Beiträge von Yannick

    Also mit alkoholfreiem Haushalt ist es schwierig, weil WG. Aber das triggert mich nicht mehr als die alltägliche Verfügbarkeit. Nicht meins ist gleich Finger weg, war schon immer so. Und funktioniert für mich. Festivitäten meide ich aktiv, war gerade bei Weihnachtsfeiern und Sylvester schwer, aber geschafft.

    Ich hab aber eine Frage: Ich stehe dazu, dass ich Alkoholiker bin. Es ist nun mal so, ich lebe abstinent damit. Aber wie offen seid ihr damit? Ich meine die Stigmatisierung geht mir derart auf den Zeiger, dass ich das in der Regel nie anspreche. Nicht, weil ich mich selbst belüge, aber weil ich nicht will, dass dieser eine Aspekt von mir alle anderen überschattet.

    Hello again,

    also: Mein Therapeut hat sehr verständnisvoll reagiert. Er meinte, dass er schon erlebt hat, dass es gerade am Anfang schwierig ist. Und ja, nach wie vor abstinent und rückfallfrei. Aktuell ist die Langeweile das schlimmste. Versteht mich nicht falsch: Ich hab jetzt zwei Jobs, mein Studium im Griff und verstehe mich gut mit allen, aber allmählich kommt diese innere Leere zurück, die mein sozialer Rückzug zur Folge hat. Aber ich arbeite daran. Ich muss sagen, dass ich jetzt wesentlich reflektierter bin als vorher. Ich habe für mich akzeptiert, dass es Zeit braucht, aber ich gleichzeitig aktiv gestalten kann. Für mich war es ein Käfig, den ich mir selbst geschaffen habe, in diesem Käfig habe ich versucht, so zufrieden wie möglich zu sein, was natürlich nur mäßig erfolgreich war. Die Welt außerhalb des Käfigs ist kompliziert und herausfordernd, aber ich will nie wieder zurück. Alles in allem geht es mir definitv besser. Stück für Stück. :)

    Nicht gut, ich mache mir Sorgen wegen Studium, Praktikum und Arbeit. Ja. Das will ich. Ich vergesse nicht, dass ich ein Problem habe, nur weil es mir körperlich nicht mehr wie ein Wrack geht. Wenn mir mein Therapeut nach allem lieber eine Stationäre Therapie empfehlen sollte, dann mach ich auch das. Auch wenn es mir Angst macht. Es fühlt sich mental so an, als müsste ich alles aufgeben.

    Danke erstmal für das herzliche Wilkommen. Ich habe einen Hausarzt. Ich habe meine Entgiftung (mal wieder) überlebt. Und einen Therapeuten, erst seit vorletzter Woche. Da war ich diese Woche allerdings nicht, ich habe mich krank gemeldet. Er weiß noch nichts von meinen regelmäßigen Abstürtzen. Konnte mich da einfach nicht dazu bringen, die Wahrheit zu sagen. Was extrem dumm ist, weil es das bescheuertste ist was man machen kann, seinem Therapeuten gegenüber nicht ehrlich zu sein. Vorraussetzung für den Therapieplatz war, dass ich vorher ambulante Suchtberatung betreibe. Hab ich auch gemacht, hat aber nur von Blackout-Trinken zu so Semifunktionalem Trinken mit regelmäßigen Monsterrückfällen ins Blackout-Trinken geführt. Jetzt habe ich Angst, dass er mich als Patienten nicht haben will, weil ich mich selbst und ihn belogen habe. Ich hab Montag da Termin. Was meint ihr, wie er reagiert?

    Ich weiß schon seit Jahren, dass ich ein Problem habe. Ich hab mir immer wieder eingeredet, dass ich es im Griff habe, aber in Wahrheit sperrt es mich ein. Ich war vorher schon depressiv, jetzt bin ich es wieder. Das letzte Mal Trinken war am Sonntag. Ab da dann alles, Panikattacken, Herzrasen, Kurzatmigkeit, Schlaflosigkeit, Verzweiflung. Schwitzen, Verwirrtheit. Ab gestern war es dann besser.

    Ich sollte wirklich zum Arzt gehen, leider weiß ich, wie gefährlich Entzug ist. Diesmal nacht es mir irgendwie Angst.

    Hallo zusammen,

    ich bin Yannick und 27, ich bin seit 5 Jahren Alkoholiker. Ich habe immer schon gerne was getrunken, aber nie alleine. Als mich meine Freundin verlassen hatte, wurde ich nach und nach immer abhängiger, habe alle meine Freunde verloren und mein Studium abgebrochen. Ich war Monate lang jeden Tag betrunken. Nicht nur ein bisschen. Immer Koma. Zweimal wäre ich dabei fast gestorben. Ich hab mich dann selbst kalt entzogen. Da wäre ich ein drittes mal fast gestorben. Ich habe dann ein neues Studium begonnen und kämpfe mich da gerade so durch, ich bin derzeit im Praktikum, dann habe ich mir einen Job gesucht, zack, verloren wegen der Sauferei. Neuen Job gesucht, der läuft nicht. Jetzt studiere ich zwar und der Job bringt bisschen Geld ein. Aber eine Woche im Monat saufe ich von morgens bis Abends jeden Tag durch, bewusstlos, wach, saufen, bewusstlos, wach, saufen, bewusstlos. Dann hasse ich mich und alles und mir wird klar, dass ich unglaublich einsam und unglücklich bin und ich eines Tages alles verlieren werde, ich habe kein soziales Umfeld mehr, ich traue mich nicht mehr, meine ehemaligen Freunde zu sehen, meine letzten Mitbewohner hab ich verekelt, meine Neuen finden mich komisch, ich lebe Großteils auf Kosten meiner Eltern und bin ein genereller Versager. Ich hab das alles so satt. So verdammt satt. Ich bin jetzt nüchtern, wäre zum viertel mal fast gestorben, ziemlich sicher, dass mein Kreislauf zwischendurch zweimal kollabiert ist. Wie immer hoffe ich jetzt, dass alles besser wird, so viel besser. Ich bin schon etwas weit gekommen, aber ich weiß einfach nicht wie ich weiter komme von hier. Und Alkohol hat das gemacht. Und doch würde er dafür sorgen, dass ich mich nicht so unwert und einsam fühlen würde. Und dann würde der Zyklus nur wieder anfangen. Davor hab ich so große Angst, aber auch vor meiner Lebenswirklichkeit.

    Ich hoffe, mich versteht irgendwer.