Beiträge von n8shift

    Es tut mir leid, erst jetzt zu antworten.

    Mir geht es momentan nicht so gut. Vor vier Wochen hatte wir beide ein sehr offenes Gespräch und sie bat um Hilfe und versprach, keinen Wodka mehr zu trinken. Nur ein Glas Wein ab und zu. Ich war schon froh, sie endlich mal wieder erreicht zu haben.

    Und dann hatte sie doch wieder eine "Fahne" und das Schlafzimmer roch nach Alk.

    Und nun kommt mein Fehler in dieser Geschichte. Immer, wenn ich bei ihr Alkohol rieche oder ich mal wieder eine Flasche Wodka in ihrem Versteck entdecke, reagiere ich vor innerer Aufregung mit heftigem Zittern. ich muss mich dann immer erst für 10 bis 20 Minuten zurückziehen, damit sie es nicht bemerkt.

    Und noch etwas, dass muss ich unbedingt anmerken. Sie ist absolut keine unangenehme Person. In den 39 Jahren unserer Partnerschaft hatten wir immer eine ehrliche (ausser Alk) und liebevolle Zeit. Sie hat nie herumkrakeelt, war nicht ausfallend oder gewalttätig.

    Im Gegensatz zu früheren Jahren wird sie nun aber nicht mehr lustig sondern wird müde und schläft dann. Ich mache mir aber Sorgen um ihren Gesundheitszustand, denn ewig wird der Körper sich gegen das Gift nicht wehren können.

    Zumal sie jetzt an COPD erkrankt ist.

    Schon wieder ein langer Text, aber ich bin so furchtbar einsam mit unserem Problem. Ja, ich sehe es als unser Problem an.

    Hallo, mein Name ist Hartwig. Ich habe eine wunderbare Frau, leider hat sie ein problematisches Alkoholverhalten. Ich weiß nicht, wie ich an die Wurzel ihres Problems herankommen kann. Sie ist auf der einen Seite extrovertiert und allgemein beliebt, andererseits verschlossen, wenn es um ihr Innerstes geht. Sie hat schon immer gerne getrunken, war lustig und immer Mittelpunkt, wenn es um gute Laune ging.

    Mein eigener Alkoholkonsum geht gegen Null. Zum Geburtstag oder Silvester mal mit einem Glas Sekt anstoßen. Ich trinke konsequent Wasser, Tee, Säfte usw. und dass nicht um als gutes Beispiel voranzugehen. Seit meiner Jugend war ich Leistungssportler, also ohne Rauchen und Alkohol. Die Bundeswehrzeit habe mit Cola und hämischen Bemerkungen geschafft.

    Dann lernte ich diese wunderbare Frau kennen und habe den Fehler gemacht, ihrem Alkoholkonsum (damals nicht so schlimm wie jetzt) nichts entgegenzusetzen. Ich dachte damals, das stünde mir nicht zu und wäre übergriffig.

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    Als ich dann eines Tages die Alkoholverstecke fand, war es schon zu spät. Der Alkohol hatte sie im Griff.

    Da soll es jetzt für den Anfang sein. Ich hoffe, als Angehöriger bekomme ich hier etwas Hilfe. Da draußen, ich nenne es mal so, stoße ich nur auf Unverständnis.

    Ich will ihr Problem auch nicht allgemein publik machen und ihr so in den Rücken fallen. Ich will ihr den Rücken stärken.