Beiträge von Maddie

    Danke für Deine Antwort, Xlausi, ich glaube, ich muss diesbezüglich noch etwas an meinem Blickwinkel arbeiten und es eher so sehen

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    Der klägliche Versuch des gegenüber, seine Probleme zu kaschieren.

    statt zu versuchen, verdrehte Darstellungen aufzulösen oder schlicht und ergreifend Lügen über mich wieder gerade zu rücken. Das ist alles Diskussionsebene und im Suff sinnlos, aber mega schwer für mich auszuhalten, auch wenn ich die Wahrheit kenne. Aber Du hast Recht, letztendlich ist es mir auch nicht wirklich wichtig, was sein nasser Freundeskreis von mir denkt. Meine Freunde sind mir wichtig und die kennen mich.

    Ja, ich habe auch viel zu oft und viel zu lange Verständnis für das Verhalten (Trinken und Aggressionen) gehabt, bzw habe mir Erklärungen dafür gesucht und den Frust über mich ergehen lassen (weil ich auch dachte, es muss ja irgendwie mal raus) und wollte das alles mit Liebe und Geduld hinbekommen. Totaler Irrglaube. Aber zu dieser Zeit wusste ich es leider nicht besser.. naja, passiert. Die Zeit lässt sich nicht mehr zurück drehen und ändern. Was man aber ändern kann, ist wie es für einen selbst weitergeht..

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    Zumindest habe ich es geschafft mein Handy auszuschalten um mich vor eventuellen nächtlichen Attacken zu schützen

    Super! Ein richtiger und wichtiger Schritt. Behalte das so bei, wenn Du weißt, dass er abends trinken geht. Zum einen zu Deinem eigenen Schutz, zum anderen, um Deine Verfügbarkeit für ihn einzuschränken.

    Darf ich offen sein? Ich habe beim Lesen Deines letzten Beitrags gedacht, dass sich Deine ganze Innenwelt komplett nur um ihn und den Konsum dreht, Du innerlich auslotest, wann er wie arbeiten muss und wann er wie voll sein wird. Ich habe diese Dynamik als unglaublich anstrengend und kräftezehrend empfunden. Quasi für ihn mitzudenken, um sich selber auf etwas einstellen zu können. Wo bleibst Du in der ganzen Dynamik? Leider auf der Strecke.

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    mein Co in mir ihn sehen will und auf ein Gespräch hofft


    Natürlich, zum einen, um die eigene Sucht wieder zu befriedigen und zum anderen, wegen der nimmersatten Hoffnung, dass er endlich die Beziehung an erste Stelle stellt und sich dementsprechend verhält, also den Alkohol sein lässt und ihr endlich in Liebe zueinander glücklich werden könnt.
    Und genau das wird nicht passieren, denn:

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    Ich werde doch mal ein paar trinken dürfen wenn ich Urlaub hab


    Er ist nicht einsichtig, spielt seinen Konsum herunter, degradiert Dich zum Spielverderber und so wird es immer weiter gehen, auch wenn ihr euch heute Abend seht und er vielleicht mal ein kleines Bekenntnis über die Lippen bringt. Auch er hat ein Interesse daran, seine Co bei der Stange zu halten und er kennt auch hierfür die Knöpfe. Vergiss das nicht.

    Was möchtest DU denn in dem Gespräch? Wie genau sieht es für Dich aus, ihm klar zu machen, dass er zu weit gegangen ist?

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    dass ich dann in dem Moment Angst habe, ihn vollkommen von mir weg zu stoßen. Ihn mit meiner Antwort so zu verärgern, dass er den Kontakt komplett abbricht. Er mich verlässt.

    Leider scheinbar auch ein ganz zentraler Punkt.
    Aus einer Angst heraus zu handeln, ist immer mit vielen Nebenwirkungen verbunden (man lässt sich zu viel gefallen, spürt weniger, was man selber eigentlich will, setzt seinen Wert herab).
    Mir hat es geholfen, mich ganz bewusst diesem Gefühl Angst zu stellen und mir immer wieder selbst wie ein Mantra vorzusagen: die Angst darf nicht gewinnen. Oder das Bedrohliche heraus zu nehmen: hey, ist doch nur ein Gefühl, wie jedes andere auch.

    Oder dreh die Angst um. Das Gegenteil von Angst ist Mut. Also sei mutig, Dich FÜR DICH einzusetzen und stark zu machen.

    Ich kenne das Problem mit dem Nein sagen auch zu gut. Ich denke, das ist ziemlich komplex an der Stelle.
    Nun ist es ja so, dass wir in den Momenten, in denen wir bei gewissen Fragen nein sagen müssten, irgendwo tief im Inneren bereits spüren, dass das die richtige Antwort wäre, diese aber von ganz starken anderen Stimmen aus der Co-Richtung überlagert wird. Und sofort ist der innere Konflikt da, bei dem es eigentlich in dem Moment gefühlt kein Gewinnen, sondern nur noch ein Verlieren gibt.
    Hört man auf die richtige, innere Stimme, sagt nein, dann hat man zwar für sich eingestanden, hat aber möglicherweise den Ärger mit dem Partner, bekommt Ablehnung (also genau das, wovor man Angst hatte). Hört man auf die Co-Stimme, hat man den Ärger drinnen im Körper, hat es zwar kurzzeitig geschafft, für den nassen Partner wieder eine gute Freundin zu sein, ist mit sich selbst aber komplett im Unreinen. Weil es gegen das eigene Gefühl / über die Grenze geht.
    Und das alles nur, weil diese Grenzen ständig mit solchen Fragen getestet werden. Er hat getrunken und fragt, ob er vorbei kommen darf. Du wirst Dich wahrscheinlich sofort in diesem inneren Konflikt wiederfinden.
    Wenn ihr diese Abmachung getroffen habt, Treffen nüchtern oder gar nicht, ist das reine Stellen dieser Frage bereits ein in-die-Ecke drängen. Würde er Dich ernst nehmen und hätte er eingesehen, worum es Dir geht, würde er meiner Meinung nach diese Frage gar nicht erst stellen, sondern nach Hause tüdeln und Dich am nächsten Tag nüchtern (!) nach einem Treffen fragen.

    Ich kam irgendwann an den Punkt, da nahm ich lieber den Ärger mit xy in Kauf, als über meine eigenen Grenzen zu gehen. Für diese Erkenntnis musste ich aber sehr viel erdulden und ertragen. Ganz viel rücksichtsloses und immer wieder grenzüberschreitendes Verhalten. Bis das Fass sprichwörtlich voll war. Mit meinem Widerstand (z.B. beim Thema Alkohol kaufen, oder Party zu Hause wenn ich nä. Tag arbeiten muss, das habe ich irgendwann knallhart verweigert und „verboten“) wurde es nicht besser, es hat sich eher verlagert und mich zum Antichristen gemacht, aber ich habe meine Grenzen gewahrt und das hat sich innerlich gut und richtig angefühlt und davon konnte ich zehren.
    Das alles ist ein Prozess, das ist mir bewusst. Aber ich denke, wenn Du bereits den Keim in Dir spürst, wird er wachsen.
    Inzwischen ist es sogar soweit, dass derartige Fragen - bei denen man eigentlich keine richtige Wahl auf Augenhöhe hat - kaum noch einen inneren Konflikt in mir auslösen und ich da keine Scheu oder Angst mehr habe, für meine Grenzen passend zu antworten. Das hat auch sicherlich damit zu tun, dass ich eine ziemliche Distanz aufgebaut habe und mich ganz stark von ihm abgegrenzt habe.
    Und siehe da - die letzten Wochen keine Grenzen auslotenden Fragen mehr.

    Liebe Harley,

    ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Das ist gerade ganz viel Co, was da aus Dir spricht. Überlege bitte, wie oft hast Du Dich schon mit ihm in der Beziehung allein gefühlt? Wie oft hat er Dich versetzt? Ist es nicht eher ein Traum, dem Du nachtrauerst, der sich ohnehin nicht erfüllt hätte?
    Versuche, Deine Gedanken zu sortieren, nach „inneres Kind“ und „Erwachsener, der auf Dich aufpasst“. Mir hilft es, diese beiden Stimmen zu unterscheiden und voneinander abzugrenzen.

    Du hast geschrieben, Du möchtest eine Beziehung mit ihm ohne Alkohol. Ich fühle das total und es hat sehr lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass es diesen Mann nicht ohne Alkohol geben wird. Trotz der ganzen „ich hör damit auf“ - Bekundungen. Keine Veränderung, so absolut null Bewegung, nichts.
    Sich gegen das Herz und für den Verstand zu entscheiden, ist das Härteste überhaupt. Aber stelle Dir die Alternative vor: ihr bleibt zusammen und er ändert nichts. Du wirst nicht glücklich, würdest so viel wertvolle Zeit damit verbringen, in einer Hoffnung zu verharren, dass alles gut wird. Aus der Hoffnung heraus würdest Du vielleicht mit ihm zusammen ziehen. Dann nimmt die ganze Dynamik nochmals deutlich mehr Fahrt auf. Du bist dann wie selbstverständlich zu Hause, also wird er sich noch weniger bemühen. Du hast keinen Rückzugsort mehr, wärst ihm und seinem Zustand viel mehr ausgeliefert. Wenn Du es schaffst, zu Hause als alkoholfreie Zone durchzusetzen, wird er gehen. Trinkt woanders. Und Du bleibst allein zu Haus.
    Ich habe irgendwo in dem Alkoholiker-Thema gelesen, dass man den Gedanken - im Falle eines drohenden Rückfalles - zu Ende denken soll. Ich finde, das kann man auch auf den Co übertragen.

    Nimm Dir Zeit, trauere, versuche, Dich abzulenken. Immer von einem Tag zum nächsten.

    Hallo Xlausi,

    bin ganz neu dabei, sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben und traue mich nun auch endlich, hier zu schreiben, ohne mich dabei schlecht zu fühlen.
    Ich habe auch Deinen Thread gelesen und hab ganz viele Parallelen zu meiner Situation. Bin auch eine von der Herzmensch-Kreissägen-Sorte und möchte Dich gerne etwas fragen, ohne die Wunde wieder aufzureißen. Falls dem so ist, brauchst Du Dich auch gar nicht dazu äußern.

    Es geht um die ganzen verdrehten Dinge, die Deine Ex Dir vorgeworfen hat. Um die völlig verzerrte Wahrnehmung und ins Gegenteil verkehrte Darstellung. Hattest Du dabei das Bedürfnis, aus einer tief empfundenen Ungerechtigkeit heraus, ihr klarmachen zu wollen, dass diese Dinge genau anders herum geschehen sind? Und wie gehst Du im Nachklang damit um, kannst Du dieses Bedürfnis loslassen? Ebbt das ab?
    Ich quäle mich noch am allermeisten mit genau dieser Ungerechtigkeit. Als Gerechtigkeitsfanatiker ist es für mich schwer, das einfach loszulassen nach dem Motto „soll er doch glauben und erzählen, was er will“. Dass ich nach allem, was passiert ist, als schlechtester Mensch auf Erden dargestellt werde, Situationen komplett umgedreht werden, er mich zum Täter und sich als Opfer deklariert (und er stellt es in seinem Freundeskreis auch genau so dar), obwohl ich so viel Liebe, Hoffnung, Kraft in diese Beziehung gesteckt habe, ihm immer wieder verziehen habe, wenn er mich mal wieder im Suff aufs Übelste beschimpft hat, das zerfrisst mir ziemlich den Kopf.
    Mich würde interessieren, wie Du Deinen Frieden mit diesen völlig verdrehten Tatsachen gemacht hast..

    Liebe Grüße,
    Maddie

    Hallo Harley,

    ich habe Deinen Thread gelesen und mag Dir auch gerne etwas schreiben.

    Ich bin noch ganz neu dabei. Traue mich endlich, hier zu schreiben, nachdem ich über zwei Monate nur still mitgelesen habe. Ähnlich wie bei Dir, hat sich das anfangs für mich wie „Verrat“ angefühlt oder als würde ich ihn hintergehen.

    Vieles aus Deinem Thread erkenne ich 1:1 wieder. Auch bei anderen hatte ich, als ich das Forum gefunden und die Beiträge regelrecht verschlungen habe, immer wieder das Gefühl, ich würde von mir lesen.
    Bin selber gerade dabei, mich aus den Co-Strukturen frei zu strampeln, auch ich kämpfe mit Ängsten vor dem Verlassenwerden, das macht leider vieles so schwer.

    Wie schätzt Du die Endgültigkeit dieser nächtlichen WhatsApp denn ein? Ich frage deshalb, weil ich diese Trennungsspielchen im betrunkenen Zustand selber kenne. Gerade wenn er von Deinen Ängsten weiß, könnte es auch sein, dass er das benutzt, um Dich klein zu halten und wieder mehr Richtung Abhängigkeit zu drängen (unbewusst).
    Mach Dir in jedem Fall Gedanken darüber, was DU willst und wie Du ihm entgegen trittst für den Fall, dass er heute noch oder in den nächsten Tagen wieder angedackelt kommt.