Beiträge von Calamitosa

    Hallo Mathilda,

    Ja, du hast genau damit Recht- ich will mein Leben nicht weiter vergeuden. Deshalb fange ich ja jetzt an etwas zu ändern. Nur die Umstände, in die ich mich selber manövriert habe, sind gerade nicht leicht. Deshalb hoffe ich hier auf Unterstützung und vielleicht hat auch jemand Ideen wie ich da besser durch komme. Andere Blickwinkel zu hören ist für mich eben wichtig, da ich keine Freunde habe mit denen ich dies besprechen könnte. Und manchmal denke ich vielleicht zu engstirnig.

    Wie ich darauf komme, von trockenen Phasen zu sprechen, kann ich beantworten. Wahrscheinlich da er längere trockene Phasen hat als nasse. In den letzten 2,5 Jahren hat er ca. 3 Monate davon getrunken, den Rest war er nüchtern. Und die nüchterne Zeit ist ja gut gewesen

    Ich gehe ja Schritt für Schritt.
    Ich habe mich für ein Pflegeheim in Deutschland für die Eltern umgeschaut und bin schon in Kontakt. Jetzt gucke ich nach Jobs und einer bezahlbaren Wohnung mit 2 Hunden. Nur keiner will vermieten an jemanden, der noch nichtmal einen Job vorzuweisen hat 🙈 und Job ohne Wohnung zu finden ist bestimmt auch nicht leicht.
    Aber ich erkundige mich schon.
    Nächste Woche habe wir einen Termin mit dem Makler um das Haus zu verkaufen (Ferienhaus mit Hypothek drauf) wenn das schnell verkauft würde, hätte ich die Mittel um ein halbes Jahr zu überbrücken.

    Liebe Lea,

    Ich kann dich gut verstehen, weil es mir irgendwie genauso geht.
    Es gibt ja nicht nur den Alkoholiker, sondern dahinter steht der Mensch, der auch liebenswert, humorvoll und toll ist. Nur dass er sich immer wieder in diesen anderen Typen verwandelt. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin mit zwei Menschen zusammen, ich habe sogar Namen für beide 😏

    Und er schafft es immer wieder alles einzureißen, was wir uns in den trockenen Zeiten aufgebaut haben. So dass wir letztendlich nie fertig werden und immer wieder bei Punkt Null landen.
    Eigentlich hat eine Beziehung so keine Chance zu wachsen oder zu heilen.
    Wenn da nur nicht immer wieder die trockenen Monate voller Hoffnung wären.
    LG Cala

    Guten Morgen Cadda,

    So richtig bereit? Ich denke nicht, sonst wäre ich nicht wieder hier gelandet 🫤

    Das mit Hilfe ist recht gut und schön, wenn ich in Deutschland wohnen würde. Wir wohnen allerdings im europäischen Ausland und so stehe ich völlig alleine da.
    Das soll keine Ausrede sein, sondern nur verdeutlichen, dass ich mich wirklich so richtig schön selbst reingeritten habe. Und die ganzen Hürden, die vor mir stehen so gewaltig sind, dass ich mir gedacht habe, ich nehme sie Stück für Stück. Also erstmal anfangen das Leben hier aufzuräumen - Firma weg, 2. Haus weg. Das wäre für mich ein Schritt in die richtige Richtung.
    Aber meine Eltern sind dann trotzdem noch da. Und selbst der Umzug der beiden hier her war eine organisatorische Meisterleistung, da beide schwerbehindert sind. Ich schaffe das nicht wieder zurück mit den beiden 😢

    Wie mir das Forum helfen kann? Ich weiß es nicht, vielleicht sind hier auch einige Co Abhängige, die den Absprung nicht geschafft haben? Was ist denn mit den Beziehungen, wo es beim Alkoholiker wieder zu Rückfällen kommt? Beenden sie dann sofort die Beziehung oder wie sieht die Strategie aus?
    Das klingt so leicht: Alkoholiker sieht seine Sucht ein, hört auf zu trinken für immer = alles gut und Co ist glücklich. Aber leider ist es doch in den meisten Fällen nicht so einfach und deshalb bin ich wieder hier.

    Wenn er nüchtern ist, und das war er zuletzt ja über 1 Jahr, ist er ein toller Mensch und ich habe in dem Jahr emotional wieder einen Weg zu ihm gefunden. Wir haben natürlich außer dem Alkohol auch andere Sachen, die „bearbeitet“ gehören (welches Paar hat die nach so langer Zeit nicht?) Aber mein Gefühl war in dem trockenen Jahr positiv, ich dachte wir schaffen das alles zusammen. Und nun hat er das alles wieder eingerissen mit dem einem Rückfall. Wenn es ja „nur“ ein Rückfall gewesen wäre und er gleich die Notleine gezogen hätte - aber er ist gleich wieder in die Vollen gegangen, mit all den Beleidigungen und dem schrecklichen Saufverhalten wie immer. DAS verstehe ich nicht.
    Vielleicht habe ich den Sinn des Forums nicht richtig verstanden. Wenn das Forum nur für Alkoholiker ist, die 100% trocken sind und niemals einen Rückfall bauen und für Co‘s, die sich dann sofort trennen und alles ist gut, dann bin ich wohl falsch hier. Ich dachte hier bekommt man Unterstützung auf dem Weg und nicht nur Austausch im Ziel.
    Also bitte ehrlich sagen, wenn ich hier falsch bin.
    Lg Cala

    Hallo ihr lieben,

    Ich habe das letzte mal vor 2,5 Jahren hier geschrieben und bin immer noch in der selben Situation, bzw. noch schlimmer.
    Ich habe vor mir selbst fast keine Achtung mehr :cry:

    Er hatte sich vor 2,5 Jahren ja wieder benommen wie die Axt im Wald und noch nen Tick schlimmer. Ich hatte oft wirklich Angst vor ihm, obwohl er mich nie körperlich angefasst hat, nur verbal. Aber er hat oft schreckliche Sachen zu mir gesagt oder mir gewünscht.

    Während der 3,5 Monate saufen habe ich mich emotional so sehr von ihm zurück gezogen, dass ich nichts mehr für ihn empfand, ich hatte null Respekt mehr vor ihm und Achtung schon gar nicht mehr. Er hat es dann geschafft wieder aufzuhören, obwohl „es so schlimm wie noch nie war“ und wir lebten irgendwie seitdem distanziert wie in einer WG zusammen. Gesprochen wird ja nie was darüber oder gar aufgearbeitet. Da kommt dann nur ein knappes tut mir leid und jetzt will ich nicht darüber reden. Ich habe ihm alles in einem Brief geschrieben, meine Gefühle und wie ich es nicht schaffe sie wieder hochzufahren diesmal. Er hat mir nicht mal geantwortet darauf, bis heute nicht.

    Ich bin trotzdem geblieben, weil ich keinen Mut und keine Kraft hatte mir einen eigenen Job zu suchen und eine eigene Wohnung. Ich hing an unserem Haus, unserer Firma und an dem schönen Leben, das ich hatte (abgesehen von seinen Rückfällen).

    Bis zum nächsten Rückfall und dem übernächsten…

    Dann stand ich vor der Entscheidung meine Eltern in ein Pflegeheim geben zu müssen und war emotional voll am Ende. Er war natürlich wieder am trinken. Aber er hat mir geholfen, hat diesmal wirklich die Trinkerei gelassen und hat mir zur Seite gestanden. Also trafen wir die Entscheidung meine Eltern zu uns zu nehmen.
    Die schlimmste Fehlentscheidung meines Lebens.
    Wir bauten ein Apartment an unser Haus an und holten sie zu uns.
    Es ging knapp ein Jahr gut, dann kamen Freunde zu Besuch über Weihnachten. Wir sprachen vorher noch, wie es ihm recht ist, ob in unserem Haus Alkohol getrunken werden darf oder nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich keine Probleme damit habe, ihnen zu sagen, dass nichts an Alkohol getrunken werden darf, aber er meinte, er stehe da drüber und es macht ihm nichts aus, er habe damit abgeschlossen.

    Am 24. hat er dann heimlich ein Bier getrunken, was ich sofort gerochen habe und er natürlich abstritt. Ich habe es dabei belassen und ihn am nächsten Tag, wieder mit Alk Fahne, darauf angesprochen. Er meinte nur, ich solle mich nicht so anstellen, es sei doch nur ein Bier gewesen und er hört morgen wieder auf. Ich sagte, ich kenne den Ablauf viel zu gut, um zu wissen, dass das nicht klappt. Und war ja auch leider wieder so. Von ihm dann wieder nur Vorwürfe, das letzte trockene Jahr hätte mich ja auch nicht zufrieden gemacht. Ich hätte all seine Bemühungen nicht gewürdigt (welche Bemühungen konnte er nicht sagen) und dann hat er sich vor meiner Nichte ausgetobt, dass ich seit 2 Jahren nicht mehr mit ihm f…e und ihm doch mal den Gefallen tun könnte, wenn ich sehen würde, dass er Lust hat. Und das ist das Thema Nummer 1 geblieben. Ich bin eine vertrocknete, alte Fo.ze und noch mehr entwürdigende Sprüche. Er hat dann unsere Beziehung beendet und am nächsten Tag (wo er sich normalerweise entschuldigt, bis er wieder besoffen ist) auch noch dazu gestanden. Er hat mich wieder 4 Tage hintereinander ab nachmittags nur beleidigt und zugeballert mit Vorwürfen. Ich musste noch eine Nacht mit meiner Mutter ins Krankenhaus und habe gerade wieder eine sehr schwere Zeit mit ihr. Er hilft mir mit einkaufen und so weiter. Und das wird dann natürlich in die Waagschale gelegt. „Ich trinke zwar, bin aber für dich da und mache alles - und was machst du?“ dann wieder stundenlange Vorträge, was ich alles nicht kann und mache und was er alles macht.

    Er verdreht Tatsachen, damit er immer gut dasteht. Unseren Nachbarn, die seinen immer wiederkehrenden, exzessiven Konsum ja mitbekommen, hat er erzählt, er wäre als Scharfschütze im Irak gewesen und käme mit den ganzen Toten nicht klar 🙈Ich schäme mich so dafür.
    Ich habe so die Schnauze voll, ich würde am liebsten meine Sachen packen und gehen. Aber diesmal geht es nicht nur darum eine Wohnung zu finden mit den Hunden oder einen neuen Job oder mein Leben komplett aufzugeben. Diesmal habe ich die Verantwortung für meine Eltern, ich habe mir die 2 Senioren ans Bein gebunden und bin dadurch komplett handlungsunfähig. Die beiden sind happy hier und gerade gesundheitlich und psychisch sehr angegriffen und brauchen meine ganze Unterstützung und jetzt soll ich sagen „so, ab ins Pflegeheim“ - so ein Mensch bin ich nicht.

    So habe ich beschlossen hier auszuharren bis einer von beiden nicht mehr ist (sind beide fast 90) und dann weiter zu sehen. Mit einem Alkoholiker in einer netten WG.
    Und schon mal Stück für Stück alles hier aufzulösen, die Firma habe ich schon stillgelegt, da er seit Corona keine Lust mehr darauf hat und was anderes angefangen hat (was aber nichts wird, aber das würde ein ganzes Buch füllen das jetzt zu beschreiben), ein Haus zu verkaufen, wo noch eine Hypothek drauf ist, da bleibt nicht viel übrig. Und dann mal weiter schauen.

    Wenigstens ist er zur Zeit ruhig, trinkt in Maßen Bier und wird nicht ausfallend. Versucht nur ab und zu mir einen Monolog reinzudrücken (ich muss dann still zuhören, wenn er labert und wehe ich sage was, dann geht es wieder los)

    Wie soll ich das nur aushalten? Und knicke ich dann nicht wieder ein, wenn er aufhört zu trinken und wieder normale Gespräche mit ihm möglich sind und er bereut so mit mir umgegangen zu sein?
    Ich fühle mich so als Versager, weiß nicht mal, ob ich es schaffe noch mal neu anzufangen, bin vielleicht gar nicht fähig alleine zu leben, habe Angst vorm alleine sein und meinen Traum vom gemeinsam alt werden aufzugeben. Ich habe nichts gescheites gelernt, bin Mitte 50, meine finanziellen Mittel sind überschaubar. Ich habe echt Angst vor allem und weiß nicht weiter.

    Dazu kommt, dass wir total isoliert leben, wir haben keine Freunde, alle trinken nur und das ging eben mit ihm nie lange gut. Ich habe zwar eine Bekannte, die kann ich aber nicht wirklich als Freundin bezeichnen. Und die anderen wohnen viel zu weit weg, um mir in irgendeiner Weise helfen zu können.

    Ich weiß gerade echt nicht weiter;( und habe das Gefühl alles falsch gemacht zu haben, mein Leben vergeudet zu haben und komplett versagt zu haben.

    Hallo ihr Lieben 🙋‍♀️

    Ich wollte mich mal melden und berichten wie meine Woche war.

    Also ich fühle mich, im Gegensatz zu sonst, richtig gut 😊 ich habe eine Freundin besucht, gucke meine Lieblingsserie und halte mich von ihm fern soweit das möglich ist. Sind nur Kleinigkeiten in die richtige Richtung, ich weiß, aber immerhin ein Anfang für mich.

    Sonst habe ich mich immer voll auf ihn fixiert - was macht er, wieviel trinkt er, wann hört er endlich auf….

    Ein bisschen habe ich das Gefühl ich „ entliebe“ mich gerade. Ich schaue ihn irgendwie mit anderen Augen an, das nasse Gelaber höre ich zwar, aber ich gebe nix mehr drauf. Es ist mir gleichgültig, ob er morgen aufhört oder gar nicht mehr. Ich kann ihm die Entscheidung nicht aufzwingen. Wenn ich ihn an meinem Fenster vorbeigehen sehe, dann hoffe ich er geht weiter und kommt nicht rein.

    Als ob es bei mir „Klick“ gemacht hat und die Erkenntnis, die ich ja eigentlich schon länger habe, nun endlich auch meinen Verstand erreicht hat 🧐

    Liebe Grüße

    Cala

    Hallo Linde,

    Nein, meine Eltern haben nicht getrunken, aber Gefühle waren nichts, worüber in der Familie gesprochen wurde, es wurde nicht in den Arm genommen oder gesagt, dass man sich liebt etc. Vielleicht bin ich daher süchtig nach Zuneigung 🤷‍♀️ ich weiß es nicht.

    Das ist bei mir ein Auf und Ab. Meine Gefühle sind total von seinem Trinkverhalten abhängig 🙈 ich habe das schon erkannt, aber was ich dagegen tun kann, weiß ich auch nicht 😕 sind halt Gefühle 🤷‍♀️

    Jetzt, mit steigendem Alkoholkonsum gegen Abend, könnte ich ihn wieder auf den Mond schießen, sobald er dann wieder nüchterner ist und vernünftige Gespräche möglich sind, knicke ich fast wieder ein. Aber nur „fast“ 😉

    Ich bin ja dran, überlege mir, was mir gut tun würde und versuche das umzusetzen. Trotzdem sind die Gedanken halt da, dass ich heute z.b. am liebsten den ganzen Tag mit ihm verbracht hätte. Und nun, wo er besoffen ist, würde ich am liebsten gehen.

    Morgen ist ein neuer Tag!

    Schönen Abend euch allen

    Eure Cala

    Hallo Lust for Life,

    Du schreibst das Alkoholiker nicht einmal mehr gerne trinken, ich habe immer das Gefühl, dass mein Mann nach seiner trockenen Phase die erste Woche voll genießt und erst dann, wenn es zu körperlichen oder psychischen Symptomen kommt, den Spaß verliert. Aber am Anfang macht er immer einen glücklichen Eindruck 🤔 kann aber auch sein, dass das täuscht. Vielleicht kann da ein anderer Betroffener Licht rein bringen?

    Das würde mich nämlich auch mal interessieren.

    Auf jeden Fall hörst du dich voll informiert und deines Weges sicher an 👍👍👍 finde ich richtig gut. Mach weiter so, du bist auf dem richtigen Weg.

    Liebe Grüße

    Cala

    Hallo Lust for Live,

    Ich bin auch neu hier und zwar „nur“ Frau eines Alkoholikers, aber als ich deinen Beitrag eben las, dachte ich, dass hätte mein Mann vor 23 Jahren schreiben können 🙈 er ist jetzt seit 30 Jahren am Trinken (Quartalstrinker) und macht denselben Fehler wie du immer noch: er hört immer wieder auf zu trinken, mit dem festen Willen dabei zu bleiben, auch dem ganzen Wissen um Schaden und Nutzen im Gepäck, aber einfach nur aufhören und nichts tun führt nur zur nächsten Trinkphase. Schön, das du das so zeitig erkannt hast 🙏

    Ich glaube, das Aufhören (die Entgiftung) an sich, ist gar nicht das Entscheidende, das wirklich Wichtige ist das Dranbleiben und Aufarbeiten. Du hast das erkannt und bist somit auf dem richtigen Weg 👍

    Liebe Grüße

    Cala

    Und jetzt, wo die aggressive Phase vorbei ist, er wahrscheinlich lange genug gesoffen hat und wieder Einsicht zeigt, verspüre ich, wie so immer, keinen Drang mehr mit Freunden was zu unternehmen oder was für mich zu machen. Ich will wieder bloß noch mit ihm zusammen sein.

    Ist das normal? Ist das Co Verhalten?

    Hallo Morgenrot,

    Danke dir für dein Feedback.

    Mir ist jetzt erst klar geworden, dass er nie trocken war 😏 ich dachte immer er baut Rückfälle. Aber er hat in den trockenen Phasen auch nie am „trocken bleiben“ gearbeitet. Wenn ich darüber sprechen wollte, ihn ermutigt habe in ein Forum zu gehen oder sich einer Gruppe anzuschließen, damit das Thema Alkoholkrankheit auch präsent bleibt, dann hieß es immer nur „lass mich erst mal zu mir selbst finden, ich habe ja gerade erst aufgehört, ich bin noch nicht so weit“. Ihm ging’s ja dann auch von Tag zu Tag immer besser, er hat wieder mit Sport angefangen, bekam wieder Energie, aber leider nur bis zur nächsten Phase 😢 bis ich dann wieder Bierbüchsen im Schrank fand oder es roch, dass er was getrunken hat.

    Im Moment hat er 8 nasse Tage hinter sich, ich nenne es die aggressive Phase, mit laut Musik hören bis nachts um 2 Uhr, seinen Konsum runter spielen, besoffen fahren, ständig provozieren. Heute begann dann die einsichtige Phase, er müsse aufhören, sich bemühen runterzufahren usw. Er war auch zu einem Gespräch bereit, allerdings kommt er mit Ideen, wie er müsste in ein anderes Land ziehen, ohne Menschen, er will niemanden mehr sehen, seine Kunden kotzen ihn an, er will einen anderen Job usw - geografische Flucht also, die Schuld für sein Trinken im Außen suchen und denken, wenn er sein Umfeld verändert, verändert er sich auch. Ich habe ihm dann gesagt, dass er in jeder Lebenslage bisher getrunken hat, ob wir nun in Deutschland wohnten oder im Ausland, ob das Geschäft gut lief oder schlecht. Er sieht es sogar ein, dass es so nix wird. Wir haben ja schon 25 Jahre mit dem Thema hinter uns 🙈

    Nur ist es diesmal so, dass ich mich und meine Bedürfnisse in den Vordergrund stelle. Das habe ich noch nie getan, ich habe immer nur nach ihm geschaut. Was kann ich tun, damit es ihm gut geht, das war eigentlich mein Lebensmotto.

    Ich beginne gerade auch mal was alleine zu unternehmen und zu überlegen was mir Spaß und Freude machen könnte. Gar nicht so einfach. Weil ich nämlich noch nie ohne ihn was gemacht habe.

    Hoffnung ist bei mir immer noch etwas da. Aber der Gedanke an Trennung nahm diesmal richtig Form an. Ich will mich auch nicht sofort wieder einlullen lassen, sondern ich habe mich auch gefühlsmäßig von ihm so weit distanziert, dass ich mir erst mal anschaue, was er diesmal wirklich dagegen unternimmt. Oder eben auch nicht. Dann werde ich allerdings handeln und auch anfangen meine Drohungen umzusetzen. Ist bei uns halt etwas kompliziert und deinen Tipp mit der Beratung werde ich definitiv befolgen.

    So bin ich also mittendrin und schaue wohin der Weg führt.

    Liebe Grüße

    Cala

    Hallo ihr lieben,

    Ich lese schon seit ein paar Tagen eure Beiträge und kann es gar nicht richtig fassen, dass ich nicht alleine in so einer Situation fest stecke, sondern es so vielen genau wie mir geht ;(

    Ich bin 53 und seit über 26 Jahren mit meinem Partner zusammen. Er ist seit ca 30 Jahren Alkoholiker,Quartalstrinker um genau zu sein. Ich habe ihn also „nass“ kennengelernt. Er ist meine große Liebe gewesen. Ich dachte, ich schaffe es ihm zu helfen, erst mit Liebe, dann mit Verzweiflung und im Moment kann ich nur noch mit Wut dienen X(

    Er hat gleich zu Anfang unserer Beziehung eine stationäre Therapie abgebrochen, weil das nix für ihn wäre, sooo schlimm trinkt er ja nicht und hat ja auch immer wieder trockene Phasen (die längste bis jetzt war über 1 Jahr) Er trinkt pro Jahr ca. 4-5 mal für mehrere Wochen/Monate.

    In den trockenen Phasen gehts mir gut, in den nassen Phasen falle ich jedes Mal in einen tiefen Abgrund, wieder alle Hoffnung, dass er es diesmal schafft, zerstört.

    Er ist kein netter Alkoholiker, sondern wird ab einem bestimmten Zeitpunkt gehässig, streitsüchtig und aggressiv.

    Vor ca. 5 Jahren habe ich langsam begriffen, dass er NIE aufhören wird zu trinken, dass er immer nur beschwichtigt und verspricht, aber nichts dagegen TUT. Ich habe ihm mehrfach gedroht ihn zu verlassen, aber natürlich nie gehalten, bzw. er hat dann aufgehört zu trinken und ich dachte dass es für immer ist.

    Im Moment hat er wieder eine nasse Phase und ich bin verzweifelt. Ich will raus aus der Situation und auch wieder nicht. Ich will das alles gut wird und weiß aber, dass das nicht passieren wird. Ich weiß, dass ich ihn verlassen muss 😐 Nur wie? Wir hängen in allen Bereichen zusammen, Firma zusammen, Immobilien zusammen usw.

    Ich muss einen Weg finden, sonst gehe ich daran kaputt 😢

    Liebe Grüße

    Cala