Beiträge von Loya

    Liebe Marnie,
    da bist du schon einen wichtigen Schritt weiter als ich, wenn du
    zum Arzt gehen kannst ohne dass es dir unangenehm ist.

    Ich habe mich bei meinem Depressionen ja auch so angestellt.
    Als ich mich als junge Frau mal einer Hausärztin geöffnet hatte, dass ich nicht mehr kann und nicht mehr weiter weiß, hat sie mich zwei Wochen krank geschrieben und gemeint: "Sind sie sich wirklich sicher, dass ich ihnen eine Überweisung zu einem.... (abfällig ausgespuckt) PSYCHIAAAATER????????? ... ausstellen soll?" Da habe ich schnell den Kopf geschüttelt, weil ich war doch nicht verrückt und ich hatte Angst, dass man mich in so eine schlimme Klapsmühle einsperrt und ich da nie wieder heraus komme (was - wie ich jetzt weiß völliger Blödsinn ist). Und die Ärztin meinte: "Na sehen sie! Ruhen sie sich die zwei Wochen aus. Dann geht's schon wieder!"

    Wenn man so sogar von Ärzten behandelt wird, :evil: braucht man sich nicht wundern, warum die schambesetzten Krankheiten immer noch so ungern beim Arzt angesprochen werden.

    Ich hoffe auch, dass die Freischaltung bald klappt. Leider ist wohl das Geld nicht nach einem Tag gut geschrieben worden. Das ist so ärgerlich, dass die Banken mit unserem Geld spielen! Dabei ist es technisch ein Klacks, dass eine Online-Überweisung spätestens am Folgetag beim Empfänger ist. So vergeht auch noch das WE und für Deutschland gerechnet hängen zig Milliarden irgendwo rum. Schon abgebucht und nicht wieder beim Empfänger einbezahlt. Das spart den beteiligten Banken richtig Geld. GRRRRRR!!!!!

    Liebe Grüße
    Loya

    Hallo Carl-Friedrich,

    du hast absolut recht. Hintergrund ist: Ich habe erst meinen Arzttermin am Dienstag und bin gerade im kalten Entzug. Da ich mich als Typ Quartalssäufer einordne und nur weil ich schon früher mal ein paar Tage ohne Alk geschafft habe, ohne Delir oder Anfall, traue ich mir jetzt auch ein paar Tage ohne Alk zu. Wäre ich Spiegeltrinker oder bräuchte ich morgens schon immer meinen Stoff, dann hätte ich das auf gar keinen Fall gewagt!

    Ich dachte nur, falls die Entzugs-Symptome doch zu krass werden, dass ich mir dann als "Notnagel" diese geringen Alkoholmengen in Gebäckstücken holen kann, um bis Dienstag über die Runden zu kommen. Ich will einfach nicht planlos dastehen und dann im Notfall unüberlegt losrennen und mir wieder unkontrolliert Flaschen kaufen, weil ich Angst habe, dass es dann mit meiner Entschlusskraft wieder vorbei ist.

    In Zukunft lasse ich sowieso die Finger von so Gebäck.

    Liebe Grüße
    Loya

    @dry: Mir kam heute früh auch die Erleuchtung :idea: , dass 8 % Wein nicht gleich 8 % Alkohol sind. :oops: Für mich ein Indiz, wie benebelt mein Gehirn noch ist. Aber das wird auf alle Fälle besser.

    Martin : Ich wusste nicht, dass man in dem Fall den Hersteller auch nicht nennen darf. Da werde ich in Zukunft darauf achten.

    Der Tipp mit der Verbraucherzentrale ist gut. Leider arbeiten die Lobbyisten der Lebensmittelmafia so gut, dass es schwer ist, eine Änderung zugunsten der Verbraucher herbei zu führen. :?

    Einen Millimeter für Großbuchstaben, demnach 1/2 mm für Kleinbuchstaben finde ich definitiv zu klein. Das ist für mich reine Alibibeschriftung.

    Ansonsten werde ich diese Soße sowieso nicht mehr kaufen.

    Viele Grüße
    Loya

    Lieber Hans,
    danke für deine Worte.

    Zitat


    Wir gehen wegen Krankheiten zum Arzt, um Hilfe zu bekommen.
    Bei der Alkoholkrankheit fällt uns das schwer, warum?
    Weil tief in uns der Gedanke steckt, schuld zu sein an unsrem Zustand.


    Kriegt man ja auch von der Gesellschaft in sämtliche Gehirnwindungen geätzt. Soll sich zusammen reißen, aufhören zu saufen, ist doch selbst schuld, wenn Frauen saufen ist das ekelig, dann ist man charakterschwach und ein Verlierer. Aber das sagen die Menschen, die mir bisher auch nicht geholfen haben. Dann sollen sie mir bitte mit ihrer dümmlichen Meinung auch in Zukunft gestohlen bleiben!

    Zitat

    Wir haben eine Krankheit, die unbehandelt zu Tod führt.
    Wir sind nicht schuld, wir sind krank.


    Das muss ich mir immer wieder bewusst machen. Zum Glück gibt es mittlerweile Hilfsangebote.

    Heute habe ich den 2. Tag geschafft. Gestern war ich hirntechnisch noch nicht so helle. :oops: Wenn 8 % Wein in einer Fertigssoße sind, dann bedeutet es nicht, dass die Soße 8 % Alkohol enthält. :lol:
    Armes Hirn! Wird Zeit, dass es entgiftet wird.

    Heute früh war ich im Discounter einkaufen und da sprang mich sofort am Eingang eine Wühlkiste mit Sonderangebots-Cognac an. Ich Augen zu und weg von dem Dreck! An der Kasse hatte ich Quengelalarm im Hirn. :shock: Nur so einen Flachmann für den Notfall. Boah!!! Aber ich sah einen Mann vor mir, rote Hände, aufgedunsenes Gesicht. Der warf gerade hektisch 5-6 Flachmänner nach dem Scan in seine Einkaufstasche, zitterte beim Bezahlen (es war 9 Uhr) und hechtete nach draußen. Da wusste ich, dass ich genauso enden würde, wenn ich jetzt meinem Quengelhirn nachgebe!

    Ich habe mir vorgenommen, dass ich zum Konditor gehe, wenn's zu übel wird und mir z. B. nen Eierlikörberliner oder Granatschoki-Rumbombe kaufe. Ich will mir keinen Sprit mehr in Flaschen kaufen!

    Positives: Hab den laut plärrenden Cognac und die Quengelkasse überstanden. Das erste Mal seit langer Zeit habe ich keinen Reflux und kein Magenbrennen mehr, nur noch Magendrücken und Kodder. Gestern habe ich gefroren wie Hund. Das ist gerade auch besser. Und meine Beine haben nicht mehr so viel Wasser. Mein Schädel brummt aushaltbar, aber der Kopf ist nicht mehr so rot - finde ich. Ich habe meine ersten 20 € beiseite gelegt. Das wäre mein Mindesteinsatz für den Wochenendeinkauf Alk & Knabberfett gewesen.

    Liebe Grüße
    Loya

    Die fertige Bratensauce der Firma edit Moderation enthält 8 % Wein.
    Die Soße ist in einem Tetrapack, 300 ml Inhalt.
    Ich habe soeben entdeckt, dass über der Nährwerttabelle doch der Aufdruck ist: "enthält Alkohol", aber ich finde dass das viel zu klein aufgedruckt ist. Die Großbuchstaben sind gerade mal 1 mm winzig!
    Gekauft habe ich die Packung beim Discounter. (Darf ich den Namen des Disounters hier schreiben?)

    Ganz herzlichen Dank ihr Lieben!
    [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.smilies.4-user.de/include/Girls/give_heart_girl.gif]
    ihr habt ja so recht! Und ich freue mich, wenn meine "Preisliste" für euch auch ein Denkanstoß bietet und ein heilsam-abschreckendes Erlebnis bereitet.

    Sunshine, ich habe heute tatsächlich minimal Alkohol konsumiert. Ich hatte eine Fertig-Bratensoße im Vorrat entdeckt, die enthält 8 % Alkohol! :shock: Steht aber nur im Kleingedruckten. Da tappt man so leicht in die Alkfalle! Eine Bratensoße, die mehr Alk enthält als Bier! Ich fasse es nicht!
    Heute Mittag habe ich davon gegessen/getrunken, aber die Soße schon erst mal aufkochen lassen, damit nicht mehr ganz so viel Alk drin ist und jetzt habe ich den Rest gegessen. (Mit Reis, Brokkoli und Fleisch. Bin doch kein Soßensäufer :wink: )

    Ich bin bewusst nicht aus dem Haus raus, außer jetzt am Abend. Da musste ich einen Vortrag halten. Aber da gab's nur Tee und Wasser zum trinken. Und der Vortragsabend war erst fertig nachdem die Geschäfte zu hatten, also schwer elegant der Tagesablauf. :mrgreen:

    Ansonsten hab ich mich mit insgesamt drei Kopfschmerztabletten durch den Tag gerettet. Nachdem ich - glaube ich - Typ Quartalssäufer bin, kann ich schon mal ein paar Tage ohne Alk ohne schlimme Nebenwirkungen überleben, aber ich geh auf jeden Fall zum Arzt.

    Mal schauen, wie es mir morgen geht. Zur Not muss ich doch noch eine einzige Not-Flasche kaufen gehen. Mein Magen ist immer noch beleidigt. Die Kopfwehtabletten will der genauso wenig wie das andere Gift. :roll:

    Ich wünsche euch eine gute Nacht.

    Loya

    Den ersten Tag habe ich geschafft. Ich habe jetzt am Dienstag meinen ausführlichen Arzttermin. Schon mal besser als Donnerstag. Heute früh war ich kurz euphorisch, wurde dann aber doch von Koddrichkeit und Kopfschmerz eingeholt. Eine Kopfschmerztablette weiter geht's besser.
    Heute bin ich nicht mehr so "dampfig-drieselig".

    Heute will ich aufschreiben, was mir der Alkohol eingebracht hat:

    Ja, er macht locker, überdeckt Angst und Sorgen. Man wird lustig, enthemmt und so manche alkoholische Getränke schmecken gut. Dazu dann die "Geselligkeit" und das Feiern. Das ist die eine Seite der Medaille.

    Diesen Preis habe ich dafür bezahlt:
    Erbrechen - teils bewusst herbeigeführt, Enthemmtheit bis zur größten Peinlichkeit, Filmriss, Magenprobleme, Reflux, Konzentrationsprobleme, mit Restalkohol Auto fahren, noch mehr Angst und Panikattacken wenn der Stoff fehlt, unzählige Tausende von Euros versoffen - was hätte ich dafür Schönes machen können, fett geworden (BMI >35, weil Alkohol hungrig macht, die Fettverbrennung stoppt und selbst genug Kalorien hat), Herz wie eine Diabetikerin (lt. Kardiologe), schlechte Zähne wegen des Erbrechens - dadurch teure Kronen, Aufgeschwemmt sein, benebelt sein, den Tag verschlafen statt etwas mit dem Kind unternehmen zu können, agressiv und ungerecht sein, verschlafen, blau gemacht weil ich nicht mehr arbeiten konnte, Arbeitsplatz verloren, Würde verloren, mit Erbrochenem in den Haaren aufgewacht, auf Hotelboden vor offener Minibar aufgewacht, in öffentlicher Toilette eingeschlafen, schwankender Gang, Übelkeit, Wunden heilen schlecht, trockene Haut, aufgedunsen, Gedanken kreisen um den Alkohol, Verstecken von Alkohol, erstecken der leeren Flaschen, erwischt werden und sich in Grund und Boden schämen, sich belügen, zig Flaschen zum Container tragen müssen, zum Trotz weiter saufen, Alkohol organisieren um jeden Preis, willenlose Alkohol-Marionette, nicht mehr leistungsfähig, Gift für meine Depressionen, Gift für meine Leber und den kompletten Körper, Angst vor dem erwischt werden, dicke Beine - passe nicht mehr in schicke Schuhe, besoffen sein sieht Sch... aus, dummes Zeug im Suff gelabert, peinliche Auftritte, böses Erwachen am anderen Morgen; erschreckende Gleichgültigkeit ob ich Job, Familie, Kind, Führerschein verliere; Selbstmordgedanken, Zusammenbrüche, sich selbst vernachlässigen (Friseur usw), sich minderwertig fühlen, Unüberlegtes im Suff machen, gefährliche Risiken eingegangen, tumbe "Freunde", einnässen, laut schnarchen, Alpträume, laut schreiend aufwachen, Scherbenhaufen!

    Das will ich nie wieder! Ich lege mir ein Sparschwein an und zahle ein, was ich täglich versoffen habe. Die Belohnung soll ein schöner Urlaub mit meinem Sohn sein.

    Jetzt werde ich mir eine Hühnersuppe machen. Mir ist übel.

    Liebe Grüße
    Loya

    Hallo Thalia,
    danke für deinen Willkommensgruß. Danke für den Tipp. Deshalb habe ich mich auch für das erweiterte Forum entschieden. Hier habe ich bewusst z. B. Ortsnamen vermieden.
    Ja, ich denke auch, dass ich ein Signal für mich brauche. Was ich schon neu hier erfahren habe, dass ein reiner Alkoholverzicht nicht reicht, sondern da noch ganz viel drumrum sich ändern muss und soll. An so ein Konzept kann ich mich bei meinen damaligen AA-Besuchen nicht erinnern. Kann aber auch sein, dass das nicht zu mir durchgedrungen ist.

    Viele Grüße
    Loya

    Hallo,
    ich möchte mich hier ausführlicher vorstellen. Ich bin 54-jährige alleinerziehende Mutter von einem bald 13-jährigen Sohn und habe hier den Alkoholikertest gemacht. Demnach habe ich ein massives Alkoholproblem, was mich nicht wundert. Heute habe ich beschlossen, dass ich mein Lebenspensum an Alkohol getrunken habe. Ich muss und will aussteigen aus der Sauferei. Gut ist, dass man hier nur trocken posten darf. Ein Anreiz mehr, das berühmte erste Glas stehen zu lassen.

    Meine Gewöhnung an Alkohol begann als Kind. Mein Vater war stolz darauf eine ganze Kiste Bier saufen zu können und zum Abendessen gab es für mich oft ein Senfglas voll Bier. Dabei wollte ich das gar nicht. Keine Ahnung, wann das los ging. Da war ich noch im Kindergarten. Am Weihnachtsbaum hingen gefüllte Schokofläschchen. Ich war ca. 6 Jahre alt und habe ein Plastikschälchen geholt, die Fläschchen unten angestochen, den Schnaps aufgefangen und getrunken. Das wurde mir dann verboten. Aber im Winter Grog trinken, das gab es immer wieder, vor allem mit dem guten Kandiszucker. Mein Grog war zwar nicht so dunkel wie der meiner Eltern, aber Rum bleibt Rum. Ich durfte ganze Schachteln Weinbrandpralinen und Mon Cheri essen. Zum Glück gab es die nicht so oft, weil das Geld knapp war.

    Mit ca. 8 Jahren waren wir bei Böhmerwäldlern eingeladen und ich bekam ein "Kinderglas" Wein. Mir wurde immer nachgeschenkt. Das war mein erster Rausch und das Gefühl war herrlich für mich. Ich fand es lustig, auf der Straße herum zu torkeln. :shock:

    Mein Vater war ein prügelnder Choleriker und mehr. Dazu Narziss. Meine Mutter war schwach und trank zum Schluss auch Schnaps. Einmal hatte ich ihr Pril in den Schnaps gegossen, weil ich so wütend auf sie war. Da war ich 10 Jahre alt. Sie hat es nicht mal gemerkt und den Schnaps trotzdem getrunken, aber ich habe mich sehr für mein Verhalten geschämt.

    Ein Jahr später starb sie und ich bekam kein halbes Jahr später eine Stiefmutter, die sich bewusst einen Witwer mit Tochter ausgesucht hatte, weil sie unter Hitler das Mädchenjahr machen musste und sich geschworen hatte, dass ihr auch mal ein Mädchen den Haushalt führen wird. Das war dann ich. Ich durfte für meine eigene Wäsche keine Waschmaschine benutzen. Die musste ich per Hand waschen usw.

    Aus diesem "Elternhaus" bin ich Aschenputtel in die Arme des falschen Prinzen geflüchtet. Der war Alkoholiker, was mir zuerst nicht auffiel, weil ich ganz andere Mengen kannte. Zusammen soffen wir, wobei ich meine Arbeit behielt und er sogar einen Pförtnerjob versoff. Erst als mir jemand sagte, dass mein Mann in 10 Jahren im Obdachlosenheim landen wird, ich dann aber tot sein werde, weil der mich so fertig macht, zog ich die Reißleine. Auf die Idee, dass ich selbst alkoholsüchtig sein könnte, kam ich nicht. In der Zeit war ich bei einem Arbeitgeber in einem Großraumbüro. Da wurde täglich was gefeiert und Alkohol getrunken. Auf meinem Schreibtisch standen täglich mindestens drei Becher Wein!

    Anschließend arbeitete ich in einem Institut und da wurden alle 150 Geburtstage der Mitarbeiter gefeiert, sowie sonstige Feiern. (Urlaub, Kindersegen usw.) Da gab es auch täglich Alkohol. Und in der Mittagspause konnte ich nach Hause gehen und naschte am Rumtopf.
    In der Zeit kämpfte ich schon mit immer wiederkehrenden Depressionen, die ich glaubte wegzusaufen.

    Aus der Ehe ging ich mit einem Berg Schulden und eine Freundin riet mir, in die Gastronomie zu gehen. Bei diesem einen Arbeitgeber würde ich gutes Geld verdienen. Ich schmiss meinen Job (ganz andere Branche) und war die Halbtrunkene unter vielen Volltrunkenen. Da lernte ich, sturzbetrunken vor dem Schlafen gehen zu erbrechen, damit ich morgens fit bin. Einmal wachte ich auf dem Hotelteppich auf, die Minibar leer gesoffen, die Zimmertür einen Spalt offen. Da hätte jeder ins Zimmer gekonnt! :shock: Damals ging ich kurz zu den AA, aber in einer anderen Stadt, also nur unregelmäßig. Und ich war ja gar nicht alkoholkrank. https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…de/behaemmerte/

    Nach ein paar Jahren war ich finanziell saniert und wechselte in die Branche, in der ich jetzt noch bin und das ist Außendienst. Es gab Zeiten, da habe ich in der Mittagszeit eine Flasche Wein getrunken oder eine Schachtel Weinbrandpralinen gegessen, konnte dann nicht mehr zu Kunden und schlief mich halbwegs nüchtern (glaubte ich) und fuhr abends nach Hause. Erst als ich fast in einen Tanklaster geknallt wäre wachte ich auf! :shock: Seit der Zeit trinke ich keinen Tropfen, wenn ich Auto fahre.(Was ein Selbstbetrug, wenn ich an den Restalkohol denke).

    Ich habe dann nochmal geheiratet, diesmal einen Narziss, der nicht schlägt. Ich wusste nicht, dass verbale Gewalt auch Gewalt ist und meinte, wenn ich mich nur mehr anstrenge, dann wird alles gut. Ich wurde suizidgefährdet, bekam Therapien. Nachdem mein Sohn auf der Welt war wurde ich noch mehr fertig gemacht und begann heimlich zu trinken.

    Ich habe gefiebert, dass endlich alle im Bett waren um endlich was trinken zu können. Das Barfach hatte ich so manipuliert, dass der Magnet nicht griff und ich geräuschlos das Fach aufklappen konnte.
    Einen Job verlor ich wegen Alkohol. Ich war nicht mehr leistungsfähig und die Firma hatte einen Deal mit dem Hotel, in dem wir unsere Schulungen hatten, dass die unsere Zimmer nach Auffälligkeiten zu filzen hatten. Die fanden meine Flaschen und verpetzten mich. Damals sagte und glaubte ich, dass es meine Depressionen sind, aber nicht der Alkohol.

    Ich fand wieder einen Job, den ich noch habe, aber es krieselt ständig, weil ich die Leistung nicht bringen kann. Zwischenzeitlich war ich stationär in der Psychiatrie wegen Depressionen, die gut eingestellt sind. Eine Therapeutin hat mir geholfen, dass ich die Kraft fand, mich letztes Jahr zu trennen.

    Ich dachte, dass ich das Saufen sein lassen könnte, wenn ich endlich weg bin von dem Kerl. Aber das klappte nicht! Ich habe sämtliche Vorräte leer getrunken. Am Wochenende war ich froh, wenn mein Sohn im Bett war, damit ich anfangen konnte zu trinken. Ich habe es immer vermieden, vor ihm zu trinken, weil ich weiß, wie furchtbar das ist. Beim Umzug habe ich den "Barkarton" extra markiert, damit ich jederzeit Zugriff auf die scharfen Sachen hatte.

    Zwischendurch habe ich als jetzt getrennt Lebende online ein Verringern des Trinkens zu erzielen. Ich hielt eine Woche durch, dann wurde wieder gnadenlos geleert, was offen war. Bei mir wird der Saufdruck abends stärker und ich schiele auf die Uhr, wann es 21 Uhr ist, damit ich mir vorher noch Stoff besorgen kann. An die Tanke will ich nicht. Ich wohne zwar nicht mehr in dem kleinen Dorf, wo mich alle persönlich kannten, sondern in einer Kleinstadt. Trotzdem schäme ich mich, hier Alk an der Tanke zu kaufen.

    Ein kompletter Verzicht auf Alkohol kam mir bisher wie eine unfaire Strafe vor. Andere dürfen alle trinken. Warum soll ich auf Wein usw. verzichten müssen. Ich war traurig und frustriert bei der Aussicht, nicht mehr trinken zu dürfen. Diese Woche hatte ich einen Gedankenblitz, als ich bei den Säften im Supermarkt stand. Ich habe mich gefragt, ob ich jemals einen Saufdruck nach z. B. Apfelsaft gehabt habe, Apfelsaftflaschen versteckt habe usw. Und so machte ich mir bewusst, dass ich schon lange nicht mehr mit Alkohol umgehen kann.
    Ich hatte kein Morgensaufen, aber ich kann nicht aufhören zu trinken, wenn was da steht. Und es geht mit Sch... dabei.

    Heute habe ich einen Film in youtube gesehen, von einer alleinerziehenden trockenen Alkoholikerin, auch mit einem lieben Sohn. Ihr hatte das Jugendamt gedroht, das Kind wegzunehmen. So will ich nicht enden, und das hat mein Sohn nicht verdient.

    Einen Termin beim Psychiater habe ich kommenden Donnerstag. Morgen rufe ich bei meinem Hausarzt an, obwohl es mir schwer fällt, weil er der Nachfolger meines alten Hausarztes ist und ich ihn erst einmal gesehen habe.

    Heute bin ich bewusst nicht in einen Supermarkt gegangen. Im Reformhaus habe ich mir Porridge gekauft, damit ich morgen ein warmes Frühstück habe, wenn mein Magen streikt. Den ganzen Tag stand ich noch unter Dampf, hatte den Reflux mit Tabletten gelindert. Jetzt meldet sich der Kopf, ist heiß, verkatert. Ich bin hier in meiner "Burg". Nicht mehr lange, dann sind hier die Läden zu. Gut so! Gerade habe ich einen Becher heiße Brühe getrunken. Ich schaffe es! Haben schon schwerere Alkoholiker den Ausstieg geschafft, dann muss es doch möglich sein, dass ich von dem Dreck los komme!

    Liebe Grüße und sorry dass das Posting so lange geworden ist.

    Loya