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Zumindest habe ich es geschafft mein Handy auszuschalten um mich vor eventuellen nächtlichen Attacken zu schützen
Super! Ein richtiger und wichtiger Schritt. Behalte das so bei, wenn Du weißt, dass er abends trinken geht. Zum einen zu Deinem eigenen Schutz, zum anderen, um Deine Verfügbarkeit für ihn einzuschränken.
Darf ich offen sein? Ich habe beim Lesen Deines letzten Beitrags gedacht, dass sich Deine ganze Innenwelt komplett nur um ihn und den Konsum dreht, Du innerlich auslotest, wann er wie arbeiten muss und wann er wie voll sein wird. Ich habe diese Dynamik als unglaublich anstrengend und kräftezehrend empfunden. Quasi für ihn mitzudenken, um sich selber auf etwas einstellen zu können. Wo bleibst Du in der ganzen Dynamik? Leider auf der Strecke.
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mein Co in mir ihn sehen will und auf ein Gespräch hofft
Natürlich, zum einen, um die eigene Sucht wieder zu befriedigen und zum anderen, wegen der nimmersatten Hoffnung, dass er endlich die Beziehung an erste Stelle stellt und sich dementsprechend verhält, also den Alkohol sein lässt und ihr endlich in Liebe zueinander glücklich werden könnt.
Und genau das wird nicht passieren, denn:
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Ich werde doch mal ein paar trinken dürfen wenn ich Urlaub hab
Er ist nicht einsichtig, spielt seinen Konsum herunter, degradiert Dich zum Spielverderber und so wird es immer weiter gehen, auch wenn ihr euch heute Abend seht und er vielleicht mal ein kleines Bekenntnis über die Lippen bringt. Auch er hat ein Interesse daran, seine Co bei der Stange zu halten und er kennt auch hierfür die Knöpfe. Vergiss das nicht.
Was möchtest DU denn in dem Gespräch? Wie genau sieht es für Dich aus, ihm klar zu machen, dass er zu weit gegangen ist?
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dass ich dann in dem Moment Angst habe, ihn vollkommen von mir weg zu stoßen. Ihn mit meiner Antwort so zu verärgern, dass er den Kontakt komplett abbricht. Er mich verlässt.
Leider scheinbar auch ein ganz zentraler Punkt.
Aus einer Angst heraus zu handeln, ist immer mit vielen Nebenwirkungen verbunden (man lässt sich zu viel gefallen, spürt weniger, was man selber eigentlich will, setzt seinen Wert herab).
Mir hat es geholfen, mich ganz bewusst diesem Gefühl Angst zu stellen und mir immer wieder selbst wie ein Mantra vorzusagen: die Angst darf nicht gewinnen. Oder das Bedrohliche heraus zu nehmen: hey, ist doch nur ein Gefühl, wie jedes andere auch.
Oder dreh die Angst um. Das Gegenteil von Angst ist Mut. Also sei mutig, Dich FÜR DICH einzusetzen und stark zu machen.