Beiträge von Grinsekatze

    Hallo Achelias,

    danke für deine Nachricht und Frage.

    Mein Verstand antwortet mit: gar nicht, es hat keinen Sinn in diesem Muster gefangen zu bleiben. Doch mein Herz sagt (noch?), dass er eine verletzte Seele ist die Unterstützung braucht. Er hat schon für einen Zeitraum Einsicht gezeigt indem er eine Therapie begonnen hat und auch schon öfters gesagt hat, er will so nicht sein, doch er kippt immer wieder rein. Es ist sicherlich ein schwerer Weg sich seiner Sucht und auch den Themen darunter zu stellen. Ich bin ein Mensch der sehr emphatisch ist und immer anderen helfen will. Das ich nicht helfen KANN, weiß ich zwar mittlerweile schon, hab es aber noch nicht verinnerlicht. Genau deswegen bin ich auch hier… denn ich merke, wie ich daran kaputt gehe, doch mich gleichzeitig gefangen fühle und er die richtigen Knöpfe drückt, dass ich dann doch wieder da bin. Gefühle sind ja leider auch nicht immer so leicht rational abzuhandeln oder abzustellen. Laufe ich einem Luftschloss hinterher? War sein Therapieversuch nicht schon ein richtiger Schritt? Wie sollte ich mich denn verhalten?

    Liebe Grüße

    G

    Hallo an Alle,

    ich freue mich, dieses Forum gefunden zu haben und mich mit euch austauschen zu dürfen.

    Meinen Partner habe ich vor knapp eineinhalb Jahren kennengelernt. Dachte mir schon sehr früh, dass sein Alkoholkonsum kritisch ist, doch die wahre Tragweite hat sich mir erst schrittweise offenbart.

    Nach ein paar Monaten und einigen heftigen Abstürzen habe ich ihn darauf angesprochen. Er war nach einem langen Gespräch bereit, sich über Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und hat im Anschluss sogar eine Therapie begonnen. Doch er ist von Anfang an unregelmäßig hingegangen, hat Termine ausgelassen bzw. verschoben und nach ein paar Sitzungen wieder hingeschmissen. Seit dem ist es noch schlimmer geworden.

    Er trinkt heimlich, erfindet dafür Ausreden, belügt mich und taucht tagelang ab. In dieser Zeit werde ich entweder über Nachrichten beschimpft oder komplett ignoriert. Er vernachlässigt seine Familie, seinen Job, sich selbst… Wenn er sich wieder gefangen hat, was bisher fast nur mit meiner Unterstützung passierte, ist er wieder für einige Tage der liebste und fürsorglichste Partner der Welt. Und dann kommt der nächste Absturz und das Muster beginnt wieder von vorne.

    Habe mir schon oft vorgenommen, aus diesem Muster „einfach“ auszusteigen, doch ich habe tiefe Gefühle für ihn und sehe seine gute und verletze Seite. All meine Versuche laufen ins Leere, doch ich will/kann ihn nicht fallen lassen. Gleichzeitig bin ich schon so verletzt, frustriert und energielos, dass ich mir auch nicht mehr zu helfen weiß.

    Freue mich, wenn ihr ein paar Worte für mich findet.

    Liebe Grüße

    G