Beiträge von Svenne86

    Hallo zusammen,

    In den letzten Tagen bin ich hier nicht sehr aktiv gewesen. Zum einem wegen dem schönen Wetter und zum anderen weil ich gerade ziemlich aktiv in anderen SHG's unterwegs bin, auf dem Selbstfindungstrip. Nun werde ich aber auch hier wieder öfter reinschauen. Ich freue mich weiterhin auf regen Austausch hier in der Gruppe

    Hallo Nachtschicht,

    mir gehen sehr viele Dinge durch den Kopf, aber ich möchte mich nur zu einer Sache gerade äußern. Alkohol am Steuer. Ich habe seit knapp 4 Jahren keinen Führerschein mehr, bin auch immer betrunken gefahren, bis zum großen Knall. Im Nachhinein kann ich sagen, hätten sie mir den Führerschein Mal eher abgenommen. Ich weiß es ist leicht gesagt, aber bitte ruf das nächste Mal die Polizei. Irgendwann kommt er nicht mehr wohlbehalten zu Hause an und im schlimmsten Fall irgendwer anderes auch nicht. Ich hatte damals kein Unrechtbewusstsein mehr und hab nicht verstanden, das betrunken sein und Auto fahren ein no Go ist...

    Hallo zusammen,

    Ich habe festgestellt, das es gut ist wenn ich einfach Schreibe was ich denke oder fühle. Heute hat mich Mal wieder die Vergangenheit einholt und zwar in Form meiner Ex-Frau. Meiner Meinung nach ist die selbst alkoholkrank, aber das muss sie mit sich selbst ausmachen. Wir haben 2 gemeinsame Kinder um die viel gestritten wurde bei Trennung. Ich habe keinen persönlichen Kontakt mehr zu meinen Kindern, aber versuche zumindest was das schulische betrifft auf dem laufenden zu bleiben. Heute durfte ich dann erfahren, das meine Tochter fürs neue Schuljahr schon an einer weiterführenden Schule angemeldet wurde. Meine Ex-Frau hat Mal wieder die nicht mehr gültige Vollmacht von mir benutzt. Zuerst war ich sauer...doch dann merkte ich, was heute anders ist als zu meinen Trinkerzeiten. Ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt, habe der Schule erklärt, das die Vollmacht keine Gültigkeit mehr besitzt und denen das auch alles schriftlich zukommen lassen. Früher hätte ich mich wahrscheinlich erst besoffen, das meine aufgestauten Aggressionen rausgelassen und damit nix besser gemacht. Ich muss sagen jetzt geht's mir wieder gut und ich werde auch weiter kämpfen, das meine Kinder soweit das möglich ist ordentlich aufwachsen. Viele Dinge kann ich nicht ändern, muss sie annehmen und für mich das beste aus der Situation machen. Heute fühle ich mich gut auch ohne Alkohol, und morgen werde ich nix bereuen oder den Kater ertragen müssen. Schön darüber schreiben zu können. Ich wünsche euch allen einen sonnigen Tag, ich setze mich mit meinen anderen beiden Kindern jetzt in die Garten und genieße das Leben.

    Hey zusammen,

    Gestern war ich mit Frau und Kindern bei Tanz in den Mai. War die erste größere Veranstaltung wegen Corona nach dem Umzug in mein Heimatdorf. Bin etwas zwiegespalten...

    Ich habe keinen Alkohol getrunken und hatte auch zu keiner Zeit das Verlangen aber irgendetwas stimmt doch mit unser Gesellschaft nicht. Man wird gefragt warum man Cola/Fanta/Wasser trinkt und zeitgleich haben zig Personen nicht nur eine Flasche sondern gleich 2,3 Flaschen Bier in der und finden das völlig normal. Aber alkoholfreies trinken ist komisch. Ich bin froh das ich mit dem Teufel gebrochen habe und bin zufrieden nach Hause gegangen nach etwa 2 Std. Ich fütter gerade meinen 3 Monate alten Sohn, würde ich wohl kaum schaffen, wenn ich gestern getrunken hätte. Musste kurz meine Gedanken raus lassen liebe Gruppe.

    Wenn ich ihn auf die Straße setze...stirbt er dann? Schneller als wenn er hier eventuell langsamer seiner Krankheit erliegt? Oder wird er doch irgendwann einsichtig?

    Hallo Anekan,

    Genau der Gedankengang ist das Paradebeispiel für Co Abhängigkeit. Du wirst gar nichts ändern, wenn du ihn "in Schutz" nimmst. Das ist nicht böse gemeint, es zeigt nur, das auch bei dringend Handlungsbedarf besteht.

    LG Sven

    Hallo Anekan,

    Nein meine Frau kennt mich auch noch nass leider. Eine unserer ersten Unternehmung endete für mich im Polizeigewahrsam. Aber ich habe zum Glück die Kurve bekommen. Sie steht voll und ganz hinter mir, hat aber auch Klipp und Klar gesagt, das ich die Wahl habe. Alkohol oder Familie, wir haben 2 gemeinsame Kinder mittlerweile. Ihre Mutter ist auch Alkoholabhängig und das ist für sie Belastung genug sagt sie, was ich nachvollziehen kann. Ich war wohl auch Mal Co was mir so langsam dämmert, aber das hab ich damals irgendwie nicht wirklich begriffen und so nahm das Unheil seinen Lauf.

    Nochmal ich hier,

    meine Gedanken machen gerade überhaupt keine Pause. Es sind keine negativen Gedanken, ich hab noch einen völlig neuen Blickwinkel auf meine Suchtgeschichte bekommen. Ich bin jetzt sicher dass es viel früher angefangen hat und viel mehr Faktoren reingespielt haben als bisher angenommen. Über EKA und Co Abhängigkeit habe ich nie wirklich nachgedacht, da ich ja der Alkoholiker bin. Sorry wenn meine Gedanken im Moment etwas aus mir raussprudeln. Ich bin froh hier zu sein und danke euch.

    Hallo Carl Friedrich,

    So hieß mein Kater 😉, also grundsätzlich bin ich mit meinem aktuellen Leben sehr zufrieden und hab auch keinen Drang nach Alkohol. Mein früheres Ich hätte genug Gründe gefunden wieder zu trinken, aber heute will ich das ganz einfach nicht mehr. Und mein "Erfolg" mit der jetztigen Situation zeigt mir ja das ich einiges besser mache als in der Vergangenheit. Es geht mehr darum, daß mich die Vergangenheit gerade so berührt, das lässt mich gerade verwirrt da stehen. Deswegen muss ich wohl doch das eine oder andere nochmal anpacken und aufarbeiten.

    Hallo Polituriat,

    nicht nur für dich hat sich so viel geändert, auch für deine Frau hat sich viel geändert. Ihr solltet offen und ehrlich über eure Bedürfnisse und Erwartungen sprechen, evtl. Auch über eine Paartherapie nachendenken. Die LZT war nur der erste Schritt eines langen Weges. Ihr müsst den Weg gemeinsam gehen aber jeder auch zum Teil für sich, verstehst du was ich meine? Ich wünsche dir alles Gute.

    LG Sven

    Der liebe gute Suchtverlauf am Ende der Therapie, vorgestellt von einem selbst, erarbeitet in mühseliger kleinstarbeit. Ich weiß heute das meiner längst nicht vollständig war, denn ich hatte in den 4 Monaten Langzeit nicht annähernd genug Zeit alles zu realisieren.

    Hey zusammen,

    Ich schreibe einfach Mal in meinem Thread, weiß nicht so genau wo sonst hier im Forum. Ich bin erst kurze Zeit hier und habe wahrscheinlich nur einen Bruchteil gelesen aber ich bin verwirrt...ich bin mir gar nicht mehr so sicher ob ich wirklich das Thema Alkohol verarbeitet habe. Ich bin seit 701 Tagen trocken war auch auf Langzeittherapie aber in letzter Zeit hab ich wohl nur nach vorne geschaut und die Schublade Vergangenheit zugenagelt. Die Gruppe hier ist wie ein Brechstange, die die Schublade geöffnet hat und mir vor Augen hält der Weg trocken zu bleiben wird nie enden. Plötzlich ergeben sich völlig neue Blickwinkel, wie ich selbst in der Vergangenheit war.

    Hallo Anne,

    Von außen ist es immer leicht zu sagen mach dieses oder jenes. Trotzdem musst du handeln, den Kopf in den Sand stecken hat schon den Strauß nicht weiter gebracht. Die Vergangenheit hat dir doch eigentlich schon gezeigt wo der Weg hinführt. Bist du es nicht deinen Kindern und auch dir schuldig aus dem Hamsterrad auszusteigen? Es gibt nicht die Patentlösung, du musst deinen Weg finden. Aber du musst den ersten Schritt machen ob du willst oder nicht, sonst wird sich nichts ändern.

    Hallo Jenny,

    du kannst einen Alkoholkranken nicht vom Trinken abbringen. Ich kenne es aus eigener Erfahrung, so viele Leute haben gesagt, hör auf lass dir helfen, aber ich habe die Augen und Verstand verschlossen. Entweder er hat irgendwann die Einsicht, oder er macht weiter bis zum bitteren Ende aber du hast darauf keinen Einfluss und das ist dein Part. Du musst für dich den Weg finden, das zu akzeptieren. Beistehen wenn's soweit ist ja ihn dazu bringen nein. Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg.

    LG Sven

    Hey zusammen,

    Ich würde auch gerne von jemandem erzählen. Nennen wir ihn Michel. Ich lernte ihn auf Langzeittherapie kennen und dachte immer, du siehst gar nicht aus wie ein Alkoholkranker. Du warst schon ein Weile länger dort, ich schaute zu dir auf und dachte wow so will ich auch werden. Du warst so geklärt und reflektiert, niemals hätte ich gedacht, das du rückfällig wirst. Du brachtest mir Backgammon bei und wir spielten teilweise stundenlang. An deinem letzten Abend hörten wir bei 2-2 auf und versprachen uns, das entscheidende Spiel draußen in unserem neuen Leben ohne Alkohol auszutragen. Ich bekam dein Zimmer als du gingst und du hast mir einen Zettel im Schrank hinterlassen den ich heute noch habe. Ich besuchte dich auf Adaption, du hattest alles so fest im Griff. Bald darauf hattest du einen neuen Job und eine eigene Wohnung. Der Kontakt wurde weniger und ich dachte okay dein Job wird dich einspannen. Irgendwann war Funkstille und dann kam dieser eine Tag, der mir völlig den Boden unter den Füßen wegriss. Deine von dir getrennte Frau schrieb mir du seist tot....Sie erklärte mir warum der Kontakt weniger wurde. Du warst rückfällig, hast alles was du dir hart neu aufgebaut hattest für den Alkohol in die Tonne getreten. Hast deine Arbeit in den Sand gesetzt und deine Kinder hängen lassen. Du fiehlst im Vollrausch die Treppe runter und brachst dir das Genick. Auch ich wurde darauf hin rückfällig, ich kam mit der Situation irgendwie nicht klar und schnell hatten die alten Verhaltensmuster die Oberhand. Eine Weile ließ ich mich gehen, aber ich wollte nicht enden wie du. Meine Arbeit hatte ich schon wieder erfolgreich versoffen... Ich packte meine Tasche setzte mich in den Zug und fuhr weit weg mit dem Ziel alles hinter mir zu lassen und neu anzufangen. Heute habe ich mein Leben wieder im Griff bin glücklich verheiratet und habe wundervolle Kinder. Du warst immer ein Vorbild für mich aber leider hast du den Kampf verloren. Irgendwann sehen wir uns wieder und spielen Backgammon aber solange Versuche ich es besser zu machen und nicht so zu Enden wie du. Ich denke oft an dich und vermisse dich.

    Sollte man sich nicht auch mit Vergangenheit beschäftigen, um nicht irgendwann wieder an einem persönlichen Tiefpunkt anzukommen? Natürlich blicke ich nach vorne, aber gelegentlich auch zurück, um nicht zu vergessen wohin ich definitiv nie mehr zurück will.

    Und im bin überzeugt das es keinen "Point of no return" gibt. Man hat immer die Wahl, trinke ich oder trinke ich nicht, man muss nur die Konsequenzen tragen. Warum gibt es sonst Suchtkranke die es bis zum Schluss durchziehen.