Hallo ihr Lieben,
Das ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Habe mir schon vieles durchgelesen und viele Parallelen zu meinem Leben entdeckt.
Mein Partner ist alkoholabhängig, ich bin im 9. Monat schwanger. Das Baby war nicht geplant, dennoch freue ich mich riesig. Ich ahnte bereits zu Beginn, dass er ‚gerne mal‘ trinkt, aber über die wahren Ausmaße hatte ich keinen blassen Schimmer. Es fing an mit den typischen Liebesnachrichten, überhäuft zu werden damit, wie toll man doch ist usw.. nach ein paar Monaten fing es an, dass er betrunken Streit suchte.. mittlerweile sind die Ausmasse gravierend!! Beschimpfungen schlimmster Art und Weise, sich Aufbäumen sodass man schon Angst vor körperlichen Angriffen bekommt, in die Wohnung pinkeln, es wird jedes Mal in der Wohnung geraucht wenn er getrunken hat (trotz meiner bitte, dies aufgrund der Schwangerschaft zu lassen), es wird NICHTS im Haushalt getan, ich muss wirklich ALLES machen.. was sehr schwer für mich ist mittlerweile.. es wird bis 15 Uhr geschlafen, nicht mal geduscht, gegessen und abends getrunken.. der Job ist weg, ein Knastaufenthalt (ich habe ihn mit Geld da raus geholt, ärgere mich im Nachhinein tierisch, dass ich ihn nicht hab versauern lassen dort!).... es ist so schrecklich.. ich bin so wütend und ich kann nicht mehr!!!
meine Familie hasst ihn schon lange, kein Wunder, da er einfach nicht gut mit mir umgeht..
dass er süchtig ist; weiß er.. er hat im Laufe der Beziehung ein paar mal Beratungsstellen aufgesucht oder Selbstversuche gestartet, die völlig in die Hose gegangen sind.. und wenn es Konflikte gibt aufgrund des Alkohols, bin im Endeffekt ICH seiner Meinung nach Schuld, dass er trinkt (weil ich sehr oft nicht zuhause bin, muss nebenbei meine Bachelorarbeit schreiben und mache dies bei meiner Mutter zuhause) und er sich dadurch ‚allein gelassen‘ fühlt und dann angeblich zum Alkohol greifen müsse.. es ist TOTALER Blödsinn und ich weiß das! Aber trotzdem schafft er es immer wieder, dass ich einknicke, dass ich Hoffnungen bekomme! Es hieß immer, dass sich was ändert, jetzt heißt es, es würde sich ändern, wenn die Kleine da ist.. ich glaube ihm kein Wort..
Mit mit stimmt wohl auch einiges nicht, ich hasse mich dafür, dass ich nicht gehen konnte bisher und immernoch da bin! Ich habe momentan NICHTS von dieser Beziehung!
Warum mache ich das?? Warum kann ich nicht, im Hinblick darauf, bald Mutter zu werden, gehen?
Ich glaube, das einzige, was mich ehrlich gesagt abhält, ist dass ich die Wohnung hier finanziere, er arbeitet nicht gerade und wenn ich ausziehen würde, könnte er sie niemals alleine halten! Dann wird zwischendurch das Babyzimmer von ihm gestrichen oder Wickelkommoden gebaut, darüber freue ich mich, empfinde es aber auch als Druckmittel, um ja bei ihm zu bleiben!
Wenn er die Wohnung verliert, muss er zurück in seine Heimatstadt, ich darf mir auch immer anhören, dass er ja ‚für mich‘ hier hin gekommen ist, was mir auch extreme Schuldgefühle macht..Er hat extreme Schulden usw.. so findet man heutzutage keine Wohnung mehr.. im Prinzip kann ich ihn deshalb, als Vater meines Babys, irgendwie nicht loslassen.. es wird dann auch zwischendurch betont, dass ich und das Baby alles seien, was er hat..
Ich kann aber nicht mehr. Ich kann doch nicht zulassen, dass er hier ins Schlafzimmer pinkelt, wenn das Baby da ist, oder dass er mich vor dem Baby beschimpft. Was, wenn das Baby die ganze Nacht schreit und er betrunken ist? Ich fühle mich bereits jetzt wie eine furchtbare Mutter, dabei liebe ich mein Ungeborenes jetzt schon abgöttisch.
Ich bin auf der Suche nach Mutmachern, nach Menschen mit denen ich mich austauschen kann, die mich verstehen, die mir sagen, dass es NICHT besser werden wird.. ich will endlich aufwachen..
Liebe Grüße, Bagelinchen❤️