Beiträge von Missnoalk

    Im Moment bin ich wirklich viel beschäftigt und bin weiterhin genervt, dass das Thema Alkohol doch present ist.
    Wie lang ich trocken bin weiss ich gar nicht. Dürften mehr als 8 Wochen sein. Ist mir aber auch nicht wichtig, da ich ja vor hab die nächsten 50 Jahre (oder wie lang mein leben auch sein mag) trocken zu sein. Da erscheint mir der Fokus auf das "geschaffte" sinnlos. Das waere wohl nur bei einer Trinkpause von Bedeutung.
    Oft frag ich mich wie oft wohl Leute an Alkohol denken die mit ihm umgehen koennen. Diese Beschäftigung (wenn auch nicht immer bewusst) find ich nämlich kraftraubend.
    Nicht hier wohlgemerkt. Das empfinde ich grad mehr als Tagebuch sondern was den Alltag angeht. Ja doch anstrengend muss ich sagen.

    Wahre Worte.
    Ich ging wirklich davon aus, dass ich eben nüchtern gar nicht in der Lage bin mit der betreffenden Person zu reden und meinte sogar man würde es mir nicht anmerken, weil ich mit Alkohol, auf einer ähnlichen Ebene was zwischenmenschliche Beziehungen angeht bin wie andere mit Alkohol. ich glaube viel davon stimmt auch. Problem nur: Ich hab mich dann natürlich im laufe des Dates doch abgeschossen, hab keinen echten Bezug zu der Person herstellen koennen und langfristig tötet das jede menschliche Beziehung es sei denn die andere Person tickt gleich. Dann ebenfalls eine Misere.

    meiner Meinung nach ist es nun sinnvoll erstmal die Baustelle Selbstwert und soziale Ängste anzugehen (sind schon genug Baustellen wenn man die Elefantenherde in meinem Zimmer bedenkt) und danach widme ich mich der grossen Unbekannten (in dem Fall Männern ;)).

    Vielleicht wäre es auch klüger alles parallel anzugehen. Ich weiss es nicht . Noch etwas was mich nervt. Mir ist es so wichtig alles richtig zu machen und in dem Bereich weiss weder ich noch kann mir irgend ein profi sagen, was denn nun richtig ist.
    Doch natürlich sagen können alle viel und jeder hat seine Meinung aber ich komme nicht zu einer abschliessenden Erkenntnis und das nervt ungemein.

    Im übrigen wenn jemand zufällig gestern einen Mann zwischen 35-55, mit Kinderwunsch, Natur- und Tierverbunden, aktiv aber nicht obsessiv, Musik und Kunst interessiert, Essensliebhaber und eher konservativ (puh dieses Wort kann man kaum noch verwenden ohne sich selbst anachronistisch wahrzunehmen) gebacken hat; Bitte auf unbestimmte Zeit lagern. Ich komm dann drauf zurück ;)

    Ich kann dazu nur aus eigener Erfahrung berichten. Vielleicht ist etwas hilfreiches dabei.

    Ich war mit einem Mann zusammen, der mich nüchtern auf Haenden getragen hat. Zu beginn. Die Phasen des Nüchtern seins wurden kürzer und aus klamm wurde triefend nass.
    Was dem folgte waren Gewaltausbrüche sondergleichen.
    Anfangs verdrängt man die vielleicht. er war ja doch so lieb. man versteckt sich im bad und wartet bis das gewitter vorrüber ist.
    Und dann wird es stetig unsteter.
    Kaum noch zu überblicken wann es passiert, was man getan hat "damit" er "sich nicht mehr beherrschen konnte".

    Ich hab das nur kurze Zeit mitgemacht. Weniger weil ich "stark" war sondern, weil meine Angst vor dem was er mir antun köennte grösser war als die Angst zu gehen. Manchmal, und da sehe ich Parallelen zu Alkoholikern, muss der Leidensdruck erst gross genug sein.

    Zu meinem Fall konkret.

    Ich wurde verprügelt und gequält und das unregelmässig und immer mit der Manipulation, dass ich es verdient hätte.
    Eines Abends war es so schlimm da war ich unter der Dusche nachdem ich ( wohlmöglich war ich da auch co abhängig wer weiss das heute so genau) ihm Sonntags zu fuss von der Tanke im nächsten Ort Bier gekauft hab (ich musste das tun weil ich am Samstag weg war und er auf mein geld angewiesen war weil er keins mehr hatte).
    Da kam er unverhofft ins Bad hielt mir den Mund zu und liess das duschwasser in meine Nase laufen. Dies ging gefühlt eine Ewigkeit. Ich kriegte keine Luft wehrte mich und wurde letztlich gewürgt und an die Wand gedrängt. Dann kam das blackout. Danach spielte er es runter und sagte ich würde keinen Spass verstehen. Ich war in Panik. Packte meinen Kram und wollte die Treppe hoch ( Kellerwohnung). Er packte mich und ich fiel die Treppe runter. Blutige knie und Platzwunde auf der Stirn plus angebrochenes Jochbein inklusive.
    da schaltete sich der Überlebensmechanismus ein. jaund Amen sagen, entschuldigen und ihn mit Liebe überhäufen. Und der Plan zu gehen sobald es save ist.
    Am übernächsten Tag musste er weg, ich war so gut und so liebevoll und war auch schon drauf und dran mir und ihm das ganze Schauspiel wirklich zu glauben. Und so passierte es auch. ich bin nicht weg.
    Am gleichen Abend machte ich ihm tolles essen und machte auch sonst alles was er wollte. Es kamen Alkoholikerfreunde von ihm und es wurde sehr viel getrunken. Ich selbst hab damals kaum getrunken (andere story). Er war brav und ich wollte nicht das sie gehen. Sie gingen. Er wollte sehr gefährliche sexuelle Dinge. Sehr schlimme. Ich lehnte ab (und das war damals so selten bei mir, dass es auch im nachhinein nochmal deutlich macht wie schlimm es war was er wollte). Es kam zum Streit. Ich wurde schlimm verprügelt. Sehr mies. So schlimm, dass er sich betrinken "musste" um das zu ertragen...dann war er wie ausgeschaltet.
    In dem Moment hab ich gespürt jetzt muss es sein.
    Ich hab damals nur halb bei ihm gewohnt.
    Packte schnell meinen Koffer, zog mich an und raus. Ohne Ziel. Er kam sogar noch kurz nach war aber zu betrunken.
    Ich hab die Nacht auf der Strasse in einer nahgelegenen Grossstadt verbracht. schien mir sicherer als bei Ihm. Am nächsten morgen bin ich zu meinen Eltern gefahren weil ich einen Ort brauchte wo ich nicht allein bin.
    Damit hatte ich auch danach noch zu kämpfen und die Anrufe und Anschuldigungen aber auch die Erklärungen und Liebesschwüre blieben nicht aus.
    Ich weiss nicht was passiert wäre wär ich nicht Nachts abgehauen.


    Das meinen paar Groschen zu der Geschichte.

    Raten kann ich nichts aber vielleicht hilft ja auch das geschriebene weiter.

    Viola ich danke Dir sehr für den Input und ja sicher ist das ne Sache wo auch viel Selbstfuersorge dabei ist und es schadet nicht seine Grenzen zu bemerken und danach zu handeln.
    Trotzdem merke Ich aber ja, dass da auch der Glaubenssatz "Dates gehen nur mit Alkohol" mitsvhwingt. Dieser Glaubenssatz nervt und den wuerde ich gern umschreiben. Wenn mir das gelingt wird eine Festigung aber nur moeglich sein, wenn ich mich auch praktisch da ran traue.
    Und an dem Punkt beissen sich eben die Vorsichtsmaßnahmen mit der Trial and Error Variante.

    Vielleicht ist es einfach noch nicht die Zeit das anzugehen und es graemt mich einfach so weil das ein toller typ ist (je begeisterter ich bin um so mehr sagt mein Hirn "Sauf damit du locker bist und er dich mag. Wenn das gelingt kannst du ja danach nüchtern sein"... So ein bloedes Hirn).

    Eine Baustelle nach der anderen.

    So ich hab nochmal die Beiträge gelesen und festgestellt, die stehen ganz gut für sich und ich danke nochmal dafür.

    Bezueglich des lieblings der Massen: das wollte ich mal aber es ist eh klar, dass das einfach nicht mein Weg ist. Allein schon wegen des besagten "in Frage stellen" und weil ich nunmal wenn ich ehrlich zu mir bin auch ein sonderling bin. Daran moechte ich aber nichts ändern weil ich nunmal meinen Geschmack/Intetessen/Neigungen gar nicht ändern kann und froh bin mich überhaupt jetz so gut zu kennen und um diese zu wissen.
    Auch das war nämlich zeitweise nicht so.

    Morgen haette ich ein date haben koennen auf das ich mich sehr gefreut hab (und vor dem ich zugegeben auch ne Menge Angst hatte/habe).
    Abgesagt hab ich aus 2 Gründen. Der erst ist, dass ich mir das ohne Alk nicht tutraue und dieser Grund nervt mich tierisch weil es fast so ist als wollte ich mir selber einreden eben Alkohol zu brauchen. Ich weiss, dass das nicht so ist und ich lass das auch nicht gelten. Irgendwann wird der Punkt kommen wo ich date und ich weiss es wäre gut die angst zu überwinden. Morgen schaff ich es aber noch nicht. Da bin ich noch nicht und das lass ich jetzt erstmal für mich so stehen.
    Der zweite und der ist etwas fadenscheinig und wohl eine Ausrede oder eigenmanipulation, ist die Sorge den Alkohol beim Date nicht ablehnen zu koennen.
    Dies haette ich aber durch Wahl des Dates und Offenheit beeinflussen koennen.
    Es war eh ein Spaziergang geplant und ich hatte angedeutet nichts zu trinken.
    Insofern ist das wohl ziemlich entlarvend.

    Was nützt das ärgern. Es laufen auch Dinge gut, ich hab Energie, schlafe gut, denke seltener an Alkohol als gedacht und bin sozial aktiver als erwartet.
    Das leidige Thema männer kann also noch etwas warten.

    Hartmut ich bin ganz bei Dir was die Erfahrungen angeht und professionell war vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Wie gesagt ich mag Tacheles und vor allem find ich es gut diese Meinungsvielfalt zu haben.
    Ich finde etwas Umsicht in der Kommunikation aber in dem Fall hilfreich, damit es eben überhaupt ein Austausch bleibt und man nicht den Betroffenen schon damit verschreckt wie man auf ihn reagiert. Ich ging davon aus, dass dies Aufgabe der Moderatoren sei.
    Es ist aber jetzt klarer und ich verstehe vieles besser, mit dem Wissen das es nicht so ist.

    Natürlich ist das alles eh subjektiv. Ich weiss nicht wie der Betroffene besaitet ist.
    Mich hätten die Beweggründe interessiert und ich hab das Gefühl, dass ich die nun nicht mehr erfahre.
    Purer Egoismus ;).

    In einem Punkt muss ich mich korrigieren.
    Das ganze hat ja nun auch zu dem sehr interessanten Thema trocken vs. Nicht mehr trinken geführt was ich sehr spannend finde.

    Und ja ich stelle offensichtlich gern Dinge in Frage. Ehrlich gesagt aber einfach deshalb weil ich gern verstehe und begreife und echtes Verständnis und auch eine Überzeugung kommt meiner Meinung nach nicht immer zustande in dem man einfach alles "hinnimmt". Ich lass mich aber gerne überzeugen und teilweise sogar belehren :).

    Bevor ich schnell wieder in die Kälte entschwinde ein kurzer Erklärungsversuch an dich Ernest

    Was ich meinte ist, dass ich nicht den Moment und den Zustand genießen kann, dass grad etwas richtig tolles passiert ist. Ich scheine in den Momenten schon zu versuchen mich selbst zu sabotieren um mich wieder schlecht und schuldig zu fühlen.
    Alkohol als Belohnung war nie ein Thema aber ausgerechnet jetzt, dachte ich "oh ein Erfolg darauf ein Vodka" offensichtlich nicht nur Suchtgedaechtnis sondern auch viel Sabotage des Selbstwertes um mich ja nicht zu lange gut zu fühlen. Mein Hirn kann ein manipulatives Miststueck sein. Immerhin ist es mir da gelungen die Goere in ihre Schranken zu weisen. ;)

    Ich denke, es geht weniger um den Inhalt, sondern eher um eine professionelle Gesprächsführung. Da denke ich sind Administrator und Moderatoren, grade in Bezug auf das Selbstverständnis einer Selbsthilfe Gruppe in der Pflicht.

    Hier ist also ein Teilnehmer, der geäußert hat, sich hier häufiger nicht wohl gefühlt zu haben, der trotzdem zurückkommt und den Mut aufbringt, etwas zu äußern, von dem er weiss, dass es sehr kritisch betrachtet wird.

    Ich denke, da geht es erstmal um Vertrauen, Sachliche und informative Kommunikation. Dies ist auch einigen Gesprachsteilnehmern gelungen.

    An sich bin ich ein grosser Fan von Tacheles reden aber es kommt eben auf die Situation an und die Art der Gesprächsführung.
    Bei mir sind hier Vibes von Anklage, Ablehnung und gleichzeitig Bedrängnis angekommen.

    Wie zu beobachten ist foerdert dies die Kommunikation über den Betroffenen aber nicht mit ihm. Find ich schade.

    Inhaltlich muss ich darauf vertrauen, dass die Lzt schon wissen wovon sie reden und ich selbst hab dazu auch nichts beizutragen.

    Und nun an den Threadersteller:

    Einzig was mich interessieren wuerde, ist was es mit dir macht wenn du Leute siehst die mit Alkohol umgehen koennen und warum Du das alkoholfreie Bier trinkst? In welchen Situationen? Mit welchem Gefühl? Das wuerd ich wirklich gerne wissen.

    Jetzt bin ich doch recht beschäftigt gewesen. Bin es immer noch werd aber bei Zeiten ausführlich antworten.

    Danke für die Nachrichten. Tatsächlich war das was ich schrieb einfach eine Beschreibung dessen, was in meinem Kopf so passiert wenn es "persönlicher" wird.
    Ich wollte damit niemand zum schreiben drängen, noch ein schlechtes Gewissen provozieren.
    Ich war da ganz bei meiner Gedankenwelt, die sich eben was soziale Interaktion angeht etwas komisch verhält ;).
    Es sind aber interessante Nachrichten und ich danke euch für den Input.

    So nun wieder auf ins "weltliche" Getümmel ;)

    Heute geht es mir ganz seltsam.

    Ich bedauere nicht mich etwas geöffnet zu haben aber moechte jetzt ganz ehrlich sein: mir stellen sich Fragen wie "Warum wird bei anderen so viel mehr geantwortet?" und das sogar wenn es Vorstellungen oder auf mich Recht harmlos wirkende Beiträge sind. "bin ich schon wieder anders und pass nicht ins Bild?" "lohnt es sich bei mir nicht mehr?" "ich werd wohl nie der Liebling der Massen sein".

    Sobald ich ich bin wird mein aussenseiterdasein scheinbar noch verstärkt. Sicher auch durch mich weil ich eben wirklich nicht die Skills mitbringe.

    Anderes Thema.

    Der Tag war an sich super. Wichtige Baustellen werden bebaggert und alles läuft nach Plan

    aber

    auch da ließ mich der Gedanke nicht los was zur hoelle so viel schlimmer und so anders ist an mir.. Es überkommt mich eben.

    Kurzzeitig hatte ich den Gedanken "wow so ein toller erfolgreicher Tag. Jetzt ein Vodka.

    Das war mein Gedanke.

    Die Verknüpfung, dass der Tag dadurch schlechter wird (weil es nicht bei einem bleibt), wie man denn bitte einen Erfolg mehr feiern sollte als ihn zu erleben, warum das ewig gleiche Prinzip und zwar Erfolg und Zufriedenheit mit Selbstzerstoerung zu nicht zu machen..

    Das alles kam ca 30 Sekunden später.

    Waren stressige und beängstigende Sekunden aber es war auch Freude dabei

    Doch das kannst Du schreiben. Ist bis auf die fehlende Sie Form der Wortlaut der Therapeutin und sicher auch etwas was ich eher würdigen sollte. Dieses ständige "warum hab ich das nicht geschafft" "wieso bin ich nicht so solide wie andere in meinem Alter" "warum ist mein Lebenslauf so verkackt" bringt nämlich nichts und führt doch wieder dazu sich betäuben zu wollen..
    Lieber mal mit allen Sinnen wahrnehmen und feiern, dass man noch da ist und sich bewusst machen, dass es auch haette schlimmer laufen koennen.

    Und Schritt für Schritt ist wohl ein guter Rat

    War heute für mich tatsächlich ein grosser Schritt mal etwas persönlicher zu werden. Geht auch. Geschafft in mein Tagebuch eingetragen.

    Natürlich.

    Es erscheint kurz wie eine einfache Lösung Dinge besser zu bewältigen.
    Das kann ich vom Alkohol sagen, vom Koks,Speed vom Ritalin usw...und letztlich schafft man sich nur zusätzliche Probleme und eben den riesen grossen Elefanten im Raum. Und der Idiot weigert sich sogar noch den Raum zu verlassen. Ich hab mittlerweile ne Herde in meiner kleinen Hütte.
    Vielleicht kann ich die mal gedanklich neben meine Pferde auf die Weide stellen. Dann kann ich immerhin selbst bestimmen wann ich mich mit ihnen befasse ;).
    Nein ehrlich es ist wie Du sagst und Helfer sollen helfen. Am besten langfristig und da ist man sich selbst vermutlich die beste Hilfe. Was tut mir langfristig gut? Was befriedigt meine Sinne/meine Gefühle usw.? was braucht mein Körper und was braucht meine Seele/Psyche?
    Ich würde bei mir sagen Liebe und Beschäftigung und mal nen ordentlichen Tritt in den Hintern.
    Grade ist Beschäftigung angesagt und Liebe und darum bastel ich fleissig an Adventskalendern für liebste Tiere ( und sogar 2 menschen...wär hätte es gedacht eine davon bin ich ;)...ja der Mangel an sozialkontakten) und trinke Tee und esse Kekse.

    ich hab so das gefuehl, dass heute ein Abend ist wo schreiben hilft.

    Mir ist es grade sogar ganz recht, dass ich hier nur noch zeitlich begrenzt aktiv sein werde. Das mindert etwas die Angst sich zu öffnen.

    versuchen werd ich nicht zu sehr ins detail zu gehen, aus Gründen der anonymität.

    Ich hatte eine super Kindheit mit einigen kleinen Ausnahmen. Ein Elternteil war leider psyschisch krank und hat bei mir damit schon im Kindesalter viel Selbstzweifel und Selbstwertproblem ausgelöst.
    In früher Jugend kam ich in Kontakt mit Drogen. Chemischen Drogen. Da war ich 11/12. Man kann wohl sagen, ich wurde systematisch abhängig gemacht um über mich verfügen zu können. In der Zeit begann meine berufliche Laufbahn.
    Mit viel Mühe und Not und einigen abenteuerlichen Entzügen verlief irgendwann alles halbwegs geregelt und der Beruf hat sich durch ein paar zu schlimm zugerichtete Mädchen und schlechte Geschaefte von selbst erledigt ( ich hab natürlich niemand zugerichtet sondern wurde zugerichtet). personen x und y wanderten also ab in ein komfortable All inclusive Versorgung und konnte das mit dem teeniesein mal austesten.

    Lief gut für mich. Schulisch alles okay, Freunde waren auch da, Sport war okay und die Familie kompliziert aber liebevoll.

    Dann kamen Tage XYZ. Schlimmes Trauma erlebt. Viel Missbrauch, Todesangst. Missbrauch, Demütigung, Pornografie. Verlust jeglicher Sozialkontakte. Abschottung und Drogen. Das ging ein Jahr so. Dann Therapie. Viele Schulwechsel viele Diagnosen aber immerhin irgendwann die Schule beendet.

    Dann ein alkoholkranker Freund. Viel Gewalt. Trennung.

    Soziales Engagement lief gut, Jobs waren da aber immer auch Aengste. Die wurden immer schlimmer.

    Abschottung. Völligen Bezug zu mir verloren. Wieder im Millieu.

    Therapie

    Erneute Partnerschaft. Viel Demütigung aber gutes intaktes Soziallleben und solide Jobs. Evtl sogar Zukunftsperspektive.

    Trennung. Therapie. Völliger Rückzug.

    Viele Drogen. Heftiger Entzug

    Therapie. Neue Diagnose.

    Beruflich und sozial einiges erreicht. Es wurde besser. Ich wurde erwachsener.

    Tada der Alkohol wurde mein neuster Freund. Er wurde mein intimster und einziger. Wir beide waren so gut zusammen. Er hat mir viel Geld eingebracht mir aber noch mehr Würde genommen. Und auch sonst ziemlich viel.

    Ich erkenne ein Muster. Wann immer ich sagen müsste "Juhu ich bin auf dem Weg und hab die Scheisse hinter mir" suche ich mir neue unangenehme Wegbegleiter. Absolute Manipulation meines Selbstwertes.

    Ich denke genau da gilt es anzusetzen.

    Und warum weiss ich das? Weil ich es ja in etlichen Therapien so gelernt hab. Ich bin so gut in der Theorie aber praktisch nicht zu gebrauchen.

    So mehr emotionaler Output ist von mir nicht zu erwarten ;)

    Ich hab jeden Konsum wenn moeglich alleine gemacht. Bei anderen Drogen, weil ich die eh morgens am häufigsten konsumiert hab und bei Alkohol, da ich keine Freunde hatte die Alkoholiker waren und mit anderen wollte ich nicht trinken, weil sie dann bemerkt hätten, dass ich keinen Stop finde.
    Ausserdem bin ich wie gesagt auch ein lonesome Cowgirl ;).
    Grade nach der Zug situation kam mir aber kurz der Gedanke "haettest du auch getrunken, haette es Dich nicht so gestoert"... Aber ich kann jetzt auch sagen, dass es gut ist, dass es mich wirklich angeekelt hat. Nur wenn man so Dinge merkt kann man ja agieren und einen Umgang damit finden. Ausserdem wer weiss ob ich nicht irgendwann genau so jemand im Zug aufgefallen bin. Das hat doch auch Scham erzeugt.

    Jetzt bin ich froh, dass ich mich weg gesetzt hab, eine Atemübung gemacht hab und jetzt mit einem Kaffee etwas die frische Luft genieße und gleich spazieren geh.

    Das mit den neuen Hobbys und die "saufzeit" anders belegen, ist nicht das was mir grosse Sorgen macht. Natürlich ist auch das nicht ohne Probleme. Wirklich viel Kontakt zu Menschen die regelmäßig getrunken haben, hatte ich in letzter Zeit gar nicht. Das war mehr im beruflichen Umfeld. Aber eben was das angeht fallen viele Veranstaltungen weg. Das ist nicht so schlimm. Wie gesagt mir fällt es schwer nicht zu trinken um mich an soziale Kontakte oder stressige Situationen nüchtern ran zu trauen.
    Es geht aber langsam weil ich mal zu mal merke, dass es so doch angenehmer ist und ich es überstehen kann.

    Ich muss das später weiter führen, weil ich grad im Zug zwischen betrunkenen sitze und da erst mal weg muss um auch wieder klare Gedanken fassen zu koennen.

    Das hab ich vermutlich nicht richtig ausgedrückt. Ich meinte, dass es einen Prozess ins Rollen gebracht hat, mich eben auch aktiv damit auseinanderzusetzen und vor allem zu kommunizieren. Machen fällt mir nicht schwer. Das war immer so. Ich hab ein alkoholfreies zuhause, gehe zu den Veranstaltungen die mir gut tun, mache viel sport, hab Entspannungsmoeglichkeiten für mich gefunden, strukturierte vieles neu, geb auf mich acht, arbeite viel mit therapeutischen Mitteln die ich aus (Sucht) therapien kenne.
    Mein Manko war immer die Kommunikation. Wie wichtig das ist, ist mir hier klar geworden. Ich hab also jetzt angefangen mein Umfeld aktiv einzubeziehen und bin eben den Weg in die Selbsthilfegruppe gegangen. Mitunter find ich das sehr anstrengend weil ich es nicht so mit Gefuehken und der Kommunikation hab. Grade deshalb weiss ich aber wie wichtig es ist. Das hab ich hier mitgenommen bzw mir wieder deutlich gemacht: da wo es schwer fällt passiert oft das meiste oder wichtigste.

    Natürlich, dass steht eh ausser Frage, dass ich mit meinem Geld verfügen kann wie ich moechte.
    Für mich ist es eine ganz einfach Rechnung. 10 Euro sind ein fuenftel meiner Reit Beteiligung im Monat. Dieses Pferd hilft mir mehr als irgend ein "virtuelles" Angebot es koennte und wenn ich mir immer wieder denke "hier 10 Euro und dort 10 Euro ist nicht viel" muesste ich irgendwann auf diese Dinge verzichten.

    Ich werde den Monat nutzen, hier noch das zu lesen was mich interessiert und danach eben auf etwas vergleichbares kostenfreies umsteigen.
    Ich bin aber froh, dass ich jetzt eine Selbsthilfegruppe ("real") gefunden hab.

    Für die vielen hilfreichen Themen und Erfahrungsberichte hier bin ich sehr dankbar. Die haben mich gedanklich ein gutes stück weiter gebracht und ich möchte das nicht missen.

    Ich wollte eigentlich heute einen längeren Text verfassen aber es hat keinen Sinn. Ich werde mir das Forum nicht leisten koennen wenn es kostenpflichtig ist. Es ist also verschwendet und macht mich traurig. Ich nutze die Zeit noch etwas um kluge und hilfreiche Beiträge zu lesen. Mich jetzt zu öffnen wäre aber kontraproduktiv. Dann wuerde ich im Januar tief fallen. Es wird sich ein anderes Forum finden.