Beiträge von Svenja744

    Hallo ihr Lieben,

    Vielen Dank für die Freischaltung und die total nette Begrüßung hier. Ich lese mich gerade ein bisschen ein.

    Ja, liebe Elly und Mona, es stimmt, es sind die enttäuschten Hoffnungen, die sehr weh tun. Und den Menschen wieder hergeben zu müssen, der er die letzten Monate war.

    Es ist aktuell so, dass wir derzeit keinen Kontakt haben und wir ausgemacht haben, dass ich mich melde wenn ich soweit bin. Einerseits ist meine extreme Unruhe ( was kommt heute wieder für ein Drama?) weg, andererseits fehlt er mir und ich fühl mich als würde ich ihn hängen lassen. Will mich Ende dieser Woche melden und hab jetzt schon Angst was mich dann erwartet. Ist eine Wundertüte. Habe auch Angst vor Abwertung seinerseits, was bisher aber nur 1 Mal in leichter Form stockbesoffen vorkam. Wie schafft ihr es soetwas nicht persönlich zu nehmen?

    Ich gehe zu Al Anon, das hilft mir sehr. Mein Ziel ist, wieder ohne schlechtes Gewissen nach mir zu schauen und meine Grenzen zu wahren. Ich wahre sie derzeit ja auch und neben der Angst bin ich da auch ein bisschen stolz drauf.

    Ich bekomme vom Umfeld Reaktionen wie: entscheide dich endlich, schieß ihn ab, lass los, es macht doch alles keinen Sinn.

    Das stimmt bestimmt aber ich bin noch nicht soweit. Bei Al Anon sagte mir eine Frau: man kann sich auch entscheiden, sich nicht zu entscheiden. Das fand ich sehr hilfreich.

    Viele liebe Grüße

    Svenja

    Hallo zusammen,

    Ich möchte mich hier nun auch vorstellen: ich bin 40, habe 2 Kinder, mein Freund ist im gleichen Alter, hat 3 Kinder und ist alkoholabhängig. Wir lernten uns vor 3 Jahren kennen und verliebten uns schnell. Ich merkte erst nicht, dass er Probleme mit dem Alkohol hat. Er war Führungskraft in einem großenUnternehmen, personalverantwortlich, schien so stark, war lustig, hatte Charme und Charisma.

    Irgendwann bemerkte ich, dass er viel trank, sprach ihn darauf an, er stritt es nicht ab, meinte aber er bekommt das wieder in den Griff. Ich kannte mich mit Suchtthematik damals nicht aus und nahm es ihm ab.

    Um es abzukürzen, es nahm alles extrem zu und wir brachen den Kontakt ab. Nach 4 Monaten kam er wieder an war im Entzug, behauptete er sei trocken. Ich nahm.ihm zurück, doch er blieb nicht lange trocken. Dann folgte eine schreckliche Runde mit extremen Alkohol Exzessen, Lügen, Manipulationen und auf der anderen Seite Entzügen, Klinik, Therapieversuchen. Irgendwann konnte ich nicht mehr und trennte mich. Wir leben übrigens nicht zusammen.

    Er schaffte es dann, einen Schalter im Hirn umzulelegen und hörte auf zu trinken. Kam nach ein paar Wochen wieder an, ich nahm ihn wieder zurück. Er schaffte 6 trockene Monate. In der Zeit war er toll. Verlässlich, liebevoll, zugewandt...ich liebe ihn nach wie vor.

    Im Dezember fing er an sich zu verändern und in alte Verhaltensmuster zu fallen. Dann an Silvester passierte der Rückfall. Ich war nicht dabei. Er schrieb es mir gleich. Ich verurteilte ihn nicht, sagte ihm was er bisher schon geschafft hat, dass erves wieder schaffen kann und es auch Hilfe gibt. Seitdem hat er wohl tagelang getrunken, schrieb mir aber vorgestern er schaffe es jetzt aufzuhören. Mir ging es inzwischen wieder hundeelend, ich kann kaum noch im Alltag funktionieren und das geht nicht.Ich spiegelte ihm dass ich gerade keine Kraft mehr habe und mich melde wenn ich soweit bin. Er schrieb, dass er das verstehe, ich mir Zeit nehmen soll und bedankte sich bei mit.

    Jetzt sitz ich hier. Einerseits entlastet, andererseits in Sorge und immer mal mit Schuldgefühlen. Er fehlt mir sehr. Er, als er trocken war. :(

    LG