Beiträge von frodo

    Der Tag war gut. Ich war im Fitnesstudio und hatte besuch von einer Freundin. Doch seit ungefähr zwei Stunden, geht es mir gar nicht mehr so gut. Ich bin unruhig und nervös, laufe viel hin und her, räume auf, aber ziemlich sinnlos. Ausserdem habe ich Kopfschmerzen und fühle mich zittrig. Am besten ist es glaube ich, wenn ich jetzt schlafen gehe. Ich habe Baldriantabletten genommen und warme Milchsuppe gegessen, mit der Hoffnung, das das hilft. Tut es aber nicht. Der Arzt hat gesagt, ich soll keine Medikamente mehr nehmen, fällt mir sehr schwer. Morgen werde ich Joggen, vieleicht bin ich dann Abends ruhiger.

    Ich bin wieder da! Die Zeit im Krankenhaus kann man mit einer wilden Achterbahnfahrt vergleichen. Mein Mann hat mich ins Krankenhaus gebracht. Erst fand eine Voruntersuchung und ein Gespräch über meine Trinkgewohnheiten statt. Zum Glück habe ich meiner Gesundheit nicht sehr geschadet. Die leichten Verfettungen an Leber und Bauchspeicheldrüse gehen nach ein paar Monaten Abstinenz wieder zurück.
    Ich bin auf nette und verständnissvolle Ärzte und Schwestern getroffen. Ich habe Rivotril bekommen. Auch die anderen Patienten auf der Station (innere) waren freundlich. Mit zweien habe ich viele anregende und interessante Gespräche geführt, einer davon war auch zur Entgiftung dort.
    Eigentlich hätte ich am Dienstag entlassen werden sollen, aber ich hatte Angst davor, wie es dann zu Hause weiter gehen sollte. Ich durfte dann noch bis gestern bleiben. Ich war in dieser Zeit abwechselnd euphorisch und zu tiefst deprimiert. Als dann gar nichts mehr half, habe ich Medikamente bekommen, die mich ziemlich platt gemacht haben. Diese habe ich aber nur zweimal gebraucht.
    Gestern war noch einmal ein schwieriger Tag. Ich bin dann mit meinem Mann zusammen an den Rhein gegangen und habe früh geschlafen. Heute geht es mir viel besser.
    Im Krankenhaus hatte ich ein Gespräch mit einer Sozialarbeiterin und sie hat mir eine Klinik für eine acht Wöchige Therapie vorgestellt. Am gleichen Tag noch (zwei Stunden später!) kam jemand um mit mir einen Antrag für die Rentenkasse auszufüllen.
    Ich brauche eine Auszeit und ich brauche alternativen zum Alkohol. Ich bin froh, mich so entschieden zu haben, auch wenn es eine lange Zeit ist und mein Mann und meine Kinder ohne mich auskommen müssen. Aber wahrscheinlich werden sie danach mehr von mir haben, als in den letzten Jahren.

    Ich habe gerade eine Entgiftung mit Rivotril im Krankenhaus gemacht.Also, alleine zu Hause hätte ich das nicht geschafft. Das verlangen nach Alkohol hat es mir zwar genommen, aber ich war in dieser Zeit sehr depressiv. Es war immer jemand bei mir, mit dem ich reden konnte wenn es mir schlecht ging. Das Medikament muss auch langsam wieder runter dosiert werden. Ausserdem bin ich im Krankenhaus beraten worden wie es weitergehen könnte, damit ich nicht bei nächster Gelegenheit wieder mit dem trinken anfange.

    Hallo Michael!
    Habe gerade Streit mit meinem Mann gehabt, es ging um das gleiche Thema wie immer. Wer hat denn jetzt nun angefangen und ich wollte ja nur...Ich kann es nicht mehr hören und ich will heute auch nicht hören, ob es ihm schlecht oder gut geht. Das mag sehr egoistisch klingen, aber ich kann nicht helfen und kann mir jetzt keine Vorwürfe anhören. Er hat gesagt, das ich ihn dadurch das ich die Flaschen versteckt habe, verarscht habe. Aber das wollte ich doch gar nicht. Ich wollte nicht das er sich noch zusätzliche Sorgen macht. Ich habe keine Lust nach dem Krankenhausaufenthalt nach Hause zu gehen. Selbstmitleid hilft da auch nicht. Am liebsten würde ich jetzt wieder raus gehen und ich glaube, das ich das heute auch tun werde. An Schlaf ist jetzt sowieso nicht mehr zu denken. Morgen werde ich alleine zum Krankenhaus gehen. Ich brauche keine Begleitung und ich will nicht mehr diskutieren. Auf jeden Fall nicht heute oder morgen. Jetzt bin ich wirklich verzweifelt und ich fühle mich so schlecht, wie schon lange nicht mehr. Ich habe Steine in Magen und auf mir, das Atmen fällt mir schwer. Was mach ich jetzt. Ich muss raus und ein bischen frische Luft schnappen, glaube ich.

    Hallo zusammen,
    vor kurzem habe ich mich vorgestellt und es kommt mir vor, als wenn das schon eine lange Zeit her wäre. Ich habe viel geschafft, in den letzten 1 1/2 Tagen und bin jetzt ein wenig erschrocken über das Tempo.
    Heute habe ich im Krankenhaus angerufen und werde morgen um 14.00Uhr dort erwartet. Alles ist sehr schnell gegangen und jetzt laufe ich in der Wohnung umher wie ein Tier im Käfig, kann nur am Morgen denken und auf einmal will die Zeit nicht vergehen. Es hilft mir schreiben zu können und die guten Wünsche und die Aufmerksamkeit die ich hier erfahre, machen mich stärker. Ich fühle mich nicht mehr so alleine. Auch wenn man Tag für Tag Menschen um sich hat, kann man sich einsam fühlen. Inzwischen habe ich auch mit meiner Chefin gesprochen und war auch wieder sehr angenehm überrascht, wegen ihrer Reaktion. Morgen Vormittag werde ich noch arbeiten gehen, das war mein Wunsch und der Arzt ist darauf eingegangen, denn eigentlich häte ich morgens kommen sollen.
    Im Gegensatz zu meinem ersten Versuch mit dem trinken aufzuhören, weiß ich diesmal das eben "nur mal ein Bierchen" nicht geht. Damals bin ich auch nicht im Krankenhaus gewesen und habe mich nicht an eine Gruppe gewendet.
    Vor drei Jahren habe ich aufgehört zu rauchen und auch das war nicht mein erster Versuch. Ich bin ganz zuversichtlich und muss mir nur gerade etwas Mut machen. Ich weiss nicht, was mich morgen erwartet. Ich könnte abwechselnd heulen und lachen. Es ist doch sehr schlimm, welche vorrangige Positsion der Alkohol in meinem Leben einnehmen will und teilweise schon eingenommen hat.

    Hallo zusammen,
    ich war bei meiner Therapeutin und es war ein sehr angenehmes Gespräch.
    Wenn ich aus dem Krankenhaus komme, werde ich weiter zur Therapie gehen.Es ist gut, das ich jetzt nicht immer ein schlechtes Gewissen haben muss, weil ich sie hintergehe oder anlüge.
    Es ist schön, so viele Rückmeldungen zu bekommen, das hilft mir sehr. Ich hoffe, das ich auch bald in der Lage sein werde andere zu unterstützen.

    Hallo, hier bin ich wieder!
    Die Nacht war noch schrecklich, aber ich bin ein gutes Stück weiter gekommen. Ich habe meinem Mann alles erzählt und das tat gut. Da ich nicht arbeiten konnte, ist er zu unserem Hausarzt gegangen um mich Krank schreiben zu lassen. Der Arzt wollte mich Mittags sehen. Nach einem langen Gespräch, hat er mich davon überzeugen können eine Entgiftung im Krankenhaus zu machen. Morgen soll ich dort anrufen und werde wahrscheinlich am Freitag aufgenommen.Damit ich direkt alles hinter mich bringe, habe ich für heute Abend einen Termin bei meiner Terapeutin gemacht. Davor habe ich ein bischen Angst.
    Jetzt gibt es kein zurück mehr.
    Vielen Dank Euch allen!
    (Übrigens habe ich mich bei den Daten vertan, weil ich gar nicht glauben konnte wie schnell die Zeit vergeht. Das erste mal habe ich im Dez.04 aufgehört zu trinken und im Mai05 wieder angefangen.)

    Hallo Jochen,
    heute Nacht habe ich einfach nur Angst und ich bin sehr froh, das ich zu so später Stunde noch eine Antwort erhalten habe. Meine Terapeuthin hat schon immer gesagt, das ich mich einer Gruppe anschließen sollte, aber ich habe geglaubt, das ich das auch alleine schaffe. Ich werde mich umschauen. Ich wünsche dir alles Gute.
    Frodo.

    Hallo
    ich bin 39 Jahre alt und müsste eigendlich recht zufrieden sein mit meinem Leben. Ich habe 2 Kinder, 11 und 13 Jahre alt und bin Erzieherin von Beruf.
    Verheiratet bin ich auch und seit 20 Jahren lebe ich mit meinem Mann zusammen.
    Seit meinem 15 Lebensjahr trinke ich regelmäßig, wobei ich immer Pausen (wärend der beiden Schwangerschaften) einhalten konnte.Jetzt erlebe ich gerade meinen zweiten ambulanten Entzug und mir geht es sehr schlecht, ich glaube das liegt auch daran,das ich es nicht fertig gebracht habe irgend jemandem ausser meinem Hausarzt von meiner Alkoholsucht zu erzählen. Mein Hausarzt hat mir Tabletten verschrieben und hat gesagt, das ich innerhalb einer Woche wahrscheinlich von ca. 1,25l Wein auf 0,2 bis gar nichts mehr runter kommen würde. Ich kann das nicht glauben und die Medikamente machen mir Angst, weil ich immer so schreckliche Kofpschmerzen davon bekomme. Vor einer Woche bin ich um 23 Uhr von zu Hause weggegangen und war um 4 Uhr am Morgen erst wieder zu Hause und meine Therapeutin hat gesagt, das ich das nicht tun soll, weil das gefährlich ist. Heute war ich wieder bei ihr und habe mich nicht getraut ihr zu sagen, das ich wieder trinke. Sie ist immer noch der Meinung, das ich seit Dezember 2005 trocken bin, obwohl ich seit Mai 2006 wieder trinke. Ich habe keinen Mut ihr es zu sagen. Ich will nicht das sie mich wegschickt. Ich habe Angst, das sie mich aufgibt. Ich brauche Hilfe. Ich kann diese "Heile Familie" nicht mehr aufrecht erhalten. Der Hausarzt hat mir Distraneurin verschrieben und gesagt es hilft. Ich kann nicht mehr schlafen und meine Tage müssen weiter gehen wie immer. Was soll ich tun. Bitte helft mir. Fünf Monate habe ich durchgehalten und als ich den ersten Schluck wieder genommen hatte, wusste ich, das alles wieder von vorne anfängt und ich hatte das Gefühl, nichts dagegen tun zu können. Aber nach 39 Lebensjahren sollte mann doch endlich erwachsen werden und sein Leben in die Hand nehmen können. Das einzige das mir heute noch helfen kann, ist an den Rhein zu gehen und das schwarze Wasser anzuschauen, wenn die Dombeleuchtung aus ist. Ich darf das nicht, hat die Therapeutin gesagt, sie hat gesagt, wenn es mir nicht gut geht, soll ich in die Tagesklinik gehen. Aber wenn die mich nicht mehr raus lassen, kann ich morgen nicht arbeiten gehen und meinen neuen Job habe ich gerade erst vor den Sommerferien angefangen. Ich weiss nicht, ob das die richtige Seite für mein Problem ist, aber ich weiss, das ich jetzt Hilfe brauche. Ich habe heute Abend verstanden, das ein "heimlicher Entzug" nicht möglich ist und das man seine Familie und Freunde braucht, um zu Überleben. Durch Zufall bin ich auf diese Seite gestoßen und ich bitte um Hilfe.