Beiträge von LangeGeschichte

    Morgen freue ich mich über eine abstinente Woche. Und wieder einmal merke ich wie schön es doch ist und wie gut es doch tut klar und strukturiert durch den Tag zu gehen. Ich werde mich jetzt für ein abstinentes Leben entscheiden. Auf jeden Fall freue ich mich über dieses Forum mit den vielen Inhalten hier. Eine tolle Ergänzung zu meiner Therapie und ich werde in Kürze eine reale SHG probieren.
    Wie es der Zufall so will bin ich zu einem Jungesellenabschied in einigen Monaten eingeladen worden. Wenn ich so darüber nachdenke gibt es wenig vergleichbare Events bei denen es sich so ums Saufen dreht. Naja bin froh dieses abgesagt zu haben. Tut einfach gut!!!

    Hi Thalia, danke für das Welcome! Ich habe gestern in dem Buch “Nüchtern“ den Passus über die AA gelesen und die Erfahrung dabei. Dass eine SHG so eine Art Gefühl von Ersatz und Verständnis herstellt (in meiner Kurzfassung) Fande ich eigentlich schon sehr spannend. Ich merke auch hier dass der Austausch gut tut. Trotzdem muss ich über einen weiteren Schritt noch nachdenken. Aber warum nicht einfach mal hingehen und zusehen. Machen wir ja beim Fitness oder Kochkurs auch oder 😊

    Eigentlich ist die Antwort auf deine Frage banal. Ich hatte mir ein Ziel von 2 Monaten gesetzt. Als die um waren hatte ich es geschafft. Vielleicht sollte ich mir ein Ziel von 50 Jahren setzen. Aber mal im Ernst. Das macht nicht wirklich glücklich wenn man immer wieder einen Schritt vor und dann wieder zwei Schritte zurück geht.

    Hallo Maria,

    manchmal glaube ich, dass seit meinem ersten Vollrausch das Thema Alkohol immer präsent war. Klar anfänglich konnte man das noch besser dosieren und Studium und Arbeit gingen vor. Doch die Kraft der Krankheit ist unglaublich so dass sie sich wirklich schleichend immer weiter im Leben eines Menschen ausbreitet. Von dem her war mein Schalter auch sehr früh "an". Ich habe einen privaten Freund der viele Jahre abstinent lebt. Dieser sagte mal zu mir: "Du musst nur den Schalter umlegen". Ich denke da schon länger drüber nach und versuche diese Redensart für mein Leben überzuleiten. Ich denke es ist die Entscheidung die man für sich treffen muss entweder abstinent oder nass mit allen seinen Konsequenzen zu leben.

    Demgegenüber überlege ich mir ein persönliches Ziel zu setzen wie zb. ein Jahr trocken sein oder auch länger um dann in dieser Zeit soviel positive Erfahrung/Energie zu sammeln um für immer aufzuhören. Etwas strange :)

    Wahrscheinlich ist diese Denke aber von vornherein falsch und der Schalter "die Entscheidung" muss für immer getroffen werden. Na klar generell ist jeder Tag an dem man nicht trinkt ein gewonnener Tag aber wir wollen ja alle glücklich und zufrieden alt werden :wink:

    Ernest, ich lese schon seit einiger Zeit mit und u. a. haben mir deine Beiträge Mut gemacht mich hier anzumelden. Warum jetzt wegen dieser Essenssache ausklinken? Würde mich freuen wieder von Dir zu lesen. Selbstverständlich auch erst in einem Jahr.

    Getreu nach diesem Motto:

    Moin an Euch, jetzt gehe ich einmal in den offenen Bereich und möchte gerne etwas über mich erzählen. Den Teil mit dem „in der Jungend war ich öfter voll“ lasse ich an dieser Stelle erstmal weg. Ich bin heute der Auffassung, dass ich irgendwie in den Jahren meines Studiums (was fast 10 Jahre her ist) Alkoholiker geworden bin. Ich denke der Leistungsdruck könnte ein guter Grund für das hineinschlittern gewesen sein. Aber anstatt das zu beherzigen habe ich weiter an meiner Karriere gefeilt. Bin viel in die USA gereist, habe unzählige Überstunden gemacht, meine Ehe ging den Bach runter und meine Freunde wurden immer weniger da ich nie Zeit hatte. Aber: Ich hatte es geschafft, es folgte die Beförderung in eine Top Position. Doch dieser Erfolg hatte seinen Preis. Ich trank um dem Druck standzuhalten unter der Woche immer viele Bier abends. An den Wochenenden trank ich so gut wie nichts um mich von den anstrengenden Wochen zu erholen. Geht es jemandem hier ähnlich? Unter der Woche trinken und am Wochenende eher kaum was trinken? Ist doch irgendwie schräg oder? Zwischendurch hatte ich durch Beziehungen trotzdem immer 1-2 Jahre in denen ich moderat trank.

    Ende 2017: Es reichte mir!
    Ich ging zum Arzt, erzählte ihm vom meinem Problem und hörte sofort für 2 Monate auf zu trinken. Da erzähle ich jetzt nichts Neues aber ich war fit, leistungsfähiger denje, gut gelaunt, las auf einmal wieder Bücher (unter anderem über Sucht) usw. Doch ich fühlte mich zu sicher :/
    Seitdem eiere ich etwas (ca. 3 Monate) rum. Nun habe ich einen ganz tolle Therapeutin mit der ich das Thema in den Griff bekommen möchte. Ich möchte den „Schalter umlegen“. Ich bin mir unsicher ob ich eine reale SHG besuchen sollte oder vielleicht sogar den Weg in einer Kur oder so überdenken sollte. Aber ich glaube ich versuche es jetzt erstmal mit meiner Therapeutin und diesem Forum.

    Meine Ziele sind nicht nur nicht zu trinken, sondern auch vor allem Veränderung. Vielleicht spreche ich mit meinem Chef ob es eine Etage niedriger für mich einen Platz gibt. Ich treffe alte Freunde die ich jahrelang vertröstet habe. Und vielleicht schließe ich mich auch nicht einer neuen Liebe gegenüber aus, wobei eins nach dem anderen: D Natürlich zählen nicht zuletzt die Grundbausteine der Nüchternheit.

    Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag!