Beiträge von Quadrat2

    Vielen Dank für Eure Antworten!

    Ja, das mit der steuerlichen Geschichte, mehr Urlaub und Kündigungsschutz wusste ich schon. Mir ging es vor allem darum, ob Alkoholabhängigkeit per se einen GdB von mindestens 50 rechtfertigt. Denn das liest man zwar hier und da im Internet, die Angaben unterscheiden sich aber. Auch die Sache mit der Heilungsbewährung steht dort als Pflicht und an anderer Stelle wird das verneint. So richtig eindeutig ist das alles nicht.

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    Ich kann es bei der Einkommenssteuererklärung angeben, das ist auch schon alles.


    Für mich ein riesengroßer Vorteil. Alleine deshalb lohnt sich das, denke ich.

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    Sollte man sich um einen neuen Arbeitsplatz bemühen müssen muss man übrigens eine
    Schwerbehinderung angeben.


    Ja, ich weiß. Das ist allerdings ein sehr großer Nachteil. Viele Arbeitgeber stellen einen dann nicht ein, weil man ja einen verbesserten Kündigungsschutz und mehr Urlaub hat.

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    nein, er ist noch keine 2 Jahre trocken. Er hat den Ausweis sofort bekommen.


    Ja, klingt doch super.

    Ich fülle den Antrag einfach mal aus. Mal sehen, ob ich das genehmigt bekomme.

    LG
    Quadrat

    Hallo,

    danke für Eure Antworten.

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    Allein die Tatsache einer Alkoholabhängigkeit ist noch keine Schwerbehinderung


    Ja, genau das ist die Frage. Wenn ich es richtig verstanden habe, gilt Alkoholabhängigkeit als chronische Erkrankung, die, wie wir alle wissen, nicht heilbar ist. Auch im Internet habe ich einige entsprechende Angaben gefunden. Hier zum Beispiel:

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    Bei einer Alkoholkrankheit richtet sich der Grad der Behinderung nach bestimmten Kriterien. Das sind einerseits bestehende Organschäden wie Leberzirrhose, Polyneuropathie, hirnorganische Ausfälle, andererseits aber auch das Ausmaß der Abhängigkeit. Auch psychische Beeinträchtigungen gehören offenbar dazu. Typischerweise besteht bei einer Alkoholkrankheit ein Kontrollverlust, so dass die aufgenommene Menge Alkohol nicht mehr kontrolliert werden kann. Dies bedeutet eine erhebliche Einschränkung der Willensfreiheit. Wenn diese Umstände gegeben sind, also ein Kontrollverlust vorliegt, beträgt der Grad der Behinderung je nach Ausmaß des Leidens zwischen 50 und 100. Führt der Patient eine Entwöhnungsbehandlung durch, wird zunächst zwei Jahre abgewartet, eine so genannte „Heilungsbewährung“. In dieser Zeit wird der GdB dann auf 30 festgelegt, falls nicht Organschäden bestehen, die für sich genommen einen höheren Grad der Behinderung bedingen.


    Es ist also anscheinend nicht so ganz klar, wie die Versorgungsämter das Thema Alkoholabhängigkeit behandeln. Deshalb meine Frage, ob Ihr damit Erfahrungen gemacht habt.

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    Er hat 50% bekommen und dies gleich unbefristet.


    Und er musste nicht die 2 Jahre Heilungsbewährung abwarten?

    LG
    Quadrat

    Hallo alle!

    In der Reha habe ich viele Patienten kennengelernt, die wegen ihrer Alkoholsucht einen Schwerbehindertenausweis mit einem GdB (Grad der Behinderung) von mindestens 50 hatten. Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Beantragung eines solchen Ausweises?

    - Berechtigt die Diagnose "Alkoholabhängigkeit" zum Antrag eines Schwerbehindertenausweises? Welcher GdB ist hier üblich?
    - Muss nach dem Antrag die zweijährige Heilungsbewährung abgewartet werden?
    - Genügt als Nachweis der Entlassungsbericht der Reha, in dem die Diagnose ja eindeutig aufgeführt ist?

    Was ist sonst noch zu beachten? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

    Vielen Dank für die Infos!

    LG
    Quadrat

    Ach, ich finde das gar nicht so schlimm, wenn sich hier etwas über den Tellerrand hinaus ausgetauscht wird. Das zeigt doch, dass sich Menschen Gedanken machen.

    Was ich mir von der REHA erwarte? Was für eine Frage. Ich möchte mit meinem Alltag unbesorgt umgehen können, wieder der Alte sein, der ich immer war. Gut, "alt" bin ich ja eh ;) Aber ich denke, Ihr versteht, was ich meine.

    Guten Morgen und danke für Eure Antworten.

    Ja, wie gesagt: So viel gibt es gar nicht zu berichten. Das ist eben jetzt der Stand der Dinge. Knappe drei Wochen noch, dann geht's los.

    Ich habe Pläne geschmiedet. Ich hab ein paar Bewerbungen rausgeschickt und plane einen Umzug in die Nähe meiner Familie. Hier habe ich ja eigentlich keine sozialen Kontakte, was ja auch nicht gut ist. Allerdings weiß ich nicht, was zu tun ist, wenn mir eine Firma während der Reha zusagen sollte oder ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen werde... Die Chance auszulassen ist ja vielleicht auch nicht das Richtige. Ich hoffe, dass die mich dann gehen lassen. In den Unterlagen, die die mir geschickt haben, steht drin, dass man die Klinik erst nach der Hälfte der Zeit alleine verlassen darf.

    Alles gut :wink:

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    Vielleicht hätten wir dir ja helfen können und der Rückfall wäre vermieden werden können.


    In dieser Situation damals wahrscheinlich nicht. Da hätte ich nie dran gedacht, mich hier einzuloggen. Es war WM, ich saß mit dem iPad draußen im Garten und hab ein Spiel geschaut. Sonne, warm, einfach alles toll. In dem Moment hab ich mir gedacht: "Boah, jetzt ein Weizen." Ich bin dann einfach los und hab ne Kiste gekauft. Ich war ja schließlich "trocken", dachte ich. "Eines kannst Du doch jetzt trinken. Du brauchst den Alkohol doch gar nicht, sonst hättest Du doch ständig das Verlangen danach..." Aus dem Einen wurden am Ende des Tages dann vier. Am nächsten Tag auch, tja und dann wars ja eh egal. Die Kiste war ja da... Ihr kennt das ja alle.

    Jedenfalls wurde dann irgendwann endlich die LZT bewilligt und ich wollte vorher auf keinen Fall noch ne Entgiftung machen müssen. Wer weiß, wann ich da einen Termin bekommen hätte. Wofür hab ich mir denn den Allerwertesten aufgerissen, um endlich eine Therapie zu bekommen? Also hab ich es einfach sein gelassen. Ging erstaunlich einfach. Entzugssymptome hatte ich ja eh keine. Auch nicht bei der stationären Entgiftung damals. Ging also alles gut und jetzt bin ich wieder in der Spur und werde die LZT mit hervorragenden Blut- und Leberwerten antreten. :P

    Aber 15 Wochen sind schon echt lang...

    Es ist genau dieser Ton, lieber Karsten, weswegen ich hier länger nicht mehr reingeschaut habe und eigentlich überhaupt nichts mehr schreiben wollte. Ich habe Garcia geantwortet, weil er sehr freundlich nachgefragt hatte.

    Diesen Stammtisch-Slang und das arrogante "von oben herab" finde ich einfach ätzend. Was ist so schwer, vernünftig miteinander zu kommunizieren, ohne diese Gossensprache? Ohne jegliche Empathie? Das ist mir schon ganz am Anfang aufgefallen und es stört mich immer noch!

    Ich musste wegen der LZT zum Amtsarzt, damit dieser der DRV bescheinigt, dass eine LZT angebracht ist. Der war auch so drauf: "Dass Sie saufen, hab ich gleich gesehen." Ein Unding! Abgesehen davon, dass das gar nicht stimmt, habe ich ihn mal dezent daran erinnert, dass das sich um eine Krankheit handelt und ich mir diesen Ton verbitte. Danach war's ok.

    Ich will weißgott nicht gebauchpinselt werden, aber es wäre schön, wenn sich hier der eine oder andere an seine hoffentlich vorhandene Kinderstube erinnern würde. Ansonsten bin ich raus.

    Also:

    Zitat

    Wie kam es denn dazu?


    Ich war mir einfach zu sicher. Alles hat toll geklappt, ich war rund 2 Monate komplett ohne Alk und bin dann eben in die Falle getappt, in die wir alle schon getappt sind. Ich habs aber Gott sei Dank rechtzeitig gemerkt und das ganze als "Ausrutscher" abgehakt. Wichtig ist, was JETZT ist.

    Die Bewilligung hat eeewig gedauert. Aber das kennt Ihr ja sicher alle selbst. So viel Formularkram, Untersuchungen, Fragebögen und was weiß ich nicht alles. Beantragt habe ich diese Reha im Januar schon (!). Jetzt erst kann ich da hin. Man muss anscheinend Jan Ullrich heißen, um schnell einen Platz zu kriegen :wink:

    LG

    Hi Garcia,

    sorry, ich hab jetzt erst wieder hier reingesehen. Deshalb die späte Antwort.

    Mir geht es gut. Die LZT startet in 3 Wochen. Mir wurden 15 Wochen bewilligt. Jetzt gehts also langsam los mit Packen.

    Es gab einen Rückfall, aber den habe ich mittlerweile wieder überwunden. Schließlich möchte ich "sauber" in die LZT ;)

    LG

    Hallo zusammen,

    so, die 3 Wochen der Entgiftung sind vorbei. Ich habe nochmals um 4 Wochen verlängert bekommen und die anschließende Reha wird vom Amtsarzt, bei dem ich im Auftrag der Rentenversicherung vorstellig werden musste, befürwortet. Sie sollte jetzt also eigentlich von der DRV bewilligt werden. Dazu habe ich eine Frage:

    Könnt Ihr Reha-Kliniken empfehlen, die zum einen das Thema Sucht, aber auch die psychosomatische Schiene abdeckt? Welche ist empfehlenswert?

    VG
    Quadrat2

    So, da bin ich wieder.

    Mittlerweile habe ich einen qualifizierten Entzug hinter mir und befinde mich in den kommenden 2 Wochen noch stationär in Therapie. Es geht mir gut und ich habe (bis auf ein bisschen zittern) keine Entzugserscheinungen zu verzeichnen. Naja, in den Beinen hat sich ein wenig Wasser angesammelt. Das käme wohl von der Leber, die jetzt vom Alkohol- in den Kein-Alkohol-Modus umschalten muss. Salopp gesagt.

    Ich hab einen Bärenhunger und fresse der Klinik die Haare vom Kopf. :D 3 Kilo zugenommen in einer Woche. Kann ich aber vertragen. Danke, Suchtverlagerung...

    Die Entgiftung war also Top! Was ich ein nun wenig vermisse, sind die Antworten auf die Fragen "Und jetzt?", "Wie gehts weiter?" oder "so bleibst du auch nach der Therapie trocken". Hier gibt es zwar viele Angebote (Physiotherapie, Ergotherapie, usw.), aber nur ein Gespräch mit der Psychologin pro Woche und eine Gruppentherapie pro Woche. Das halte ich für ein bisschen wenig. Das kommt dann wohl in der Therapie oder Reha danach.

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    will man denn dann nicht eigentlich sterben?


    Ähm, nein? :roll: Ich weiß ja nicht, wie es Dir geht, aber ich würde schon noch gerne etwas länger auf der Welt sein.

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    Ich wünschte, ich würde krampfenn und wäre tot.


    Ich bin sicher der letzte, der hier Ratschläge verteilen darf, aber: Ich denke, dass Du Dir besser schnell Hilfe organisieren solltest. Solche Gedanken sind meiner Meinung nach brandgefährlich.

    Ich schätze, ich hab mich missverständlich ausgedrückt. Also: Ich werde in 2 bis 3 Wochen auf der Station im Krankenhaus aufgenommen. Dann wird eine Entgiftung stattfinden, der anschließend eine 2-wöchige Therapie folgt. Außerdem habe ich mir vorsorgehalber bereits einen Termin bei einer Psychologin gesichert. Den werde ich wahrnehmen, WENN die Reha anschließend nicht genehmigt wird. Denn natürlich ist mir der Aufenthalt in einer Fachklinik dann doch lieber, als zwei mal die Woche zur Psychologin zu fahren.

    Im Moment habe ich keine Therapie, da hast Du Recht. Aber das startet ja jetzt alles.

    Natürlich trinke ich noch. Alles andere wäre ja lebensgefährlich.

    Ich habe letzte Woche versucht, nichts mehr zu trinken. Aber das schaff ich nicht. Ich werde dann unruhig und bekomme Angst vor den Entzugserscheinungen. Ein Teufelskreis.

    @pauline
    Der eigentliche Entzug geht ja auch nur 4-7 Tage. Daran schließen sich in meinem Fall aber noch 2 Wochen Therapie auf dieser Station an. Und danach soll es dann in Reha gehen, wenn sie bewilligt wird. Also insofern ist das schon ein qualifizierter Entzug. Oder verstehe ich da was falsch?

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    wovor hast du denn Angst?


    Also, zunächst einmal war ich noch nie in meinem ganzen Leben im Krankenhaus (als Patient). Und erst Recht keine 3 Wochen. Allein das reicht schon, dass ich mir natürlich Gedanken mache.
    Zum Anderen hab ich keine Ahnung, was da auf mich zukommt.

    Ach, naja - so ist es eben jetzt und ich werd das schon hinkriegen. Die oben genannten Medikamente will ich jedenfalls nicht, wenn das nicht unbedingt notwendig ist.

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    Mach blos keinen kalten Entzug alleine zu Hause.


    Nein, nein, keine Angst. Das mach ich nicht. Davon war ja auch nie die Rede.

    Ich hoffe nur, dass das jetzt auch schnell geht und ich nicht noch wochenlang zuhause rumhängen muss. Das Schlimmste im Moment sind die langen Tage.