Beiträge von Loca

    Hallo Alle hier...
    --ich klinke mich mal an dieser Stelle ein!

    Den Faden habe ich nicht komplett gelesen. Ich hopse hier auch momentan eher, bin am "durchblättern" und irgendwo bleibe ich dann hängen und lese intensiver. Aber das CoA-Thema lässt mir gerade auch keine Ruhe.

    Anonymia, du schreibst von dem "magischen Sätzen aus der Kindheit", und mir fiel spontan einer meiner Mutter ein. Wenn ich mir etwas zu essen wünschen durfte hieß es meistens "Das ist doch nichts Richtiges!". Der Satz ist jahrzehntelang an meinem Unterbewußtsein haften geblieben. Ich habe lieber nichts gegessen, als "nichts Richtiges". Das war nie vom Kopf her klar, aber gefühlsmäßig, wenn ich vorm Kühlschrank stand, rein schaute, mich der ganze Kram so überhaupt nicht ansprach, und ich letztendlich hungerte (das ist ein starkes Symptom meiner atypischen Anorexie). Es ist immernoch hartes Training wenigstens IRGENDWAS zu essen was mich halbwegs genußmäßig an macht (etwa Kekse, oder ein Stück Obst, et cetera, egal!), statt nix, und sei es auch noch so "nichts Richtiges"! Ich "trickse" mich manchmal auch aus. z.B. habe ich gemerkt. dass ich besser essen kann, wenn ich heiß/kalt und süß/scharf abwechsle. Also nix von wegen "Der Nachtisch heißt Nachtisch, weil man ihn danach isst.", sondern ruhig zwischendurch mal was völlig anders schmeckendes essen. Das sind richtige Skills die ich mir so über die Jahre finden, aneignen und natürlich praktizieren musste. Und ich glaube so ist das mit deinen "magischen Sätzen" auch.

    Zur CoA:
    ..ich nennt eure Alkoholiker hier immer XY ...ich mach das jetzt auch :D ...
    Im Vorstellungsthread vom Dorfdepp hatte ich ja schon ein kleines Update gegeben.
    Gestern ist XY ins PKH zur Suchtstation zum 2. Entzug innerhalb diesen Monats gefahren worden, und beim Arztgespräch, erzählte er mir eben, meinte die Ärztin: "Herr XY, mir gefällt ihre rechte Gesichtshälfte nicht!". Kurze Zeit später war er in einer anderen Stadt, auf einer anderen Station.
    Ich habe indess recht entspannt auf einen Anruf gewartet, wo er mir mitteilt, dass er nun Kontaktsperre hat, oder will. Die Zeit verstrich.
    Nach knapp 3 Wochen extremer Gefühlsachterbahn im halben Borderline-Modus, der mir ne Menge Achtsamkeit abverlangte, fühle ich mich auch richtig ausgebrannt und fast schon abgekühlt.
    Kein Anruf kam, also ging ich davon aus, dass es doch keine Kontaktsperre dort gibt, und er abends anrufen wird.
    Mit dem Anrufen ist das so ne Sache. ...als er noch trocken war, und wir noch in der frischen Verliebtheitsphase, hat er mich immer um 9 abends angerufen. Da wa seine Mutter auch noch nicht im Seniorenwohnheim, und er machte ja den Mama-Sitter, wohnte bei ihr. Ich hatte nie das Gefühl er würde mich kontrollieren. Ich fand das kleine Ritual schön! ....als er dann seinen Rückfall hatte, meine erste Wut und der spontane Kontaktabbruch überdacht, entschuldigt und relativiert, dachte ich, es wäre gut wenn wir das alte Ritual wieder aufleben lassen.
    Wegen gewohnter Strukturen auch ... und so. blabla. *seufz*

    Jedenfalls rief er auch gestern abend nicht an, und so fragte ich bei seinem Onkel, der ihn zum PKH gebracht hatte, ob er was wisse.
    Der erzählte mir nur, dass XY zum Ende der Fahrt hin an der Tanke nochn Flachmann gekauft habe, er ihm aber verboten hatte, den im Auto zu trinken, und weil der Onkel an der Station aussteigen musste um da zu klingeln um durch den Zaun zu kommen, hätte XY sehr abgestürzt gewirkt (da muss sich der Schlaganfall schon angekündigt haben). Jedenfalls haben die Pfleger ihn ins Gebäude geschleppt. Mehr wisse er auch nicht.
    Mir indess gings relativ gut mit diesen Infos. Ich hatte zwar ne leichte Angst vor künftigen Verlust wegen nem weiteren Rückfall, der ja durchaus jederzeit passieren kann, aber ich war auch erleichtert. Aber wegen dem beschrieben delirischen Zustand von XY auch etwas erschüttert. Hielt sich in Grenzen, das Gefühlschaos.

    Jedenfalls rief er unerwartet heute mittag an, um mir zu sagen, dass er in einem Krankenhaus ist, wegen einem nicht ganz so schweren Schlaganfall ("Seite fühlt sich noch pelzig an", meinte er, aber gelähmt ist da nichts mehr). Ihm schien es sonst auch ganz gut zu gehen. Ist zwar auf vermutlich Distra oder ähnlichem und weiteren Medies zur Behandlung seines Schlages, hatte noch ettliche Untersuchungen anstehen, und meinte er hätte keinen Saufdruck. Wir beendeten das Telefonat mit seiner Ansage, dass er zur gewohnten Zeit anrufen würde, und das tat er auch. Da war dann mehr Ruhe, und er konnte etwas ausführlich erzählen. Hat sich auch entschuldigt. Und es klang wirklich aufrichtig.
    Und dann fragte er mich, ob ich, wenn ich morgen kurz reinschaue, ihm auch Tabak und Hülsen mitbringen könne.
    Hallo? Der hat gerade ´nen Schlaganfall gehabt??? Und ich hatbe vorher schon angeboten ihm das Dampfgerät mitzubringen, was wesentlich vernünftiger wäre. Ich kenn das ja mit dem Rauchen auch. Wirklich ekelhafte Sucht. Aber wie haben die Liquid-Verdampfer.

    Und jetzt bin ich am grübeln.
    Scheiße, Mann!
    Soll ich nur den Dampfer mitbringen und damit über seinen Kopf hinweg über ihn entscheiden?
    Oder soll ich ihm den Tabak mitbringen?
    Oder soll ich da gar nicht erst auftauchen???

    *seufz*