Beiträge von Sunbaer

    Da ist er wieder, Hartmut unser Advocatus Diaboli.

    ich stelle mal unhöflicherweise eine Gegenfrage. Wenn er nicht gelobt wird, säuft er dann wieder?

    Nun, dass liegt ganz bei ihm. Auf der anderen Seite kann ein Lob auch eine Bestärkung und Hilfe sein. Wie Du wissen solltest ist es gerade beim Beginn der Abstinenz nicht immer ganz einfach. Der Kopf hat noch viel Arbeit vor sich und da kann so ein Lob hilfreich sein.

    Sunbaer

    Hi,

    olla, da schneidest Du ja ein Thema an. Lob und Anerkennung, leben wir nicht alle davon und können nicht genug davon bekommen?

    Im Bezug auf die Sucht ist für mich das Lob und die Anerkennung anderer Süchtiger um einiges mehr Wert als das Nichtsüchtiger.

    Süchtige wie ich einer bin sind es die den gleichen Weg wie ich gegangen sind. Sie kennen die Zweifel, die Hilflosigkeit und ja auch die Qualen die man durchstanden hat. Ihr Lob und Ihre Anerkennung geben mir einen Teil der Bestätigung die wir alle brauchen.

    Sunbaer

    Hallo Elima,

    denk immer daran, der wichtigste Mensch für Dich auf der Welt bist DU, danach kommst....DU und als letztes kommst......DU!

    Was auch immer Dich am Glück hindert solltest Du aus Deinem Leben verbannen. Dazu gehören auch Männer die saufen.

    Denn mal ganz realistisch gesehen, ein Säufer wird erst einsichtig wenn er Scheiße frisst und selbst dann wird es bei einigen schwierig.

    Mein Rat an Dich, lass ihn laufen, denn selbst das was Dir Heute noch als Glück erscheint ist bereits der ICE nach unten, nächster Halt Unglück und Gosse.

    Nimm Dein Leben wieder in die Hand, es ist zu wertvoll um zu hoffen, es will gelebt werden!

    Sunbaer

    Hi Veru,

    wärend meiner Therapie sagte mein Zimmergenosse zu mir: "Mein letztes Bier ist noch nicht getrunken." und brach am gleichen Tag die Therapie ab.

    6 Monate später sah ich ihn am Magdeburger Hbf mit vollgepissten Hosen sitzen.

    Mir scheint es als wäre Dein letztes Bier auch noch nicht getrunken.

    Denk mal darüber nach, wo Du in 6 Monaten sein willst und wie Deine Hose aussehen soll und dann denk noch mal über 0,0 Bier/Wein usw. nach.

    Ich hoffe für Dich Deine Hosen bleiben sauber.

    Sunbaer

    Hallo Carl Friedrich,

    nichts liegt mir ferner als die Bagatellisierung von Alkohol.

    Für mich ist es jedoch zum jetzigen Zeitpunkt einfacher die Dinge zu personalisieren. Das macht es mir einfacher dagegen anzugehen.

    Ich stehe noch am Anfang der Abstinenz und nehme die Mittel und Wege die mir helfen abstinent zu bleiben. Dazu gehört auch die Personalisierung meines ehemaligen Unterdrückers. Sogar den Suchtdruck habe ich in Frau Sucht und Herrn Druck gespalten. Es fällt mir leichter gegen Personen anzugehen, als gegen irgendwelche imaginären Dinge. Mir ist wohl bewusst, das auch die geschaffenen Personen imaginär sind, jedoch lassen diese sich leichter ignorieren als der große Teufel Alkohol im allgemeinen.

    Wie gesagt, das ist meine Art auf dem Weg zur zufriedenen Abstinenz.

    LG

    Sunbaer

    Hallo Cadda,

    ich denke Diese oder ähnliche Erfahrungen hat jeder von uns durch und ist damit dem nicht trinken näher gekommen.

    Vieles wird einem auch erst im Nachhinein klar. Aber gut, am Dienstag sind es 5 Monate ohne Jim und Jonny und ich kann sagen es geht mir gut damit. Wenngleich in bestimmten Situationen doch eine gewisse Trauer über die zerbrochene Beziehung hochkommt.

    Das sagt mir das der Weg noch weit und steinig sein wird, aber ich sehe ihn als meinen persönlichen Jacobsweg an, an dessen Ende zwar keine Kirche dafür aber ein befreites Leben stehen wird.

    LG

    Sunbaer

    Hallo Maike,

    bei zu viel Streß können die Nerven schon mal durchbrennen. Zweifle nicht an dir, du läufst noch rund.

    Mein Vorschlag, nimm dir deinen Wuff, mach lange Spaziergänge und fang an darüber nachzudenken wie du dein Leben haben möchtest.

    Aus diesen Gedanken heraus wirst du Wege finden dein Leben in die richtige Richtung zu lenken. Du bist der einzige Mensch der das in der Hand hat, andere werden es nicht für dich tun. So wie du bist, bist du richtig, lass dir von niemanden etwas anderes einreden.

    Den Kerl kannst du getrost auf Ignore stellen, solange er trinkt wird sich bei ihm nichts ändern, nur dein Leben wird schlimmer werden.

    Also, Schultern gerade, Brust raus, Kopf hoch und auf in ein besseres Leben.

    LG

    Sunbaer

    Hallo Cadda,

    Wärend der Trauer trinken zu müssen und die Zeit im Rausch zu erleben kenne ich aus eigener Erfahrung. Beim nüchtern werden zu bemerken das man den Verlust garnicht verarbeitet hat und die Trauer noch tief in den Knochen sitzt macht es auch nicht gerade leichter. Ich saß zum Glück unter der schützenden Glocke der Therapie dabei und konnte so alles aufarbeiten.

    Gut das du schon von den Verzichtsgedanken weg bist, für mich ist das noch ein Stück des Weges den ich gehen will.

    Ich wünsche dir viel Mut für die nächste Zeit.

    LG

    Sunbaer

    Hallo Anita,

    das Wort Standpunkt trifft es nicht wirklich. "Mein Weg" ist da wohl doch etwas näher drann.

    Nun ja, über die Jahre hinweg in denen ich meine Frau pflegte, vergaß ich MICH. Ich habe vergessen was ich wollte, was ich brauchte und wer ich bin.

    Wärend dieser Zeit fand ich Freunde wie Gorbatschow, Uranow, Jonny und Jim. Es waren die einzigen und besten Freunde, die mir die wenige Zeit in meiner kleinen Werkstatt versüßten. Nach dem Tod meiner Frau habe ich auch noch das wichtigste vergessen, dass ich lebe! Aus den einstmals guten Freunden, ( welche sie natürlich nie waren ) wurde die Geißel die mich unerbittlich meinem Ende entgegen trieb.

    Es war nur ein kurzer Augenblick der mir, kurz vor dem Ende, den Willen zum Leben wieder gab. Ein sehr seltener Blick in den Spiegel. Die Fratze die mir da entgegen sah glich nicht dem Bild was ich von mir hatte.

    Das war der Tag an dem ich zu meiner ersten Entgiftung gefahren bin.

    LG

    Sunbaer

    Hallo ,

    danke für das Willkommen.

    Nach der ersten Entgiftung hat es keine zwei Wochen gedauert und ich war schräger drauf als jemals zuvor.

    Der Wunsch zur Abstinenz war zwar da, es fehlte jedoch, denke ich, an der nötigen Einsicht in die Materie.

    Die Therapie hat mir vor allem Zeit geschenkt, Zeit und die Möglichkeit zum nachdenken. Das tägliche schreiben eines Suchttagebuches zwingt dich zum nachdenken, zum reflektieren deines Verhaltens und vor allem zum überdenken deiner bisherigen Standpunkte.

    Die gesicherte Blase in der du dich wärend dieser Zeit bewegst gibt dir die Chance in deinem Kopf aufzuräumen.

    Ja, die Zeit der Therapie hat mir sehr geholfen.

    Grüße Sunbaer

    Hallo zusammen,

    an dieser Stelle ein paar kurze Eckdaten zu mir, alles weitere wird sich im laufe der Zeit von selber ergeben.

    Ich bin 58 Jahre jung, Alkoholiker und derzeit trocken. Noch nicht lange trocken, erst seit 3. September letzten Jahres dank qualifizierter Entgiftung und Therapie im schönen Harz.

    Es war meine zweite Entgiftung und die erste Therapie und ich hoffe es war auch die Letzte, obwohl das ja niemand voraus sagen kann.

    Mir ist es wichtig trocken zu bleiben, dashalb denke ich es ist ein guter Schritt zu meiner örtlichen SHG auch dieses Forum zur Unterstützung zu wählen.

    Ich freue mich auf eine gute Zeit mit euch und einen regen Gedankenaustausch.

    Sunbaer