Beiträge von St.Georg

    Hallo Cadda,

    ich habe das Naschen zumindest soweit unter Kontrolle, dass ich gar nicht erst anfange mit Vorräte anzulegen. Wenn kaufe ich mir eine Sache, das langt, denn das habe ich mit dem Alk gemacht, was zu keine guten Ergebnissen geführt hat. Der Vorteil ist, wenn nichts Süßes da ist, greife ich zumindest zu vernünftigeren Sachen wie Obst oder abends gern mal ein Stück Käse o. ä.. Ich würde nie losgehen mir was zu Naschen vom Kiosk besorgen, weil das absolut mein Verhaltensmuster beim Saufen war.
    Andererseits, wenn es gar nicht geht, ist Naschen immer die bessere Alternative zum Alkohol!

    4 Wochen sind rum und ich vermisse eigentlich nichts.
    Eigentlich, weil ich nun viele Verhaltensmuster über den Haufen geworfen habe und diese Lücken - nein, das sind nich wirklich Lücken, sondern dazu gewonnene Zeit - neu gefüllt werden müssen. Da ich aber so viel Baustellen habe, will heißen, Dinge die erledigt werden sollen, kann ich mich über lange Weile nicht beklagen und der Einflüsterer hat somit keiner Gelegenheit bei mir aktiv zu werden.
    Es wäre schön, wenn es so weiter geht.
    Und trotzdem bin und werde ich immer auf der Hut sein....

    Viele Grüße St.Georg

    Wow, nun habe ich bereits 3 Wochen rum. :lol:

    Das sind 3 Wochen mit klarem Verstand, dh. nicht nur Abends sondern auch am nächsten Vormittag.
    Ich vermisse es nicht, das benebelte Gefühl, welches sich erst Morgens davon geschlichen hat.
    Endlich kann ich mich auch Vormittags wieder gut konzentrieren.
    Und auch Nachmittags bin ich wieder voll da, weil ich mich nicht mit der "Vorfreude" auf das erste Bier beschäftige.

    Der Einflüsterer meldet sich so gut wie gar nicht, obwohl ich inzwischen ein paar mal mit meiner Frau essen war. Glücklicherweise ist Alk in dem Restaurant kein großes Thema. Das ist mehr ein Café in dem man auch nett essen kann. Klar gibt es dort Bier und Wein, habe ich dort in der Vergangenheit auch getrunken. Aber jetzt halt nicht mehr bei uns am Tisch. Wenn ich ehrlich bin sah das Bier am Nebentisch schon recht lecker aus, aber ich trinke ja nun mal nicht. also ist das kein Thema. Ich würde da auch nie allein rein gehen, das wäre mir dann zu heikel, aber zusammen mit meine Frau geht das.
    Und auch am WE stand eine kleine Feier, allerdings Nachmittags bis frühen Abend, an. Vorher wurde ich gefragt, was ich trinke, also Bier oder Wein. Ich war ja so stolz auf mich, dass ich ablehnte. So kam es dann, dass ganz wenige, wenig Wein getrunken haben, aber nicht in meiner Nähe.

    Überhaupt geht mir das immer noch viel zu einfach. Deswegen heißt das weiterhin: Sehr gut auf der Hut sein!

    Gruß St. Georg

    Hallo Hull,

    vielen Dank für Deine Ausführliche beschreibung zu den toten Kalorien. Da kann ich ja Hoffnung haben, dass sich das irgendwann mal bessert.
    Bist du eigentlich vom Fach, dass Du so gut Bescheid weißt?


    Hallo MieLa,

    danke schön, für die liebe Begrüßung.
    Mir macht es Hoffnung, dass nicht nur ich das Problem habe.
    Das mit der Ersatzbefriedigung kenn ich noch von meiner Rauchentwöhnung. Das hat da auch sehr lange gedauert und von dem Gewicht aus dieser Zeit bin ich nie mehr runter gekommen. Da sich das aber in Gerenzen hält, habe ich mich schnell damit arangiert, ein paar Kilo zuviel sind allemal besser als Rauchen oder Saufen, was soll's


    Hallo Frontifex,


    Bei mir hat sich das verlagert und ich hab versucht ein Glucosehigh zu erreichen, dafür habe ich mir über Jahre hinweg gottloseste Riesenportionen an Nudeln mit Käse und Pizza in den Leib gedrückt, da sollte man auch ein wenig auf der Hut sein. Abhängige versuchen oft ihre Suchtmuster dann anderweitig auszuleben, es wäre ungünstig wenn dieses Muster dann genau so ungesund wird.

    Da weiß ich vorher zu bremsen. Eigentlich geht es "nur" um ein paar Naschereien, die natürlich auch Ausmaße annehmen können. Allemeines Essen steigere ich zum Glück nicht.


    Auch hier ist Vorsicht geboten, wenn der Druck komplett "verschwindet" frage ich mich oft ob ich überhaupt jemals abhängig war oder mir nur was vormache um mir selbst leid zu tun was schnell in einem Rückfall enden kann. Bei NA sagt man oft "Wenn es dir schlecht geht geh in ein Meeting, wenn es dir gut geht, Renn'"

    Die Frage werde ich mir nicht stellen. Ja, ich hatte zum Glück keine körperlichen Probleme, aber mein Trinkverhalten sagt mir ganz klar, ich kann damit nicht umgehen.
    Mein ganz klares Ziel ist, keine Alk mehr, denn kontrolliert geht es bei mir nicht, da kenne ich mich zu gut.

    Hallo Carl Friedrich,

    genau deshalb habe ich auch "gerade" geschrieben und mir ist bewusst, dass "er" auch ganz anders kann.
    Aber trotzdem vielen Dank für den Hinweis, ich bin sehr auf der Hut und werde es weiter bleiben, zumal ich nicht weiß in welchen Gewändern er daher kommt.

    Übrigens kann man es solangsam aushalten - auf dem Balkon....

    Gruß St.Georg

    Tag 18

    Heute war ich zur Nachbesprechung bei meinem Arzt, alle Blutwerte, sind gut, auch die Leberwerte.

    Ich hatte heute Frei und habe viel unternommen. Da es sehr heiß war, heißt es ja viel trinken. Spannend wie sich der erste Gedanke dann immer um ein schön kühles Bier oder Alster/Radler dreht. Obwohl ich um diese Uhrzeit (mittags) in der Hitze eh kein Bier getrunken hätte. Nicht das mir das jetzt schwer gefallen ist, ich finde es nur erschreckend wohin die Gedanken so hin driften.
    Bei meiner Rauchentwöhnung vor ca. 12 Jahren, habe ich mir, wenn der Suchtdruck gerade ganz groß war, immer gesagt: "Jetzt nicht, versuche jetzt mal ob du es nicht doch noch aushalten kannst. Allerdings immer ohne mit einer Terminzu setzen wie lange. Danach war der Druck erst mal weg und hat sich dann auch nicht so schnell wieder gemeldet. Das mache ich mit dem Alk auch und ich komme damit klar.

    Gruß St.Georg

    Das will ich hoffen, dass die Nascherei besser wird, ich hoffe das als Nebenwirkung nicht zu trinken mein Bierbauch irgendwann verschwindet. Aber wenn Du sagst, dass sich das bessert, gibt es ja noch Hoffnung. Aber der Bauch ist ja auch das kleinste Übel :wink:

    Und da der Einflüsterer gerade Null Chance bei mir hat, zieht er sich auch immer ganz schnell zurück.

    Grüße St.Georg

    Hallo, ich bin St.Georg und möchte mich nun auch hier vorstellen.
    Zunächst beginne mit meinen, etwas zusammengefassten, Posts aus dem Vorstellungsbereich.

    Ich hoffe den Absprung schaffen, bevor es wirklich schlimm wird.
    Ich habe 2013 begonnen täglich zu trinken. Warum? Kann ich nicht sagen, mir schmeckte es halt.
    Nach kurzem habe ich täglich 2,5 - 3 Liter Bier oder 'ne Flasche Rotwein getrunken. Ich weiß schon lange, dass das nicht mehr harmlos ist und ich schnellsten zusehen sollte davon weg zu kommen.
    Ich kann seit dieser Zeit an meinen beiden Händen abzählen, wie viele Tage ich nüchtern war. Nun habe ich seit dem 09.07. nichts mehr getrunken und bin stolz, da es bisher die längste Zeit ist. Anders als bisher möchte ich auch nicht mehr.
    Ich habe vor ein paar Tagen den Bericht von MieLa gelesen und festgestellt, dass ist bei mir sehr ähnlich, allerdings "nur" 5 Jahre und das sollte mehr als genug sein.

    Sehe ich mich als Alkoholiker?

    Ich wünsche mir, dass es nicht so ist, aber je mehr ich mich mit dieser Thematik beschäftige, umso mehr erkenne ich, dass ich abhängig bin.
    Bisher habe ich es immer geschafft erst am Nachmittag, also Feierabend zu trinken. Das erste was ich dann gemacht habe, entweder in die Kneipe oder in den nächsten Supermarkt und dann in den Park um zwei drei 1/2 zu trinken. Dann war der Abend eingeläutet und ich habe zu Hause weiter getrunken.
    Da ich überwiegend Bier getrunken habe, gab es jeden Tag einen Plan, wann und wo ich mir genügend Vorrat besorgte, besonders für die Wochenenden. Da ich immer versucht habe, mein Trinken einigermaßen zu verheimlichen, gestaltete sich die Versorgung oft ziemlich aufwändig. Öffentlich, d.h. vor meiner Familie habe ich meist nur getrunken, wenn wir aus waren oder Besuch gekommen ist. Wobei dann, wenn wir auf Besuch oder auf Treffen mit Freunden waren, habe ich meist schon etwas "vorgeglüht", damit keiner merkt, wie viel ich wirklich trinke.
    Wenn ich mir dieses Verhalten vor Augen führe, muss ich sagen, ja ich bin Alkoholiker.

    Nun bin ich seit dem 14.07. dabei, mich bei jeder Gelegenheit hier durch das Forum zu wühlen.

    Dabei stelle ich fest, dass sich die Verhaltensmuster immer wieder mit meinen gleichen.
    Was ich auch feststelle, dass die meisten über eine wesentlich längere Zeit gesoffen haben, bis es klick macht. Und genau das hat mich bewogen im Vorstellungsbereich im Betreff "Noch harmlos?" zu schreiben.
    Leider ist das wohl widersprüchlich aufgefasst worden, das würde mir allerdings genauso gehen, wenn ich meine Gedanken nicht kenne.
    Ich meinte damit eher noch harmlos, weil meine Zeit im Vergleich zu anderen verhältnismäßig kurz ist und der körperliche Entzug hoffentlich einfacher ist.
    Nichtsdestotrotz, kann und will ich nichts schön reden. Ich weiß immer mehr, dass ich abhängig bin, da gibt es kein Wenn und Aber. Dafür war ich zu lange darauf bedacht, meinen Pegel zu erreichen.
    Und es ist mir immer schwerer gefallen, die letzte Dose Bier stehen zu lassen, auch wenn ich schon genug hatte. Z.Zt. fällt es mir relativ leicht, nichts zu trinken, allerdings stellt sich immer häufiger ein Heißhunger auf Süßes ein. Allein das ist für mich schon eine Bestätigung, dass meinem Körper etwas fehlt.
    Auch bin ich mir immer sicherer, dass es "ein" Bier bei mir nicht geben kann. Ich bin überzeugt davon, dass dann ganz schnell das zweite, dritte usw. kommen wird.
    Ich bin mir tatsächlich nicht ganz sicher, wie stark die körperliche Abhängigkeit tatsächlich ist, aber das spielt eigentlich auch keine wirkliche Rolle, denn letztendlich sagt der Kopf wo es langgeht. Soll heißen, ich würde schnell in das alte Muster zurückfallen.

    Ich habe mir vor knapp 12 Jahren das Rauchen abgewöhnt, und das nach 33 Jahren Qualmerei. Die ersten Wochen des körperlichen Entzugs waren für mich alles andere als einfach, und danach fing die Kopfsache an. Immer das Teufelchen auf der Schulter. Während der ersten, na bestimmt zwei Jahre, habe ich regelmäßig in einem entsprechenden Forum gelesen und mich ausgetauscht. Das hat mir damals sehr geholfen.
    Nun möchte ich die Alkoholsucht auf keinen Fall mit der Nikotinsucht gleichsetzen, mir ist bewusst, dass die Gefährlichkeit eine ganz andere ist. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich mir während der Zeit Verhaltensmuster angewöhnt habe, die mir jetzt beim Alk gut helfen können. Dazu gehört u.a. der regelmäßige Austausch mit anderen Alkoholkranken. Ich merke jetzt schon wie sehr es mir hilft, Erfahrungen andere zu lesen.

    Einerseits werde ich es manchmal schade finden, nichts mehr zu trinken, denn zu Zeiten in denen es wirklich maßvoll funktioniert hat, fand ich es nett, gelegentlich (wirklich selten und nie zu Hause) mal ein oder zwei Bier zu trinken.
    Aber das ist vorbei, denn das wird nicht funktionieren, genauso wenig wie die eine Zigarette, da kenne ich mich gut genug. Aber das habe ich mir selbst zuzuschreiben. Andererseits werde ich immer wieder viele schöne Sachen in meinem Leben entdecken, die nüchtern garantiert viel schöner sind.

    19.07.2018: Ja, ich habe kalt entzogen - anfangs wusste ich es nicht besser und habe erst hier im Forum von den Gefahren gelesen.

    Inzwischen (heute :oops:) war ich beim Arzt. Er war sehr überrascht, dass mir bis jetzt so leicht fällt (dazu werde ich später an anderer Stelle mehr schreiben) und hat mir dann erzählt, das er früher im Krankenhaus viel mit Entgiftungen zu tun hatte. Ich denke er kennt sich also damit aus. Wir werden jetzt auf alle Fälle einen Gesundheits-Check machen.

    Mit meiner Frau habe ich ebenfalls gesprochen, sie unterstützt mich da voll und ganz.

    Über die weiteren Schritte habe ich mir nur zum Teil Gedanken gemacht, drei Punkte habe ich bereits für mich geklärt:
    Nie wieder trinken, auch nicht kontrolliert bei "sogenannten" Gelegenheiten
    Vermeiden von Umgebungen an denen viel getrunken wird, wie z.B. Kneipen, Feiern, Weihnachtsmärkten (eh nicht so meins) etc.
    Mein Umfeld von Alkohol befreien, meinen liebe Frau unterstützt mich dabei
    Das Forum durchforsten
    ...
    ...
    Weitere werden noch folgen.

    -----------------------------------------
    Und ab hier die Gegenwart.

    Was mich sehr wundert, ich habe keine Entzugserscheinungen. Allerdings benötige ich z.Zt. eine Ersatzbefriedigung, ich könnte den ganzen Tag naschen und muss mich da schon sehr bremsen. Das bestätigt mir aber wiederum, dass meinem Körper etwas fehlt. Also doch so etwas wie Entzug, nur nicht spürbar!?!

    Ansonsten erlebe ich viele Situationen an denen der Einflüsterer (ich habe den Namen bei MieLa gefunden und werde ihn auch für mich verwenden) sich rührt: "Jetzt ein Bier, das hätte schon was." Die Gedanken kreisen immer wieder um das eine Thema, wobei ich ihm ganz schnell erzähle, dass das keine Option ist und er trollt sich. Verhindern lässt sich das nicht, wichtig ist nur, dass ich damit umzugehen weiß. Ich gehe schon mit meiner Frau was essen oder zu Veranstaltungen. Allerdings ist Alkohol dort kein Thema, er ist zwar da aber eher Hintergründig.
    Momentan bereitet mir das keine Schwierigkeiten, aber ich werde daran arbeiten, wie ich damit umgehen muss. Wobei ich z.B. Alkohol am Tisch verhindern würde, dass ist mir dann doch zu heiß.
    Spannend ist auch, dass ich bereits mindestens zwei Alkoholträume hatte, Allerdings ging es immer nur um das erste Bier, welche ich erfolgreich verhindern konnte.
    Na, mal sehen wie es weiter geht.

    Gruß St.Georg