Beiträge von Kitty

    Hallo ihr Lieben, ich hoffe, ihr hr seid gut ins neue Jahr gekommen.

    Möchte mich mal wieder bei euch melden und den neuesten Stand der Dinge erzählen.

    Aaaalso, Wunder über Wunder - mein Mann hat sich bei der Tagesklinik angemeldet. Und das, ohne das ich ihn nochmal darauf angesprochen, oder gar Zirkus gemacht habe.

    Und er hat die Sauferei "runter geregelt". Kein Whiskey mehr, für seine Verhältnisse wenig Bier. Den richtigen Entzug soll der Arzt begleiten und ich brauche dafür ein paar Tage frei. Mir ist nicht wohl dabei, ihn dabei alleine zu lassen, da ich nur Nachts arbeite und nur 12 Stundendienste. Das heißt, ich bin Nachts mindestens 14 Stunden weg.

    Mein Mann hat mich sogar gebeten, zu diesem Arztbesuch mit zu kommen. Keine Ahnung, ob das anhält, und auch nicht, woher der plötzliche Geistesblitz kommt. Aber egal, Hauptsache er hat begriffen, daß er Hilfe braucht. Drückt uns ganz fest die Daumen, bitte.

    Ich habe mal eine Frage an die Co- Abhängigen. Wie kriegt ihr das auf Dauer nach Außen hin abgedeckelt?

    Ich bin jemand, der peinlich genau darauf achtet, das die Wohnung pikobello ist. Ich habe Nie mehr als eine leere Flasche in der Wohnung. Die Getränkekisten lagern im Keller und es ist immer nur ein Körbchen oben. Ich sorge dafür das er immer schicke, saubere Klamotten anhat, wenn er unrasiert gibt es "Mecker" etc. Vor der Tür steht ein gewaschenes, sauberes Auto und sogar der Hund muss regelmäßig zum Friseur. Ich selbst gehe nie ungeschminkt, schlecht frisiert oder gar mit nicht gemachten Nägeln aus dem Haus.

    Ich mache das nicht für Ihn, im Gegenteil. Ich glaube, ich gehe Ihm manchmal ganz schön auf die Nerven damit. Ich mache das für mich. Also, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine, früher war es bei mir auch nicht unordentlich, aber je mehr er trinkt, desto peniebler werde ich. Alles muss perfekt sein. Wenn ringsum alles tiptop ist, hab ich zumindest irgendwie das Gefühl, nicht (oder noch nicht) völlig die Kontrolle zu verlieren.

    Wie handhabt ihr das?

    Über ein paar Erfahrungen von euch würde ich mich freuen.

    Bis dahin, bleibt fabelhaft!

    Eure Kitty

    Hi, ich bin Kitty, ich bin 54 Jahre alt und mein Mann ist Alkoholiker.

    Wir sind seit 3 Jahren verheiratet, aber kennen uns schon seit fast 15 Jahren. Er hat schon immer mal was getrunken, auch nicht so wenig, aber das war nie ein Problem. Aber in den letzten 1 bis 2 Jahren ist es stetig mehr geworden. Anfangs unmerklich, seit dem Homeoffice wirklich schlimm. Er säuft quasi rund um die Uhr. Er schläft schlecht, da steht er schon mal 5 Uhr auf und hat ein Bierchen um wieder einschlafen zu können. Ab Mittag kommt oft noch Whiskey dazu. Nicht täglich, aber mindestens 3 mal pro Woche. Es wird immer mehr. Jetzt ist er krank geschrieben wegen einer Depression. Der Hausarzt hat ihn zu einer Psychotante überwiesen. Die hat das Problem erkannt und ihn zur Suchtberatung geschickt. Da ist er auch hingegangen, gesteht sich aber seine Sucht nicht ein. "Ist ja alles halb so wild, kann ja jeder Zeit problemlos damit aufhören, blablabla". Er säuft einfach weiter und lügt den Leuten ins Gesicht.

    Wenn ich mich beschwere, versteckt er seine Flaschen im Keller oder sonstwo, ich habe es aufgegeben danach zu suchen, selbst wenn ich eine finde, hat er garantiert noch irgendwo eine andere.

    Es gibt eigentlich selten Streit, ich lass ihn machen. Es macht wenig Sinn, sonst habe ich, zu der ohnehin schon traurigen Situation, auch noch einen schiefen Haussegen.

    Er wird nie ausfallend, beleidigend oder irgendwie garstig, wenn er betrunken ist, sonder "nur" müde. Und noch depressiver.

    Das ist es eigentlich, was seit Monaten passiert. Nix. Er sitzt in seinem Arbeitszimmer, stinkt nach Bier, oder Schnaps, oder beidem. Und guckt betröppelt. Sonst nix, keine Freizeitgestaltung, keine Hobbys, nichts als saufen.

    Aber ich mache mir große Sorgen, er ist ja auch nicht mehr der Jüngste und steht diese exzessive Sauferei wahrscheinlich nicht mehr ewig durch.

    Um es kurz zu machen, ich bin völlig ratlos.

    Eigentlich gehört er ein paar Wochen stationär, aber davon will er - selbstverständlich - auch nichts wissen. Ich habe schon überlegt, ob ich mal bei dieser Psychotante vorbeifahre, aber das erscheint mir doch etwas übergriffig zu sein.

    Ich will mich nicht von ihm trennen. Wir haben uns mal geschworen, in guten, wie in schlechten Zeiten. Jetzt sind die Zeiten halt grad mal nicht so rosig, aber ich werde das mit ihm versuchen durchzustehen.

    Ich sehe bloß gerade kein Land mehr.