Beiträge von Coco Lores

    Hallo Sunshine!

    Vielen Dank für Deinen lieben Worte!
    Es ist ja nicht so, als ob ich mir die Beziehung mal eben zurück wünsche, ich bin schon auch mächtig erleichtert, weil jede Menge Verantwortung und Streß (nicht nur wegen des Alkohols) weg sind. Es ist definitiv das Beste, was mir passieren konnte. Denn ich gebe es ungern zu, aber wenn er es nicht beendet hätte, wäre ich wohl immer noch in dieser Beziehung - und unglücklich.

    Die Ablehnung macht mir in erster Linie so zu schaffen, weil sie so überraschend kam. Dieser extreme Hass - so kenne ich ihn einfach nicht! Ich erkenne ihn nach der Trennung eh überhaupt nicht wieder.
    In der Familienberatung wurde mir das so erklärt, dass er spiegelt, also sein eigenes Versagen auf mich projiziert. Klingt auch logisch, aber so richtig bekomme ich das trotzdem nicht auf die Kette.

    Und was eben weh tut ist, dass die Neue im Moment alles bekommt, was ich mir immer zurück gewünscht habe. Aber ich versuche mir klar zu machen, dass das ja doch irgendwie nur Schauspielerei ist und er das nicht lange beibehalten kann. Und ja, Du hast Recht, sie bekommt einen Menschen mit einem Alkoholproblem.

    Ich denke bei mir ist es wie bei vielen hier: der Wunsch nach dem "alten" Menschen ist so extrem, dass man vieles auch ausblendet und nur das Positive auf den Partner projiziert. Das Negative einfach ausblendet. Was ich wahrscheinlich auch in der Beziehung schon getan habe, um die unschöne Wahrheit nicht zu sehen.
    Es war halt immer und immer wieder diese Hoffnung, daß "jetzt alles gut wird".

    Und den Neuanfang versuche ich ja, singe z.B. wieder in einer Band und das tut unglaublich gut - aber das alte Leben läßt sich leider nicht so schnell abschütteln. Auch weil ich mein Zuhause so heftig vermisse... :cry:

    Liebe Grüße
    Coco

    Hallo Aurora!

    Nein, er ist definitiv nicht trocken. Zwei Wochen nach der Trennung hat er mir ja schon erzählt, dass er jetzt ja keinen Alkohol mehr braucht (von seiner Mutter durfte ich mir auch anhören, dass er ja nur getrunken hat, weil es mit mir so sch... war).
    Zu dem Zeitpunkt war ich ja vormittags immer im Haus zum Packen und in seiner Tasche vom Besuch bei seinem Freund lag eine leere Flasche Korn, also hat er zumindest zu diesem Zeitpunkt noch harte Sachen heimlich getrunken.
    Ansonsten waren jeden Abend entweder zwei Dosen Faxe, 6 Fl. Bockbier oder eine Flasche Rotwein angesagt. Wie gesagt weniger als manch anderer trinkt, der ein Alkoholproblem hat.
    Aber eine Kollegin von ihm hat das dann auch mal miterlebt, sie hatte ihn besucht, er ist dauernd kurz raus und hat sich immer weiter verändert, bis auch sie geschnallt hat, dass er betrunken ist. Sie hat sich in dem Moment extrem unwohl gefühlt, aber natürlich nichts gesagt. (Mein trockener Kommentar: Willkommen in meiner Welt!)
    Ich hatte sie eh schon darauf angesprochen, dass ich ein wenig enttäuscht war, dass weder sie, noch der andere Freund mich mal angesprochen hat, ob er sich wirklich an "kein Tropfen mehr" hält. Sie meinte etwas verwirrt, sie hätten ihn doch gefragt und er hätte gesagt, dass er nichts mehr trinken würde.... sehr lustig.

    Ob er jetzt inzwischen weniger trinkt weiß ich nicht, kann ich mir aber kaum vorstellen. Er war ja zu dem Zeitpunkt als ich im Haus war ja schon mit der ersten neuen zusammen und ja glücklich wie nie... und brauchte das Teufelszeugs ja trotzdem.

    Vom Kopf her weiß ich, dass ich nicht Schuld an seinen Depressionen und auch nicht an seinem Alkoholproblem bin, aber es kommt nicht so richtig bei mir an. Dazu das Gefühl versagt zu haben. Alles falsch gemacht zu haben. Und das "ich will nie wieder etwas von Dir hören oder lesen".
    Deswegen setze ich viel Hoffnung in die Gespräche mit der Familienhilfe bzw. bald hoffentlich mit der Psychologin.
    Ich bin im Moment seelisch so erschöpft durch das Grübeln, analysieren, Fehler suchen... Und die giftigen Gedanken, dass es mir so schlecht geht und er schon sein "tolles" neues Leben mit neuer Partnerin führt. Er ist zumindest nicht allein.

    Liebe Grüße
    Coco

    Hallo in die Runde,

    ich habe mich bereits vorgestellt https://alkoholiker-forum.de/viewtopic.php?f=44&t=36061 und bin nun für diesen Bereich freigeschaltet.

    Ich komme einfach mit der totalen Ablehnung nicht klar, obwohl ich mir denken kann, dass das wohl mit dem öffentlich machen des Alkoholproblems in Verbindung stehen wird.

    Ich zerfleische mich, versuche meine Fehler zu finden, suche nach Antworten, was genau eigentlich passiert ist, während er locker flockig sein neues Leben lebt.
    Nein, locker flockig ist es wohl eher nicht, ich denke schon, dass auch ihm inzwischen bewußt geworden ist, welche Konsequenzen die Trennung auch für ihn hatte (Arbeit und finanziell).
    Seine Kollegin meinte auch vor zwei Wochen, dass er komplett unter Strom steht.

    Aber davon kann ich mir auch nichts kaufen. Ich habe versucht ihm zu helfen und wurde zum Dank wie eine lästige Fliege aus dem Haus gewedelt und umgehend ersetzt, bin daran Schuld, dass er trinkt, dass er Depressionen hat, dass die Beziehung zu seinen Eltern so schlecht war, wie unverschämt ich bin überhaupt noch Geld von ihm zu verlangen etc. pp.

    Es tut weh von jetzt auf gleich der Todfeind zu sein...

    Ich habe mir bereits Hilfe geholt, bin zur Zeit bei einer caritativen Familienhilfe und habe nächste Woche ein Vorgespräch bei einer Psychologin. Ich hoffe, dass das helfen wird mein Selbstvertrauen wieder zu gewinnen und dass ich endlich schaffe loszulassen. Mein Zuhause fehlt mir sehr schmerzlich...

    Liebe Grüße
    Coco