Beiträge von Ernest

    Liebe Cadda

    Der gute Mann meinte es nicht böse. Wir sind ja keine enge Freunde und der denkt sicher nicht immer daran, dass ich ein nicht-trinkender Alki bin. Ihm wurde es vermutlich erst wieder bewusst, als ich sein Angebot ablehnte. Mache ihm auch keine Vorwürfe. Eher mir, dass mich diese Frage zum trinken verleitete. Ev. hätte mich dies an einem anderen Tage (oder Moment) nicht tangiert.

    Zum Notfallkoffer: Nein, keine symbolische Dinge. Ich habe mehrere Bilder in meinem Kopf FEST verankert:
    Ernest lethargisch im Fernsehstuhl, unfähig sich zu irgendwas aufzuraffen
    Das Bild von James Ensor "Die Säufer"
    Und persönliche, einschneidende Bilder, welche ich hier nicht wiedergeben möchte
    Diese Bilder führe ich mir vor Augen, in dem ich mich kurz zurückziehe (kann z.b. auch ein WC sein :)), die Muskeln anspanne und wieder entspanne.
    Und ich nehme mir fast immer ca. 10 Minuten zeit (je nach Situation kanns auch kürzer ausfallen).

    Und Du? Oder Ihr? Wie geht Ihr damit um?

    Lieber Gruss
    Ernest

    Salutti per tutti

    Das mit den Hobbys - mal eine These: hätte ein großer Teil von uns Alkis ein uns ausfüllendes Hobby ausgeübt, so hätten wir vermutlich weniger oft zur Flasche gegriffen.
    Ich möchte damit sagen, dass nun, wenn wir nicht mehr trinken, nicht einfach Judihui ein Hobby aus dem Ärmel geschüttelt werden kann.
    Da musste ich mich aufraffen. Gedanken machen. In Büchereien stöbern. Gedanken machen. Ausprobieren. Gedanken machen. Fluchen, wenn was nicht auf Anhieb klappt. Gedanken machen. Was machte ich als Kind/Jugendlicher gerne? Gedanken machen. Und möglicherweise stößt man auf etwas Unverhofftes.
    Das benötigt aber seine Zeit. Und mit Geduld geht auch punkto Hobby ein Türchen auf (und nicht nur im Adventskalender :))

    Ich wünsche Euch allen viel gute Gedanken.
    Lieber Gruss
    Ernest

    Hallo Kloane und Forum

    Auch von Seite her: Willkommen im Forum.

    Die Grundbausteine sind ein extrem wichtiges Fundament. So z.B. ist ein alkoholfreies Zuhause für mich ein absolutes Muss. Auch Wein-/Bier- und Schnapsgläser sind bei mir zu Hause nicht vorhanden.
    Und ebenso wichtig für mich ist der Notfallkoffer. Letzten Montag war ich - sagen wir mal - nicht in einer Toplaune. Ein Arbeitskollege meinte, komm, lass und was trinken gehen und benebeln uns. Das hilft immer. (Notabene: er weiß, dass ich seit 12 Monaten keinen Alkohol mehr trinke)
    Ich verneinte höfflich, verzog mich in mein Kämmerlein, nahm mir ca 10 Minuten Zeit, packte meinen Notfallkoffer aus und... ja, uff, vorbei der Anflug vom Saufdruck.
    In diesen Momenten hilft NUR der Notfallkoffer. Ohne diesen wäre ein Rückfall bei mir unumgänglich. Und ich weiß, dass ich diesen bis zur Urne benötige, auch wenn mit der Zeit das Auspacken des Koffers weniger oft vorkommt.

    Ich wünsche Euch weiterhin gut Gelingen. Und lest die Grundbausteine... sie können nur nützen.

    Lieber Gruss
    Ernest

    Guten Abend PB und Cadda

    Mir ist zuerst überaus wichtig zu betonen, dass ich nicht der Meinung bin, dass die Rentner und Rentnerninnen Inaktive Säufer sind. Gottseidank gibt es mehr ältere Menschen wie Du, Pellebär.

    Zum Druck: Und wieso lese ich hier im Forum von Mütter, welche die Kinder wieder genießen möchten? Von Ehemänner, denen die Pistole auf die Brust gesetzt wurde? Von Arbeitnehmern, welche vor die Wahl gestellt wurden? Und von Menschen, welchen der Arzt mitteilte, trocken oder tot?

    Nein, ich bin mit dieser Aussage nicht einverstanden. Ich denke, dass sehr oft , aber nicht immer, irgendein Druck von außen zum Umdenken führt.

    Liebe Grüsse
    Ernest

    Wieder beim Alter und Alkoholismus
    All das oben Geschriebene ist nicht falsch und nachvollziehbar. Danke für Euer Feedback.
    Schlussendlich bin ich der Meinung, dass die Alkoholiker im Rentenalter selber ihres Glückes Schmied sind. Wenn ihre Perspektive darin besteht, so soll es so sein. Hoffentlich bleibt es auch in dieser Altersgruppe eine Minderheit.

    Ich persönlich bin heillos froh und glücklich, den Absprung noch vor dem Rentenalter geschafft zu haben (ok, man soll den Abend nicht vor dem Morgen loben...). Der Absprung im Rentenalter ist noch schwieriger, da z.B. ein allfälliger Druck des Arbeitgebers oder die Angst vor Arbeitslosigkeit etc etc fehlt.

    Ich wünsche allen einen angenehmen restlichen Sonntag.
    (Bis jetzt hielten die Ziegel dem starken Wind stand....)
    Ernest

    Liebe Missnoalk
    Oh nein - ach, Missnoalk. Ich schließe mich dem Rat von Hartmut an.
    Und vergiss nicht: ein Rückschlag ist keine Niederlage! Du hattest den Mut dies hier mitzuteilen und nicht einfach "abzuschleichen".
    Du kannst den Absprung immer noch schaffen.
    Jetzt kein Selbstmitleid.

    Bis bald
    Ernest

    Nur schnell ein Intermezzo:

    Hallo Sunshine - ach Gottchen, schön was von Dir zu lesen... Wie gehts so? Du wandelndes Alk-Lexikon :).
    Freue mich auf die Auseinandersetzungen :).... und natürlich auf Deine Inputs.
    Ganz lieber Gruß
    Ernest

    Hallo zusammen

    Beim Stöbern im Forum stieß ich auf 2 Beiträgen bzw. Spiegel Artikel von Thalia1913: Alkoholismus im Alter.
    Es betrifft meine (Vor-) Generation. Möchte aber bei meinen folgenden Gedanken ausschließlich Rentner und Rentnerinnen einbeziehen. Und ich möchte die finanziellen STAATLICHEN Gesundheitskosten ausblenden.

    Zwei Seelen wohnen in meiner Brust:
    Was ist schlimm, wenn Senioren alle Tage Alkohol trinken bzw. Alkoholiker sind? Sie trinken ihr Quantum und dösen in den Tag hinein oder hocken am Stammtisch/Kaffeekränzchen. Die Arbeitswelt ist für sie abgeschlossen, der Rubel rollt in Form von Rente/Ersparten und sie trinken sich selten ins "Komma". Lasst sie doch, wenn sie diese Lethargie oder eine Alkoholgesellschaft wünschen.

    Anderseits ist es nicht die Aufgabe der Gesellschaft/Familie in irgendeiner Form diese Menschen aufzurütteln? Wie können sie erreicht und motiviert werden, sich wieder aktiv am Leben zu beteiligen?
    Aber bekanntlich ist die Anstrengung der Gesellschaft (auch der Familie?) eher klein, wenn nicht die Steuergelder betroffen sind. Dies im Gegensatz zu den werktätigen Alkoholikern. Hier sind die Steuergelder in Form von z.B. Arbeitslosengelder tangiert oder die Wirtschaft bangt um das Bruttosozialprodukt...

    Wird die wachsende Gruppe (gemäß Spiegel) von Altersalkoholiker wirklich zu einem Problem? Und wenn ja: nur finanziell? Oder muss das Problem im Zusammenhang mit der Vereinsamung gesehen werden?

    Da hab ich wieder was zum nachdenken....

    Wünsche allen ein angenehmes Wochenende.
    Ernest

    Salve Lunki

    Oft las ich in diesem Forum, dass Männer auf Druck der Partnerinnen mit dem Trinken aufhörten (Entweder der Alk oder ich). Diese Pistole-auf-die-Brust-setzen Methode ist sicher keine Garantie, dass der Partner die Trinkgewohnheiten aufgibt, aber er wird gezwungen sein zw. Dir und dem Alk zu entscheiden.
    Ihr seid jung und habt noch viele, viele Jahre vor Euch. Der Alk ist gefräßig und ein Nimmersatt. Der Konsum wird stetig steigen. Stell Dir Dein Leben in 10 Jahren vor, wenn Dein Freund weiterhin an der Bierflasche nuggelt.

    Cadda schrieb: "Ich habe meinen Ex-Partner sehr geliebt und mir war er sehr wichtig. MEIN Leben war mir jedoch wichtiger"

    Ja, so ist es!

    Sei lieb zu Dir und ich wünsche Dir viel, viel Kraft!
    Lieber Gruss
    Ernest

    Salutti Missnoalk

    Wie können Menschen wie Du zur Ruhe kommen? Habe darüber nachgedacht und.... habe keine Antwort gefunden. Achtsamkeitsübungen, PMR, x-Therapien, Yoga, Hypnose und was weiß der Teufel noch alles... Anstrengende berufliche Tätigkeit, Hü und Hott, Vollgas und Leere, ja, und eben die fehlende goldene Mitte (denke ich).
    Wie kann so ein möglicher Rückfall vermieden werden bzw. wie kommst Du zur Ruhe?
    "Ich brauche Aktivität um die positive Energie zu nutzen. Ich bin das einfach "Macher" schriebst Du.
    Und wie wärs denn mit einer anderen "Therapie" wie z.B. Do it yourself Kurse? Heimwerkerkurse oder so? Ev. gibst sogar einen Kettensägen-Handhabungskurs inkl. Nussbaumfällen :) OK, Witz beiseite. Aber so Heimwerkerkurse decken die ganze Palette ab, von A wie Altmöbel auffrischen bis Z wie Zwergen anmalen....

    Aber wie erwähnt, ich weiß es nicht und nur Du ganz allein darfst es herausfinden. So wie Du selber herausgefunden hast, dass der Alk ein No-Go ist.

    Und zum Schluss noch ein bisschen Humbug: Ich wünsche Dir einen angenehmen Nikolausabend. Ohne Knecht Ruprecht :)

    Lieber Gruß
    Ernest

    Haha :) :)
    Missnoalk - Du bist leider viel zu jung. Seit diesem Sommer spuckt eine Idee in meinem Kopf herum: Eine Alters-WG. Ein paar Singles (RentnerInnen oder Rentner), alkoholfreie Zone, alles leicht chaotisch, ev. sogar Viecher (Hühner, Ziegen oder so)...
    Na, mal gucken. Bin selber noch nicht in Rente und bis dahin mache mir eben mal diese Gedanken.

    Was so ein nüchternes Hirn alles ausdenken kann....

    Hallo Hope

    Als Single, welcher außerhalb der Arbeitswelt relativ wenig Außenkontakte pflegt, ist es für mich ein Muss, nach der jahrelangen Trinkerei, die Urlaubs- und Feiertage zu planen.
    Auf der tu-duu Liste steht (12 Urlaubstage):
    Das Geheimnis meines Kleiderschrankes lüften. Bis vor ca. 12 Monaten wurden im Schrank gewisse Kleidungsstücke kleiner/enger und seit ca. 12 Monaten werden diese grösser/weiter. Interessanterweise betrifft dies vor allem Hosen und Hemden. Und sobald ich dieses Phänomen entschlüsselt habe, trenne ich mich von der Hälfte meiner Kleider bzw. bringe irgendwie Ordnung oder so was rein.

    Dann will ich einen Tannenschrank ablaugen und behandeln.
    Den bereits erwähnten Nussbaum fällen und Holz hacken (dieses dient dann in etwa 2 Jahren zum heizen).
    An den zwei Festtagen bin ich mit der erweiterten Familie zusammen.
    Mit einem lieben Freund Schneeschuhlaufen (falls Schnee vorhanden), ansonsten eine Wander-Tagestour.
    Zwei Konzerte.
    Zusätzliche Vogelstimmen erkennen (von CD).
    Und endlich einmal den Mut aufbringen, einen Langlaufkurs zu absolvieren und gucken, ob mir dieser Sport zusagt.
    Voilà - neben all dem lese ich meine Bücher oder halte mich in der Natur auf.

    So sollte eigentlich keine Versuchung entstehen und allfällige Langeweile werde ich als Ruhezeit anschauen :)

    Und Du Hope? Was hast Du im Sinn, dass Du während den Feiertagen nicht an die Trinkerei denken musst?

    Lieber Gruss
    Ernest

    Hallo Sany

    Hast Du die Grippe ein wenig hinter Dir lassen können?
    Muss mal mit einem Mediziner sprechen. Wie oft habe ich hier gelesen - und auch selber erlebt - dass im Anfangsstadium des Nicht-Trinkens allerlei Krankheiten hervorbrechen. Inwieweit spielt da die Psyche mit? Ich hatte seinerzeit geschrieben, dass der römische Weingott Bacchus seine Hände im Spiel haben muss. Der ist irgendwie wütend, dass er einen Verehrer, eine Verehrerin, verliert :)

    Ich wünsch Dir einen geschmückten Sonntag.
    Ernest

    Guten Abend Forum

    So,nach dem heutigen Tag kann der Winter und der Frost das Zepter übernehmen. Die Gartenarbeiten sind durch. Noch einen kranken Nussbaum im Januar fällen und dann ist Ruhe bis zum kommenden März.

    Bis letztes Jahr waren Gartenarbeiten stets verbunden mit Alk. Hatte in diesem Frühjahr bedenken, dass der Saufdruck enorm sein wird. Aber die Natur ist gnädig: Der Unterschied zw. schludriger (halbbetrunkener) und überlegter (nüchterner) Gärtnerei ist frappant. Und die Freude enorm, der Alk kein Thema.

    Soll jetzt keiner kommen und sagen, nach diesem Prachtsommer, kann der Garten nur super gedeihen. Kleinbürgerliche Ignoranten :)

    OK, dank diesem Supersommer, habe ich Früchte und Baumnüsse in Hülle und Fülle. Und das allererste Mal sterilisierte ich Äpfel in Einmachgläser. Mal gucken... Und dies als absoluter Koch- und Küchenbanause. Früher gab ich die Äpfel in eine Mosterei und verschenkte den Most. Habe jetzt halt mehr Energie fürs selber machen :lol:

    Die kommenden Feiertage bereiten mir punkto Alkohol hoffentlich keine große Sorgen. Was ich in den letzten 12 Monaten meiner Nüchternheit gelernt habe: nie planlos Urlaubs- und Feiertage angehen.

    Wünsche Allen einen gemütlichen Abend
    Ernest

    Guten Abend

    Du bist mir mit dem Nicht-Trinken etliche Monate voraus. Und so soll es auf "immer und ewig" bleiben :)
    Mir geht es bezüglich Saufdruck recht ähnlich wie Dir. Kurioses Hin und Her ist in den letzten Monaten geschehen und ich hatte nie das Bedürfnis eine Flasche Wein zu kaufen.
    Ich schätze Deine feinfühligen Beiträge und staune oft, wie Du Dich in andere versetzen kannst.

    Zu Deinem beknackten Tag: diese sind leider unvermeidbar (wenn sie nicht zu oft vorkommen :)) Ich würde an Deiner Stelle aber nicht "am liebsten würde ich", sondern ich würde es tun. Tut gut.

    Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe
    Ernest

    Logisch reklamiert Dein Körper. Der passt sich eben auch manchmal an Deinen Geist an.
    Und beide sind ja im Umbruch. Denke ich.
    Ein warmes Tee? Eine Kerze? Dir passende Musik? Und alles zusammen in einer warmen Stube? Und so triviale Gedanken wie z.B. ach Gottchen, manchmal ist soooo kitschig auch schön....

    Immer noch besser als, das Geschirr zu zerschlagen oder mit der ganzen Welt zu hadern.
    Und wenn Du wieder besser beisammen bist, gehst in einen Wald und schreist alle die bekannten wüsten Schimpfwörter hinaus.

    Trage sorge zu Dir und bon courage.