Beiträge von CoA12307

    Hallo conbira,

    Ja, dieses Verhalten ist typisch. Im Buch "Das Dilemma der Ehe mit einem Alkoholiker" von Al-Anon beschreibt genau diese Problematik.

    Manchmal schämen Alkoholiker sich so sehr für ihr damaliges Verhalten dass sie ein Jahr lang keine Nähe zulassen können.

    Keine gemeinsamen Unternehmungen sind aber allerdingt traurig. Man hat doch das Bedürfnis, mit seinem Partner emotionen zu teilen? Spaziergänge, Abenteuer, gutes Essen?

    Jetzt hast du mehrere möglichkeiten.

    a) Du versuchst ihn zu ändern. Das wäre aber ihm gegenüber Respektlos und es würde nicht funktionieren

    b) du versuchst dir das selbst zu geben, was dir fehlt. Unternehme das, was du mit ihm unternehmen willst, alleine. Und lerne, es alleine zu geniessen. Ist sehr schwer, aber Gewohnheitssache. Und vielleicht möchte er wieder nähe, wenn du erstmal länger fern bleibst.

    c) du beendest die Beziehung friedlich und wartest auf einen Partner, der dich nicht ablehnt. Aber bitte keinen Alkoholiker

    Hallo Taunus,
    herzlich Willkommen. Veränderungen herbeiführen. Das wollte ich auch lange Zeit. Lange habe ich versucht, meinen alkoholabhängigen Partner zu ändern um meinen Wunschtraum zu erfüllen. Vielleicht hast du ja schon gemerkt, dass dies eine der vielen Einbahnstrassen ist oder sein kann?

    Aber ich habe festgestellt, dass ich viel an mir selbst ändern kann. Ich kann gut zu mir sein. Anstatt den ganzen Tag sorgenvoll zu grübeln könnte ich zum Beispiel alle die scheinbar unlösbaren Probleme einfach dem Schicksal überlassen und etwas angenehmes für mich unternehmen.

    Informationsbeschaffung und Erfahrungsaustausch ist das A und O zum gesund werden. Du bist auf dem richtigen Weg und ich wünsche dir alles Gute!

    Du selbst solltest es dir wert sein und du bist der wichtigste mensch in deinem leben. Bei mir war es sogar manchmal so, dass die Alkoholiker sich mir gegenüber viel besser benommen haben, sobald ich mit Zeit für mich genommen habe. Wenn ich mich selbst mit Respekt behandelt habe. Und sie natürlich auch mit Respekt behandelt. Wenn ich gut zu mir selbst war. Aber man muss ihnen auch Grenzen setzen.

    Ich habe Jahrelang an meiner Beziehung festgehalten. Erst als ich wirklich total am Boden war und wir beide professionelle Hilfe hatten konnten wir auseinander gehen. Ich bin heute dankbar für jede positive und jede negative Erfahrung. Ich wünsche euch beiden von Herzen alles Gute. Julia, wenn meiner sich Nächtelang nicht meldet, würde ich durchdrehen. Das ist ja wirklich psychoterror. Aber meine Mutter hat schon als Kind immer zu mir gesagt ich müsste stark sein und alles mögliche aushalten. Und immer ihrem Kummer zuhören. Viel zu lange habe ich daran geglaubt. Aber sage ich mir: NEIN. Man muss nicht immer stark sein und alles aushalten. Heute kann ich einen Mann einfach vor die Türe setzen, wenn er emotionale Ausfälle hat. Weil ich weiß, dass es das beste für ihn und für mich ist. Heute kann ich einfach gehen und für mich selbst sorgen und mir Menschen suchen, die mich besser behandeln, wenn ein Mensch mich schlecht behandelt. Und es fühlt sich richtig gut an.

    Danke Danja. Hab jetzt ein oder zwei Wochen nicht mehr geraucht. Ich schreibe ihm jeden Tag sms. kann es nicht lassen. Wir bringen uns gegenseitig zum lachen. Aber mehr nicht.

    Ich glaube Abstand ist wichtig und gesund. In einer Alkoholkranken Beziehung passiert es schnell, dass man sich gegenseitig einengt. Aber ich brauche Freiraum, viel Luft zum Atmen, Platz zum wachsen! Deswegen werde ich auch meinen Alkoholabhängigen Vater bitten, mich nicht jede Woche zu besuchen. Weil ich mich nämlich sonst eingeengt fühle! Und ich versuche dem Kerl nicht so oft zu schreiben, damit er sich nicht eingeengt fühlt. Ich bin sehr froh dass er nicht den Kontakt abbricht. Sowas passierte mir schonmal und war für mich sehr schmerzhaft. Seufzt. Hoffe ihr hattet alle schöne Ostern

    Hallo Chuck81,
    Ich kannte im Laufe meines Lebens eigentlich nichts anderes als Schmerzen und Alkoholiker. Ich bin oder war lange Co-Abhängig. Ich habe mich an die Schmerzen gewöhnt und war auch nach ihnen Süchtig. Der Körper produziert betäubungs-Hormone bei schmerzen, die lösen glücksgefühle aus. Deswegen bin ich so oft immer wieder kurz davor mir schädliche Beziehungen zu suchen.
    Ich versuche mich einfach daran zu gewöhnen, diese Probleme nicht mehr zu haben. Langsam, nach Jahren, vielleicht Jahrzehnten, lerne ich, das Leben auch ohne all diese Probleme zu geniessen. Die Depression war bei mir auch da. Es hat 3 Jahre oder mehr gedauert, bis ich einen ganz normalen Tag geniessen konnte. Mich über ein schönes Frühstück und die Sonne und die RUhe freuen.

    Was mir dabei half, zusätzlich zu diesem Forum, waren Selbsthilfe gruppen: Die Anonymen Alkoholiker oder die Alkoholiker-Angehörigen-Organisation und vorallem die Bücher von Al-Anon.

    Ich bin in genau der gleichen Falle: EIn ALkoholiker, der will mir nur wehtun, jeden Tag kämpfe ich mit meiner Selbstbeherrschung, nicht wieder auf ihn reinzufallen.

    Also ChUck: Sei stark. Lass die Finger von ihm. Lass dir Zeit. Jahre, Jahrzehnte. Bis du endlich ein normales gesundes Leben ohne Schmerzen geniessen kannst.

    Heut habe ich geschafft mir keine Zigaretten zu kaufen. Wollte eigentlihc noch mehr lernen, aber bin eingeschlafen und hab mich sehr ausgeruht. In meinem Kopf immernoch Ängste: Was passiert, wenn, blablblalbla,, wenn , und dann ... dabei brauch ich mir doch keine Sorgen machen. Bestimmt behalten er und ich ein freundschaftliches Verhältnis. Und wenn er mehr will, wird er sich gut benehmen. Und wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm. Weil jetzt wo sich herausgestellt hat, dass wir uns nicht treffen, habe ich wieder lust gekriegt im wald spazieren zu gehen. Das ist sicher ein gutes Zeichen. Jetzt werde ich erstmal ein gutes Frühstück geniessen und dann an die Arbeit gehen. wird schon alles schiefgehen.

    Hallo Dorfkind,
    Ja, zusätzlich zu den Ratschlägen hier im Forum kann ich Selbsthilfegruppen sehr empfehlen. Die Alkoholiker-Angehörigen-Organisation oder Anonyme Alkoholiker.
    Ich selbst bin in der gleichen Situation nie gewesen. Ich weiß nur, dass es im Zusammenleben mit dem ALkoholiker unmöglich war, alleine in meinem Zimmer zu entspannen und mich abzugrenzen. Für Notfälle solltest du gewappnet sein: Informiere dich über die Gesetze und Anlaufstellen, wo du hin kannst, falls du mal in deinem Haus nicht mehr sicher bist, z.b. ein Frauenhaus. Es gibt ein Gesetz, das besagt, dass in einer gemeinsamen Wohnung die Frau das Recht hat, den Mann rauszuschicken und alleine das Recht auf unversehrtheit der Wohnung auszuüben. Weiß nicht genau, aber den Artikel kann man glaubich irgentwo in den Gesetzen finden. In jedem Falle solltest du es verhindern, wenn der ALkoholiker versucht, dich physisch oder psychisch in irgenteiner Form zu missbrauchen. Ich versuche inzwischen, so Konsequent wie möglich mit Alkoholikern zu sein. Nein bedeutet Nein. Und da gibt es auch kein Überreden und keine Ausnahmen. Und wenn es ihm nicht passt, soll er einen Tanz aufführen und sich auf den Kopf stellen, ich gebe nicht nach. Schau das du immer einen schlüssel für dein Zimmer hast, falls er mal absolut volltrunken nach hause kommt. Sorge gut für dich und beschäftige dich mehr mit dir als mit ihm. Du bist der mittelpunkt deines lebens, nicht er. Wenn er dich verletzt, reagiere nicht auch mit verletzung, das macht alles nur noch schlimmer. Führe keine Konfliktgespräche, das ist meines erachtens sinnlos. Gehe Konflikten am besten aus dem Weg. Bei mir haben sich die Alkoholiker immer gut benommen, sobald ich mich gut um mich selbst gekümmert habe. Versuche dir alles selbst zu geben was du brauchst: Geborgenheit, Schutz, Entspannung,... dann kannst du dich von ihm vielleicht Unabhängig machen. Und mach dir nicht zu viele Sorgen. Viel Glück.

    Ich traue ihnen nicht, weil ich das Strickmuster nicht in der Nähkiste hab. Das trifft es bei mir auch. Wenn jemand bei mir auf Gentleman macht, bin ich ziemlich irritiert und wenn mir jemand etwas schenkt macht mir das furchtbar Angst. Vielleicht weil in meiner Vergangenheiten die unangenehmsten Szenarien mit Geschenken und nettigkeiten anfingen. Aber ich habe auch festgestellt, dass sich hinter Menschen, die nach außen hin unheimlich korrekt und toll und zuvorkommend erscheinen, manchmal noch unangenehmere Gesellen verbergen als die Alkoholiker die ich kenne.

    Ich konnte erst nach der Trennnung neu anfangen. Mich selbst entdecken. Wachsen. Gesund werden. Mich nicht mehr kaputt machen (lassen). Aber vielleicht schaffst du es auch ohne Trennung. Ja, ich glaube du schaffst das!

    Du Blumengeschichte hat bei mir einen Suchteffekt ausgelöst. Erst die Katastrophe und die emotionalen Schmerzen, danach die Belohnung mit Blumen und lieben Worten. Ich habe mich im Laufe der Zeit daran gewöhnt und war erstmal völlig Überfordert damit, als das aufhörte.

    Schönes Wochenende

    Ja meine Wäsche hab ich und mein Kiefer auch. Bin am lernen. Heute kam mir ein wichtiger Gedanke zum Thema ich, einsamkeit und Menschen. Ich möchte lieber Qualitativ hochwertige Kontakte oder lieber keine. Oft habe ich Kontakt zu Alkoholikern oder Menschen. Und ich spiel dann die Rolle eines Clowns, Lustobjekts oder Mülleimers. Aber ich möchte Kontakt mit menschen, bei denen es Interaktion gibt. Bei denen meine Bedürfnisse auch beachtet werden und ich Wertgeschätzt werde. Und jetzt denke ich, manchmal ist es besser für mich, auch mal allleine zu sein.

    Hallo Aurora,
    Zusätzlich in eine Gruppe zu gehen heisst ja nicht, von hier weg zu gehen. Das Problem ist halt, dass die spezielle Al-Anon Literatur zu dem Thema nur über die Selbsthilfegruppe und nicht im öffentlichen Handel verfügbar ist.

    Hallo Julia,

    Du hast Angst, dass er im Suff etwas tut und sagst, er wird verbal manchmal gemein. Typisch für das Problemverhalten von Alkoholikern ist: Sie führen sich auf wie ein Gott. Sie beklagen sich, dass das Essen nicht schmeckt. Sie werden neidisch, eifersüchtig oder wütend, sobald der Partner etwas für sich selbst unternimmt und es sich gut gehen lässt. Sie respektieren keine Grenzen. Manchmal kann man mit ihnen nicht Kommunizieren. Manchmal sind sie gewalttätig und Aggressiv. Sie gehen sehr häufig fremd.

    Typische Krankheitszeichen für eine Coabhängigkeit sind: Schlaflosigkeit. Appetitlosigkeit oder hektisches essen. Ständiges nachgrübeln. Wutausbrüche. Kontrollverhalten. Isolation. Unfähigkeit, alleine mit sich selbst zu sein. Der Alkoholiker ist der Mittelpunkt des Lebens für den Coabhängigen.

    Wenn du mehr über die Krankheiten wissen möchtest, Gehe am besten zu einer Selbsthilfegruppe von Al-Anon oder einem offenen meeting für Anonyme Alkoholiker. Dort findest du auch etwas gutes zu lesen.

    Für mich klingt es, als wäre eure Beziehung schon längst kaputt. Manchmal kann man nicht mehr einfach alles wieder heile machen weil man vergisst ja die verletzungen nicht. Ich hatte eine ganz tolle Affaire mit einem Alkoholiker. Aber irgentwann hat er angefangen mir wehzutun und in mir drin ist alles völlig kaputt. Wir telefonieren noch. Und er möchte mich sehen. Aber er hat alles kaputt gemacht und ich kann und will daran nicht mehr ändern. Wo kein VERTRAUEN ist, ist doch auch keine Basis zum glücklichen miteinander, oder? Ich Vertraue diesem Mann jedenfalls nie mehr, nachdem er mir wehgetan hat. Wenn auch NUR verbal!! Es ist schmerzlich und traurig dass das Vertrauen kaputt ist, aber es ist jetzt so. Ich muss jetzt Gras über die Sache wachsen lassen und mich erstmal um mich selber kümmern. Solange bis ich wieder ganz gesund bin. Das ist ganzschön schwer.

    Hallo conbira,
    Für dich etwas zu tun ist das A und O. Keine Energie auf Gespräche verwenden ebenfalls. Alleine Weggehen. Ihn sich selbst versorgen lassen, auch. Klingt mir alles sehr gesund.

    Ob er sich ändert? Habe gelesen, man kann die Krankheit nicht heilen, nur stoppen. Die Menschen bleiben im Grunde gleich. Vielleicht weniger Ausfälle und weniger Emotionale Höhenflüge? Möchte er sich überhaupt ändern?

    Diese persönliche Kritik und ständige unzufriedenheit kenne ich auch sehr gut von Alkoholikern. Irgentwie geht es sehr oft darum, was an mir nicht stimmt. Zu schüchtern, zu leise, zu schlecht erzogen, nicht ordentlich angezogen, zu chaotisch, schlecht gekocht... ja wenn eine Person unzufrieden mit mir ist, dann ist das nicht mein Problem. Es ist das Problem der Person. SIE ist dafür verantwortlich, sich selbst zufrieden zu machen. Soll sie zufrieden sein so wie ich bin oder gehen. Oder ich gehe einfach. Für mich ist wichtig, das ich mit mir und meinem leben zufrieden bin. Und wenn ich es nicht bin, sollte ich etwas machen, das mich zufrieden macht.

    Aber das absurdeste an der "vielleicht ändert er sich"-Geschichte sehe ich an mir selbst: IMMERWIEDER suche ich mir Menschen, mit denen ich unzufrieden bin (weil sie mir wehtun) und warte darauf, dass sie sich ändern und ich dann zufrieden werde. Aber wenn dann ein Mensch kommt, der mir NICHT wehtut, sondern freundlich und alles ist, dann langweile ich mich und kann das Glück überhaupt nicht geniessen. Und er wird mir egal. Was gibt es für Dinge in deinem Leben, die dir Freude bereiten?

    Wow das ist ja sagenhaft. Eine Therapeutin, die sich mit Co-Abhängigkeit auskennt, cool. Du wünscht dir einen Alkoholkranken Partner, der hält was er verspricht? Ich habe diese Illusion schon längst aufgegeben. Ein verlässlicher Partner, dem man vertrauen kann? Gibt es das denn noch? Vielleicht. Auch ich erlebe heute manchmal noch Überraschungen, z.B. wenn er mir wirklich Schulden zurückbezahlt. Aber das kam immer von ganz alleine, ich habe nur freundlich darum gebeten und ihn garnicht unter Druck gesetzt. Im Gegenteil. Ich habe es im Vakuum versucht. So von wegen: Wenn du es nicht machst, ist das auch nicht so schlimm, dann löse ich das Problem eben anders. Aber das war immer gegen ende der beziehung. Ich drück die die Daumen.

    Ich schusselkopf, angst dass er sich meldet, aber heut ihm wieder eine SMS geschickt. Ohje.naja. EIn Tag nach dem anderen, die kleinen erfolge zählen. Habe aufgehört zu rauchen. Mich aus dem Bett gequält. Hausarbeit muss ich halt noch später machen. Hab meine Wäsche im Waschsalon vergessen und jetzt ist die da eingeschlossen. Hoffe die find ich am Montag wieder sonst bin ich aufgeschmissen. Hab wieder zahnweh. Hoffe meine gerade behandelte Kieferhöhlenentzündung kommt nicht wieder. Ich geniesse die Sonntagsruhe!

    Ich wollte mich am Wochenende eigentlich entspannen. Aber dann kommt wieder die Angst, dass er mich in einem verletzlichen, glücklichen Moment ertappt und um den Finger wickelt und verletzt.

    Ich wollte im Wald spazieren gehen. Aber ich kann nicht, weil ich Angst habe, dass er sich wieder meldet, und was dann passiert.

    Deswegen bleib ich zur Sicherheit lieber in der Bibliothek und lerne für die Prüfung. Vielleicht klappt es nächstes Wochenende besser.

    Ich bin so dumm und naiv. Ich denke wirklich, der Mann verwandelt sich noch in einen Traumprinzen. Er verwandelt sich in einen respektvollen Gentleman und wird mich auf Händen tragen. Wenn ich nur lange genug warte und das richtige tue. Was für ein blödsinn!! Der mann ist und bleibt ein Alkoholiker und mit ihm wird es keine Erfüllung geben. Ah ich glaube ich bin fast kurz davor es zu kapieren.

    Wirklich, ich spüre, wie der Kontakt zu ihm mich schädigt. Ich habe mich über seinen Anruf gefreut. Jetzt finde ich beinahe Kraft, loszulassen und ihn gehen zu lassen. Ich muss es mir klar machen dass meine Hoffnungen naiv und realitätsfern sind. Stattdessen freue ich mich darüber, was ich noch mit ihm habe: EInen freundschaftlichen Kontakt. Ich muss mich auf mich selbst fokussieren und mich entspannen aber es ist nicht leicht. Hoffentlich kann ich ihn loswerden ohne schmerz.

    Hallo Julia,
    Ist es der Alkoholkonsum ansich, der dir Sorgen und Schmerz bereitet? Oder ist es sein Verhalten Dir gegenüber?

    Mein Vater und meine Stiefmutter betrinken sich seit Jahrzehnten jeden Abend aber im großen und Ganzen verhalten sie sich sehr Anständig und Respektvoll und sind sehr glückliche Menschen. Alkohol trinken an sich muss nicht per se Problematisch sein. Es gibt Alkoholiker und es gibt Problemtrinker, die z.B. zu Gewalt neigen.

    Als mein Freund in Therapie ging, war ich schon so tief in der Co-Abhängigkeit, das ich anfing, ihn wie eine besessene zu Kontrollieren. Manchmal grenzte es an Spionage. Einfach weil ich es von der Jahrelangen schädigenden beziehung gewohnt war, das es jeden Tag eine Katastrophe gibt. So zerbrach ich mir jeden Tag ängstlich den Kopf und lauerte auf die nächste Katastrophe. Wirst du überhaupt Vertrauen und Zufriedenheit empfinden können, so wie es jetzt alles ist?
    Kannst du dich auf dich selbst fokussieren und gut für dich selbst sorgen ohne Angst? Ich habe heute noch angst, wenn es mir gut geht. Weil ich denke dann passiert jeden moment wieder eine Verletzung. Auch lange noch nach meiner Trennung. Erst als ich keinen Kontakt mehr zu Alkoholikern und oder verletzenden Coabhängigen hatte und aufgehört habe mich selbst schlecht zu behandeln verschwanden diese Ängste ganz langsam.

    Zitat

    Er sieht es nicht ein, verharmlost das Thema und gibt mir die Schuld für seinen Konsum. Wenn ich nicht so wäre, wie ich bin, müsste er nicht saufen.


    Dir persönlich die Schuld dafür zu geben, dass er sich Vergiftet, ist nicht fair. Es ist verletzend und unwahr. Klingt mir nach einer ganz typischen Schattenseite eines Alkoholikers. Er kann nichts dafür. Er ist krank. Ich habe gelesen, Alkoholiker hassen sich manchmal selbst und haben dann Bedürfnis, bestraft zu werden.

    Was kannst du machen? Du könntest dir den Kopf zerbrechen, warum er dich so kränkt. Du könntest versuchen, dich oder ihn zu ändern, damit er sich respektvoll verhält. Du könntest wütend werden und ihn im Gegenzug auch kränken. Aber davon würdest du nurnoch kränker werden und immer tiefer in die Co-Abhängigkeit rutschen. Jahrelang. Mach diese Fehler nicht, liebe Camilla.

    Wie könntest du sonst damit umgehen?
    1. Gehe den Verletzungen aus dem Weg: Unternehme etwas für dich. Esse gesund. Lass es dir gut gehen. Kümmer dich um dich selbst. Geh ihm aus dem Weg.
    2. Lass ihn so viel Trinken wie er will. Es ist nicht deine Aufgabe, ihn zu heilen. Das ist viel zu schwierig und zu schmerzhaft für dich. Sowas kann vielleicht Gott schaffen. Oder der Alkoholiker selbst. Wenn du dich nicht mehr darum kümmerst, verschlimmert sich die Krankheit vielleicht und der Alkoholiker merkt von ganz alleine, dass er etwas ändern möchte. Mach ihm keine Vorwürfe.

    Zitat

    Es ist wie es ist. Mein Mann ist Alkoholiker. Und ich möchte keine Leben an der Seite eines nassen Alkoholikers führen.

    Der erste Schritt in eine gesunde Richtung. Aber der Weg zur Genesung hat Stolpersteine: Wie wird er reagieren, wenn du versuchst dich zu trennen? Findest du einen Ersatz für die Zeit nach der Trennung, wenn der Alkoholiker nicht mehr der Mittelpunkt deines Lebens ist? Schaffst du es, aus den Alten Mustern heraus zu kommen und dich an ein schmerzfreies gesundes Leben zu gewöhnen? Ich drücke dir dabei ganz fest die Daumen! Mir haben der Besuch in Gruppen von Al-Anon und AA den Rücken sehr gestärkt. Und dort habe ich Personen kennengelernt, die Jahre und Jahrzehnte an der Seite eines Alkoholikers gelitten haben und es hat mich sehr abgeschreckt und mir Mut gegeben, für meine Genesung zu kämpfen. [/quote]

    hallo lütte69,
    Am anfang dachte ich es wär kein Alkoholiker. Weil ich konnte mich so gut mit ihm Unterhalten. Aber dann habe ich gesehen wieviel Bier er vertragen kann und das er manchmal eine Schnapsnase und eine Fahne hat. Und dass er sich ganz typisch verhält wie die anderen Alkoholiker in meinem Leben: Weibergeschichten, Impulsiv, Aggressiv, Egozentrisch, Charmant, Unterhaltsam, Emotional, Respektlos usw.

    Ich habe das Thema Alkohol nie erwähnt und seine Sauferei ist ganz allein seine Sache. Ich habe ihn nie sturzbetrunken gesehen und das will ich auch nicht.

    Er hat mich doch tatsächlich ANGERUFEN. Mir von unserem gemeinsamen Hobby berichtet. Mich zum Lachen gebracht. Mir einen schönen Tag gewünscht. Und er hat seine Gefühle mir gegenüber zugegeben: Dass er Verlustängste hat.

    Gleich danach kamen wieder üble Forderungen und er wollte mich heute sehen. Ich habe ihm gesagt Nein weil ich spüren konnte wie jeder Faser meines Körpers vor Wut kochte bei dem Gedanken ihn in meine Körperliche Nähe zu lassen.

    Ich sagte ihm quasi er soll sich Zeit lassen und vielleicht machen wir was wenn er bereit dazu ist mich mit Respekt zu behandeln und nicht wie eine Spielzeugpuppe.

    Heut merke ich wie ich wieder Rückfällig werde: Appetitlosigkeit. Schlaflosigkeit. Den ganzen Tag am Grübeln, Grübeln, Grübeln. Eine mega Wut im Bauch. Ständig wie eine Süchtige am Handy ob er wieder schreibt.

    Aber ich versuche das positive zu sehen: Wir haben normalen Kontakt und verstehen uns auf eine freundschaftliche Weise. Das ist doch eigentlich Prima.

    Ich muss jetzt nur höllisch aufpassen das ich mich von ihm nicht um den Finger Wickeln lasse sondern weiterhin gut für mich sorge und auf mich aufpasse. Ich merke ich konnte die Zeit ohne ihn auch geniessen und bin vorwärts gekommen.

    Vielen Dank für deine Antwort