Beiträge von Lilli1990

    Hallo ihr Lieben,
    es ist nun mehr als ein halbes Jahr vergangen und ich dachte mir, dass ich mal schreibe, wie es mir so ergangen ist.
    Ich habe mich in meiner Wohnung eingelebt und mir inzwischen alles so eingerichtet, wie ich es gerne mag. Nur manchmal kommt mir noch der Gedanke, dass ich bei diesem oder jenem Vorgang früher anders gehandelt habe. Wenn meine Haare auf dem Boden liegen und ich sie nicht sofort wegsauge. Wenn ich mal mit Straßenschuhen durch die Wohnung laufe. Wenn ich Abends vor dem Fernseher sitze oder am Computer und muss mich nicht dafür rechtfertigen, was und wie lange ich das mache.
    Seine Therapie hat er hinter sich gebracht. Ich habe auch bis Weihnachten nichts mehr von ihm gehört. Das tat gut.
    An Weihnachten hat er mir ein schönes Fest gewünscht und als ich höflich, aber distanziert darauf geantwortet habe, wollte er mit weiteren Nachrichten das Gespräch wieder aufnehmen. Auf seine zweite Nachricht habe ich nicht mehr geantwortet.
    Anfang Januar kam eine beleidigt klingende Nachricht von mir, dass er noch Sachen von mir im Keller gefunden hat.
    Meine Antwort darauf war auch wieder freundlich, aber distanziert. Er könnte mir die Sachen ins Büro schicken und er soll mir bitte noch das Geld überweisen, was er mir noch schuldet (von einer geplanten Reise, wo er über die Reiserücktrittsversicherung das Geld zurückerhalten hat). Das hätte er mir im letzten Herbst schon überweisen können. Aber er hat es als Druckmittel verwenden wollen. "Wenn sie sich nicht meldet, bekommt sie auch das Geld nicht zurück"
    Bisher habe ich weder die Sachen per Paket erhalten, noch ist das Geld auf meinem Konto eingegangen. Einfach keine Reaktion mehr. Das ärgert mich zwar, aber ich verzichte lieber auf das alles, als dass ich mich auf diese Spielchen einlassen werde.
    Meine Vermutung: Er wird es nicht schaffen, wird irgendwann wieder mit dem Trinken anfangen. Er sieht sich immer noch als Opfer. Seiner Exfrau hat er mal erzählt, dass seine Therapeutin ihm gesagt hätte, er hätte allen Grund, auf mich wütend zu sein. Weil ich so plötzlich und ohne Vorwarnung aus seinem Leben verschwunden bin.
    Alles zusammengerechnet heißt es für mich aber: NIE WIEDER!
    Ach ja, ich bin neu verliebt! In einen Mann, den ich nicht haben kann. Das zeigt mir auch, dass ich noch nicht so weit bin.
    Aber es wird von Tag zu Tag besser. Und verliebt sein ist trotzdem schön. :)

    Wenn ich diesen Beitrag lese, merke ich, wie gut es mir doch eigentlich geht. Liebe stillhope, ich bin in Gedanken bei dir und hoffe für dich und wünsche dir, dass du ihn nicht mehr reinlässt und deinen Weg ohne ihn gehst. Es tut weh, egal, was du machst. Aber lässt du ihn wieder zurückkommen, tut es immer wieder und dauerhaft weh, entscheidest du dich gegen ihn, tut es jetzt ziemlich heftig weh, aber es wird besser. Es ist komisch, dass ich sowas schreibe. Aber von außen betrachtet fällt es einem leichter, die Dinge so zu sehen, wie sie tatsächlich sind. Viel Glück für dich. :)

    Guten Morgen,
    ich habe mich jetzt schon einige Tage nicht mehr hier angemeldet. Es tut trotzdem gut, immer wieder die Beiträge oder Antworten auf Beiträge zu lesen, sich immer wieder vor Augen zu führen, warum man das alles macht. Ich bekomme mehr und mehr Abstand und fühle mich wohl in MEINER Wohnung. Natürlich ist noch immer nicht alles gut. Ich fühle mich oft einsam. Gestern habe ich Fotos von ihm angesehen und es ist nicht so, dass es mir egal wäre. Einige habe ich gelöscht, einige woanders und nicht mehr direkt sichtbar abgespeichert. Mir wird mehr und mehr bewusst, wie kompliziert das Leben mit einem Alkoholiker ist und dass ich es nicht mehr möchte. Denn auch nach (erfolgreich) abgeschlossener Therapie ist er ja immer noch Alkoholiker und nach 3 Monaten bei Weitem nicht über den Berg. Und nein, ich möchte meine Kraft nicht mehr für (m)einen Partner verbrauchen, sondern ich brauche diese für mich. Ich habe mich noch nicht selbst um eine Psychotherapie gekümmert. Das steht aber gerade ganz oben auf meiner Liste.
    Er ist noch immer beleidigt, weil ich mich nicht melde. Aber er hat so vieles nicht verstanden oder verstehen wollen. Warum sollte er das verstehen? Es sollte mir auch egal sein, oder? Ist es zwar nicht, aber es trifft mich nicht mehr so wie noch vor 4 Wochen.
    Liebe Grüße

    Ich will mich doch mal wieder melden. Der Urlaub ist vorbei und ich sitze schwitzend im Büro. Habe viel gemacht in meiner Wohnung und fühle mich dort sehr wohl. Es ist meins.
    Und ja, ich bekomme immer noch mit, wie es ihm geht. Zwar hat er sich selbst nicht mehr gemeldet. Aber ich weiß, dass er nach zwei Wochen Entgiftungsphase jetzt ein paar Tage zuhause war und heute dann die Therapie beginnt. Und ich weiß, dass er beleidigt ist, dass ich mich nicht mal melde und mich nicht für ihn und sein Seelenleid interessiere. Und ich kann auch nicht behaupten, dass es mir nichts ausmacht. Dass es mich kalt lässt, sowas zu hören.
    Aber das ist zurzeit das Einzige, was mich etwas belastet. Und meine immer mal wiederkehrenden Panikattacken, die mir zeigen, dass eben noch nicht alles gut ist.
    Trotzdem sehe ich positiv in die Zukunft und bin auf einem guten Weg.

    Guten Morgen,
    jetzt ist schon fast eine Woche ohne Kontakt vorbei und es fühlt sich gut an.
    Wenn ich abends alleine bin, immer noch ungewohnt und unwirklich, aber gut.
    Ich war sogar einmal am Meer und bin danach mit sandigen Füßen aufs Sofa. 😊 Außerdem habe ich meine Küche neu gestaltet. So, wie es mir gefällt.
    Das ist mein Stückchen Freiheit und ich genieße es.
    Und ja, ich bin immer noch angespannt, bei jeder neuen Nachricht auf meinem Handy. Vielleicht wird es auch noch eine Weile so sein. Aber ich weiß, ich habe das richtige getan. 😏

    Guten Morgen,
    seit gestern habe ich Urlaub und hatte viel zu tun.
    Vorgestern habe ich entgegen meiner Befürchtungen nichts von ihm gehört.
    Seit gestern ist er in der Klinik. Gestern Abend schrieb er mir, dass er es kaum aushält, es wäre wie in der Kaserne. Inzwischen weiß ich auch, dass viele ehemalige gute Freunde ihm den Rücken gekehrt haben, weil er sich nur meldet, wenn es ihm selbst schlecht geht und gar er versucht, alle um sich herumzuscharren und über sein Leid zu klagen. Und Mitleid zu erregen.
    Das macht er also schon immer so, nicht erst seit kurzer Zeit.
    Ich habe ihm gestern nicht geantwortet. Vermutlich wird er sich wieder melden und sich darüber beschweren, dass ich ihn ignoriere.
    Ich bin mir fast sicher, dass er dort nach kurzer Zeit wieder das Handtuch schmeißt. Er wird es nicht schaffen.😒
    Ach ja, mir geht es ansonsten gut. Habe auch heute wieder viel zu erledigen und heute Abend bekomme Besuch von einer guten Freundin. Sie bleibt bis Sonntag. :wink:

    Zitat

    Es ist so auch nicht gut und auch in meinen Augen nicht okay, seinen Partner oder andere nahestehende Personen da so mit reinzuziehen in die ganze Sache.
    In Deinem Fall sehe ich es sogar so, das er Dich da fest mit einbinden will, um Dich sozusagen damit auch festhalten zu können.
    Lasse Dir bitte nicht solche neuen Verantwortungs-Fesseln anlegen, wo Dich Dich gerade erst mühevoll frei gestrampelt hast !
    Er ist selbst für sein Leben verantwortlich, auch dafür, die Entgiftung einzuleiten und dann weitere Schritte zu gehen.
    Lass ihn da erstmal machen...und zwar ALLEIN. Du bist nicht seine Mama und er ist kein Kind mehr.


    Hallo Sunshine,
    genau das ist es ja. Ich bin gestern auch wieder "rückfällig" geworden. Nachdem er mir geschrieben hat, dass er nun schon morgen in die Klinik kann und furchtbar Angst davor hat, habe ich mich wieder einbinden lassen, habe geantwortet und ihm wieder mal geschrieben, dass ich das alles toll finde, wie er das jetzt macht und dass er das ganz sicher schafft. Ich versuche auch immer wieder, ihm zu vermitteln, dass er mir Luft zum Atmen lässt. Trotzdem lasse ich mich jedesmal wieder von ihm in sein Problem mit reinziehen. Fühle mich immer noch teilweise verantwortlich. Und natürlich akzeptiert er meine Aussage nicht, dass ich den Kontakt gerade nicht mehr will. Warum auch? Ich antworte ja doch immer wieder. :( Das "Freistrampeln" dauert also noch an. :wink:

    Trotzdem merke ich eine Veränderung, dieser Wunsch, mich von ihm zu lösen und der innere "Unwillen", ihm stets zur Verfügung zu stehen, wird immer größer. Das ist der Vorteil davon, dass ich nicht mehr ständig in seiner Nähe bin und meine eigene Wohnung habe.
    Außerdem glaube ich noch nicht daran, dass er tatsächlich in die Klinik fährt und selbst wenn, dass er es auch 3 Monate durchzieht. Er ist ja nicht eingesperrt und kann jederzeit gehen, wenn er will.

    Ab morgen habe ich Urlaub und kann in meiner Wohnung einiges erledigen. Ich werde es mir auf jeden Fall richtig schön machen. :)

    Liebe Sunshine,
    ich bin grundsätzlich eine sehr offene Person und gehe entsprechend auf andere Menschen zu. Ich bin viel draußen in der Natur (spazieren, walken, usw.) und komme auch immer wieder mit anderen ins Gespräch. Meinem Hobby kann ich zurzeit nicht nachgehen, da es in diesem Verein noch zuviele Einschränkungen durch Corona gibt. Am nächsten Wochenende besucht mich eine Freundin und hilft mir in der Wohnung. Sie fährt dafür extra 500 km. Ich freue mich total darauf.
    Ansonsten telefoniere ich oft mit Freunden.
    Es ist keine "richtige" Einsamkeit, sondern eher ein immer mal wieder plötzlich auftauchendes "komisches" Gefühl (innere Leere, Herzrasen, Panikattacken, usw). Ich spüre dann, wie mich die Angst beschleicht. Und ich merke in diesen Momenten, dass mich das alles doch mehr belastet hat, als ich es mir vorher eingestehen wollte. Ich war ja immer die "Starke", die alles im Griff hat.

    Er hat mir gestern übrigens noch einmal geschrieben. Dieses Mal ohne Vorwürfe und Selbstmitleid. Dass er sich in einer Klinik angemeldet hat, dass er aber erst ab Mitte August mit der Entgiftung starten kann. Falls vorher ein Platz frei wird, evtl. auch schon früher. Dazu hat er mir einen Link von der Klinik geschickt. Und mir geschrieben, dass er seinen Chef nun auch informiert hat. Vielleicht habe ich mit meinem Auszug ja nun doch den Stein ins Rollen gebracht. Aber ich bleibe trotzdem dabei, dass er das jetzt erst einmal für sich machen muss und ich bin nach wie vor skeptisch. Wenn er jetzt einige Tage oder sogar Wochen nichts trinkt, wird er wieder leichtsinnig.

    Ich bin mir darüber bewusst, dass ich mich noch viel zu sehr dafür interessiere, was er macht und wie es ihm geht. Aber es wird besser und ich sehe es als einen "Entwöhnungsprozess" an. :)

    Hallo Carmen,
    im Moment scheint es so zu sein, dass er sich auf seine Ex fokussiert. Sie ist ja irgendwie noch immer Co-Abhängig, scheint es mir. Die beiden waren fast 25 Jahre zusammen und sie sorgt sich noch immer um ihn und redet ihm gut zu und versucht ihn von einem Entzug zu überzeugen.

    Die erwartete Entschuldigung von ihm kam übrigens gestern Mittag. Kein Anruf, nur eine Nachricht und wieder mal das Versprechen, etwas ändern zu wollen. Und dass er jetzt auch bereit für einen Entzug in der Klinik ist und Infomaterial schon vorliegen hat. Das war allerdings gestern, die Versprechen und die vermeintliche "Einsicht" gehen ihm an einem typischen "Tag danach" immer sehr leicht über die Lippen.

    Ich habe ihm nach langem Überlegen geantwortet. Dass ich mich für ihn freue, wenn er den Entzug macht und dass ich in der aktuellen Situation den Kontakt mit ihm nicht mehr will. Dass er sich aber nach erfolgreicher Therapie gerne melden kann und wir sehen dann weiter. Aber eben erst dann und vorher möchte ich keinen Kontakt mehr.

    Ob er das ernst nimmt, weiß ich nicht. Aber ich fühle mich jetzt besser. Selbst wenn er jetzt noch einmal betrunken bei mir anruft, habe ich kein schlechtes Gewissen mehr, ihn zu blockieren.

    Ich hatte gestern Abend wieder dieses Gefühl der Einsamkeit. Bin zwar irgendwie stolz auf das Erreichte und froh, nun Zeit für mich zu haben. Trotzdem überkommt mich immer wieder dieses flaue Gefühl im Magen. Ich fühle mich allein und habe (vorübergehend) Angst, das alles nicht zu schaffen. Ich habe bisher viel erlebt und bin nach dem Hinfallen auch immer wieder aufgestanden. Aber trotzdem gibt es diese Momente im Leben, in denen mir alles zuviel wird. Das heißt, dass ich mich jetzt auch noch intensiver selbst um einen Therapieplatz bemühe. Ich denke, das hilft mir jetzt auch. Und ich hoffe, dass ich nicht erst in 10 Monaten einen Termin bekomme. :(

    Mein Handy war ein paar Stunden im Flugmodus. Als ich es wieder eingeschaltet habe, hatte ich 15 Anrufe in Abwesenheit und ein paar Nachrichten, über verschiedene Kanäle. 😨
    Das ist krank. Ihr hattet recht. Wie immer. In meinem Urlaub bin ich ein paar Tage weg. Bei Freunden. Das wird mir guttun. 😏

    Gerade hat er mir geschrieben, dass er gestern was getrunken hat. Dass er es nicht mehr ausgehalten hat und mich ganz total lieb hat. Und dass er es für sich schaffen will. 😬
    In mir krampft sich gerade alles zusammen. Gerade bin ich etwas zur Ruhe gekommen und nun geht es wieder los. Zwar habe ich damit gerechnet, aber jetzt fühle ich mich trotzdem überfordert.
    Er widerspricht sich in einem einzigen Satz. Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Gar nicht oder abweisend fällt mir schwer. Das schaffe ich noch nicht. 😔
    Ich muss ja nicht gleich antworten und überlege mir noch was.

    Gestern Abend spät habe ich eine Nachricht von ihm erhalten, die offensichtlich für eines seiner Kinder gedacht war. Nichts Bedeutendes. Aber irgendwie dachte ich gleich, dass er es absichtlich falsch geschickt hat. Die Nachricht wurde dann auch wieder gelöscht. Kurze Zeit später kam eine zweite falsche Nachricht. Auch wieder gelöscht. Dann kam ein "Hallo Lilli..." das war's von seiner Seite.
    Allerdings hat mir seine Ex eine lange Nachricht geschickt. Gefragt, wie es mir geht und mir erzählt, dass er seit einer Woche nicht mehr getrunken hat und er viel Sport macht und sich mit Freunden trifft. Dass er außerdem ganz viel Liebeskummer hat und er ihr erzählt hat, dass er seinem Berater erzählt hatte, dass ich ausgezogen bin. Die angebliche Antwort des Beraters war, dass es ja dann unter diesen Umständen kaum möglich ist für ihn, aufzuhören. Und dass er ihr geantwortet hat, dass er es ja für sich will.
    Finde den Fehler in der Aussage. 🙄 Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Suchtberater eine solche Aussage macht und wenn dann nur, um ihn aus der Reserve zu locken.

    Und ich merke auch, dass sie sich noch immer sehr von ihm beeinflussen lässt und immer gerne glaubt, was er sagt und verspricht. Wir schätzen uns sehr und verstehen uns gut. Und ich habe mit ihr auch schon sehr viele gute Gespräche geführt. Trotzdem glaube ich, dass er sie noch immer zu manipulieren versucht und es teilweise auch noch schafft.

    Eine Woche ohne Alkohol ist toll, aber bedeutet noch nichts. Er hat auch schon einmal mehrere Monate nichts getrunken.

    Mal sehen, was das Wochenende bringt.

    Das verrückte ist ja, dass ich ein totales schlechtes Gewissen habe, weil es mir besser geht als ihm. :x Und das ich diesen Gedanken nicht aus meinem Kopf verbannen kann.

    Und es ist einfach sehr ungewohnt, dass ich mit mir so alleine bin. Ich weiß nicht, ob es Liebeskummer ist oder nur die Angst vor dem Alleinsein.

    Auf jeden Fall hat sich durch die Zeit mit ihm mein Umgang mit Alkohol verändert. Früher habe ich Abends auch ganz gerne mal ein Glas Wein getrunken. Jetzt stößt mich der Gedanke daran, zuhause alleine vor dem Fernseher etwas zu trinken, total ab. Letztendlich habe ich ja erfahren, wie schmal der Grat zwischen "normalem" Trinkverhalten und der Sucht ist.

    Guten Morgen,
    ich glaube, jetzt kommt der "Blues". Wieder liegt ein ruhiger Tag hinter mir, an dem er sich nicht bei mir gemeldet hat. Ich hatte im Büro viel zu tun, habe Abends noch in meiner Wohnung weitergemacht, später mit einer Freundin telefoniert. Eigentlich hätte es mir gut gehen sollen. Aber das war nicht so. Ich habe mich plötzlich einsam gefühlt, eine totale innere Leere hat sich ausgebreitet und ich war wie gelähmt. Heute morgen war es zwar etwas besser, aber trotzdem ist es ein eigenartiges Gefühl. Sicher ist das normal, oder?
    Ich habe gestern erfahren, dass ER nun schon zweimal wieder bei der Beratung war, dass es ihm nicht gut geht seit ich weg bin. So erzählt er es seinen Freunden/Bekannten. Klar, es liegt an meinem Auszug, dass es ihm so schlecht geht und nur daran! :roll: Es macht mich mürbe, ich habe keine Lust mehr auf Rechtfertigung.

    Er setzt jeden Tag Bilder in seinen Status, die ich mir aber bewusst nicht ansehe. Ich weiß, er will damit präsent bleiben.

    Ich muss bei seiner Mutter noch Kartons abholen. Mein komplettes Geschirr und Töpfe und einige andere Haushaltssachen stehen noch bei ihr auf dem Speicher. Damit warte ich wohl noch ein paar Tage.

    Gerade fehlt mir jemand, der mich in den Arm nimmt und sagt: Es wird alles gut, Lilli, ich bin bei dir. Aber auch das überstehe ich. :-|

    Guten Morgen,
    gestern war ein weiterer ruhige Tag. Ich habe am Nachmittag mit seiner Ex gesprochen und erfahren, dass er im Moment viel Sport macht und auch wieder öfter ins Büro fährt, anstatt sich ständig zuhause einzuigeln.
    Gehört habe ich nichts von ihm.
    Ich selbst habe wieder einiges in meiner Wohnung geschafft und Abends noch lange mit einer Freundin telefoniert. Mir ist bewusst geworden, dass auch das nicht mal eben so spontan möglich war. Wenn ich telefonieren wollte, musste ich immer einen Spaziergang (alleine) machen, um in Ruhe sprechen zu können.
    Es tut mir gut, alles einfach langsam und ohne Stress umzusetzen. Auch wenn es bedeutet, dass ich noch eine Weile im Chaos leben muss. Es ist für mich eine neue Erfahrung, mal einfach gar keinen Mann an meiner Seite oder aber "in Aussicht" zu haben. Für mich alleine zu sein und nicht versuchen zu wollen, es irgendjemandem wieder recht zu machen. Es ist ungewohnt, aber es fühlt sich gut an.

    Zitat

    vielleicht kannst du dir die bisher angeeignete Stärke und die guten Gefühle die du ohne ihn hast, beibehalten.

    Ja, ich glaube, das funktioniert. Zwar habe ich noch einiges vor mir, aber es fühlt sich seit langem wieder mal richtig an.
    Liebe Harley, ich wünsche dir auch, dass sich bei dir alles zum Guten wendet.

    Guten Morgen,
    gestern habe ich nichts von ihm gehört. Ich bin etwas zur Ruhe gekommen und habe einige Dinge in meiner Wohnung erledigt. Abends noch lange mit einer Freundin telefoniert. Es tat gut. Ich habe das Sofa vollgekrümelt und im Bad ist Wasser auf den Boden getropft. Und es war keiner da, der mich dafür kritisiert hat. Ich musste schmunzeln. :)
    Aber ich traue dieser Ruhe nicht. Sie ist trügerisch und es wird noch einiges folgen.
    Der Termin beim Therapeuten war ok. Leider hat er keine Termine frei und es handelte sich lediglich um einen einmaligen Termin. Trotzdem hat er mir ein paar Tipps mitgegeben, an wen ich mich wenden kann.
    Ich werde sehen, wie es nun weitergeht.

    Ich habe mir solange einreden lassen, dass ich oder irgendjemand sonst immer daran schuld ist, dass er zur Flasche greift. Und im Augenblick sitzt dieses Gefühl auch noch ganz tief fest. Auch, wenn ich eigentlich weiß, dass es nicht so ist.
    Aber gerade die letzten Tage hat er mir immer wieder eingeredet, dass er nur aufhören kann zu trinken, wenn ich bei ihm bleibe. Und dass es jetzt für ihn viel zu schwer ist, da er das alles nicht verkraftet. Also, ich quasi daran schuld bin, dass er trinken muss. Weil ich ihm so sehr weh getan habe mit meinem Auszug. Ja, ich weiß, dass es nicht so ist. Trotzdem sitzt es zu tief, als dass ich das einfach abprallen lassen könnte.

    Guten Morgen,
    ich habe meine erste Nacht in der neuen Wohnung hinter mir. Habe nicht viel geschlafen. Einfach, weil auch noch alles so chaotisch ist und vieles noch fehlt (Bett, Decken, Kissen, einzelne Möbel, usw.)
    Gestern morgen hat er mich wieder angerufen, nachdem ich nicht auf seine Nachrichten reagiert habe. Er hat mir wieder gesagt, dass er mich so unendlich vermisst, dass er es nicht erträgt und mir deshalb immer wieder schreibt. Und dass er wüsste, dass ich den Abstand brauche, aber er es einfach nicht schafft. Dass er am Abend vorher trotz seiner Situation nichts getrunken hätte und er ganz stolz darauf wäre. Ich war wohl ziemlich kühl (Selbstschutz) und habe kaum geredet, nur noch einmal gesagt, dass er sich jetzt auf sich selbst konzentrieren muss.
    Er war schon auf dem Weg zu seinem Freund, mit dem er eine Fahrradtour machen wollte. Und er versicherte mir, dass er erst zurück nach Hause fahren würde, wenn ich weg bin. Zum Schluss kam noch ein theatralisches "Leb wohl", darauf habe ich aber gar nicht mehr reagiert.
    Da ich den ganzen Tag in action war, hatte ich auch nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Und Abends war ich einfach zu kaputt zum Nachdenken. Und auch die nächsten Tage steht noch vieles an, sodass ich vermutlich nicht viel zum Grübeln komme. Heute erst einmal der Termin beim Therapeuten.

    Ich glaube aber nicht, dass er so ein guter Schauspieler ist. Eher, dass er gerade selbst davon überzeugt ist, dass mein Auszug an all seinem Elend schuld ist. :shock:

    Ich bin gestern nach etwas Fernsehen früh schlafen gegangen. Heute morgen wieder früh raus aus dem Bett. Alles zusammen gepackt und jetzt noch ein Kaffee unterwegs. Gleich Auto holen, dann Wohnungsübergabe und anschließend die Sachen bei ihm abholen. 😨
    Nachdem er mir schon seit heute früh wieder permanent Nachrichten schickt, befürchte ich fast, dass er eben nicht wie angekündigt mit dem Fahrrad unterwegs sein wird, sondern die ganze Zeit mit Trauerblick dort herumsteht und uns den Auszug noch mal wieder schwerer macht.
    Ich fühle mich so unter Druck gesetzt und weiß gar nicht, wie ich reagieren soll. Bisher habe ich auf keine seiner Nachrichten geantwortet. 😔
    Ich hatte ihm gestern wieder und wieder gesagt, dass ich jetzt erst einmal Abstand brauche und Ruhe. Aber wieder nicht so konsequent, wie es hätte sein sollen.
    Habe ihm auch gesagt, dass ich morgen einen Termin bei einem Therapeuten habe. Daraufhin sagte er mir nur, dass der Therapeut mir eh sagen wird, dass er ein A... wäre und den Kontakt sofort komplett abbrechen solle und nie wieder etwas mit ihm zu tun haben sollte.
    Ich weiß, ich wiederhole mich hier, aber das ganze Drama ist noch nicht vorbei. 🙄