Beiträge von wolfgang45

    Bin wieder da,

    Euere Antworten geben ein denkbar weites Spektrum des Möglichen wider. Das beruhigt mich! ich dachte es wäre vielleicht so ähnlich wie bei den Grundbausteinen. Da lasst ihr ja alle nicht viel Spielraum zu.
    @Thalia: Danke! Du nimmst mir ein kleines Stück meiner Angst. Wie oft hörte ich schon: Du kannst doch da hingehen, Da tut dir doch niemand was, Du brauchst doch keine Angst haben. Schön wenn mal jemand sagt, dass er diese Angst kennt und auch hatte.

    @ Carl Friedrich und Rattenschwanz: Stimmt! Hingehen und anschauen kostet ja nichts. Die Suchtberatung der Caritas hatte ich ohnehin schon im Visier als ersten Anlaufpartner mit Fachpersonal in Suchtfragen. Ich werds hier kundtun wenns neues diesbezügl. gibt.
    @ Karsten: Du hast aus Überzeugung keine Therapie gemacht. Wenn ich noch trinken würde, wärst du natürlich der Favorit is doch klar oder? Therapie? Ich? Ne, find ich den falschen Weg! Dafür kratz ich noch zu weit unten am Berg. Also kommt diese Variante erst mal aufs Abstellgleis. Wäre zu typisch für mich, so zu argumentieren.

    Danke an Alle! Wolfgang

    Na ja Martin,

    So einfach is das nicht. Meine Frau fordert die Therapie als Voraussetzung für den Fortbestand de Ehe. Ich hab das bewusst nicht reingeschrieben um den Faktor Ehefrau rauszuhaben. Es geht ja um mich. Neuerdings kommt der Zeitfaktor als Druckmittel hinzu. Akzeptieren kann ich das, verstehen auch. Hab auch schon im Co-Abhängigen Bereich gelesen. Da wird auch oft zu solchen Schritten geraten. Das Forum zählt nicht. Von "Internet Schlaumeiern" war die Rede. Werde das aber trotzdem wegstecken und auf dem Weg bleiben. Hoffnung in Sachen Ehe ist auf meiner Seite noch reichlich da!
    Danke für deine schnelle Antwort

    Wie gehts weiter Wolfgang?

    Diese Frage lässt mir natürlich keine Ruhe. Das viele lesen hier im Forum führt natürlich auch zwangsläufig dazu, dass man sich auch mit den anderen hier misst- unterbewusst zumindest. es entsteht ein gewisser Druck, den ich aber nicht negativ empfinde. Ich bin heute seit 8 Wochen abstinent/nüchtern. Mein Entschluss nie wieder zu trinken steht. Er steht sogar gut, genauso wie ich auch um halb zehn Abends noch gut stehe was viel zu lange nicht der Fall war. Meinem Willen mir mein nüchternes Leben zurückzuholen vertraue ich immer mehr.

    In vielen Beiträgen hier kann ich lesen wie gut organisiert euer Weg schon zu Anfang ist, was Therapie und weitere Hilfe von ausserhalb angeht. Das meine ich wenn ich schreibe mich mit euch zu messen. Habe ich hier ein Defizit? Es geht um mich und meinen Weg- hab ich auch schon gelesen. Fange ich an mich auszuruhen/ faul zu werden( der berühmte Weg des geringsten Widerstands). die Prüfung dieser Gedanken beschäftigt mich.

    Die Teilnahme an diesem Forum war der erste, bisher auch fast einzige Schritt den ich gegangen bin. Dass ich alkoholkrank bin und zwar seit vielen Jahren das spreche ich jetzt offen aus- zumindest hier. Dass ich ohne Therapie nicht dauerhaft zurechtkommen werde kann ich mir nicht vorstellen und will ich mir nicht ein weiteres Mal einreden. Meine Abstinenz habe ich da auch noch auf der Haben Seite. Auf die bin ich Stolz, sie fällt mir aber auch nicht sehr schwer.

    Also stünde doch als Nächstes die Therapie an oder? Kommt mir vor wie ne Liste zum Abhaken. Nein ist die Antwort. Es geht einfach noch nicht. Ich hab ne sch*** Angst davor is auch ne Antwort.
    Ich habe heimlich getrunken, zumindest habe ich alles getan (bei dem Gedanken kommt mir ein Lachen aus) damit es niemand merkt. Hab mein Leergut versteckt, keine Bierdeckel in meiner Werkstatt, Kaugummi gegen die Fahne, Kundenbesuche nur Frühmorgens nach max. zwei Bier, ach da werde ich nicht mehr fertig....
    Ihr merkt: Da hat jemand ne riesige Fassade vor die Wahrheit hingestellt! Der Abriss dieser Fassade oder dieses Lügengebäudes bringt Dinge zum Vorschein die ich so lange nicht mehr gesehen habe, dass sie mir fremd sind. Die Scham über diese hässliche Fassade ist so gross. Der Schatten den sie geworfen hat hat nicht nur mich selbst ins Dunkel gestellt sondern auch meine liebsten und noch mehr. Ich packs einfach noch nicht. Selbst wenn ich mir nur vorstelle auszupacken kommen mir die Tränen. Ausser nem Dauerheulkrampf hätte ich wahrscheinlich nicht viel zu bieten. Das ist anstrengend tut weh und macht traurig/depressiv.

    Also wie gehts weiter? Die Früchte der Abstinenz ernten und laufen lassen? Nein! Meine Anwesenheit hier im Forum ist Pflichtprogramm. Permanentes Auseinandersetzen mit meiner Sucht auch, Aufhebung meiner selbstgewählten Isolation, Wiedergutmachung bei den Opfern (kleine sichtbare Schritte) und und und...

    Was denkt Ihr? Euer Urteil ist mir wichtig!

    Gruss Wolfgang

    Hallo Hans im Glück Hallo Forum,

    Wirklich- Panikgefühle sind nicht toll! Aber zum Glück war nichts mehr der Art. Es waren die gleichen Panikgefühle wie zu Trinkzeiten, wenn mir der Stoff ausging, ich aber zu besoffen war um loszufahren und Nachschub zu besorgen. Hatte dann immer Panik in Lebensbedrohliche Entzugserscheinungen zu geraten. Dass meine Sauferei mich in Lebensbedrohliche Zustände bringt-und das war so- habe ich natürlich schön Säufermässig ausgeblendet, ignoriert und verdrängt. Mit Alkohol geht das ja ganz gut.

    Hatte vorgestern eine sehr Unruhige Nacht. Bin zu spät ins Bett, weil ich zu lange im Forum war. Wahrscheinlich hat sich mein Suchtgedächtnis gemeldet und den Extra Pegel eingefordert, den es früher immer gab wenns mal später wurde. Letzte Nacht war aber alles gut!

    Dass es hier um mich geht und ich im Vordergrund stehe hab ich hier im Forum schon vielmals gelesen. Ein beruhigender Gedanke, ebenso wie der gedanke dass ich Zeit habe.Ich dachte soviel Egooismus ist jetzt unfair und begab mich lieber in die Rolle des Büßers. Will mich aber nicht ausruhen. Tretet mir bitte in den Ar*** wenns den Eindruck macht!

    Werde heute versuchen meine Frau zu nem Spaziergang/Gespräch zu bewegen. Ich will wissen wie es um unsere Ehe steht. Also dann bis später!

    Wolfgang

    Ach ja. Hatte heute zweimal Anlass mich mit dem Thema alkoholfreies Umfeld auseinander zu setzen. In meinem Umfeld wird viel getrunken. Viele meiner Freunde trinken täglich Alkohol und haben sich denke ich auch schon die Frage gestellt ob sie alkoholkrank sind. Es hat sich herumgesprochen, dass ich nichts mehr trinke. Mit einem deutlichen Outing meiner alkoholkrankheit hab ich jedoch noch nicht geantwortet. Doch das ist nötig! Ich kenne das aus meiner Nasszeit: Einem Alkoholiker der sich outet geht man als nicht geouteter lieber aus dem Weg. Der weiss nämlich dass man selbst auch im Club der Säufer ist. Man fühlt sich minderwertig weil man immer noch heimlich trinkt und nicht die Kraft und den Willen hat aufzuhören. Neuer Aspekt- und den habe ich euch zu verdanken-

    Welche Hilfe kann ich mir von diesen Leuten erwarten, wenn sie sich aus Scham von mir abwenden? Keine???
    Ich muss mich outen und sehen wer noch bei mir ist und offen mit mir über meine Krankheit spricht. Vielleicht kann ich auch helfen?
    Liege ich richtig? Was denkt Ihr

    Hallo Brass!

    Danke fürs Kompliment! Findest du ich hab Drive? Na ja- Find ich eher nicht oder besser: Wirkt vielleicht jetzt nach aussen nicht unbedingt so. Ich verfolge einen Weg der eher kleinen Schritte und bin vorsichtig und lieber erst mal mit ner grossen Portion Einsicht am Start. Meine Reflexionen aus der Nasszeit sehe ich da mal lieber als unbrauchbar an. Die Krämpfe und Panikattacken kamen nach dem Arztbesuch. Wenns nochmal vorkommt werd ich Doc nochmal ausuchen.
    gruss Wolfgang

    Hallo Frisco!

    Wir alle hier leiden an einer Krankheit,die ungestoppt zum Tod führt und unbehandelt in einer Sackgasse endet. Den Ausnahmealkoholiker gibt es also nicht, wenn wir von der gleichen Krankheit sprechen. Hier stimme ich als Neuling im Forum Carl Friedrich zu. Ich selbst hatte eine pseudo Trockenzeit von 18 Monaten mit viel Alkfrei Bier in unverändertem Umfeld. Hielt mich für stabil genug und für ein Ausnahmephänomen. Der Rückfall bescherte mir Vier weitere Jahre. Diesmal bin ich da mal lieber vor- und einsichtiger. Du schreibst, deine Erinnerungen würden dich umso mehr heimsuchen, je nüchterner du bist. Die Nüchternheit und vieles weitere ist doch unser neues Leben oder? Also brauchts doch hier einen neuen Ansatz oder? Hier wird uns geholfen. Ich wünsche uns beiden, dass wir diese Hilfe annehmen können! Viel Glück Frisco! Bleib dabei! Gruss

    Wolfgang

    Hallo Frisco!
    Herzlich Willkommen hier im offenen Bereich erst mal. Ich wünsche dir dass dir der Austausch hier gut tut. Aus abends alleine trinken wurde bei mir innerhalb weniger Jahre ganztägig alleine trinken. Hätte ich den Schritt zu dem Zeitpunkt gemacht, wäre mir vieles erspart geblieben. Also bleib dabei :D Gruss

    Wolfgang

    Hallo, bin heute auch wieder da! Ist schon eine Gewohnheit geworden, dass ich mich Abends noch zwei drei Stunden hier aufhalte. Danke für euere Ratschläge. Während meiner Nasszeit hielt ich mich ja für so reflektiert und bewusst meiner Problematik- von wegen!! Das alles kannste jetzt in die Tonne treten. Nüchtern sein ist anders als ein Besoffener sich vorstellen kann. Ich geniesse meine wiedergewonnene Nüchternheit in vollen Zügen. Täglich habe ich Momente, in denen es mir auffällt wie anders es doch alles ist plötzlich. Ich denke eigentlich permanent an meine Alkoholkrankheit habe aber eigentlich kein starkes Verlangen zu trinken. Zweimal hatte ich jedoch ein Erlebnis wie zu Trinkzeiten wenn der Pegel Richtung null ging: Krampfneigung in der Kiefermuskulatur gefolgt von Panikattacke. Früher konnte ich das Gepflegt mit einem schnellen Bier wegspülen.Jetzt wo ich trocken bin hab ich natürlich Angst vor derlei Zwischenfällen- Panik ist ja auch wirklich kein angenehmes gefühl.
    Vielleicht weiss ja jemand was dazu.
    Auf die Ratschläge zum Arzt zu gehen-is schon passiert vor zehn Tagen. Hab mich beim Arzt schon vor fünf Jahren geoutet. Blutbild gross OK. Er hat mir ne Überweisung in die psychiatrische Ambulanz ausgestellt und gleich einen Termin vereinbart- trotzdem erst am 6.6..
    Akute Hauptprobleme sind dennoch erst mal Ehe retten, konto auf null bringen usw... Bin noch eine Weile da. Es gäbe so viel zu schreiben weiss nur nicht wo anfangen!

    Grüsse Wolfgang

    Ach ja Grundbausteine kenne ich jetzt auch. Habs auch in den Themen schon öfter gelesen.

    Hallo zusammen! Hab jetzt schon viele Stunden hier gelesen und für mich überraschend festgestellt, dass ich mich hier wohlfühle. Will euch zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht die lange Version meines Weges mit der Krankheit zumuten. Deswegen einfach erst mal die Eckdaten:
    Bin seit 20 Jahren bewusst alkoholkrank, davor auch schon immer trinkfest gewesen. Trocken bin ich nach Entzug zuhause seit 28.02.2016. Davor gab es eine "trockene" Zeit von 18 Monaten ab 2011. Nach dem Rückfall von 2012 soff ich noch schlimmer als zuvor. Wie schon viele vor mir stehe auch ich vor dem Scherbenhaufen den ich angerichtet habe. Kaputte Ehe, Schulden, Schuldgefühle, meine Vergangenheit..... Trotzdem will ich diesmal für immer Schluss machen mit meinem alten Leben! Ende des Films.
    Mehr und ausführlicher wird es hoffentlich noch an dieser Stelle geben.
    Ich hätte da aber auch schon eine Frage die mir auf den Nägeln brennt:
    Mit welchen Reaktionen meines Körpers/meiner Psyche muss oder sollte ich zum jetzigen Zeitpunkt rechnen. Habe Angst vor Entzugserscheinungen. Wie können sich diese äussern? Vielleicht hat jemand von euch Lust mir diese Fragen zu beantworten.
    Danke erst mal fürs Dabeisein und Grüsse!