Beiträge von Libelula

    Ja, die Wohnungssuche werde ich auf jeden Fall mit vorantreiben! Werde aktiv suchen und ab und an infos an ihn geben, keine Sorge. „Bitte mach unsere Kommunikation nicht komplett zu… Lass reden … ich brauch noch 1-2 Tage (bevor ich einen termin in einer klinik mache)

    und glaube an uns…“ waren heute abend seine worte (mit Fahne) nach einem natürlich getrennt abgelaufenen Tag… to be continued. Zum Glück konnte ich heute Abend mit einer feinen Freundin einen langen Spaziergang machen. Sie kennt unser Thema auch sehr gut…

    Was soll ich sagen. Zuerst lieben Dank, dass ich mich hier vorstellen darf! Ich bin Angehörige eines Alkoholikers (mein LG) und seit einigen Jahren in dem Rad gefangen, dass ich hier in so einigen Farben/Versionen sehr wieder erkenne. Als ich meinen LG vor über 20 Jahren kennen und lieben gelernt habe, haben wir beide gern gefeiert, getrunken, getanzt, so viel seine (glaube ich bereits da vorhandene) Alkoholsucht nicht auf. Wir waren Anfang 30… wir kamen zusammen, wohnten dann auch zusammen, etc. irgendwann sagte mein LG: „sei vorsichtig, ich habe ein Problem… ich trinke zu viel“. Ich sagte hmm, okay, ist mir schon aufgefallen, wir haben gern gekocht . Dazu passte immer immer irgendein wein oder Bier. Gern gefeiert, da stösst man(n) doch auch gerne an! Alkohol ist ja soooooo in der Gesellschaft verankert. Über die Jahre entdeckte ich dann zufällig hier und da Depots von leeren Flaschen/ Dosen. Bemerkte Verhaltensveränderungen, Aggressivität „aus dem Nichts“, Einschlafen auf Parties, oder bei Einladungen, einfach so. ZB Auf dem Tisch oder so. Oft war eine „Fahne“ wahrnehmbar. Irgendwann dann, nach mehreren Jahren schlief er regelmässig am Tisch ein, fiel ggfs auch vom Stuhl, so betrunken war er. Der Haushalt lief, da habe ich mich drum gekümmert, zum Glück haben wir keine Kinder. Die Gespräche wurden immer eintöniger, er zog sich aus dem Freundes- und Familienkreis zurück… Corona hat den ganzen Film noch unterstützt. „Wenn es Dich nicht gäbe, wäre mir ja alles egal“ Nach mehreren Gesprächen und unschönen Situationen kam irgendwann der Moment, dass er selbst was ändern wollte, er ging zu einem Therapeuten, bekam eine komplexe Diagnose (Alkoholiker, Depressionen mittelschwer und PTSD) und er startete mit dem Entzug. Leider kurz vor Weihnachten und in Coronazeiten, mit minimierten Massnahmen…. Gegen die Depressionen bekam er Tabletten (leider welche, bei denen Alkoholgenuss nicht ganz schlimm ist in Kombination) Er war ca. 4 Monate trocken. Jetzt hat er wieder gut 5 Monate getrunken, up and down, immer wieder mit der Aussage, „ wenn es dich nicht gäbe“… ich hatte mehrfach termine gesetzt, habe bekräftigt, dass ich mit ihm gehe, wenn es nach vorne geht, nicht zurück oder auf der Stelle… Sprich: Er einen erneuten Entzug und dann eine Entwöhnung macht. Gestern war mal wieder Stichtag und er hat sich mehr oder weniger gegen uns entschieden, „ ich kann das gerade nicht“. Ich habe gestern den Schlussstrich gezogen, nicht so einfach. Wir wohnen in meiner Wohnung. Er muss erst eine Wohnung finden… heutzutage in einer stadt nicht das einfachste aller dinge.. PUNKT. Dies ist meine Story. So, so ähnlich mit den Stories, die ich hier schon „angelesen“ habe… Danke für die Aufnahme hier… und ja, ich habe Freunde und Bekannte mit denen ich sprechen kann. Das ist sehr wertvoll! Was meint ihr? Freu mich auf Anregungen aus der Community….