Beiträge von Sunny1976

    Hallo Dafina,

    ich möchte Dir auch noch mal etwas schreiben.

    Als erstes möchte ich Dir ans Herz legen: lass das mit den WhatsApp schreiben! Solange ihr immer noch Kontakt habt - auch wenn es nur über das Schreiben ist - kannst Du einfach nicht loslassen! Ich weiß, wie schwer das ist, aber mach doch einfach mal einen Selbstversuch... eine Woche, zwei... und dann schaust Du mal, wie es Dir geht, wenn Du nichts hörst!

    Jetzt zum "er ist geheilt"... Glückwunsch! Und das meine ich ganz ernst! Es wäre doch toll, wenn es so wäre!
    So, und nun ruf Dir einfach mal hervor, wie es die letzten 20 Jahre waren. Wieviel Entzüge Du mitgemacht hast, wieviele Rückfälle. Es kann ja wirklich sein, das er jetzt begreift, dass der Alkohol ihn umbringt. Aber hat er denn wieder einen Entzug gemacht? Geheilt ist kein Alkoholiker so einfach, das bedeutet richtig Arbeit an sich. Nur nichts zu trinken reicht doch nicht! Und auch wenn er gerade nichts trinken sollte, möchtest Du ihn wirklich zurück??? Die Angst, ob er wirklich dauerhaft durchhalten kann? Dein ganzes Leben würde sich auch wieder komplett verändern?

    Ihr seid jetzt 1,5 Jahre getrennt, das ist keine lange Zeit um die ganzen Jahre zu verarbeiten. Das dauert einfach noch, glaube mir. Ich bin jetzt schon über 2 Jahre getrennt und ich habe immer wieder mal schlechte Zeiten, wo er mir trotz allem was passiert ist unendlich fehlt. Auch wenn das Außenstehende schwer verstehen können, hier im Forum hast Du aber Menschen, die das nachvollziehen können. Aber - auch wenn wieder schlechte Zeiten kommen - jeder kleine Schritt zählt! Versuche einfach, selbst aktiv zu werden. Du hast in einem vorigen Beitrag geschrieben, das Du mit Sport angefangen hast. Was unternimmst Du denn noch, um DEIN Leben zu ändern?

    Alles Liebe
    Sunny

    Liebe Sandstrand,


    Ein nasser Alkoholiker ist einfach ein völlig anderer Mensch, völlig unberechenbar.

    Ach, ich glaube es gibt Menschen, die auch - wenn sie nicht trinken - so sind. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, ob diese Wesenszüge schon vorher da waren oder vom Alkohol gekommen sind. Im Grunde denke ich aber, das ein Teil davon schon immer da war, der Alkohol diese einfach nur verstärkt. Alles auf den Alkohol schieben kann und möchte ich auch einfach nicht. So viel Macht kann er nun auch nicht haben :roll:



    Verantwortlich habe ich mich immer für ihn gefühlt, ich habe ja auch immer alles für ihn gemacht. Ich weiß nicht, ob dies nicht doch auch mit meiner Familiengeschichte zusammenhängt, ich komme die Tage in den geschlossenen Bereich, vielleicht schaffe ich es, da noch einmal alles aufzurollen. Und ich renne gerade auch schon wieder zur Psychotherapeutin...

    Das mit der Therapeutin ist super! Mir hat dies sehr sehr geholfen. Zu ihr konnte ich schonungslos offen sein und sie hat mir vor Augen gehalten, wie verrückt ich war, das ich das alles immer mitgemacht habe und am ende mir immer die Schuld gegeben habe. Tja, mit der Familiengeschichte... bei mir kann ich Dir nur sagen, das ich in einer absolut gesunden Familie aufgewachsen bin. Alles heile Welt... und trotzdem bin ich so tief darein gerutscht. Ich hatte mir immer vorgenommen in der Therapie rauszufinden, warum gerade das bei mir so passiert ist. Heute ist es mir egal, warum! Jetzt ist es mir nur wichtig, nicht wieder in alte Muster zu verfallen, auf mich acht zu geben, das mir sowas nie wieder in meinem Leben passiert. Weiter an meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, mich wichtig zu nehmen.

    Ich freue mich, das es Dir besser geht. Sich mit Freunden treffen hat mir sehr viel geholfen. Mach weiter so! Spann am besten sooft es geht Leute ein, die Dich auf andere Gedanken bringen. Und ansonsten schreibe hier :D

    Alles Liebe
    Sunny

    Hallo Lunali,

    bei mir war mein Ex-Ehemann süchtig, von daher kann ich Dir nur aus dem Blickwinkel schreiben:


    Ich behaupte er war ca ein halbes Jahr trocken, dann kam erneut ein Vorfall und etwa eine Woche später noch einer. Er hat beteuert, dass es nur die beiden Male waren und ich/wir hatten auch das Gefühl er hätte sich wieder gefangen.

    Dann aber kam wieder ein Tag an dem ich mir sicher war, dass er nicht nüchtern war. Er hat es aber abgestritten und seit dem hatte wir öfter mal den Verdacht. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll...also dass ich nichts tun kann weiß ich ja, aber wie verhalte ich mich? Wir stehen uns alle sehr nahe, wohnen nur zwei Straßen voneinander entfernt.

    Das ist für Dich bestimmt sehr schwierig. Ich kann Dir einfach nur den Tip geben, auf Deine Wahrnehmung zu vertrauen. Man merkt es einfach, ob jemand nüchtern ist oder nicht. Lass Dich da nicht verunsichern.


    Ich weiß nicht, ob ich nicht viel zu misstrauisch bin und ihn damit vielleicht sogar wieder in die Sucht schiebe...geschoben habe?

    DU kannst ihn - wie schon auch Aurora geschrieben hat - nicht in die Sucht treiben. Das hat er ja bereits selbst geschafft. Ich weiß aber was Du damit meinst. Als Angehöriger hat man aber vielleicht das Gefühl, das wenn man etwas falsches sagt oder tut, daran Schuld ist, das er wieder trinkt. Mittlerweile glaube ich aber, das dieses Gefühl nur aufkommt, wenn der Partner/Sohn etc. den trockenen Weg eh nur halbherzig geht. Hier im Forum habe ich so viel gelesen, auch bei den Alkoholikern. Und mittlerweile denke ich, dass nur das nicht mehr trinken eben auch nicht ausreicht. Dazu gehört eben noch so viel mehr. Wenn jemand mit voller Inbrunst dabei ist, sich Hilfe holt, zur SHG geht und alles, dann hat man als Angehöriger vielleicht auch nicht das Gefühl, das nur ein Wort von uns reichen würde, um jemanden wieder zum trinken zu bringen.


    Aber vertrauen fällt mir unendlich schwer...ich glaube ihm einfach nicht.
    An vielen Tagen ist es dann wieder so, dass ich nicht glaube, dass er getrunken hat und dann denk ich auch manchmal ich bilde mir das ein.

    Soll ich jetzt einfach so tun als wenn nichts wäre?

    Das wird doch bestimmt nicht funktionieren, oder? Gerade als Mutter kann ich mir nicht vorstellen, das Du einfach die Augen verschließen kannst. Die Frage ist ja von Dir, wie Du weiter damit umgehen kannst. Das kann ich Dir leider auch nicht sagen. Von einem Ehemann kann man sich trennen, von seinen Kindern jedoch nie. Ich stelle mir Deine Situation sehr schwierig vor, und kann Dir da leider auch keinen Rat geben.

    Alles liebe und viel Kraft wünscht
    Sunny


    Mein Ex schrieb mir gerade noch, dass er mich nach wie vor liebe, ich die beste Partnerin und Mutter sei, was aber an der Villa mit der Neuen nichts ändert, ist das normal??? Ich habe ihm gesagt, dass ich keinen Kontakt mehr möchte und ihn gebeten, den Umgang mit den Kindern über eine befreundete Anwältin zu regeln...

    ...noch dazu kurz: Ob das normal ist - dazu schreibe ich nichts, das weißt Du wahrscheinlich eh selbst :lol: Lass Dich davon bitte bloß nicht verunsichern oder suche nach Erklärungen, aus Erfahrung bringt das nix!

    Es ist super, was Du zu ihm gesagt hast! Auch was den Umgang mit den Kindern angeht. Je schneller das geregelt ist, desto schneller kannst Du Dich voll auf Dich und die Kinder konzentrieren!

    Liebe Sandstrand,
    Du hast in meinem Fädchen geschrieben, das Dir die Antworten dort geholfen haben. Ich dachte, ich schreibe Dir hier auch mal was zu....

    Zitat


    Er hatte noch im Sommerurlaub wieder einen Rückfall, bei dem er mich beinahe mit den zwei kleinen Kindern (3 und 6) in einem mir unbekannten Ort seines Heimatslandes hätte sitzen lassen, gewissermaßen auf der Straße und unter der Androhung, dass ein Unfall passiere, sollte den Kindern etwas zustoßen. Er hat sich dann in letzter Minute eines besseren "besonnen", und wir hatten einen fast schönen Urlaub...

    Ein Außenstehender, der so etwas liest müsste jetzt wahrscheinlich zweimal hinsehen :!: Ein Mann, der seine Frau und seine zwei kleinen Kinder an einen unbekannten Ort einfach sitzen lässt und auch noch droht. Eine Frau, die schreibt, das er sich zum Glück in letzter Minute noch mal besonnen hat und es dann ein fast schöner Urlaub war :shock:
    Liebe Sandstrand, ich kenne solche Situationen, bei mir waren zum Glück keine Kinder involviert, aber ich habe auch die schlimmsten Szenen im Urlaub oder sonst wo schon erlebt. Und statt meine Sachen zu packen und auf schnellstem Wege zu verschwinden und dem Mann ein für alle male die Grenze zu setzten und die Beziehung zu beenden, war ich einfach auch oft genug nur "dankbar" wenn ER sich wieder gefangen hat und wir doch noch eine schöne Zeit hatten :roll: Ich steckte damals aber auch ganz tief in der Co-Abhängigkeit drin. Statt zu merken, dass dieser Mann einfach überhaupt keinen Respekt mehr vor mir hatte, das er mich behandeln konnte wie er wollte, habe ich die Schuld immer bei mir gesucht.

    Und ich war auch selbst Schuld, denn hätte ich mich mal etwas mehr wertgeschätzt, dann hätte ich auch niemals so mit mir umgehen lassen!

    Zitat

    Danach, wieder zu Hause, schien erst alles normal, aber dann begann er, mein Mundwasser zu nehmen, weil ihm angeblich die Zahncreme, die ich gekauft hatte, nicht schmeckte. Das Mundwasser war unglaublich schnell leer, dann wollte er immer öfter abends ausgehen. Er lernte eine Milliardärin kennen, er behauptete, er solle für sie als Personal Trainer arbeiten (er war Profiboxer), dann wurde er ihr Bodyguard und sollte auf Reisen mit. Irgendwann nahm ich ihm das alles nicht mehr ab. Fakt ist, dass er sich jetzt von ihr in seinem Heimatland eine Villa mit Swimming pool kaufen lässt (wie im schlechten Film) und wieder trinkt.

    Auch hier zeigt sich, das er überhaupt keinen Respekt vor Dir hat. Und auch nicht vor den Kindern! Jeder kann sich anderweitig verlieben, man kann sich trennen etc. Aber er hat nicht normal mit Dir gesprochen, sondern Dich belogen, bis Du es selbst herausgefunden hast.


    Zitat

    Ich mit den Kindern alleine von heut auf morgen, mit Vollzeitjob ein echter täglicher Kampf ums Überleben, während er sich ein schönes Leben macht

    Sandstrand, wenn ich Dir aus eigener Erfahrung schreiben darf: Du denkst, das er sich ein schönes Leben macht. Du bist verunsichert und verletzt. Was man auch absolut verstehen kann. Aber der Mann ist Alkoholiker und trinkt auch wieder. DAS IST KEIN SCHÖNES LEBEN! Egal wieviel Geld einem zu Verfügung steht, glücklich macht kein Geld sondern Vertrautheit, Respekt und Liebe. Ich glaube nicht, das die beiden DAS haben, oder? Aber DU hast genau das verdient, und mit ihm wirst Du dieses nicht haben. Ich glaube auch, das wenn einmal der Respekt weg ist, dieser nicht wieder aufgebaut werden kann.


    Zitat

    Entschuldigt, ich weiß gar nicht recht, wie mir geschieht... es ist eine große Verwirrung in mir, die Verletzung, am Ende sogar betrogen worden zu sein, die Erleichterung, nicht mehr für ihn verantwortlich zu sein, die Angst, wie es mit den Kindern weitergeht...


    Liebe Sandstrand, DU warst nie für ihn verantwortlich! Das ist nur er selbst. Ich habe auch lange das Gefühl gehabt, verantwortlich zu sein. Unsinn, wir wollen uns nur verantwortlich fühlen. Und ich schließe mich da ganz meinen Vorschreibern an, lass Dich am besten erstmal krank schreiben, sonst hältst Du nicht mehr lange durch! Ich hoffe sehr, das Du einmal für Dich Zeit findest zum durchschnaufen. Und auch zum trauern, denn das gehört auch dazu!

    Alles Liebe
    Sunny

    Liebe Moony,
    ich versuche Dir mal ein paar Antworten zu geben:


    Jetzt frage ich mich nur, wie gehts weiter?! ich muss es ihm sagen, aber wie? ich habe Angst, dass er durchdreht.

    Wenn Du Angst hast es ihm zu sagen, weil er durchdrehen könnte, würde ich an Deiner Stelle erst mal nichts sagen, sondern zusehen das Du eher in einer Nacht und Nebel-Aktion da raus kommst. Oder Du schaust erstmal, dass Du bei Freunden / Familie unter kommst bis ihr geregelt habt, wer in der Wohnung bleibt.


    Will ihn auch nicht verletzen. Dann kommt wieder das Gedankenkarussell. Soll ich einen geeignertern Zeitpunkt abwarten? Soll ich warten bis er es merkt und von selbst nicht mehr will usw.

    Was wäre denn für Dich der geeignete Zeitpunkt? Du hast in einer Deiner vorherigen Beiträgen schon einmal geschrieben, das Du Dir die Pulsadern aufgeschnitten hast weil Du einfach nicht mehr kannst... Der Zeitpunkt ist wohl schon längst überfällig und Du musst auch keine Rücksicht auf ihn nehmen. Es geht um Dich! Das er selbst nicht mehr will, da kannst Du wohl noch sehr lange warten. Ich kann mir nicht vorstellen, das er Dir den Gefallen tun wird... Ein nasser Alkoholiker verliert sehr ungern seine Co...


    Dann stellt sich mir wieder die Frage: bin ich evtl. doch noch nicht so weit? Sonst wäre mir all das doch egal? Jetzt sitze ich hier mit meiner Frage, wie ich mich am Besten löse. Ich weis, ich sollte nur an mich denken und doch fühle ich mich schlecht bei dem Gedanken ihm das anzutun. Er weis schon nichts mit sich anzufangen wenn ich mal einen Tag weg bin. Er hängt sich komplett an mich und hat mich zum Zentrum seines LEbens gemacht ( neben dem Alk, in seinen nassen Phasen).
    Bin momentan wirklich ratlos uns weis nicht wie ich es angehen soll :/
    Wie lief das bei euch?
    LG Moony

    Moony, als ich damals gegangen bin konnte und wollte ich einfach nicht mehr dieses Elend mitmachen. Ich habe ihn auch teilweise gehasst, ihn nicht mehr ertragen können. Trotzdem war mir das alles auch nicht egal, ich habe ihn sogar im Grunde meines Herzens noch geliebt.

    Ich habe aber am Ende eingesehen, das ICH leben will. Und mit ihm hatte ich einfach kein Leben mehr.

    Deine Prioritäten sollten sich wieder mehr auf Dich verschieben. Du bist auch nicht dafür verantwortlich, wenn er nichts mit sich anzufangen weiß, oder er keine Freunde oder sonst was hat. Das ist überhaupt nicht Deine Aufgabe das Zentrum seines Lebens zu sein. Oder meinst Du ernsthaft, das er sich große Gedanken macht, wie er Dich behandelt? Wenn er Dich geschlagen hat?

    Moony, sei mutig und bring jetzt die Steine ins Rollen. Auch wenn das vielleicht eine harte Zeit für Dich werden könnte, ich kann Dir nur sagen, es lohnt sich. Mein Leben ist wieder lebenswert, ich komme entspannt in mein Zuhause und muss mir nicht vorher überlegen, wie die Stimmung ist, ob er streitlustig ist oder schon den ersten Rausch ausschläft. Ich bin nicht mehr die Böse, die an allem Schuld ist.

    Jetzt ist mein Leben wieder lebenswert. Das hat auch nach der Trennung noch sehr lange gedauert, bis ich das alles verstanden hatte. Heute bin ich zwar wieder Single, habe mein wunderschönes Haus verloren und noch vieles mehr. Aber ich habe noch viel mehr gewonnen: Ruhe, ein entspanntes Leben und die Gewissheit, das ich mehr wert bin als mich von irgendjemanden so behandeln zu lassen!

    Alles liebe
    Sunny

    Liebe Marie,

    auch ich möchte mich ganz herzlich von Dir verabschieden. Auch wenn wir uns nur kurze Zeit hier begegnet sind, so fand ich Deine Antworten und wie klar Du schreibst sehr sehr gut.

    Du hast Karsten folgendes geschrieben im Thread bezüglich des Bezahlforums (sorry, ich schnalle es leider immer noch nicht, wie ich aus einem anderen Thread zitieren kann :oops: :

    "Warum ich mich gegen eine Bezahlung entscheide, ich war über ein Jahr im bezahlten Teil des Forums und habe mir etwas anderes vorgestellt. Ich habe mich dort einsam gefühlt und kaum jemanden gefunden mit dem ich mich austauschen konnte ich fühlte mich eher ignoriert. Entweder schreiben die User seitenlange Monologe oder immer die gleichen User tauschen sich aus, aber das ist jetzt mein eigenes Empfinden.

    Ich denke wenn es in ein Bezahlforum umgewandelt werden soll müsste sich noch einiges verbessern."

    Da sprichst Du mir aus dem Herzen, das habe ich auch so gesehen. Auch ich werde mich hier dann jetzt Ende Dezember verabschieden. Schade... !

    Ich wünsche Dir alles Gute, das alle zukünftigen Wünsche in Erfüllung gehen!
    Liebe Grüße
    Sunny

    Liebe Aurora,

    ich möchte Dir mein Beileid aussprechen, es tut mir sehr leid, das Dein Exmann gestorben ist. Ich kann mir vorstellen - auch wenn Du jetzt Dein eigenes Leben hast und es seine Entscheidung war, wieder zu trinken - es trotzdem sehr weh tut. Ich wünsche Dir und Deiner Familie jetzt viel Kraft und bin in Gedanken bei Dir!

    Alles Liebe
    Sunny

    Hallo Mira,
    das Vertrauen wieder aufzubauen wird Zeit brauchen. Du musst ja auch nicht die nasse Zeit aus Deinem Gedächtnis streichen, das wird eh nicht funktionieren. Aber Du könntest schauen, ob Du die Dinge, die passiert sind, verzeihen kannst?

    Was hindert Dich denn daran, Deinem Mann Fragen zu stellen, die Du gerne beantwortest haben möchtest?

    Hallo Yvonne,


    Ich fühle mich selbst auch wie ein Alkoholiker: 6 Jahre im Vollrausch ( als Co ) und dann der kalte Entzug. So viele Verhaltensweisen, die nun überflüssig sind, so viel mehr Zeit zum grübeln...die neugewonnene Freiheit vollgestopft mit Trauer und Wut. Und dann die Frage der Fragen: wieso geht´s ihm gut und mir nicht??? Er hat es nicht verdient...hat er doch alles kaputt gemacht. Wieso ist er nicht unglücklich?...er hat gefälligst zu leiden.

    Das ist am Anfang alles ungerecht, das verstehe ich sehr gut. Habe ich damals auch gedacht. Aber diese Gedanken halten Dich auch weiter in Deiner Situation gefangen. Versuche vielleicht einfach mal die Fragen umzudrehen:

    - Wie schaffe ich es, das es MIR wieder gut geht?
    - Er hat MICH nicht verdient! Ich lasse mir nicht alles von ihm kaputt machen!
    - ICH will nicht länger leiden!

    Ich glaube, gerade als Co-Abhängige, das es ganz wichtig ist das eigene Wohlbefinden nicht mehr von anderen Menschen abhängig zu machen. Wieder den eigenen Weg finden, sich glücklich zu machen. Es ist - wie Du schon schreibst - ein Entzug, den Du da mit machst. Und die ganze freie Zeit - die sich sonst immer um den xy gedreht hat - will wieder gefüllt werden. Sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren fand ich sehr schwierig. Ich hatte ja immer was um die Ohren mit meinem trinkenden Partner. Mich gab es irgendwie gar nicht mehr richtig. Je mehr Du wieder Dein Leben in den Mittelpunkt stellst, je mehr verblasst, was er tut. Oder wie glücklich er gerade mit der anderen ist...

    Und möchtest Du denn wirklich einen Mann haben, wo Du genau weißt, das er immer nur angehimmelt werden möchte und wenn mal Probleme auftauchen lieber die Frauen tauscht? DU hast alle Möglichkeiten der Welt, Du kannst Dir einen tollen neuen Mann suchen der zu DIR passt. Auf den Du Dich verlassen kannst. Und auch wenn das noch etwas dauert, so hast Du gerade alle Freiheiten der Welt. Sein Leben - wenn er weiter trocken bleiben will - ist derzeit bestimmt anstrengend. Und stell Dir nur vor er wird rückfällig...

    Um Dir meine Geschichte zu Ende zu erzählen - das mit der neuen Freundin war nach ein paar Monaten vorbei und er trinkt weiter. Und nicht nur ein bis zwei Biere... Auch wenn jetzt wieder eine neue Frau bei ihm kommen sollte - mir wäre es mittlerweile egal. Denn ich weiß für mich, dass ich so ein Leben nicht mehr haben möchte. Selbst wenn er es irgendwann mal schaffen sollte trocken zu werden - auch dann einfach nicht mehr. Ich habe ihm mittlerweile verziehen, wir sind heute fast sowas wie befreundet. Aber ich lebe mein Leben, und da hätte er als Partner nie wieder Platz.

    Hallo Yvonne,
    auch ich war in unserer Ehe diejenige, die sich getrennt hat. Nicht weil ich ihn nicht mehr geliebt habe zu dem Zeitpunkt, aber er hat sich mittlerweile so schlimm benommen, dass es keine andere Wahl mehr gab. Das letzte bißchen Stolz was ich noch hatte wollte ich mir nicht kaputt machen lassen.

    Er hat es also auch darauf angelegt.

    Dieses Tief, in was Du gerade steckst kenne ich sehr gut. Es wurde von Tag zu Tag schlimmer anstatt besser. Ich hatte nach der Trennung auch erst ein Hoch, war froh das ich meine Ruhe hatte und das es die richtige Entscheidung war. Dann hat mein Ex-Mann eine neue Frau kennen gelernt. Die natürlich viel besser war als ich, hat nicht gemeckert, war total entspannt und er war natürlich auch noch nie so glücklich wie mit ihr. Und - das hat mir mein ganzes Selbstbild in dem Moment zerstört - hat er auch noch gesagt, das sie ihm so gut tut und er auch nicht mehr trinken muss. Maximal vielleicht mal so ein bis zwei Bierchen am Abend! Ich habe da wieder an allem gezweifelt, vor allem an mir. Habe wieder gedacht, das er nur weil ich so schlimm war getrunken hat. Na ja, jedenfalls bin ich damals auch in ein extremes Tief gerutscht. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und habe unendlich gelitten. Was mir damals sehr geholfen hat, war das ich mir therapeutische Hilfe für mich gesucht habe. Ich bin jede Woche zu einer sehr tollen Therapeutin gegangen und es wurde dadurch auch besser. Es ging nicht mehr um ihn, in dem Moment ging es einfach nur um mich und wieder aus dem Tief heraus zu kommen.

    Du hattest ja schon mal berichtet, das Du auch mal mit jemanden gesprochen hast. Dort ging es aber wohl eher um das Thema mit Eurem Kind, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht überlegst Du ja mal, ob Du nicht auch für Dich Hilfe suchst?

    Ich bin es mir aber nicht wert. Ganz nüchtern ausgedrückt. Ich investiere eh Energie in mich, da ich nicht zuviele Unannehmlichkeiten im Leben haben will, aber ich finde das Leben nicht sonderlich lebenswert. Es ist mühsam. Und nur für mich zu leben, erscheint mir komplett sinnlos.
    Ich sehe keinen Nutzen darin.

    Alles Liebe,
    sorra

    Liebe Sorra,
    ich finde es sehr schade, das Du das Leben nicht sonderlich lebenswert findest. Es macht mich ehrlich gesagt etwas sprachlos.

    Natürlich ist das Leben manchmal etwas mühsam, und ein Leben nur für sich, ohne Freunde, Familie ist auch trostlos. Was müsste denn passieren, damit Du Dein Leben wieder genießen kannst?

    Liebe Grüße
    Sunny

    Hallo Engel236,

    wie geht es Dir heute?

    Hat sich die Situation mit Deiner Mutter etwas beruhigt?

    Es ist schlimm, was der Alkohol alles anrichten kann. Ich bin zwar kein Kind eines Alkoholikers, kann Dir somit nicht wirklich gute Tips geben. Aber ich denke, das Beste wäre es, Dich aus der Situation raus zu ziehen und Dich auch nicht von Deiner Mutter erpressen zu lassen.

    Liebe Grüße
    Sunny

    Hallo Amy,

    ich kann Dich sehr gut verstehen, das Deine Gefühle gerade verrückt spielen. Und auch wenn es bei ihm jetzt KLICK gemacht hat und er sich endlich öffnet, so hast Du trotzdem das Recht, Dich weiter auf Dich zu konzentrieren und Dein Leben in Angriff zu nehmen. Manchmal ist das Vertrauen einfach verbraucht, die Liebe erloschen. Ob er jetzt auf die Tränendrüse drücken wollte, weil er merkt, das Du Dich von ihm entfernst oder nicht - Du solltest jetzt einfach erst mal an Dein Leben denken. Er bekommt jetzt Hilfe beim Entzug.

    Eine Woche ist natürlich keine lange Zeit, um einfach mal für Dich zu sein und Dir Gedanken zu machen, wie Du Dir Dein weiteres Leben vorstellt. So wie ich das aber in Deinen Beiträgen verstanden hatte möchtest Du keine Zukunft mit ihm, auch nicht, wenn er jetzt den Entzug macht und danach nicht mehr trinkt. Das ist auch Dein gutes Recht.

    Deine Lösung mit der Aufteilung des Hauses sehe ich eher kritisch. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, das so eine Abgrenzung richtig statt finden kann. Und mal ganz ehrlich - es gibt viele Paare, die ein gemeinsames Haus haben und sich trennen. Wenn noch Kinder im Haushalt leben ist es eigentlich eher der Mann, der dann erstmal auszieht. Wie wäre es, wenn Du Dir diesbezüglich einfach mal juristischen Rat holst? Wenn man sich trennt würde es jedenfalls keinen Sinn ergeben, auf Dauer die Räumlichkeiten aufzuteilen. Vielleicht lässt sich mit Deinem Mann ja auch besser reden, wenn er aus dem Entzug kommt und keinen Alkohol trinkt?

    Ich wünsche Dir jedenfalls ein paar ruhige Tage, nutze sie für Dich und mach etwas schönes!

    Liebe Grüße
    Sunny

    Liebe Yvonne,

    Zu später Stunde habe ich Deine Beiträge in den anderen Fäden gelesen, ich möchte Dir einfach hier einen Drücker da lassen! Ich hoffe Deine Wut verraucht irgendwann, auch das Du nicht mehr so traurig bist.

    Weißt Du, alle Deine Gefühle gehören zu Dir und es wird Zeit dauern, das alles zu verarbeiten.

    Schreib doch einfach noch mal zwischendurch in Deinem Faden, wie es Dir so geht.

    Liebe Grüße
    Sunny

    Hallo Mira,

    Folgender Satz ist mir ins Auge gesprungen: Ich stemme seit er in Therapie ist alles alleine!

    Und ich könnte mir auch vorstellen, das Du Dir das anders vorgestellt hast. Kinder, Haus, Hund... das ist eine große Aufgabe. Wenn ein Partner nass ist, dreht sich meistens alles um ihn, jetzt ist er trocken und im Grunde geht das jetzt weiter. Man muss sich selbst wieder mal zurück nehmen, denn im Moment ist es am wichtigsten seine Trockenheit aufzubauen und stabil zu halten. Du stehst hinten an.

    Ist es denn wirklich das Thema Rückfall das Dich so belastet, oder vielleicht, das es Dir einfach reicht, auch jetzt weiterhin Dein Leben hinten an zu stellen?

    Hallo Emmaleah,

    Natürlich ist es normal das Du enttäuscht bist. Du hattest Dir ja wohl eine andere Reaktion gewünscht, die ist jedoch leider ausgeblieben.

    Ich habe damals auch immer wieder Briefe geschrieben, in der Hoffnung das irgendwas bei ihm ankommt. Auch, weil ein normales Gespräch einfach nicht mehr möglich war.

    Und soll ich Dir was sagen? Es hat nichts gebracht... ihn auf jeden Fall nicht zur Einsicht und mir nicht die erhofften Änderungen. Einen Brief habe ich weiterhin immer in meinem Nachttisch, ab und zu hole ich ihn hervor. Für mich, um mir immer wieder bewusst zu werden, wie verzweifelt ich war und wie schlecht es mir damals ging. Und wo ich nie wieder hin will. Die ganzen Sorgen, die Existenzängste, alles steht dort nieder geschrieben.

    Liebe Emmaleah, er kann Dir noch tausendmal etwas versprechen um Dich wieder rum zu kriegen, er wird es - wenn er nicht wirklich etwas gegen seine Krankheit unternimmt - nicht schaffen. Kann er auch gar nicht und er hat ja, wie Du geschrieben hast, nicht mal die Einsicht das er ein Problem hat.

    Liebe Sorra,

    das ist eine schwierige Frage wo die Grenze zur Unselbstständigkeit anfängt... aber solange er nicht für sich direkt oder andere Menschen eine Bedrohung darstellt kannst Du meiner Meinung nicht aktiv in sein Leben eingreifen.

    Mein Ex-Mann ist leider weiter am trinken. Er hatte bereits einen Entzug, ist aber rückfällig geworden. Ein Kontakt geht mittlerweile nur, weil ich gelernt habe, ihn so zu nehmen wie er ist. Wir behandeln uns mittlerweile wieder mit Respekt, jeder hat sein Leben. Er ist der Typ der zuhause alleine trinkt, das schaue ich mir natürlich nicht mehr an. Aktiv spreche ich ihn nicht mehr auf den Alkohol an, es ist doch eigentlich auch alles gesagt worden in den letzten Jahren.

    Ich habe leider auch bei meiner Schwester das Gefühl das sie entweder schon süchtig oder kurz davor ist in die Sucht zu rutschen. Ich habe sie einmal darauf angesprochen, ihr meine Bedenken dazu mitgeteilt. Sie hat es bestritten, auch wenn mein Schwager mir es eigentlich bestätigt hat. Ich kann auch da nichts machen!

    Ich kann für mich nur darauf achten, das mich so etwas nicht mehr so mitnimmt. Notfalls den Kontakt einschränken. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, und gerade wenn es um eine Sucht geht, rennt man einfach gegen Windmühlen.

    Sunny

    Liebe Sorra,

    Den Kontakt abzubrechen ist nicht als Bestrafung gedacht. Du selbst musst entscheiden, ob Du das so weiter mitansehen kannst oder ob es nicht aus reinem Selbstschutz besser wäre, den Kontakt lieber abzubrechen. Denn wie schon gesagt, helfen kannst Du ihm nicht.

    Indem Fall was Du vorhast rechtfertigt der Zweck nicht die Mittel! Denn auch wenn er alkoholkrank ist, so ist er doch immer noch eine selbstständige Person, der seine eigenen Entscheidungen treffen darf und auch sollte. Nur für Dich selbst kannst Du etwas tun! Nach allem was ich hier von Dir gelesen habe hattest Du auch eine sehr schwere Kindheit. Der Kontakt zu Deiner Familie ist schon sehr eingeschränkt, weil Du merkst, das es Dir zu negativ und respektlos ist. Wenn Du z.B. stundenlang im Internet forscht, wie Deinem Bruder zu helfen ist, dann finde ich schon das Dein Leben davon beeinflusst wird.

    Ich habe noch Kontakt zu meinem Ex-Mann. Das geht aber auch nur, weil ich mittlerweile weiß, das ich ihm nicht helfen kann. Ich lass ihn sein Leben leben, ich will ihn nicht mehr bekehren oder ähnliches. Manchmal tut es mir schon leid, zu sehen wie er sein Leben wegschmeißt, aber er könnte es ja ändern! Er weiß, wo er Hilfe kriegen könnte, er ist aber einfach noch nicht soweit. Oder wird es vielleicht auch nie sein. Ich habe es akzeptiert, ich habe jetzt mein eigenes Leben und bin für mich verantwortlich. Und meine Aufgabe ist es mich glücklich zu machen!

    Ob Familienmitglied oder Partner, es ist immer schwer einen geliebten Menschen an den Alkohol zu verlieren. Für mich war mein Ex-Mann meine Familie, da macht es keinen Unterschied, weh tut beides!

    Erkundige Dich bitte lieber, wie Du Dir helfen kannst mit der Situation umzugehen, das ist erfolgsversprechender und wird Dir auf Dauer mehr bringen.

    Liebe Grüße
    Sunny

    Liebe Emmaleah,

    Wenn ich so behandelt werden würde könnte ich mir auch keine Nähe mehr vorstellen. Es ist völlig normal, das Du das nicht mehr möchtest. Ich mache mir wirklich Sorgen wenn ich höre, wie Du mit Dir umgehen lässt und wie er sich auch gegenüber den Kindern verhält. Ich kann mich da Sorra nur anschließen, versuche ganz schnell Dich und die Kinder zu retten!

    Meinst Du wirklich, ein Schulwechsel wäre für Deine Kleinste schlimmer als weiter mitanzusehen, wie die eigene Mutter nieder gemacht wird und der Vater aggressiv ist? Und auch wenn er erst anfängt zu trinken wenn die Kinder im Bett sind, dann kriegen sie doch trotzdem die Stimmung zwischen Euch mit.

    Du schreibst ganz viel von Schuld... ich glaube, Du hast Dir über Jahre das selbst mittlerweile so angenommen. Und wenn Du schreibst, das seine Mutter glaubte, das Du alleine Schuld bist, das er mies drauf ist, da stellen sich mir die Nackenhaare auf! Was sind das denn für Verhältnisse? Und wie hast Du das die ganzen Jahre ausgehalten?

    Veränderungen sind immer schwer, da kann ich selbst ein Lied von singen. Aber wenn ich heute zurück denke geht es mir jetzt viel besser. Habe wieder Mut und versuche, Deine Selbstachtung zurück zu bekommen. Werde aktiv was die Wohnungssuche angeht, hole Dir bitte auch juristische Hilfe, vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit das er auszieht?