Beiträge von Funky

    Danke :)


    Hatte ja geschrieben dass ich den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen habe… und mir geht es damit total gut.

    Jetzt stand meine Mutter plötzlich vor der Tür. Dachte ich flieg vom Stuhl.
    Hab die Tür aufgemacht und gefragt was sie von mir will… das erste was sie fragt ist wie ich eigentlich mit meiner Familie umgehe und dass wir alle (habe zwei Geschwister, eine davon ist an dem selben Punkt wie ich, ähnliche Gründe…) mal von unserem hohen Ross runter kommen sollen. Es wäre in jeder Familie so. Richtig vorwurfsvoll…


    Unglaublich. Hab die Tür wieder zu gemacht und bin fassungslos.


    Keine Reflektion und IMMER das selbe. Die selben Sprüche, die selben Versuche mich zu manipulieren. Wir hatten gefühlt eine Horrorkindheit bedingt durch unseren Vater und uns allen geht es so viel besser ohne Kontakt.

    Meine Mutter tut mir Leid, weil sie sich (vielleicht verständlicherweise) nicht mit der Tatsache beschäftigen will, dass sie es wie ihre eigenen Eltern auch nicht geschafft hat, eine stabile, gesunde Familie zu erschaffen und sie steckt selbst so tief in der Abhängigkeit zu meinem Alki Vater…

    Wie geht man denn mit sowas um?


    Hätte nie gedacht dass meine Mutter jemals ungefragt vor meiner Tür stehen würde (1 1/2 Stunden Bahn fahren).

    Ich hoffe sie akzeptieren es einfach und nutzen die Situation um selbst zu reflektieren…

    Servus,


    Ich habe hier vor 2 Jahren bereits geschrieben… damals ging es mir um meine eigene Abhängigkeit, heute um meine Eltern.

    Ich selbst habe den Absprung nach vielen gescheiterten Versuchen geschafft. Ich führe ein nüchternes und gutes Leben, hab Spaß daran und werde in Zukunft alles dafür tun, dass das so bleibt. Nichts und niemand wird mich jemals wieder an den Punkt bringen, an dem ich war.

    Im Zuge meiner damaligen Entscheidung den Alkohol endlich aus meinem Leben zu verbannen und dafür jede Konsequenz in Kauf zu nehmen, kam ich nicht drum rum, auch die Beziehung zu meinen Eltern zu hinterfragen.


    Seit ich denken kann wird in meiner Familie gesoffen. Ich will gar nicht so auf die speziellen Probleme oder Situationen eingehen.
    Ich hab die letzten Jahre den Kontakt immer wieder mal kürzer, mal länger eingestellt. Einfach weil ich grundsätzlich mit einem miesen Gefühl heim gefahren bin. Mein Vater war wie immer voll und meine Mutter hatte einen sitzen. Und je öfter ich nüchtern daneben saß, umso befremdlicher wurde das ganze.

    Die Erkenntnis, dass die Beziehung zu meinen Eltern einzig und allein auf der Tatsache basierte, dass wir alle voll waren, dass mein Vater ein schwerst abhängiger Alkoholiker ist und meine Mutter seit ich denken kann (bis heute) geschlossen hinter meinem Vater steht (und dafür quasi Ihre Kinder opfert, inklusive meiner Kindheit und Jugend) … hat mich wirklich hart getroffen und ich habe eine ganze Zeit regelrecht darüber getrauert.

    Ich bin dennoch immer wieder hin, schlechtes Gewissen, Mitleid… aber mit der Zeit wurde ich immer wütender auf meine Mutter. Wie kommt Sie dazu, uns so einen Vater vor die Nase zu setzen? Und wieso breche ich immer wieder ein? Ich kann gar nicht zählen wie oft ich als Jugendliche losgeschickt wurde um meinem Vater Alkohol zu besorgen. Bis heute… bei meinem vorletzten Besuch dieses Jahr bin ich wie selbstverständlich los und habe meinem Vater seinen Alkohol gekauft, als er gefragt hat.

    Das Ende vom Lied: ich bin stinksauer heim gefahren und habe mich wochenlang tierisch aufgeregt. Über die Sauferei, meine Familie, mich selbst, die ganze Situation.

    Aber ich bin nochmal hin, und das war dann auch mein letzter Besuch.

    Der Tag war ok, bis irgendwann die Tür aufging und mein rotzevoller Vater mit komplett verblutetem Gesicht zur Tür rein kommt. Geflogen, eins auf die Nase bekommen… völlig egal. Meine Mutter hat gelacht „immer das gleiche, haha“ … und in dem Moment war für mich klar, das wars. Ich hab keinerlei Respekt mehr vor meinen Eltern, ich kann zu keinem von beiden aufschauen. Keine Sekunde länger bleibe ich in dieser von Grunde auf alkoholverseuchten Familie.

    Ich habe meine Entscheidung mitgeteilt, und seit dem werde ich belagert… SMS, Anrufe, Nachrichten. Ich soll froh sein überhaupt Eltern zu haben, meine Eltern würden jederzeit alles wieder genauso machen wie in der Vergangenheit, sie sind zufrieden mit ihrem Leben, ich wäre „anmaßend“ und „schon als Kind unglaublich schwierig“ gewesen.


    Mein Entschluß steht, ich blocke rigoros jeden Kontakt ab und bin das erste mal total erleichtert deswegen. Ich bin nicht mehr traurig darüber, nicht genervt, nicht wütend, nicht trotzig. Gar nichts. Als hätte ich den letzten, endgültigen Schritt hinter mich gebracht.

    Meine Eltern sind erwachsen und können für sich selbst entscheiden, ich kann das mittlerweile aber eben auch.

    Trotz allem sind es eben Eltern die immer älter werden… (ich selbst bin Mitte dreißig).

    Ich weiß gar nicht wieso ich das hier runter schreibe… vielleicht hat jemand eine ähnliche Situation hinter sich? Wie geht man damit um? Irgendwie tut es mir manchmal Leid…

    Mal ein kurzes Update.

    Ich habe mittlerweile seit 4 Monaten keinen Alkohol mehr getrunken, also wirklich keinen einzigen Tropfen.

    Auslöser war (mal wieder) ein totaler Absturz, der alles vorherige übertroffen hat.

    Danach hatte ich auf einmal diesen unbändigen Willen in mir NIE WIEDER zu trinken. Bis zu dem Tag konnte ich mir nicht vorstellen (und vermutlich wollte ich auch nicht) dass es möglich ist, ganz ohne Alkohol zu leben. Habe mir quasi immer die „Hintertür“ offen gelassen. (Die ich ja regelmäßig genutzt habe).

    Mittlerweile will ich aus tiefstem inneren einfach nicht mehr. Mein Leben ist besser ohne Alkohol und ich selbst bin nüchtern definitiv die bessere Version von mir selbst.

    Ich fühle mich allgemein so viel besser, regelrecht befreit. Mein Kopf ist so klar. Und die Wochenenden sind wahnsinnig lang… ;)

    In der Konsequenz habe ich aber keine „Freunde“ (Saufkumpanen) mehr und den Kontakt zu meinen Eltern musste ich auf das nötigste runter fahren, persönlichen Besuch gab es gar keinen.

    Ich habe Weihnachten aber dann tatsächlich doch bei meiner Familie verbracht, auch wenn ich lange mit mir gerungen habe. Letztlich habe ich es tatsächlich geschafft komplett nüchtern zu bleiben (inkl. Komplimente zu meiner „Hartnäckigkeit“ und meinem gesünderen Aussehen generell).

    Ich war mega stolz auf mich!!!!

    Sylvester wird auch auf einer (Familien)Feier statt finden, auf der wohl (ausser meinem Freund und mir) jeder trinken wird.

    Heute hatte ich nach einiger Zeit mal wieder totalen Suchtdruck. Wäre am liebsten in die nächste Kneipe :( (bin ich aber nicht). Vermutlich liegt das an dem Fest morgen.

    Mein Kopf malt mir das immer so schön aus… 2, 3 Bacardi…

    Ich weiß es besser und hoffe ich bleibe standhaft!!!

    Ich habe in meinem Leben schon vor so vielen verschiedenen Menschen den Verdacht geäußert, dass ich Alkoholikerin sein könnte und nicht einmal hat das jemand ernst genommen. Im Gegenteil, man fand es immer "cool", dass ich so viel vertrage. Wenn ich mal wieder komplett abgestürzt bin hieß es "man kennts nicht anders", "du kennst einfach kein Ende".

    Im Grunde war ich froh, dass man das so abgetan hat. Hatte tatsächlich oft das Gefühl dass ich übertreibe.

    Die Erkenntnis, dass ich tatsächlich Alkoholikerin bin kam mir GANZ ALLEINE. Ich finde es wichtiger dass ich mir das selbst eingestehen konnte und habe auch das Bedürfnis verloren, das anderen mitzuteilen. Wozu auch?

    Meiner Erfahrung nach kann jemand der nicht süchtig ist einfach nicht verstehen was es bedeutet wenn ich sage, dass ich nicht aufhören kann weil ich einfach weiter trinken MUSS, selbst wenn ich gar nicht mehr will.

    Mir geht es besser seit ich damit aufgehört habe darauf zu hoffen, dass irgendwer das Problem erkennt und mir hilft. (Und die Hoffnung hatte ich lange und oft). Ich kann mir nur selbst helfen und dafür braucht es keine "Offenlegung" vor anderen.

    Dazu möchte ich gerne noch wissen ob du dich als Alkoholiker siehst?

    Ja, ich würde mich schon als Alkoholikerin bezeichnen. Habe ich tatsächlich auch vor anderen schon gemacht bzw. die Sorge angesprochen, dass ich das Gefühl habe, dass da was nicht stimmt.

    Da hieß es dann immer ich würde spinnen, kann man sich bei mir nicht vorstellen. :lol:

    Auch als ich noch daheim gelebt habe habe ich desöfteren gesagt dass offensichtlich die ganze Familie ein Alkoholproblem hat, wurde auch als Spinnerei abgetan und ich habs leider nicht geschafft der Spirale zu entkommen.

    Dann wäre dein nächster Gang zu einem Arzt , mit dem du offen und ehrlich über deine Krankheit sprichst. Frage ihn gleich wie deine Entgiftung auszusehen hat. Denn das plötzliche absetzen von Alkohol kann zu schwerwiegende Entzugserscheinungen kommen, die auch bis zum Tod enden können. Selbst wenn es in der Vergangenheit gut gegangen ist bist du so auf der sicheren Seite.

    Zu meinem Arzt kann ich nicht. Bin generell keine Arzthängerin, mein Hausarzt ist nicht gerade der vertrauensvollste und wirklich zurecht komme ich mit ihm auch nicht. War damals nur der einzige der noch neue Patienten aufgenommen hat ;)

    Ich denke nicht dass der körperliche Entzug so hart wird, eher das psychische.

    Zumal ich ab morgen auch kaum Zeit haben werde. Bin die nächsten 2 Monate voll eingespannt. Was mir hoffentlich beim entwöhnen helfen wird :)

    Hallo,

    Ich schreib einfach mal drauf los.

    Ich bin 32 und habe wohl ein ziemliches Alkoholproblem. Mit 12 gabs den ersten Vollrausch, seit ich 17/18 bin hat sich das mit dem Alkohol regelmäßig in mein Leben geschlichen.

    Egal wie oft ich mir vornehme heute WIRKLICH nur ein Bier zu trinken, es endet immer erst wenn ich mich übergeben muss. Und es endet grundsätzlich bei hartem Alkohol. Ich hab alles versucht, sogar mit mir selbst gesprochen und mir gesagt "GEH EINFACH HEIM!!!". Es geht einfach nicht, ich hab in den Momenten null Kontrolle.

    Die letzten Jahre habe ich entweder rotzevoll oder verkatert verbracht.

    Ich bin seit 4 Jahren in einer Beziehung, das erste Jahr bin ich im Vollrausch regelmäßig ausgeflippt, hab meinen Freund beleidigt und einmal sogar geboxt. (Ich bin nüchtern der liebste Mensch der Welt) Irgendwann hatte ich regelmäßig Blackouts.

    Mein Freund hat mit Alkohol kein Problem, würde ohne mich gar keinen trinken und hat auch keine anderen Süchte.

    Wie es oft so ist, auch meine Eltern trinken. Ein Besuch dort kann ich mir nüchtern gar nicht vorstellen.

    Das mal so als grober Rahmen.

    Ich fand mich selbst betrunken immer furchtbar (im nachhinein betrachtet), hab mich meinem Freund gegenüber so dermaßen geschämt (mein Freund ist ein toller Mensch und würde mich auf jede erdenkliche Weise unterstützen), fand mich selbst total ekelhaft. Immer wieder wollte ich einfach aufhören, und es hat nie funktioniert.

    Der Gedanke dass ich was ändern muss wurde immer stärker. Aber ich wusste einfach nicht wie. Dieser "Suchtdruck" ist so enorm stark. Das baut sich langsam auf, ich werd unruhig, die Laune wird schlechter und mein Kopf spinnt sich etliche Gründe zusammen, wieso was trinken gehen jetzt genau das richtige wäre. Ich habe auch so viele Trigger. zB. Allein der Gedanke daran dass ich morgen ausschlafen könnte setzt bei mir irgendwas merkwürdiges in Gang.

    Letztes Jahr hatte ich dann endgültig die Schnauze voll von mir. Ich habe angefangen regelmäßig Kraftsport zu machen (zusammen mit meinem Freund), hab mich gezwungen daheim zu bleiben. Ich hab etliches an Kilos abgenommen, hab Wasser verloren und dann kam auch noch Corona ;) Ich hatte einen total klaren Kopf, mir wurden viele Dinge bewusst. Zusammenhänge, vorallem auf meine Familie bezogen. Ich war ausgeglichen, total entspannt.

    Aber ganz ohne Alkohol ging es eben doch nicht. Die Häufigkeit und die Menge hat sich aber deutlich reduziert. Ich konnte allen Ernstes nur ein Bier trinken. Mir hat das einfach nicht mehr geschmeckt, ich mochte das Gefühl nicht.

    Tja, jetzt ist die Gastro wieder offen und ich habe das Gefühl es ist alles wieder beim alten ?(

    3 Totalabstürze in 5 Tagen, ich fühl mich verkatert und total beschissen. Als hätte ich alles nachholen müssen.

    Mein Entschluss steht, ich muss KOMPLETT ohne Alkohol leben. Alles andere ist nur Augenwischerei und funktioniert bei mir einfach nicht. Die Konsequenzen wären enorm, aber das gehört wohl dazu.

    Das Problem ist nur dieser krasse Druck, nach spätestens 4, 5 Tagen kann ich da kaum noch was gegen machen.

    Dazu kommt dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man tatsächlich ohne Alkohol leben kann. Man könnte ja in keine Bar mehr gehen, was trinkt man im Biergarten? Wasser? Oder beim Essen gehen? Kippt man geschenkte Sektflaschen einfach weg? Was sage ich meinen Eltern?

    Für mich steht dennoch fest dass ich ab heute keinen Tropfen Alkohol mehr trinken werde. Ich habe mir überlegt in eine Selbsthilfegruppe hier in der Nähe zu gehen (hab aber Angst dass ich da plötzlich jemanden kenne) :D

    Die letzten Monate haben mir zum Glück so viel positives gegeben und ich hoffe einfach, dass ich es endlich schaffe. Mir selbst und meinem Freund zuliebe :S