Beiträge von Calamitosa

    Hallo ihr Lieben 🙋‍♀️

    Ich wollte mich mal melden und berichten wie meine Woche war.

    Also ich fühle mich, im Gegensatz zu sonst, richtig gut 😊 ich habe eine Freundin besucht, gucke meine Lieblingsserie und halte mich von ihm fern soweit das möglich ist. Sind nur Kleinigkeiten in die richtige Richtung, ich weiß, aber immerhin ein Anfang für mich.

    Sonst habe ich mich immer voll auf ihn fixiert - was macht er, wieviel trinkt er, wann hört er endlich auf….

    Ein bisschen habe ich das Gefühl ich „ entliebe“ mich gerade. Ich schaue ihn irgendwie mit anderen Augen an, das nasse Gelaber höre ich zwar, aber ich gebe nix mehr drauf. Es ist mir gleichgültig, ob er morgen aufhört oder gar nicht mehr. Ich kann ihm die Entscheidung nicht aufzwingen. Wenn ich ihn an meinem Fenster vorbeigehen sehe, dann hoffe ich er geht weiter und kommt nicht rein.

    Als ob es bei mir „Klick“ gemacht hat und die Erkenntnis, die ich ja eigentlich schon länger habe, nun endlich auch meinen Verstand erreicht hat 🧐

    Liebe Grüße

    Cala

    Hallo Linde,

    Nein, meine Eltern haben nicht getrunken, aber Gefühle waren nichts, worüber in der Familie gesprochen wurde, es wurde nicht in den Arm genommen oder gesagt, dass man sich liebt etc. Vielleicht bin ich daher süchtig nach Zuneigung 🤷‍♀️ ich weiß es nicht.

    Das ist bei mir ein Auf und Ab. Meine Gefühle sind total von seinem Trinkverhalten abhängig 🙈 ich habe das schon erkannt, aber was ich dagegen tun kann, weiß ich auch nicht 😕 sind halt Gefühle 🤷‍♀️

    Jetzt, mit steigendem Alkoholkonsum gegen Abend, könnte ich ihn wieder auf den Mond schießen, sobald er dann wieder nüchterner ist und vernünftige Gespräche möglich sind, knicke ich fast wieder ein. Aber nur „fast“ 😉

    Ich bin ja dran, überlege mir, was mir gut tun würde und versuche das umzusetzen. Trotzdem sind die Gedanken halt da, dass ich heute z.b. am liebsten den ganzen Tag mit ihm verbracht hätte. Und nun, wo er besoffen ist, würde ich am liebsten gehen.

    Morgen ist ein neuer Tag!

    Schönen Abend euch allen

    Eure Cala

    Hallo Lust for Life,

    Du schreibst das Alkoholiker nicht einmal mehr gerne trinken, ich habe immer das Gefühl, dass mein Mann nach seiner trockenen Phase die erste Woche voll genießt und erst dann, wenn es zu körperlichen oder psychischen Symptomen kommt, den Spaß verliert. Aber am Anfang macht er immer einen glücklichen Eindruck 🤔 kann aber auch sein, dass das täuscht. Vielleicht kann da ein anderer Betroffener Licht rein bringen?

    Das würde mich nämlich auch mal interessieren.


    Auf jeden Fall hörst du dich voll informiert und deines Weges sicher an 👍👍👍 finde ich richtig gut. Mach weiter so, du bist auf dem richtigen Weg.


    Liebe Grüße

    Cala

    Hallo Lust for Live,

    Ich bin auch neu hier und zwar „nur“ Frau eines Alkoholikers, aber als ich deinen Beitrag eben las, dachte ich, dass hätte mein Mann vor 23 Jahren schreiben können 🙈 er ist jetzt seit 30 Jahren am Trinken (Quartalstrinker) und macht denselben Fehler wie du immer noch: er hört immer wieder auf zu trinken, mit dem festen Willen dabei zu bleiben, auch dem ganzen Wissen um Schaden und Nutzen im Gepäck, aber einfach nur aufhören und nichts tun führt nur zur nächsten Trinkphase. Schön, das du das so zeitig erkannt hast 🙏

    Ich glaube, das Aufhören (die Entgiftung) an sich, ist gar nicht das Entscheidende, das wirklich Wichtige ist das Dranbleiben und Aufarbeiten. Du hast das erkannt und bist somit auf dem richtigen Weg 👍

    Liebe Grüße

    Cala

    Und jetzt, wo die aggressive Phase vorbei ist, er wahrscheinlich lange genug gesoffen hat und wieder Einsicht zeigt, verspüre ich, wie so immer, keinen Drang mehr mit Freunden was zu unternehmen oder was für mich zu machen. Ich will wieder bloß noch mit ihm zusammen sein.

    Ist das normal? Ist das Co Verhalten?

    Hallo Morgenrot,

    Danke dir für dein Feedback.

    Mir ist jetzt erst klar geworden, dass er nie trocken war 😏 ich dachte immer er baut Rückfälle. Aber er hat in den trockenen Phasen auch nie am „trocken bleiben“ gearbeitet. Wenn ich darüber sprechen wollte, ihn ermutigt habe in ein Forum zu gehen oder sich einer Gruppe anzuschließen, damit das Thema Alkoholkrankheit auch präsent bleibt, dann hieß es immer nur „lass mich erst mal zu mir selbst finden, ich habe ja gerade erst aufgehört, ich bin noch nicht so weit“. Ihm ging’s ja dann auch von Tag zu Tag immer besser, er hat wieder mit Sport angefangen, bekam wieder Energie, aber leider nur bis zur nächsten Phase 😢 bis ich dann wieder Bierbüchsen im Schrank fand oder es roch, dass er was getrunken hat.

    Im Moment hat er 8 nasse Tage hinter sich, ich nenne es die aggressive Phase, mit laut Musik hören bis nachts um 2 Uhr, seinen Konsum runter spielen, besoffen fahren, ständig provozieren. Heute begann dann die einsichtige Phase, er müsse aufhören, sich bemühen runterzufahren usw. Er war auch zu einem Gespräch bereit, allerdings kommt er mit Ideen, wie er müsste in ein anderes Land ziehen, ohne Menschen, er will niemanden mehr sehen, seine Kunden kotzen ihn an, er will einen anderen Job usw - geografische Flucht also, die Schuld für sein Trinken im Außen suchen und denken, wenn er sein Umfeld verändert, verändert er sich auch. Ich habe ihm dann gesagt, dass er in jeder Lebenslage bisher getrunken hat, ob wir nun in Deutschland wohnten oder im Ausland, ob das Geschäft gut lief oder schlecht. Er sieht es sogar ein, dass es so nix wird. Wir haben ja schon 25 Jahre mit dem Thema hinter uns 🙈

    Nur ist es diesmal so, dass ich mich und meine Bedürfnisse in den Vordergrund stelle. Das habe ich noch nie getan, ich habe immer nur nach ihm geschaut. Was kann ich tun, damit es ihm gut geht, das war eigentlich mein Lebensmotto.

    Ich beginne gerade auch mal was alleine zu unternehmen und zu überlegen was mir Spaß und Freude machen könnte. Gar nicht so einfach. Weil ich nämlich noch nie ohne ihn was gemacht habe.

    Hoffnung ist bei mir immer noch etwas da. Aber der Gedanke an Trennung nahm diesmal richtig Form an. Ich will mich auch nicht sofort wieder einlullen lassen, sondern ich habe mich auch gefühlsmäßig von ihm so weit distanziert, dass ich mir erst mal anschaue, was er diesmal wirklich dagegen unternimmt. Oder eben auch nicht. Dann werde ich allerdings handeln und auch anfangen meine Drohungen umzusetzen. Ist bei uns halt etwas kompliziert und deinen Tipp mit der Beratung werde ich definitiv befolgen.

    So bin ich also mittendrin und schaue wohin der Weg führt.

    Liebe Grüße

    Cala

    Hallo ihr lieben,

    Ich lese schon seit ein paar Tagen eure Beiträge und kann es gar nicht richtig fassen, dass ich nicht alleine in so einer Situation fest stecke, sondern es so vielen genau wie mir geht ;(

    Ich bin 53 und seit über 26 Jahren mit meinem Partner zusammen. Er ist seit ca 30 Jahren Alkoholiker,Quartalstrinker um genau zu sein. Ich habe ihn also „nass“ kennengelernt. Er ist meine große Liebe gewesen. Ich dachte, ich schaffe es ihm zu helfen, erst mit Liebe, dann mit Verzweiflung und im Moment kann ich nur noch mit Wut dienen X(

    Er hat gleich zu Anfang unserer Beziehung eine stationäre Therapie abgebrochen, weil das nix für ihn wäre, sooo schlimm trinkt er ja nicht und hat ja auch immer wieder trockene Phasen (die längste bis jetzt war über 1 Jahr) Er trinkt pro Jahr ca. 4-5 mal für mehrere Wochen/Monate.

    In den trockenen Phasen gehts mir gut, in den nassen Phasen falle ich jedes Mal in einen tiefen Abgrund, wieder alle Hoffnung, dass er es diesmal schafft, zerstört.

    Er ist kein netter Alkoholiker, sondern wird ab einem bestimmten Zeitpunkt gehässig, streitsüchtig und aggressiv.

    Vor ca. 5 Jahren habe ich langsam begriffen, dass er NIE aufhören wird zu trinken, dass er immer nur beschwichtigt und verspricht, aber nichts dagegen TUT. Ich habe ihm mehrfach gedroht ihn zu verlassen, aber natürlich nie gehalten, bzw. er hat dann aufgehört zu trinken und ich dachte dass es für immer ist.

    Im Moment hat er wieder eine nasse Phase und ich bin verzweifelt. Ich will raus aus der Situation und auch wieder nicht. Ich will das alles gut wird und weiß aber, dass das nicht passieren wird. Ich weiß, dass ich ihn verlassen muss 😐 Nur wie? Wir hängen in allen Bereichen zusammen, Firma zusammen, Immobilien zusammen usw.

    Ich muss einen Weg finden, sonst gehe ich daran kaputt 😢


    Liebe Grüße

    Cala