Beiträge von lala83

    So, jetzt mache ich hier auch einen eigenen Thread auf, nachdem ich schon einiges im Vorstelungsbereich geschrieben habe.

    Mein Vater trinkt seit Jahrzehnten und ist neulich auf der Straße mehr oder weniger umgekippt und dann freiwillig in ein Krankenhaus gegangen. Diagnose: Leberzirrhose, Wasser im Bauch und Krampfadern. Das heißt eigentlich kein Tropfen Alkohol mehr, denn der Körper wird es nicht mehr lange mitmachen. Eine Zeit lang nach dem Krankenhaus hat er das auch geschafft, aber nun kam wieder der Einbruch und er macht weiter wie zuvor.

    Ich befürchte, ich muss das akzeptieren und ich bin auf der Suche nach dem richtigen Weg, damit umzugehen. Einerseits macht es mich vollkommen fertig, ihn in so schlechtem Zustand zu sehen. Er ist durch den ewigen Alkoholmissbrauch natürlich auch nervlich geschädigt und leider total verwirrt. Und es ist auch schwer erträglich, dabei zuzusehen, wie er Selbstmord auf Raten begeht und man selber nichts dagegen tun kann. Denn ist er trotzdem noch mein geliebter Vater, der für meine Kindheit und mein Leben sehr viel bedeutet hat.

    Ich probiere, ihn jetzt regelmäßig zu sehen, aber ich darf mich auch nicht vollkommen runterziehen lassen. habe auch neulich alte Fotoalben rausgeholt, und es hat ihm Spaß gemacht, diese schönen Bilder aus glücklichen Zeiten anzusehen. Aber es ändert alles nichts an seinem Verhalten.

    Was habt ihr für Erfahrungen mit diesem Endstadium gemacht?

    Liebe Grüße
    Lala

    Hallo Greta,

    erst einmal mein Mitgefühl zu dem Tod deines Vaters. Es muss sehr hart sein, wenn der im Grunde doch geliebte Mensch dann endgültig geht.

    Mir geht dein Post sehr nahe, da ich mich in einer sehr ähnlichen Situation finde, wie du vor seinem Tod. Ich habe meinen Vater wohl nach dem letzten unwirksamen Klinikaufenthalt vor 2 Jahren aufgegeben. Trotzdem haben wir ab und zu noch Kontakt, allerdings kaum telefonisch, da ich ich meistens verwirrt und betrunken am Telefon erwische und mir das nicht zumuten möchte. Wenn ich meine Eltern besuche, versucht er sich darauf einzustellen und so gut wie möglich zu erscheinen. Trotzdem ist es natürlich offensichtlich, wie kaputt er sich macht, aber da er sein Problem trotz jahrzehntelanger Abhängigkeit immer nicht richtig annimmt, kann man ihm von außen nicht helfen.

    Nun ist er vor ca. 1 Monat mit Wasser im Bauch und Leberzirrhose ins Krankenhaus gekommen und hat auch schon Krampfadern im Bauch. Die Ärzte entließen ihn nach einigen Tagen und verschrieben ihm Tabletten. Einige Tage oder Wochen hat er dann tatsächlich nichts getrunken, aber nun geht es wieder los.

    Ich finde es sehr schwer, mit diese Situation umzugehen. Sicherlich möchte ich noch so viel wie möglich von ihm mitnehmen und ihn sehen, aber gleichzeitig muss ich mein eigenes Leben weiterleben und darauf achten, dass es mir gut geht. Ich lese hier im Forum unterschiedlich Dinge, die einen sagen, nutze die Zeit, die du noch mit ihm haben kannst, die anderen gehen auf Abstand.

    Ich muss nun meinen eigenen Weg finden, mit all dem umzugehen.

    Auch dir wünsche ich viel Kraft!

    LG Lala