Beiträge von Svenja744

    Lebenskuenstler dein vorheriger Beitrag triggert mich massiv,deshalb muss ich da jetzt mal drüber nachdenken warum.

    Ich glaube es ist schon ein Gedanke von: jetzt hab ich so viel investiert und dann beendet er es? Was ja jederzeit für jeden eine Option ist. Auch bei Nichtsuchtbeziehungen.

    Hab grad eine spontane Idee: ich habe große Verlustängste durch meine Kindheit, die nicht schön war. Und vielleicht dachte ich mir unbewusst: ich tue ganz viel für diese Beziehung und dafür verlässt du mich nicht.

    Hintertür, also dass ich zurück will glaub ich nicht. Ich hab ja trotz Verlustängsten meinerseits die Brücken ebenfalls abgebrochen, was bisher für mich undenkbar war. Einfach nicht aushaltbar. .

    Lebenskuenstler ja, ich will bzw bin ausgestiegen. Weil die Unstände sind wie sie sind. Um mich zu schützen.

    Trotzdem hab ich noch Gefühle und es fällt mir schwer. Ein Verbrechen?

    und es war durchaus ein Problem für mich, dass er Schluss gemacht hat. Ich hab es nicht kommen sehen und komme gefühlsmäßig nicht hinterher.

    Ich finde es zynisch was du schreibst!

    Es ist nicht schöner selbst Schluss zu machen, sondern es wäre einfach schöner gewesen so etwas überhaupt nicht überlegen zu müssen, eine schöne Partnerschaft zu haben.

    Ganz generell bin ich nach dem Wochenende in einem Tief. Da war zu viel Zeit nachzudenken und ich hab ihn zufällig sogar 2 Mal gesehen, was mir überhaupt nicht gut tut.

    Ich denk noch so viel an unsere gemeinsame Zeit und weiß grad nicht ob ich mich "richtig verhalte". Schade ich mir, wenn ich an die schönen Zeiten denke? Darf ich ihn vermissen? Darf ich ihn auch hassen?

    Ich weiß, jeder geht seinen Weg individuell und mir ist mein Ziel vor Augen und es ist mir wichtiger als alles andere: die Abhängigkeit und die Verbindung dauerhaft zu beenden und zu mir zurück zu finden. Es ist aber schon ein krasser Prozess...

    Er hat auch in seiner letzten Nachricht geschrieben, dass er jetzt " hiermit offiziell" Schluss macht, weil ich ein schönes Leben haben soll und er alle nur runterzieht.

    Diese Art der Formulierung macht mich so wütend. Ich denke mir es ist manipulativ, aber es triggert mich so und ich komm da nicht richtig weiter, was es ist. Vielleicht weil es einem jede Möglichkeit nimmt. Wenn jemand von euch da eine Idee hat....?

    Hallo Seb,

    Danke für deinen Beitrag. Ich hoffe das Zitieren klappt:

    Ich bin immer wieder entsetzt, mit welch chirurgischer Präzision das System der Abhängigleit etabliert und aufrechterhalten wird. Meine Mutter (auch ziemlich sicher Co) war mindestens dreißig Jahre darin gefangen. Auch hier konnte man den Wechsel von totaler Zuneigung und Zuwendung (das obige Zitat gabs wohl fast 1:1 von meinem Vater) und Demütigung bis hin zur psychischen Erniedrigung (Täter-Opfer-Umkehr, Selbstmitleid, Schuldfrage) gut beobachten. Es ist eine Form von Gehirnwäsche oder, wie Aurora zutreffend schreibt, psychischer Gewalt. Dadurch wird die eigene Persönlichkeit entwertet und das Leben ganz dem des Alkoholikers untergeordnet. Am Schluss ist nichts mehr da, keine eigenen Hobbys und Leidenschaften, keine Freunde, nichts. So konnte ich das von einer gewissen Entfernung gerade die letzten Jahre in Zeitlupe beobachten.

    Das hat mich lange beschäftigt. Es ist ja wirklich eine aufwendige Manipulation, wo ich manchmal überlege ob das noch unbewusst geschieht oder geplant. Und diese Überlegungen lassen mich mich schlecht fühlen, aktivieren die Schuldumkehr.

    Genau an dieser Gehirnwäsche knabber ich grad sehr. Da ist ein Emotionscocktail aktiv und weiß nicht mehr was stimmt und was nicht...

    Hallo Wifey,

    Es tut mir weh zu sehen wie es dir geht.

    Ich weiß nicht ob du noch Hoffnung hast, dass sich was ändert oder dass er es dir dankt, dass du ihm die Stange hältst (Spoiler: wird er nicht). Ich hoffe einfach, dass du es schaffst, dich ein kleines bisschen mehr lieb zu haben als ihn und ihn rauszuwerfen. Du musst so nicht leben! Du hast ein Recht darauf in Frieden zu leben und er hat das Recht zu trinken bis er umkippt.

    Ich habe gerade einen Podcast gehört, dass nasse Alkoholiker in einer völlig anderen Realität leben als wir und sie Liebe auch anders empfinden als wir. Für mich macht das viel Sinn und es erleichtert mich, man hat ja immer Schuldgefühle.

    Ich hoffe, du kannst für dich bald ins Handeln kommen.

    Und dann diese unbändige Wut: ich weiß, dass er seiner Ex zu wenig Unterhalt zahlt. Und er kommt damit einfach durch.

    Am liebsten würde ich ihr das berichten, und die Ungerechtigkeit macht mich fertig. Aber es ist ja ihre Sache wenn sie nicht zum Anwalt geht und ich glaube, genau das sind die Co Knöpfe, an denen ich arbeiten darf, oder? Nicht meine Baustelle. Das ist hart.

    Ja, ich sage mir auch immer, dass es Zeit braucht und ich in 1 Jahr schon ganz anders dastehe. Ich traue mir aber nicht mehr, das macht mir zu schaffen.

    Gestern Abend war ich im Auto unterwegs und hab den Ex an einer Ampel stehen sehen mit seiner Tochter. Er ist ja wohl jedes WE daheim und unter der Woche in einer Klinik.

    Das hat mich leider ziemlich aufgewühlt und ich merke, dass es nicht gut tut. Heute ist da ein riesen Stein im Bauch und neben Wut, dass er " einfach da rumläuft" auch Schuld und Scham.

    Er wohnt leider in meiner unmittelbaren Nähe und ich merke, dass ich noch einen Weg vor mir habe...

    Jetzt hab ich bald 4 Wochen geschafft. Am Montag habe ich meine Türe sinnbildlich verschlossen und mehrfach verriegelt indem ich meine Sachen geholt habe und ihm den Schlüssel hingelegt. Damit rechnet er nicht, war ich doch bisher allzeit verfügbar, wenn ihm wieder danach war. Inzwischen sehe ich wirklich vieles was passiert ist als psychische Gewalt an.

    Er ist noch in irgendeiner Klinik kommt aber am Wochenende (weiß ich von seinem Sohn) und wird es erst dann sehen. Eine Freundin ist mitgangen an jenem Tag und hat mich in der Wohnung durchgeleitet. Ich war dann doch relativ kopflos....aber komischerweise hat es mich nicht wirklich emotional mitgenommen obwohl es nach ihm roch und wir so viele Stunden dort verbracht hatten. Schöne aber auch nicht so schöne. Ich hatte jedoc gar keinen Bezug mehr zu den schönen Zeiten und erinnerte mich daran, dass ich früher schon immer mal eine innerliche Kälte und Unruhe dort empfand.

    Es war eher befreiend. Die Wohnung war in keinem guten Zustand: Chaos überall, Dreck, Essensreste, voller Müll...und ich hatte die ganze Zeit den Gedanken, wie unschön meine Zukunft an seiner Seite geworden wäre- es ja eigentlich schon war.

    Die letzten Tage gingen auch ganz gut. Ich bin immer noch stolz auf mich und erleichtert weil alle Kanäle dicht sind. Manchmal ärgere ich mich nur, weil mir einfällt, dass ich doch 2,3 Dinge dort vergessen habe 😅 und ich bin oft sehr wütend Und würde ihm gerne mal so richtig die Meinung sagen.

    Bisher klappt alles erstaunlich gut und ich hoffe, es kommt nicht noch ein massiver Einbruch. Eine tiefe Leere ist da, ja. Aber kein Wunsch noch eine Runde zu drehen ( ich habe nachgerechnet: hatte ihn insgesam 6 Mal zurückgenommen!). Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich so zielgerichtet diesen Weg jetzt gehe...

    Wie ist eure Erfahrung, kommt da noch ein größerer emotionaler Absturz oder nicht unbedingt?

    Danke für eure Antworten. Es gibt mir Mut und Durchhaltekraft was ihr schreibt und ich lese täglich im Forum.

    Vor ca. 1 Jahr habe ich Lanananana s Strang gelesen und hatte noch so was wie Mitleid mit ihrem Ex. Damal war ich noch so sehr mit dem Fokus beim Süchtigen.

    Und jetzt lese ich ihren Strang wieder und feure sie nachträglich innerlich an...ein bisschen stellvertretend dafür, wie ich mich selbst gerade anfeuere.

    Danke Zabou54 es gibt mir wirklich Kraft. Sehr viel sogar!!

    Gestern bin ich einen großen Schritt gegangen. Ich habe meine Sachen aus seiner Wohnung geholt, ihm Dinge von ihm hingelegt, die ich nicht mehr um mich haben will, seinen Schlüssel dort liegen lassen und ihn blockiert.

    Das hab ich in 4 Jahren noch nicht geschafft, die Türe zuzumachen und eine Grenze wieder zu errichten.

    Bin jetzt ein kleines bisschen stolz und erleichtert auch wenn das natürlich durchmischt ist mit Wut und Trauer.

    Hallo wieweiter,

    Erst mal mein Beileid zu deinem Verlust. Habe deinen Strang sehr betroffen verfolgt und kann mir vorstellen wie es dir geht...

    Ich verstehe es einfach nicht, er hätte mich ja nicht austauschen müssen. Aber vermutlich wurde ich zu unbequem, oder? Hab ihn ja quasi enttarnt und er musste befürchten, dass ich Schluss mache.

    Ich hab die ganze Nacht wachgelegen und stehe völlig neben mir...es tut trotzdem so weh

    Hallo zusammen,

    Heute ist was passiert. Er hat sich unmittelbar nach der spontanen Trennung von mir bei einem Dating Portal gemeldet. Mit falschem Wohnort, komischen Angaben und das schlimmste: mit Bildern, die ich von ihm in einem gemeinsamen, schönen Kurzurlaub gemacht habe. Er wurde heute von einer Freundin entdeckt.

    Das haut mich dermaßen um, ich krieg kaum Luft...hat jemand sowas erlebt?

    Warum tut das so weh??...ich weiß doch, dass er krank ist... und will ihn ja auch nicht mehr zurück

    Heute geht es mir nicht gut. Ich fühl mich alleine, bin traurig, mach mir Sorgen um ihn.

    Ich melde mich aber nicht. Ein Zurück steht nicht zur Debatte...über diese neue Klarheit, meine Klarheit bin ich froh.

    Aber irgendwie rutsch ich ab in depressive Gedanken...wir hatten so viel vor in nächster Zeit. Urlaub, Veranstaltungen...jetzt ist alles dahin, stillschweigend, ohne ein Wort

    Liebe Laura,


    Irgendwie verstehe ich das mit dem Zitieren noch nicht so ganz, aber du fragst wie wir Cos es schaffen zu gehen...

    Dazu will ich dir was schreiben, denn du erinnerst mich sehr an mich. Ich hab meinen bestimmt 8 Mal wieder zurück genommen. Gewusst, dass das keine gesunde Beziehung ist, hab ich es schon lange. Der "ja aber" Teil hatte aber völlig übernommen. Und so fand ich noch positives, bis zuletzt. Dabei kann ich sagen, mir ging es inzwischen sogar in guten Zeiten schlecht, weil ich wusste, die schlechten kommen wieder.

    Er hat sich vor 3 Wochen dann wieder besoffen und mich in die Wüste geschickt und ich weiß gar nicht wie das passiert ist, aber auf einmal hab ich verstanden: es wird sich nicht ändern und ich werde kaputt gehen. Da hat sich nicht mal Selbstliebe gemeldet, sondern einfach nur eine neue, nein DIE Erkenntnis:

    Ich habe sowieso Schmerz Und Trauer. Ob ich bleibe ( tut weh, bekannter Schmerz, macht nicht so Angst) ob ich gehe ( tut weh, neuer Schmerz, will man natürlich gerne vermeiden ). Aber beim Gehen hab ich eine Chance, dass der Schmerz irgendwann durchlebt ist und aufhört, dass die Wunde heilen kann und nicht von ihm wieder aufgerissen wird wann immer es ihm beliebt.

    Liebe Grüße

    Hallo zusammen,

    Ich baue meine Grenzen gerade tatsächlich wieder auf. Ich will das alles so nicht mehr. Die Frage ist nur, was will ich dann und womit fülle ich die Lücke...

    Ich werde gefestigter die letzte Tage, das merke ich. Traurig bin ich trotzdem. Er ist wohl noch mindestens 4 Wochen weg hat sein Sohn gesagt. Wo er ist weiß ich weiterhin nicht, aber LZT würde länger gehen. Ich bin froh, dass ich noch Zeit habe bis er zurück kommt um mich noch weiter zu lösen, denn ich denke er meldet sich frühestens wenn er wieder da ist.

    Auch überlege ich ob ich seine Hausschlüssel, die ich noch habe bei ihm in die Wohnung legen soll und ihn blockieren. Aber das schaff ich noch nicht und weiß auch nicht ob ich das gut fände. Ich möchte lieber in der Lage sein ein Nein auszusprechen und das dann auszuhalten. Das fällt mir unendlich schwer. Lieber lass ich mich verletzen als dass ich verletze, hab ich festgestellt.

    Ich hab auf einmal wirklich was begriffen, es wird sich nicht ändern. Trotzdem hab ich Angst, dass wieder Hoffnung kommt, sollte er wenn er wieder zuhause ist berichten, dass er es jetzt verstanden hat. Aber ich könnte es eh nicht mehr glauben.

    Er hat mich die ganze Zeit belogen. Niemals hätte ich sonst meine Kinder mit ihm und seinen Kinder zusammen gebracht und zugelassen, dass unsere Familien und er und ich so eng werden.

    Der Gedanke mit der Manipulation von Aurora und Twizzler hilft mir sehr. Es macht absolut Sinn und nimmt mein Mitleid.

    Vor kurzem schrieb er mir noch nachdem ich ihn konfrontiert hatte, dass ich ihn Alkohol kaufen gesehen hatte: ich sei die einzige, die immer zu ihm gehalten hätte, die immer für ihn da war, trotz aller Widrigkeiten. Und er behandle mich so schlecht seit kurzem, es tue ihm sehr leid, er möchte das nicht und verstehe es nicht, könne es aber nicht ändern gerade. Er verstehe sich selbst nicht.

    Das macht mich aktuell auch wütend, übersetzt heißt es doch: sorry bin krank, kann nicht anders, nimm es so hin und bleib aber so wie du bist damit ich es wieder schön habe wenn ich wieder komme.

    Soweit meine Gedankensortierung für heute.. freue mich immer über eure Gedanken.

    Ich will mich zurück!

    Ich danke euch für eure Antworten.

    Das klingt gar nicht zu hart Twizzler, du hast völlig recht mit der psychischen Erpressung. Ich hab das gleiche auch schon gedacht. Was hat er davon? Dass ich meine Grenzen noch mehr verschiebe und wieder besser funktioniere?

    Ich habe wirklich dieses Gefühl der Wertlosigkeit und mich mit ihm wertvoller gefühlt, es hatte einen Sinn ihm zuzuhören, für ihn da zu sein. Meine Sucht gebraucht zu werden.

    Und wie Du schreibst Lanananana, ich hab mich auch selbst verloren. Selbst meine Vorlieben waren weg und kommen nur langsam wieder.

    Mein Ziel ist es durch diese schreckliche Trauer durchzugehen und sie nicht nochmal erleben zu müssen indem ich ihn nochmal zurück nehme.

    Ich lese ganz viel hier und hab jetzt noch einen Termin in der Suchtberatung gemacht. Ich möchte mir selbst wieder vertrauen können...aber ich hab Angst es nicht zu schaffen, dieses Gefühl nicht auszuhalten

    Hallo,

    Mich treibt sehr um, dass ich so abrupt nichts mehr von ihm höre/weiß. Habe kein Bedürfnis ihn zu kontaktieren, aber es fühlt sich alles so leer an...und manchmal klopft auch ein Schuldgedanke an: ich müsste mal nachfragen, wie es ihm geht. Aber nicht lange, dann denke ich mir ich schulde einem.Mann, der mich besoffen in die Wüste schickt gar nichts.

    Warum gibt es oft so ein "komm her, geh weg" Prinzip? Zumindest bei uns war es so. Er hat sich schon öfter von mir distanziert, kam jedes Mal zurück. Ich hab ihn immer wieder zurück genommen, hatte Hoffnung...meine Grenzen sind völlig verschoben, ich weiß schon gar nicht mehr wo sie sind...