Beiträge von Lena

    Liebe JuSe,

    entschuldige wenn ich so ehrlich und direkt bin:

    Dein Mann erkennst seine Probleme nicht an. Solange er das nicht einsieht, kannst Du nichts tun, als gehen.

    Wenn Du es für Dich nicht als wichtig erachtest, dann für Deine Tochter. Glaube mir, die Kinder verstehen mehr als wir denken und das was bei euch regelmäßig passiert richtet in der Seele Deines Kindes etwas an.

    Alkoholiker sind Lügner. Für sie dreht sich alles darum wie und wann sie trinken können. Du kannst von einem abhängigen Alkoholiker nicht verlangen, das er Dir gegenüber ehrlich ist.

    Wieviel bist Du Dir Wert? Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich die nächsten 20 Jahre so Leben kann, ohne selbst zu Grunde daran zu gehen. Meine Antwort war dann ziemlich schnell das ich das nicht kann.

    Eine Trennung ist immer schwer. Gerade wenn man in einer solchen Situation sich trennen muss. Rechne damit, das Dein Mann Dir gegenüber ungerecht sein wird. Vielleicht beschimpft er Dich auch. Aber Du sollst tief in Dir wissen, das Du das nicht mehr mit machen musst weil Du Dir ein gutes Leben für Dich und Deine Tochter wünscht.

    Glaube mir, im Endeffekt funktioniert das alles. Man muss sich verändern, vielleicht auch finanziell einschränken, aber es funktioniert.

    Und hinterher wirst Du stolz und überrascht sein, wie einfach sich eigentlich alles richtig gefügt hat.

    Diese Kraft das durchzusetzen wünsche ich Dir sehr!!!

    Ich musste auch verschiedene Dinge bzgl. der Arbeit etwas ändern, aber wie gesagt - das geht alles.

    Ja, ich bin noch immer getrennt - aber noch verheiratet. Mein "Noch Mann " hat sein Problem bearbeitet und kommt nun ganz gut klar.

    Wir verstehen uns gut. Feiern Weihnachten zusammen - ich verzichte hier auf Alkohol . Wir versuchen es den Kindern so gut wie möglich zu machen. Ich habe mich auch schon gefragt, ob es ein zurück für uns gibt. Ich glaube aber, das ich diese Situationen nicht noch mal erleben möchte und würde deswegen für mich davon abraten.

    Lass Dich drücken

    JuSe:

    Ich habe jetzt noch einige vorigen Beiträge gelesen, die ich vorher nur überflogen hatte.

    Früher haben wir auch an Weihnachten und Sylvestern Alkohol im Rahmen eines schönen Essens getrunken.

    Aus Respekt habe ich das gelassen nachdem ich von der Alkoholsucht erfahren habe. Mir war schon klar, das man da Rücksicht nehmen sollte. Das mache ich heute noch wenn mein "noch Mann" bei mir ist. Für mich ist das absolut selbstverständlich.

    Wenn Du da aber schon ein Problem mit hast, bzw. das gemütliche Trinken im Rahmen eines besonderen Events vermisst, dann ist Dein Mann nicht kompatibel in der Familie.

    Willst Du ihn unterstützen oder nicht verzichten? Beides geht nicht!

    Liebe JuSe,

    ich habe bei meinem Mann auch so einen Anfall miterlebt und bin wahnsinnig dankbar, das unser Sohn, (damals noch jünger als Deine Tochter) das nicht mitbekommen hat. Ich hatte Monatelang Panikattacken und Angst das es wieder passiert.

    Mein Mann wurde dann eher aggressiv als sein Kartenhaus immer mehr einstürzte und ich habe mir das Ganze auch noch lange angeschaut. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Aber irgendwann kam der Punkt wo ich verstanden habe, das ich für die Kinder da sein muss und sie schützen muss. Ich weiß, das er es damals nicht geschafft hätte wenn ich bei ihm geblieben wäre.

    Du kannst ihn nicht retten wenn er das nicht selbst will. Deine Tochter hat ein gesundes Umfeld verdient und das hat man mit einem alkoholkranken Mann leider nicht.

    Wenn Du die Kraft hast, dann unterstütze ihn und versuche zu retten was zu retten ist, aber bedenke das die Motivation von ihm kommen muss. Ansonsten macht ihr euch nur etwas vor und du signalisierst ihm das Du den Alkoholkonsum hinnimmst.

    Ich bin ganz frisch wieder hier und kann Dir nur meine Erfahrung mit meinem "noch Mann" mitteilen. Ich hoffe es hilft ein wenig. Du bist nicht allein.

    Liebe Linde.

    Danke für Deine Worte. Es tut gut sich darüber auszutauschen.

    Damals habe ich noch eine Zeit lang versucht anders mit der Situation umzugehen. Ich habe versucht damit zu leben und der Ehe eine weitere Chance zu geben. Eine Ehe mit Kindern gibt man ja nicht leichtfertig auf. Ich habe aber immer mehr mit Angst und Panikreaktionen reagiert. Ich hatte eigentlich Tagtäglich Panikattacken weil ich nicht wusste was als nächstes passiert und was ich tun kann. Als mir dann klar wurde, das ich ihn nicht retten kann und das ich für meine Kinder da sein muss, war der Rest der Trennung nicht mehr so schwer. Heute weiß ich, das ich damals keine andere Wahl hatte.

    Heute geht es meinem "noch Mann" übrigens besser. Wir sind noch getrennt, nähern uns aber an bzw, haben ein gutes Verhältnis.

    Ich glaube, das ich jetzt schon weiter bin als damals. Der Kopf weiß das ich mein Leben leben muss und das ich auch ihn nicht retten kann. Aber da es ihm nun körperlich auch so schlecht geht, ist das nochmal was anderes. Man muss daran denken, das er eben stirbt, wenn er das wirklich möchte und das ist schon schwer. Zumal man sich nicht einfach trennen kann von einem Bruder.

    Ich habe ein Gespräch mit meinem Bruder geführt und ihm gesagt, das ich immer für ihn da bin wenn er sich gegen den Alkohol entscheidet - bzw. für Hilfe. Aber das ich auch nur dieses einen Leben habe und es solange er so wie bisher weiter macht, auch weiter führen möchte und sein Alkoholkonsum bis in den Tod nicht beaufsichtigen möchte.

    Es hört sich so verdammt hart an und so hart bin ich eigentlich nicht, Ich komme mir vor, als wäre ich eine schlechte Schwester und frage mich manchmal ob das alles so richtig ist was ich da mache (wobei ich eigentlich denke das zu wissen).

    Über eine Antwort würde ich mich freuen.

    Viele Grüße

    Linde,

    vielen lieben Dank für Deine Worte. Ich war schon einmal mit dem Thema Alkoholsucht belastet. Mein Mann hatte ebenfalls dieses Problem. Letztendlich mussten wir uns deswegen trennen. Aus diesem Grunde ist das Thema leider nicht neu und ich habe schon oft darüber gelesen.

    Vielleicht schlägt es auch deswegen so stark bei mir zu weil ich mit den alten Verletzungen wieder konfrontiert werde.

    Ich weiß nicht, ob ich mich nun richtig korrekt beworben haben. Aus einmal ging es nicht weiter. Ich lasse mich überraschen ob es klappt.

    Vielen Dank Alex,

    mir ist klar, das dass nicht meine Schuld ist und auch das ich mir das nicht anschauen muss wenn er sich tot trinkt. Allerdings macht es so viel Angst, weil er schon knapp dem Tot entkommen ist und ich verstehe nicht, warum er die Ernsthaftigkeit noch nicht begriffen hat.

    Für mich sieht das so aus, als ob er sterben will und das ich nicht ändern kann, belastet mich trotz allem sehr.

    Hallo zusammen,

    ich möchte mich kurz vorstellen.

    Hier bin ich, weil ich Ratschläge brauche. Mein Bruder ist Alkoholiker. Er hatte vor ca. 4 Monaten ein Multiorganversagen. Seitdem weiß ich erst wie schlimm es um ihn steht. Er lang jetzt lange auf der Intensivstation. Unser Vater und ich haben uns aufgeopfert, ihn täglich besucht (Einfache Strecke 60 km) und ihm auf als er wieder nach Hause kam sehr geholfen. Als er wieder einigermaßen mobil war, fing er das Trinken wieder an. Es ist jetzt wieder so wie vor dem Organversagen. ER hat keinen Inhalt mehr außer das Trinken. ER trinkt den ganzen Tag. Momentan hat er nicht begriffen, das er fast gestorben wäre. Ich habe Angst um Ihn und weiß nicht was ich noch tun soll. Ich habe selbst ein anstrengendes Leben, da ich alleine mit zwei Kindern bin und viel arbeite. Ich fühle mich kraftlos und hilflos.

    Soll ich Ihn fallenlassen und nur unterstützen wenn er wirklich Hilfe möchte?

    Vielen Dank