Beiträge von wolkenbruch

    Danke für Eure Erfahrungen.

    Mein erster Gedanke war "Ich bin schon so weit". Auf mein restlichen Leben bezogen bin ich bestimmt schon viel weiter gekommen.

    Aber heute beim Weihnachtsessen mit den Schwiegereltern wurde deutlich, dass ich noch einen Weg vor mir habe. Meine Stimmung hat alle und alles beeinflusst. Sie sind frühzeitig gegangen.

    Zusätzlich zur großen Erschöpfung mit Alltag, Kindern und mir selbst kamen all die unschönen Gefühlen, die diese Kontaktaufnahme in mir ausgelöst hat. Irgendwie dachte ich wohl, der Abbruch bzw. das nicht mehr melden wäre der letzte große Schritt, alles was nun käme wäre was ich eh schon immer getan habe, weiter aushalten. Aber dem ist wohl nicht so.

    Liebe Lea,

    Danke für deine Antwort.

    Ich hätte mir denken können, dass es an Weihnachten schwierig wird, und anscheinend auch für sie. Eine klare Ansage fehlt meinerseits noch, ich wollte in meinem Beschluss erstmal klar und fest werden. Ich schwanke auch eigentlich nicht, aber wie du sagst, es ist die eigene Mutter.

    Ich glaube ich lasse die Traurigkeit nicht zu, müsste sie viel mehr annehmen und weinen.

    Für mich ist vor allem der Umgang gegenüber den Kindern gerade schwierig. Ich kann klar sein für mich und ihnen gegenüber, aber sehe auch das Vermissen. Durch meine eigenen Erfahrungen möchte ich den Schmerz für sie so gering als möglich halten, aber das ist natürlich nicht möglich.

    Freue mich auf den Austausch!

    Liebe Alle,

    ich habe schon oft hier quergelesen, nun suche ich selbst den Austausch.

    Mit fast Mitte 30 habe ich es nun endlich geschafft, den Kontakt zu meiner alkoholkranken Mutter abzubrechen (ohne Ansage, nach einem im Vergleich harmlosen Vorfall). Vielleicht hat sie deshalb gar nicht auf dem Schirm was gerade "passiert", oder eben nicht mehr passiert.

    Ich denke an mich (und meine Kinder), nehme mich wichtig, schaffe es mich abzugrenzen und meine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen, es reicht einfach, ich möchte das alles nicht mehr in meinem und unserem Leben haben, es nimmt mir so viel Energie.

    War selbst jahrelang in Therapie, Substanz- und Alkoholmissbrauch, Depression u.a., mir geht es heute besser als je zuvor. Meine Kindheit war zerrissen, Sucht, Gewalt, keine Zuneigung, Bestrafung usw. Viele hier kennen es ja.

    Der Kontaktabbbruch ist einige wenige Monate her. Zuvor regelmäßig, manchmal täglich Kontakt, wobei in letzter Zeit kaum mehr da sich Vorfälle gehäuft haben.

    Vor Kurzem kam nun eine Nachricht von ihr und ich merke, wie traumatisiert ich bin. Wurde daraufhin in meinem Alltag gereizt, wütend, innerlich so unruhig.

    Heute kam eine Karte an mein großes Kind zu Weihnachten an und wieder liege ich schlaflos hier.

    Habe Mitleid und ein schlechtes Gewissen, habe Angst um sie (mehrere Selbsttötungsversuche), überlege ob ich mich bedanke, will nicht undankbar wirken, hoffe dann dass das Kind sich per Handy bedankt... (es vermisst seine Oma, ich aber habe erklärt dass ich keinen Kontakt mehr möchte, es hat selbst schon Situationen miterlebt bzw wurde wiederholt enttäuscht).

    Es sitzt so tief, alle alten Wunden, die Angst, die Muster, die Verantwortung, die Schuld. Ich kann das alles rational erklären, aber dieses diffuse Gefühl ist wieder da, irgendwie handeln zu müssen, falsch zu handeln, Schuld zu haben, ich kann doch jetzt nicht.. (nicht reagieren zum Beispiel).

    Ich weiß nun nicht ob das so Sinn einer Vorstellung ist, entschuldigt bitte, ich bin sofort im Thema und es musste anscheinend raus.

    Freue mich auf Antworten.

    Liebe Grüße und fröhliche Weihnachten

    Wolkenbruch