellt habe, er mir gar nicht geben konnte und aber auch, dass ich das im Februar letzten Jahres gar nicht realisieren wollte, obwohl ich es doch schon ziemlich zu Beginn gemerkt habe, aber ich habe meine Wahrnehmung beiseite gewischt.
    Also, ich habe mich nicht ernst genommen, die sofortige Befriedigung meiner Bedürfnisse nahm zuviel Raum ein.

    Es war also ein netter Nachmittag und mehr nicht. Ich will ihn nicht retten und er tut mir auch nicht mehr leid, denn es ist ja sein Leben.

    Ich habe mehr als genug mit meinem Leben zu tun, mich zu spüren, meine Ziele auszurichten, Energie für mich zu haben, mich wichtig zu nehmen. Und den Schmerz hochkommen zu lassen, warum es mir so lange nicht möglich war, bei mir zu sein.....

    Zitat von viola

    Hallo liebe Wildblume,

    dass du im Wald weinst, wie du schreibst, das hat mich berührt. Ich finde, der große stille weite ruhige lebendige Wald eignet sich gut zum Weinen.

    Wenn du dein Leben ändern willst, dann fang doch mit was Kleinem an. Mit etwas, was du schon immer gerne tun oder erleben oder über dich denken wolltest. Und wo die Hürde nicht so riesenhoch liegt, dass dir schon beim Gedanken daran schwindelig wird....
    Fällt dir vielleicht dazu was ein? Was konkret könntest du leicht ändern, so dass es dir gut bzw. besser geht?

    Schönes Wochenende dir,
    LG viola

    Liebe Viola,

    wie schön. dass du den Wald auch so geignet findest....ja, er hat etwas worin ich mich geborgen fühle und mich fallen lassen kann.

    Danke dir für deinen Tip mit dem Anfangen im Kleinen. Das hat mir geholfen, um den Nachmittag gut zu starten und bei mir zu bleiben.
    Dann habe ich gerade noch ein Dinkelgrießsüppchen zubereitet, weil ich die ganz einfach lecker finde.

    Ja, ich weiß worauf du hinauas willst, denn wenn ich da schreibe von Lebenssinn und Berechtigung, das hört sich schon gewichtig an :? . Da kriege ich ja im Nachhinein beim Lesen auch ein wenig eine Beklemmung, hi hi..........

    Und übrigens ist mir das sehr gut gelungen, heute für mich da zu sein und nicht ständig an diesen Mann zu denken. Er hat mich über ein Chat angeschrieben und da ich gerade am Putzen war, habe ich nur kurz und witzig zurückgeschrieben. Ein tolles Gefühl, denn ich habe nicht alles stehen und liegen gelassen. Also es geht auch leicht und es geht auch "beides" und nicht nur ein entweder ganz oder gar nicht.....

    Ich merke, die Leichtigkeit fehlt mir und das Zutrauen, dass wenn ich einfach auch öfters meins lebe, es auch sogar gut ist und das Leben mir auch wohlgesonnen ist....

    Ja, und ich möchte mich ja wieder mal richtig verlieben, aber ich merke ja, wie schwer das alles noch ist.....

    Morgen habe ich eine kleine Übung, denn ich treffe mich mit meinem Ex-Freund, dem ich gerade zum Schluß auch ständig kritisierte (wegen aller möglichen Sachen).
    Ihn auch zu nehmen, wie er ist, denn er hat wundervolle Seiten an sich, möchte ich morgen machen.....

    Dass der Alkohol zwischen uns stand ist ja schon klar, dass er daran nichts geändert hat auch, dass ich deswegen gegangen bin auch. Aber jetzt ist es auch gut....zum Glück waren wir nur ein halbes Jahr zusammen, keine Kinder mussten leiden und keine Riesenabhängigkeit hat sich entwickelt. Im nachhinein bin ich froh, doch noch ziemlich zeitig die Reißleine gezogen zu haben. Jetzt bin ich über ihn hinweg, na ja, fast....

    Bin trotzdem gespannt auf morgen, denn bei der Begegnung wird es sich zeigen....

    Liebe Grüße...

    Wildblume

    Liebe Aurora,

    wie schön, dass du an mich gedacht hast :) .

    Seit einiger Zeit bin ich ja nicht so tätig hier, warum? weil ich mich von Job und Aussenwelt vereinnahmen lasse. Ja, ich lenke mich auch gerne ab, bin bei anderen und dann weg von mir. Und doch bricht auch etwas auf, denn ich bin ja dann doch wieder bei mir, gehe schwimmen, versuche meinen Körper zu spüren, weine im Wald. Also, da gibt es schon die Zuwendung zu mir hin und auch die Trauer, was nicht sein durfte.

    Jetzt war ich 2 Mal bei einer Trauerbegleiterin und es hat mir sehr gut getan. Ein Buch, dass sie mir empfohlen hat (hat mit Verwundetsein und Verletzlichkeit zu tun) hilft mir, meine Verletzlichkeit besser zu akzeptieren. Ich fühle mich manchmal so wund und aufgerieben, die Seele liegt blank und ich möchte mich am liebsten verkriechen vor der Welt. Ich weiss aber auch, dass der Rückzug, so notwendig er auch über Jahre hinweg war, auch eine Flucht ist. Natürlich werde ich immer meine Rückzugsmöglichkeiten brauchen, um mich wieder zu regenerieren, jedoch möchte ich nicht wieder in das tiefe Loch fallen, welches mich einige Jahre gefangen hielt. Dennoch war das Loch notwendig, also ich akzeptiere es völlig, doch ich meine, diese schwere Zeit hat mich auch etwas gelehrt und zwar mich nicht mehr total zu verausgaben, halt um nicht mehr so tief zu fallen. Aber mein Weg war halt der, dass ich erst Mal so tief ankommen musste, um das zu erkennen.

    Ich habe wieder Mal gemerkt, wie schnell ich mich abhängig mache. Ich habe einen Mann übers Netz kennengelernt, der ähnliches, wie ich erlebt hat. Puh, wie schnell wir uns Stunden austauschen konnten und ich wieder dazu neigte, meins hintenanzustellen. Ich war sogar so weit, dass ich schon jeden Tag auf ihn wartete und die Kontrolle über mich abgeben wollte. Das führte dann gestern zum Rückzug seinerseits, weil es ihm einfach zu viel wurde und er Abstand brauchte. Zuerst reagierte ich gekränkt und mittlerweile bin ich aber auch froh, weil ich seine Näheregulierung verstehe und sie mir auch die Gelgenheit gibt, wieder bei mir hinzuschauen. Da fällt mir auf, dass die Muster noch stark am Werk sind und ich unfreier bin, als mir lieb ist. Immerhin, jetzt ziehe ich meine Projektion wieder zurück (bzw. versuche es und hoffe, es gelingt mir) und tauche in mein Leben ein und da ist halt vieles, was mir nicht gut gefällt und deswegen leihe ich mir so gerne fremde Aufmerksamkeit.....und doch weiß ich, dass ich mein Leben ändern möchte.......es ist nur so schwer und manchmal will ich einfach nur verzagen und aufgeben. Und doch, ich möchte einen Sinn in mir finden und mich spüren und mir die Lebensberechtigung geben, aus mir heraus zu leben.........verstehst du das? habe ich vielleicht jetzt kompliziert geschrieben, aber ich denke, du verstehst, was ich meine.

    Und wie geht es dir? Hast du dir eines der Bücher über Trauer besorgt? und wenn, hat es dir etwas gegeben?

    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und sende dir ganz liebe Grüßen hier aus dem Süden

    Wildblume

    Liebe Aurora,

    ich bin auch so eine, die an Fügungen glaubt. Sicher, viele Dinge passieren ja so zufällig, aber ich glaube auch daran, dass es ein Gesetz der Anziehungskraft gibt (auch darüber gibt es Bücher, doch die sind mir zu müßig durchzulesen, da glaube ich lieber an mein Bauchgefühl) und wenn du offen bist, dann passieren die Dinge.

    Und schön, dass dich mein Beitrag angesprochen hat. Mir geht es auch oft so, schreibe ja auch nicht immer was, aber oft denke ich: "ja, das ist interessant und ja, genau so sehe ich es auch", oder auch "hmmhh, das habe ich so noch nie gesehen".

    Jedenfalls schön, dass es dieses Forum gibt...

    Lieber Gruß

    Wildblume

    Freue mich, dass dich das Buch interessiert, Aurora. Es heisst:

    "Meine Trauer geht - und du bleibst" von Roland Kachler.
    Empohlen wurde mir der Autor von der Trauerbegleiterin, er hat mehrere Bücher zur Trauer geschrieben und er weiß, wovon er schreibt, denn er hat durch den Tod seines Sohnes einen Weg gefunden, diesen Verlust in sein Leben zu integrieren.

    R. Kachler hat einige Bücher über Trauer geschrieben, vielleicht spricht dich auch ein anderes an. Ich habe mich gerade für obiges Buch entschieden, weil der Tod meiner Mutter ja schon so lange her ist und ich einen Weg suche, meine Gefühle zu verarbeiten. Ich steckte in Wut und Schuldzuweisung fest, bzw. tue es immer noch und daher möchte ich gerne mit Hilfe dieser Trauerbegleiterin und Büchern und anderen Hilfsmitteln, wie sichere Orte u.s.w. meiner Mutter einen Platz geben an dem wir beide sicher sind. Ich habe nämlich das Gefühl, dass mein Leben stagniert, weil ich diese Mutter-Tochter Beziehung, die ja leider solch ein frühes, dramatisches Ende nahm, weit weggeschoben hatte. Dennoch interessierte ich mich immer sehr für die Familiengeschichten der anderen und befasste mich zu intensiv damit. Ich glaube, ich projezierte meine nicht verarbeiteten Gefühle auf die anderen, denn da fiel es mir leichter, als den Schmerz in mir tief drin zu spüren.

    Bald habe ich wieder ein Gespräch mit der Trauerbegleiterin, bin gespannt, wohin mich meine Reise führt.

    Ich merkte auch beim Lesen des Buches, dass es zwar in einigem auch auf mich zutraf und doch mir die Passagen über Wut und nicht verarbeitete Trauer am meisten ansprachen. Beim Lesen wurde mir auch klar, dass ich ja in 1. Linie lernen möchte, um die kleine M. zu trauern, die ihre Mutter verlor. Ich bin nämlich oft in Gedanken damit beschäftigt, was meine Mutter alles nicht erleben durfte und vergesse aber, was die nun erwachsene M. sich verbietet im Leben, weil sie zu sehr das nicht gelebte Leben ihrer Mutter bedauert und sich selber nicht ins Leben wagt, weil sie keine Vorbilder hat. Leider hat das kleine Mädchen, das ich einst war, nicht nur den grausamen Tod der Mutter miterlebt, sondern auch die Ignoranz des Vaters. Also von der Seite gab es keine Hilfe. Dann erlebte sie in der Adoleszenz, wie die Pflegemutter (Co-abhängig) sich aufopferte für Mann und Sohn und alles hintenan stellte, jedoch in dieser Position auch eine ungeheure Macht inne hatte. Im Umkehrschluss erlebte ich die Ohnmacht des Ehemannes und Sohnes und die Tragik dieses Familiensystems. Irgendwie war ich immer Zuschauerin und in mir brannte sich tief ein, dass Frau sein etwas schreckliches ist.....

    Jetzt ist es doch viel und persönlich geworden, doch ich lasse es jetzt einfach mal so stehen.

    Vielleicht gibt es ja auch ein Feedback von anderen (gerade Frauen) dazu.

    Lieber Gruß und einen guten Wochenanfang für dich, liebe Aurora.

    ´s Wildblumerl

    Hallo Helen,

    sehr gut kann ich dich verstehen und möchte dir mein Mitgefühl aussprechen.

    Zitat

    Ja, ihr habt recht. Meine Mutter war erwachsen und hätte sich immer anders entscheiden können, aber das hat sie nie. Auch uns zuliebe nicht. Das ist besonders schwer zu verkraften und nagt am Selbstwertgefühl, aber das kennt ihr wahrscheinlich ja nur zu gut.

    Ich kenne das auch sehr gut. Ich habe lange auch nicht verstanden, warum meine Mutter so früh gestorben ist, sie ist nur 36 Jahre geworden. Mein Vater ist vor einigen Jahren auch plötzlich gestorben und zwischen uns gab es nie eine Annäherung, da meine Eltern sich getrennt haben, als ich ein Baby war und er auch nicht die Initiative von sich ergriff, Kontakt aufzunehmen und meine Wünsche nach Kontakt ablehnte.

    Ich kann dich sehr gut verstehen in deinem Schmerz. Ich merke, wie ich viel zu lange an der Geschichte meiner Mutter festhielt und sie zu meiner eigenen machte. Es ist ganz merkwürdig, ich denke sogar oft, ich darf nicht glücklich werden, weil sie es auch nicht wurde. Irgendwie habe ich ein falsches Loyalitätsgefühl.
    Ich habe eine Trauerbegleiterin aufgesucht, um einen Platz für meine Mutter zu finden. Bin noch mitten im Prozess, nächste Woche ist mein 2. Treffen.

    Ich hoffe, du findest ganz viel Beistand und kannst auch dein eigenes Leben irgendwann leben. Ich wünsche dir, dass du nicht so einsam bleibst in deinen Gedanken und Trost findest.

    Liebe Grüße

    Wildblume

    Moin zurück Pellebär,

    jetzt hast du mir auch ein paar Zeilen hinterlassen, wie schön!
    Danke auch dir für deine lieben Wünsche.
    Ich hoffe, dass auch für dich dieses neue Jahr viele schöne Glücksmomente bereithält.
    Vielleicht lesen wir uns ja mal wieder, bis dahin lieber Gruß an die Pellebärstation (habe ich aus deinem Thread).

    Wildblume

    Hallo,

    danke, dass ihr die Möglichkeit eines Chats über die Feiertag bereitgestellt habt.
    Ich war jeweils 2 Mal drin, zwar nicht soo lange, aber es hat mir über die Traurigkeit hinweggeholfen. Danke an die Freiwilligen, die die Chats mitgestaltet haben.

    Und allen ein frohes Neues Jahr!

    Wildblume

    Liebe Viola,

    wie schön, dass du dich hier "bei mir" gemeldet hast, das war eine freudige Überraschung :) . Ich fand es auch sehr schön mit dir und Pellebär. Es hatte Tiefe und dann war es aber auch echt witzig.

    Danke für deine Neujahrswünsche. Ich wünsche dir auch ein gutes Jahr 2016 mit vielen wunderbaren Momenten. Vielleicht brichst du auf zu neuen Ufern...

    Zitat

    Du kannst Mitgefühl für dich selber entwickeln.
    Mitgefühl für das Mädchen, dass so früh ohne seine Mama zurechtkommen musste. Dass es so schwer hatte, viel schwerer als andere kleine Mädchen. Und dass sich eine Überlebensstrategie zurechtgebastelt hat, um heute hier anzukommen.
    Du schreibst es: du hast dich gerettet! Das ist doch großartig!

    Danke, dass du es so sehen kannst, dadurch ergibt sich für mich auch eine andere Perspektive.

    Ich habe auch schon nach Beiträgen von dir geschaut, um dich ein wenig besser kennenzulernen, aber du schreibst wohl mehr im geschlossenen Bereich, oder? Im öffentlichen sah ich nur ein paar Beiträge.

    Das ist für mich dann auch mal ein Ansporn sobald meine finanzielle Lage sich gebessert hat, zu euch zu wechseln.

    Ich grüß dich noch von hier aus und sage: bis bald vielleicht......lass es dir gut gehen, Drückerle

    Wildblume

    Liebe Aurora,

    da ich jetzt mehr von dir wissen wollte, habe ich mich in deinem Fädchen umgesehen und habe einiges gelesen. Wow, allherhand, was du erlebt hast.
    Mir hat deine Entschlossenheit sehr gefallen, als du dich vor 8 (ich hoffe, die Zahl ist richtig) entschlossen hast, dein Leben neu zu gestalten. Ich wünsche mir diese auch für mich, denn ich merke, irgendwie stagniere ich noch. Ich kenne doch auch das Gefühl zwischen wirklich wollen und nur so halb wollen. Doch ich weiß, dass ich mein Leben umkrempeln muss und das dies Niemand für mich tun wird.

    Ich wünsche dir viel Glück bei deinen Plänen und wünsche dir vor allem, dass du beruflich für dich einen Erfolg verbuchen kannst (Teilrente). In der heutigen Zeit wird man viel ausgenutzt und da interessiert es nicht, was du alles schon auf´m Buckel hast. Menschen, die immer viel gegeben haben und sich verausgaben, können irgendwann nicht mehr und wenn dann noch ein schwerer Schicksalschlag dich getroffen hat, dann ist es nochmals schwer, denn Trauer ist leider viel zu kurz erlaubt.
    Ich habe auch einiges mitgemacht in meinem Arbeitsleben und bin auch immer so eine ganz tüchtige, gewissenhafte. Ich möchte für mich lernen, mich mehr zu würdigen für alles, was ich tue und mich nicht zu verurteilen für Fehler, denn die machen wir alle.

    Ich wünsche dir und deiner Familie ein gutes neues Jahr!

    Lieber Gruß

    Wildblume

    Liebe Aurora,

    vielen Dank für das Drückerle und deine aufmunternden Worte. Ja, das brauche ich jetzt und es tut so gut :) .

    Zitat

    Die alten Muster können immer wieder aktiv werden. Du bist sie ja nicht los, sie werden immer da sein. Wenn aber neue Muster stabil genug sind und manifestiert dann haben diese alten Dinge nicht solche große Chance mehr. Aber sind deine neuen Dinge schon so gefestigt, dass du ein Treffen mit dem Ex ohne Kraftaufwand, ohne Rückfall in alte Muster, ohne großes Mitleid(en) danach überstehst? Du verstehst seine Muster gut und hast Verständnis dafür. Aber dieses Verständnis sollst du für dich auch haben! Und dich schützen.

    Ich glaube, ich bin nicht stabil genug und es ist gut, dass du mir das bestätigst, auch wenn ich letztendlich selber entscheiden muss. Dennoch helfen mir deine Erfahrungen, denn du weisst wovon du sprichst, denn du warst an der Stelle, wo ich jetzt bin.

    Es ist gut, dass es dir gut geht und du ein schönes Weihnachten hattest und deine Perfektion ein wenig hintenan stehen lassen konntest (habe ich in deinem Thread gelesen) und ich finde es auch berührend, dass du mit deinen Worten auch die Menschen aus deiner Familie bedenkst, die leider nicht mehr teilnehmen können, aber dennoch ihren Platz haben.
    Ich lese gerade ein Buch über Trauer und dort gibt es viele Impulse, um die geliebten Personen, die nicht mehr leben, zu bedenken.
    Ich bin auch erst durch eine Trauerbegleiterin auf dieses Buch gekommen und es gibt mir neue Kraft für mich.

    Danke für deine Neujahrswünsche an mich, die kann ich gut gebrauchen. Ich wünsche dir auch ein gutes Jahr voller wunderbarer Momente....

    Es grüßt ganz herzlich das Wildblümchen :)

    Hallo,

    diese Männecken, die einem auf der Schulter sitzen und alles (Un)Mögliche dir zuflüstern, die kenne ich auch sehr gut, Urmel.

    Mir geht es gerade wieder mal nicht gut, denn ich fühle mich irgendwie leer. Mein Ex-Freund hat sich tatsächlich auf ein Treffen tagsüber die Kaffee und Kuchen eingelassen. Erst war ich darüber erfreut, doch jetzt denke ich. was das alles bringen soll. Ich merke immer wieder noch meine starken Co-Tendenzen, ihm meine Erwartungen überzustülpen und in Gedanken gehe ich eine Unterhaltung mit ihm durch und merke, dass ich wieder mal voll in meiner eigenen Phantasie- und Retterwelt drin bin.

    Na ja, immerhin, ich bemerke dies schon viel deutlicher als früher, da hae ich es erst gemerkt, wenn ich wieder aus der Situation war.
    Daher frage ich mich, ob ich mich überhaupt mit ihm treffen möchte? was soll das denn bringen? Und warum will er sich überhaupt mit mir treffen? er hat mir ja geschrieben, dass es schade sei, dass er bei mir den Eindruck eine Alkis hinterlassen hätte, denn schließlich trinke er doch nicht von morgens bis abends. Daraufhin schrieb ich ihm, dass auch wunderbare Menschen arbeiten gingen und dennoch periodisch saufen und sich dabei schaden.

    Und darauf hin kam auch keine Antwort. Doch was soll dieses ganze Katz und Mauspiel? ich mag nich mehr so recht, merke auch, mir fehlt die Kraft dafür. Wenn er aufhört, dann für sich. Was soll er sich bei mir rechtfertigen? das ist doch auch total blöd. Ich merke, wie es mir auch immer weniger wichtig wird, was er sagt oder tut oder nicht sagt und tut, weil ich spüre, dass ich ja auch nur eine Leere bei mir füllen möchte.

    Ich habe auch Angst, dass wenn ich ihn wieder treffen, wieder meine Muster aktiv werden und ich ihn retten und kontrollieren will und er macht ja da mit, weil er ja auch seinen Part spielt. Manchmal denke ich, er spielt miit mir und es macht ihm Spaß und dann denke ich, nein, er ist doch auch nur seinen Mustern erlegen und seine Maske ist halt noch wichtig für ihn.

    Ich wollte diese Worte nur hier lassen, weil ich mich traurig und leer fühle und dachte, dass ich vielleicht ein wenig Trost hier finde.

    Lieber Gruß

    Wildblume

    Hallo Calippo,

    du schreibst:

    Zitat

    ich denke oft ich bin zu schwach für diese beziehung weil ich so viel 'nicht aushalte'. völlig bescheuert.

    Ich finde schon, dass du viel aushälst, zu viel. Aber ich kann dich verstehen, auch in deiner Angst alleine zu sein. Ich habe auch ein paar Jahre ganz viel Schlimmes mitgemacht, weil ich mich habe erniedrigen lassen, ehe ich alleine in meine Wohnung zurückging.
    Bei mir war es so, dass ich meine Mutter sehr früh verloren habe und auch von einem Land in das andere zog und alles hinter mir lassen musste. Dann verlor ich noch meine Oma und dann kam mein Bruder in die Psychiatrie.
    Daher weiss ich, welche Qualen alleine sein für Menschen bedeuten kann, die wieder den alten Traumata ausgesetzt sind, denn das Gehirn unterscheidet nicht zwischen heute und damals.

    Ich lebe heute in eine WG, zum Glück hat mein Mitbewohner keine Süchte und ich muss keine Angst haben. Dennoch möchte ich es irgendwann schaffen, alleine zu wohnen.

    Es hört sich schlimm an, was du durchmachen musst und ich wünsche dir sehr, dass du einen Weg für dich findest, zu dir zu kommen. Ich glaube auch nicht, dass du Jemanden retten kannst, nur dich selber.

    Ich wollte dir nur sagen, dass ich aber auch deine "Passivität" verstehen kann. Ich wünsche dir viel Kraft und Mut.

    Unterstützt dich Jemand? könntest du für eine Zeit wegziehen? hast du therapeutische Begleitung für deine eigenen Ängste?

    Lieber Gruß

    M.

    Hallo Urmel,

    das freut mich für dich/euch, dass der Alkohol so einen niedrigen Stellenwert in eurem Leben hat.

    Ich merke immer mehr, dass ich mich in einer Abwärtsspirale befand, weil ich in der Co-abhängigkeit tief drin war und selber allerdings auch Suchtverhalten habe, zwar nicht trinken, denn das habe ich ja bei meiner Mutter gesehen, wohin das führt. Es ist eher eine Weizen und Zuckersucht, die aber auch ganz schön das Gehirn beeinflusst und nicht gut für den ganzen Körper ist (Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt sind nur einige der Erkrankungen, die durch diese Essweise sehr gefördert werden).

    Ich will glücklicher werden und mich mehr, nein viel mehr achten........ich merke auch, dass durch das Zusammensein mit süchtigen Menschen und meiner eigenen Sucht ich Respekt vor mir selber verloren habe.
    Es tut weh, das zu realisieren.

    Ich war heute bei eine Trauerbegleiterin und es war schon hilfreich. Sie hat mir auch eine Adresse gegeben und da möchte ich bald anrufen. Es gibt dort Gruppen für Angehörige von Suchtkranken. Desweiteren werden wir beim nächsten Treffen über die Trauer über den Tod meiner Mutter reden und welchen Platz meine tote Mutter in meinem Leben einnehmen kann, denn momentan ist dieser Platz überfrachtet mit Wut und Unsicherheit und offenen Fragen. Bin mal gespannt, wie es weiter geht.

    Tut dir denn die Onlinetrauergruppe gut?

    Wie geht es deiner Tochter? gibt es bei ihr etwas Neues?

    Lieber Gruß und ´nen schönen Abend dir

    M.

    Liebe Urmel,

    Zitat

    heute melde ich mich mal in deinen tread zwar habe ich etwas angst was falsches zu schreiben doch ich möchte dir sagen das du stolz auf dich sein kannst.stolz das du es schaffst dich abzugrenzen und nur an dich denkst!

    Ich kann das sehr gut verstehen, denn ich schreibe auch manchmal etwas und dann denke ich: "oh je, ist es okay? wie wird es wohl aufgenommen? Ist es nicht Blödsinn, was ich schreibe?".

    Zum Glück ist es gut, dass wir nicht alleine sind mit unseren Gedanken und so wie andere mir bestätigten, dass meine Worte in Ordnung sind, möchte ich dir sagen, dass ich auch deine Worte völlig okay finde :) .

    Zitat

    damals als ich meinen mann kennen lernte hat er auch des öfteren getrunken besonders dann wenn bei meinen eltern eine familienfeier statt fand.jedes mal wenn die flaschen auf den tisch kamen wurde ich ganz nervös und ich muß heute für mich sagen das ich alk hasse wie die pest Geschockt
    hätte mein mann sein verhalten nicht geändert,ich hätte meine tochter alleine gross gezogen denn so wollte ich nie mehr leben müssen.

    Heisst es, dein Mann trinkt nicht mehr? wie lange denn schon nicht mehr, wenn? was hat es besser gemacht bei euch? nur antworten, wenn du magst. Vielleicht sind dir diese Fragen auch zu persönlich.

    Zitat

    doch ich möchte dir sagen das du stolz auf dich sein kannst.stolz das du es schaffst dich abzugrenzen und nur an dich denkst!!

    Vielen Dabk, Urmel. Ja, ich bin auch ein bißchen glücklich, auch wenn mir der Abstand manchmal sehr schwer fällt und immer wieder denke: "bin ich nicht zu hart? eine Spielverderberin?" aber im Grunde weiß ich, dass ich mich schützen will und dass mein Ex-Partner auch eine Chance hätte, zu heilen, aber er muss es wollen. Wenn er es fuer einen anderen tut, ist es murks.

    Dir noch einen schönen Abend!

    Wildblume

    Liebe Aurora,

    danke für deine Worte. Ich habe darüber nachgedacht und beschlossen, mich mit meinem Ex-Freund nicht zu treffen, zumindest nicht mehr dieses Jahr. Wir wollten uns nämlich auf dem Weihnachtsmarkt treffen und das war sogar mein Vorschlag. Ist das nicht so ein richtig Co-abhängiges Verhalten? Ich weiß genau, dass ihm das gefallen hätte und da hätte er null Anstrengungen unternehmen müssen und alles wäre nach seinem Gusto gelaufen.

    Ich habe gemerkt, wie mich eine Wut packte, weil ich meine Gefühle wieder mal hintergehen wollte und mich hinten anstellen wollte und ihm so signalisiert hätte: "ist doch alles okay, dein Verhalten ist völlig in Orndung".

    Stattdessen habe ich ein Gedicht geschrieben mit meinen Gefühlen. Ich habe es ihm geschickt und wenn ich ehrlich bin, ist mir das "fast" egal, wie er darauf reagiert, denn es geht ja darum. dass ich bei mir bleibe und meine Gefühle benenne.

    Ich habe ihm auch erklärt, warum ich mich mit ihm nicht treffen möchte.
    Zum 1. Mail bin ich mir wichtiger, als das Kümmern darum, wie es ihm geht......

    Ich merke, wie wichtig es ist, bei mir zu bleiben und wie schwer es aber auch ist.
    Es ist gut, dass ich hier in diesem Forum bin.

    Ich schreibe bald auch etwas mehr, auch zu dem, was du mir geschrieben hast. Im Moment habe ich leider nur mich im Kopf......

    Bis bald Aurora, schönen 3. Advent.

    M.

    Hallo Hans,

    ich bin aus dem Co-Bereich, lese aber immer wieder auch hier bei euch mit.

    Ich finde es für mich wichtig, denn es gibt mir auch andere Einsichten und das Lesen Eurer Geschichten berührt mich.
    Auch dass es doch einen anderen Weg gibt und einen glücklicheren als der in der Zeit mit dem Alkohol, tut mir einfach nur gut.

    Mein Ex-Partner heisst auch Hans und es hört sich vielleicht blöd an, aber wenn ich deine Worte mit den seinen vergleiche, da liegen Welten dazwischen.
    Ich wünsche allen, dass sie das Leben wieder bewusst wahrnehmen.

    Also ich wollte dir nur sagen, dass ich deine Berichte mutmachend finde und sie mir gefallen.

    Frohe Weihnachten und weiterhin dir eine trockene Zeit!

    Wildblume

    P.S.: auch wenn ich mir jetzt komisch vorkomme, schicke ich meine Worte ab.

    Liebe Aurora,

    habe mich sehr gefreut, dass du einen "Piep" von mir hören möchtest :D .
    So habe ich auch gerade nochmals deinen Text gelesen, als du von deiner Beziehung zu deinem Ex-Mann schriebst und über dein verändertes Verhalten ihm gegenüber und auch darüber, wie dein neuer Ehemann nicht möchte, dass du in Co Verhalten abrutscht.

    Und dann habe ich mir überlegt,wie es bei mir momentan aussieht. Geschrieben habe ich ein Weilchen nicht hier in diesem Thread, weil ich a) mit meiner Arbeit beschäftigt bin und mit dem Benimmkodex dort (Hierachien im Büro, wo vorwiegend Frauen arbeiten :x ) und b) mich mit mir beschäftigt habe und einiges sacken lassen wollte.

    Nächste Woche treffe ich mich wieder mit meinem Ex und merke, dass mein Gedankenkarussel mächtig läuft. Manchmal, aber zu selten ist da aber auch so etwas wie loslassen bei mir,dann denke ich: "er wird sich eh nicht ändern und du tust dir keinen Gefallen, wenn du in Gedanken eine Änderung herbeisehnst oder gar mit ihm sprichst, damit er dich versteht und versteht, was sein Verhalten bei dir ausgelöst hast, wie sehr er dich verletzt hat".

    Und manchmal und auch das ist eher selten, sehe ich, wie er ist, in manchen Dingen zu bequem und verantwortungslos und dann will ich auch gar nicht mehr, dass er mir irgend etwas erklärt, sondern ich bin "nüchtern"und habe eine gesunde Distanz zu ihm und bin in gesunder Weise nicht einverstanden mit seinem Lebenswandel, doch es ist eine abgrenzende Wut, nicht eine blinde Wut oder ein Zorn, der den anderen in die Pflicht nimmt und somit dem anderen zuviel Macht gibt. Verstehst du, was ich meine?

    Und doch mischen sich immer wieder die tiefverletzten Gefühle der kleinen M., die so ignoriert wurde von ihrem Vater, die so sehr ihre Mutter retten wollte, die immer geredet hat über Missstände in der Familie und die nie gehört wurde. Dann komme ich mirbei meinem Ex wieder genau so vor wie bei meiner Familie,so ohnmächtig und er schiebt ja so leicht die Schuld weg von sich und ich empfinde die Scham, die er nicht empfindet, so wie früher in meiner Kindheit. Und wieder bin ich alleine und denke, ich habe es nicht verdient, geliebt und geachtet zu werden.

    Und dann denke ich,dass mir diese Situation, die sich ja immer wieder in meinem Leben wiederholt mir auch etwas sagen will und auch etwas Gutes für mich bereit hält. Vielleicht sogar eine Heilung, wenn ich nun mich jetzt auf mich besinne und die Ungerechtigkeit wieder durchlebe aber diesmal den Schmerz besser annehmen kann, als erwachsene Frau und ihn dann vielleicht sogar loslassen kann.Also so etwas wie Vergebung eintreten kann und vielleicht sogar ziehe ich dann andere Menschen an??

    Und wie geht es dir Aurora?bist du mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt?

    Ich wünsche dir und deiner Familie einen schönen 3. Advent und bedanke mich, dass du mich wieder zum Forum und zu meinen Gefühlen zurückgeführt hast.

    Lieber Gruß

    Wildblume

    Liebe Urmel,

    also ich finde deinen Traum sehr befreiend,weil ich eine gesunde Wut darin sehe
    Was er dir bedeutet, das kannst nur du deuten. Findest du ihn denn bedrohlich deinen Traum?oder auch befreiend? macht er dir Mut? oder gar Angst?
    Kannst du ihn mit den Augen einer erwachsenen Frau betrachten oder siehst du ihn mit Kinderaugen?

    Nur mal so ein paar Gedankenanstöße......was fühlst du denn?

    Lieber Gruß

    M.