Beiträge von Vivien

    Hallo allerseits...

    Ich habe geahnt, daß meine Aussage hier sowas wie eine Welle auslösen würde. Vielleicht habe ich mich auch etwas unglücklich ausgedrückt....

    Ich will nicht bestreiten, dass es für viele Alkoholiker ein ständiger Kampf ist immer wieder täglich aufs Neue "eisern und hart" zu bleiben wenn es um das Thema Alkohol geht. Aber ich habe auch gesagt, daß nicht jeder Mensch gleich ist. Menschen mit einem starken und ausgeprägten Willen können natürlich auch viel entschiedener NEIN sagen. Und natürlich gibt es auch Alkoholiker, die diesen Willen haben. Nicht alle haben sich bereits das Hirn komplett "wegrationalisiert". Ich kenne in meinem Umfeld schon mal drei, die heute ganz normal mit ihren Familien leben.... Nur eben ohne den Alkohol. Einer davon ist schon seit vielen Jahren sogar als Therapeut in einer Einrichtung für Suchterkrankungen tätig. Ein anderer hat aus medizinischen Gründen von heute auf morgen mit dem Alkohol aufgehört als er aufgrund einer Krebserkrankung starke Medikamente zu sich nehmen musste. Er hat den Krebs besiegt und auch später nie wieder auch nur einen Tropfen Alkohol angerührt! Das würde beiden heute gar nicht mehr in den Sinn kommen!

    Was ich damit sagen möchte.... Es gibt sie sehr wohl die Verläufe mit Happy End! Und das in allen Bereichen der Suchterkrankungen. Nur hat es hier leider den Anschein, als sei alles hoffnungslos und untherapierbar. Unterhaltet Euch mal mit einem Sozialberater. Jede Sucht hat ja einen Ursprung und einen Grund. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass jedes Kind, dessen Mutter, Vater oder ein anderes Familienmitglied alkoholabhängig ist oder war, ebenfalls ganz klar ein Problem mit dem Alkohol haben muss. Ja was würde das denn bedeuten? .... Einfach den Faden mal weiter spinnen! Und wer kennt denn die all so beliebte Aussage nicht? Er hatte eine schwere Kindheit! Nix da! Genau das ist eine falsche Aussage und auch unglaublich ungerecht denjenigen gegenüber, die es wirklich schwer in ihrer Kindheit hatten ohne zu Alkoholikern, oder sonstwas zu werden. Es ist nicht immer richtig so vorschnell und einseitig zu urteilen. Meine Arbeitskollegin trinkt weder Alkohol noch nimmt sie Drogen oder raucht und das obwohl sie ist ihrer Kindheit durch ihr famillieres Umfeld in ihrer Kindheit davon umgeben war. Darum sage ich es noch einmal!!! Es ist nun einmal nicht jeder Mensch gleich und natürlich gibt es sie, die glücklichen Happy End's! Sowohl für Betroffene, als auch für Angehörige! Ein sehr schönes Beispiel hierfür ist zu Beispiel auf YouTube ein junger Mann, der unter den Namen " Flaschengeist" sehr ehrlich und ausführlich über sein altes Leben mit der Alkoholsucht berichtet. Wirklich sehr sehenswert für alle, die es interessiert und einmal die Sucht Alkohol aus einer anderen Perspektive beleuchten möchte. Und vielleicht ist eine Co- Abhängigkeit auch nicht immer mit einer Abhängigkeit gleichzusetzen. Ist es nicht vielmehr meistens so, dass man den Menschen ja eigentlich zumindest mal geliebt hat und dann irgendwie ratlos und machtlos plötzlich oder auch schleichend einem Problem gegenüber stand, was man selbst nicht lösen kann? Es gibt doch ebenso auch genug Frauen, die finanziell nicht von ihrem Partner abhängig sind und sich rigoros trennen. Ebenso gibt es genug, die ihre Kinder schnappen und sie in Sicherheit bringen vor solchen Situationen. Auch dafür gibt es genug Beispiele. Ist Co- Abhängigkeit vielleicht auch nur eine Art von Schwäche? Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten! Entweder ich ziehe für mich die Reißleine oder ich klammere mich an etwas, was ich im Grunde gar nicht will. Dann ändert sich natürlich für beide Seiten nicht das Geringste! Und nach wie vor halte ich daran fest... Wer wirklich etwas ändern will in seinem Leben, der schafft das auch! Manch einer muss halt für diese Erkenntnis erst ganz unten im Dreck landen! Aber nichts ist unmöglich!

    Hallo liebe Smartie,

    es ist ja schön, wenn er scheinbar einen Wandel zu durchlaufen scheint. Und ja auch ich würde da trotzdem misstrauisch bleiben und das Ganze erstmal schön aus einer gewissen Distanz beobachten. Das ist aber auch schon irgendwie in der Natur des Menschen so angelegt. Das Vertrauen ist ja erstmal definitiv kaputt gegangen und braucht (wenn überhaupt) auch sehr, sehr lange um wieder hergestellt werden zu können. Vielleicht sagt Dir Dein Bauchgefühl ja auch nur das es noch zu früh ist und das Du vorsichtig sein sollst. Ob ich jetzt so rigoros wäre wie viele andere hier und gleich davon ausgehen würde, daß er es sowieso nicht schafft... Nein! Das wäre in meinen Augen ungerecht und käme einer Vorverurteilung gleich. Jeder Mensch kann sich ändern wenn er es wirklich will!! Gäbe es denn sonst so viele trockene Alkoholiker? Und auch sehr viele von denen haben Frauen, die genau das selbe durch gemacht haben.... Aber diejenigen, die es wirklich gemeinsam geschafft haben, tummeln sich in keinem Forum mehr weil sie es nicht mehr benötigen. Jeder Mensch ist und bleibt nun einmal ein Individuum! Eben individuell ohne DIN Nummer und lässt sich in keine Schublade stecken. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zum Schluss aber Vorsicht ist auch die Mutter der Porzellankiste! Bleib wachsam, hör immer auf Dein Bauchgefühl und pass auf Dich auf!

    Luna, Dein letzter Beitrag macht mir etwas Mut, dass man es schaffen kann sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen! Ich habe Angst wie es ist allein mit meiner Tochter, aber ich denke, ich muss mich darauf zu bewegen

    Liebe Liesel,

    Ich weiß nicht ob es Dir in Deiner Situation hilft aber vielleicht kann es ja auch ein Denkanstoß sein. Ich habe den ganz einfachen Grundsatz, nach dem ich aber auch nicht erst seit gestern lebe. Ich sage immer... Ich habe zwei Kinder auf die Welt und gut auf den Weg gebracht! Aber auch heute noch bin ich natürlich immer für sie da! Ich brauche kein drittes Kind! Dazu noch mit einer geistigen Behinderung! Denn irgendwie benimmt sich ein Alkoholiker ja schon irgendwie immer so! Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich mir eins adoptiert! Das klingt jetzt vielleicht für viele ganz, ganz hart und sicherlich auch unmenschlich. Und nicht das es jetzt jemand falsch versteht.. ich habe den allerhöchsten Respekt vor jeder Mutter, die so eine riesige Last mit Hingabe stämmt. Aber ich muss mir sowas nicht freiwillig antun!

    Du hast ein Kind und das braucht Dich! Er könnte sich ändern wenn er wirklich wollte! Das ist sein Leben und seine Entscheidung! Dein Kind kann sich das nicht aussuchen. Aber Du allein hast es in der Hand mit Deinem Kind in ein besseres, leichteres und entspannteres Leben zu starten! Schlimmer kann es ja für Euch wohl nicht werden! Also auf was wartest Du? Trau Dich loszulassen! Es lohnt sich!!

    Hallo Lara,

    lass Dir bitte nicht weiter ein schlechtes Gewissen einreden. Du bist nicht Schuld an seinem Alkoholproblem. Ebensowenig bist Du sein Babysitter! Ja das ist leider leichter gesagt als getan aber so zermürbt er Dich kontinuierlich Stück für Stück mehr. Ich weiß nicht was für ein Mensch Dein Vater ist aber vielleicht merkt er ja erst schmerzlich was sein Verhalten auslöst, wenn Du Dich ganz zurück ziehst. In Deiner Firma wird man wissen was man an Dir hat und wäre sicherlich auch daran interessiert, dass Du den Kopf frei hast. Ich würde es darauf an kommen lassen. So weh es auch tut. So machst Du Dich zum Wrack. Lass das nicht zu! Ganz viel Kraft wünsche ich Dir! 🙏❤️

    Mach weiter so! Du kannst schon jetzt mega stolz auf Dich sein! Das mit der Perlenkette ist wirklich eine sehr, sehr schöne Idee. Vielleicht magst Du ja eine eigene basteln.. immer mit 50 Stück oder so zur eigenen Visualisierung für jeden erfolgreichen Tag. Und wer weiß... Vielleicht kannst Du ja schon bald damit in Produktion gehen. ( Spaß 😉) Nein, sei stolz auf Dich denn das hast Du Dir verdient! Ganz viel Kraft auch weiterhin für Dich!

    Hallo JayEm

    ... Dein Text hat mir sehr gefallen! Genau das ist die richtige Einstellung! Bravo!! Ich musste so lachen als ich das mit den Kochrezepten und der Märchenstunde las...👍🤣👍👍 Herrlich! Genau mein Humor. Warum bin ich nicht darauf gekommen? Ich glaube Du machst das schon genau richtig. Ja das mit dem Fremdschämen ist so eine Sache. Fürchterlich! Und dabei kann man ja im Grunde gar nichts dafür... Mir ging es auch oft so und ich kann gut und gerne darauf verzichten. Darum ist es wirklich sehr gut, wenn man auch in seinem Umfeld reinen Wein einschränkt. Ich habe mir die größte Tratschtante weit und breit rausgepickt und ihr "mein Herz ausgeschüttet". Natürlich ganz ins geheim und mit der großen Bitte es niemandem anderen zu verraten😉. Das war ein Spaß kann ich Dir sagen... Ich konnte die Uhr danach stellen... Plötzlich grüßten mich alle Leute freundlich und zuvorkommend. Zwar anfangs immer noch mit einem bedauernden Gesichtsausdruck aber ich hatte meine Ruhe. Dafür wollte aber im Gegenzug niemand mehr was mit meinem Mann zu tun haben.. Der wiederum verstand die Welt nicht mehr. War er doch sonst immer der ach so tolle Typ. Ja manchmal muss man vielleicht nur mal komisch um die Ecke denken... Ich wünsche Dir noch ganz viel von Deiner kreativen Kraft! Sie macht nicht nur Spaß sondern auch stark! 👍❤️

    Und ich denke dass es egal ist ob Drogen oder Alkohl. Drogen bekommt man heutzutage an jeder Straßenecke. Glaub mir! In allen Variationen! 🙈 Leider! Man kann im Grunde nur unterstützen, wie sie es wollen. Helfen sich auch ohne Alkohol oder Drogen wieder wahr zu nehmen und wohl zu fühlen. Zeigen, daß sie da nicht alleine durch müssen sondern sich immer an jemanden wenden kann. Mehr kann man nicht machen! Das kann klappen, muss aber nicht! Für mich war es 10000000fach die Mühe wert und ich werde es auch für meinen Mann machen wenn er es wirklich will und ernst meint. Wenn ich merke er spielt mit mir, dann bin ich ein für alle mal raus!

    Hallo Maibisjuni,

    natürlich hast Du recht damit wenn Du sagst, das Verhältnis zwischen Mutter und Kind ist etwas anderes. Aber die Problematik ist und bleibt die gleiche. Ich habe mit meinem Sohn so viele, harte und schreckliche Jahre durch gemacht! Es endete schließlich mit einem langen Kontaktabbruch. In dieser Zeit habe ich besonders hart gelitten! Dagegen waren die paar Wutausbrüche meines Mannes alle Viertel Jahre in 5 Jahren Ehe wirklich ein Kinderspiel. Von meinem Mann kann man sich jederzeit trennen. Dein Kind bleibt immer dein Kind! Ja und heute bin ich sehr stolz auf meinen Sohn und wir haben den allerbesten Kontakt! So wie sich das wohl jede Mutter wünscht. Und ob ich jetzt sonderlich stolz darauf bin.. Na ich glaube ich habe nur getan, was jede Mutter für ihr Kind getan hat. Ich habe einfach nur zu ihm gehalten und ihn in jeder Hinsicht unterstützt.

    Hm, wie sah diese Unterstützung aus? Zu allererst war er sichtlich erleichtert, daß ich seinen Entschluss so positiv aufgenommen habe und natürlich besonders weil es endlich geschafft hat mich um Hilfe zu bitten. Wir haben dann noch sofort einen Weg beschlossen, wie wir die Sache angehen und dann ging es auch ganz schnell. Erst ist er in die Entgiftung. Doch schon bevor er dort war, war er zwei Wochen Clean. Dort haben ich ihn auch immer besucht und ihm gebracht, was er so brauchte. Schon dort empfahl man ihm eine Klinik, die auch Traumatherapie angeboten hat. Also brachten wir ihn eine Woche nach der Entgiftung in diese Klinik. Es vergingen so ca. 4 Wochen ( natürlich immer auch mit Kontakt zu ihm) da rief er mich an das er dort nicht länger bleiben kann, weil es ihn dort nicht weiter bringt. Es stellte sich heraus, daß er in den gesamten vier Wochen noch nicht einmal ein einziges Gespräch mit einem Psychologen gab. Ganz zu Schweigen den Aussicht auf die Traumatherapie. Daraufhin habe ich mich schlau gemacht und eine passende Klinik ganz in der Nähe gefunden. Dann habe ich mich ans Telefon geklemmt und der Dame dort das Problem geschildert. Leider war dort aber gerade kein Platz mehr frei aber sie setzte meinen Sohn auf die Dringlichkeitsliste. Dann dauerte es auch nicht lange und sie tief an um mir zu sagen, dass er kommen kann. Dann hat mein Sohn dort die Therapie bekommen, die er benötigte hat hat sogar noch freiwillig um 2 Wochen verlängert. In der Zeit dort habe ich ihm alles abgeschleppt was sein Herz begehrte... Bücher, seine Gitarre, Farben, Pinsel, Staffelei... Und an den Wochenenden bin ich zu ihm, habe ihn raus geholt und wir sind gemütlich essen oder einkaufen gegangen. Das war im Prinzip schon alles. Aber er wollte auch danach nicht mehr in seine Heimatstadt zurück um alte Kontakte zu meiden. Also ist er in eine andere Stadt umgezogen. Gerade so weit weg, wie ich es gerade noch aushalten konnte. Auch dabei habe ich ihm mit allerlei Töpfen, Pfannen u.s.w unterstützt. Tja, mehr habe ich im Grunde nicht gemacht. Ein Hexenwerk ist das dann nun nicht gerade gewesen. Aber er wusste auch genau was er NICHT mehr wollte! Dazu muss jemand aber auch wirklich ganz tief unten landen. Erst dann kommt es im günstigsten Fall auch im Kopf an. Das ist die Vorraussetzung! Tja und auch meinen Mann habe ich in dieses Loch fallen lassen! Und glaube mir, er ist sehr, sehr hart und tief gefallen! Das konnte ich mir aber auch vorher an zwei Fingern abzählen. Ich wusste, daß er genau das auch brauchte und aufzuwachen. Ja und nun schreibt mir mir genau das was ich erwartet habe, was eingetreten ist! Jetzt, aber auch nur unter bestimmten Bedingungen werde ich auch ihm helfen. Sicherlich, eine Garantie gibt es niemals! Aber ich weiß zum Glück aus eigener Erfahrung, dass nicht alles zwangsläufig gegen den Baum laufen muss!

    Nun ja, vielleicht ist es ja auch eine Liebesbeziehung aber im Endeffekt ist es ja auch egal wie man das Übel umschreibt. Ich würde allerdings auch nicht so weit gehen, daß ich sagen würde dass jedem Alkoholiker die Familie egal ist. Denn im Grunde wissen sie ja gar genau was sie uns damit an tun! Es sei denn, sie wären dauerhaft im Delirium. Meiner zum Beispiel hat mir heute überraschend eine Mail geschrieben, daß es ihm leid tut erst auf diese Art und Weise zur Besinnung gekommen zu sein. Das es ihm leid tut, dass er mit seinem Alkohol alles zerstört hat und er erst auf diese Weise begriffen hat was er angerichtet hat. Ob das nun dauerhaft was wird weiß ich natürlich nicht aber es hat auf jeden Fall bei ihm ein Umdenken stattgefunden. Er ist entscheidend fest entschlossen nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren. Und genau das, dieses Umdenken, diesen Schalter zur Einsicht, wollen wir doch im Grunde alle durch die Trennung bewegen. Es kann ja auch gut gehen! Wer sagt denn, dass alle Menschen gleich sind? Niemand ist gleich! Jeder Mensch ist anders und auch nicht Gründe für die Alkoholsucht sind immer verschiedene. Wenn sich also jemand gegen den Alkohol und für die Familie entscheidet ist das schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung. Genau so, wie es der erste Schritt in die richtige Richtung ist sich hier Hilfe zu suchen. Und von da an kann dann weiter gearbeitet werden. Und klar kann es gut aus gehen! Woher ich das weiß? Weil ich mit meinem Sohn vor ein paar Jahren schon genau das gleiche durch habe. Nur bei ihm waren es die Drogen! Heute ist er ein ganz normaler, toller junger Mann mit Frau und vielen Plänen für die Zukunft. Seine Prioritäten sind jetzt andere und ich bin glücklich und unendlich stolz auf ihn! Aber im Grunde war es das Gleiche. Auch er stand eines Tages plötzlich in meinem Büro und sagte... "Mama ich kann nicht mehr! Hilfst Du mir? " Mir kommen heute noch die Tränen wenn ich an diesen Tag denke! Und natürlich habe ich ihm geholfen! Liebend gern sogar und es war es wert! Bis heute!

    Ich weiß auch nicht ob man es unbedingt "Hoffnung auf den Klick" nennen sollte. Ich denke mit einer Trennung ist ja in allererstes schon einmal der "Klick" bei dem Co Abhängigen gefallen weil er/ sie nicht mehr so leben kann. Und ich denke das ist doch das Wichtigste. Das bedeutet das er für sich selbst schon einmal den wichtigsten Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. Und ja natürlich ist das auch danach noch lange verdammt schwer zu ertragen. Man hat ja nicht nur schlechte Erfahrungen. Meine Trennung ist nun schon 3 Wochen her und mir geht es ja nicht anders. Natürlich kreisen die Gedanken ständig um die geliebte Person. Es wäre ja auch schlimm wenn es nicht so wäre. Dann hätte man sie ja auch nie geliebt. Und dennoch bringt es nichts ständig zu grübeln wird er/sie aufhören zu trinken oder nicht. Entweder es passiert oder es passiert eben nicht. Und so dumm es auch klingen mag... Dieses Entscheidung muss der andere Part ganz für sich alleine treffen. Nichts und niemand sonst! Ich habe mir das so verinnerlicht! Einst lebten wir glücklich und zufrieden zusammen in einem Haus. Dann kam sein Kumpel Herr Alkohol ihn besuchen und brachte seine übelen Gesellen Herrn Wut und Frau Beschimpfung mit. Irgendwann kamen die Herrschaften immer öfter zu Besuch und ich fühlte mich mehr und mehr unwohler in unserem Haus. Irgendwann ist mir dann der Kragen geplatzt und ich habe die Herrschaften samt meinem Mann vor die Tür gesetzt und damit begonnen mein Haus aufzuräumen und neu zu dekorieren. Was mein Mann jetzt mit seinen Gästen macht weiß ich nicht. Das muss ich auch nicht, denn es sind seine Gäste! Der Herr Alkohol ist Gast in seinem Haus und nicht mehr in meinem. Er muss ihn vor die Tür befördern, nicht ich! Sein Haus, seine Regeln, seine Gäste, seine Entscheidung!

    Und klar habe ich ihm zu verstehen gegeben, daß ich ihm helfen werde sobald er sich irgendwann einmal dazu entschließt seine Gäste wieder los zu werden... und dazu stehe ich auch. Denn schließlich hat das ja nichts mit unserer Liebe zueinander zu tun. Aber die Entscheidung liegt bei ihm! Nicht bei mir! Und natürlich hat auch jeder recht wenn er sagt, daß man da die Angst vor Wiederholungen immer im Nacken hat. Natürlich wird man sich dann ggf. wie ein Detektiv verhalten und ungläubig und unsicher alles an ihm beobachten und in für sich zensieren zensieren. Aber auch das ist natürlich. Ich glaube aber auch, wenn man sich dann mit seinem Partner auf Augenhöhe trifft und ihm seine Nöte und Ängste erklärt, wird er dies verstehen. Denn schließlich liebt er Dich ja auch und will Dich nicht enttäuschen. Das Vertrauen ineinander braucht dann definitiv viel Zeit bis es wieder zurück ist. Ich kenne genügend Leute, die auch ohne irgendwelche Rückfälle heute zufriedene, bekennende, trockene Alkoholiker sind. Also würde ich jetzt nicht alle über einen Kamm scheren. Das wäre wohl auch unfair. Wir sollten uns bei allen Beurteilungen immer wieder vor Augen führen, das Alkoholismus eine Krankheit ist! Und wenn der Patient um Hilfe bittet, warum sollte man ihm die Hilfe verwehren? Und dann dazu noch jemanden den man ja im Grunde seines Herzens liebt? Hat Liebe nicht auch immer etwas mit Nächstenliebe zu tun? Aber das muss dann jeder letztendlich für sich entscheiden. Wie gesagt: Das alles aber nur unter der Voraussetzung, dass der "Gastgeber" seinen Gast Herrn Alkohol nebst Anhang auch wirklich nicht mehr in seinem Haus empfangen möchte. Und das haben Angehörige nun einmal nicht zu entscheiden! Er hat sich die Gäste sein Haus geholt! Er muss sie auch wieder raus schmeißen! Das einzige was wir als Angehörige tun können ist abwarten ob er sich dazu entschließt oder eben nicht.

    Es macht echt keinen Sinn!

    Meine Freundin hat mir ein Bild geschickt, was er auf Seinem WA Status veröffentlicht hat.. sein total blutiges Schienbein mit tiefen Wunden. :shock: und darunter stand " Endlich alles gut! Schienbein zwei mal durch!"

    Und anschließend noch eins mit so einem komischen Spruch! " Enttäuscht, belogen und betrogen wirst Du von Menschen, von denen Du es nie erwartet hättest erst, wenn sie nicht mehr bekommen was sie wollen!"

    Ich habe gedacht ich lese nicht richtig! :shock:

    Hab ihn dann bei WA ( hatte ihn blockiert) geöffnet und geschrieben er möge doch bitte aufhören sowas zu post und das ich ihn weder belogen, betrogen oder sonstwas habe. Ich habe ihm gesagt, dass er sehr wohl weiß warum ich mich getrennt habe. Darauf kam dann.. " Ich sag es Dir nur einmal! Lass mich in Ruhe!

    Nun ja... Nun ist er wieder blockiert und so soll es auch bleiben!

    Mich hat das irgendwie sehr schockiert! Er merkt es echt nicht! Also Hopfen und Malz verloren! :rolleyes:

    Du kannst ihm nicht helfen. Leider. Und nur weil er sagt, er will dich zurück und aufhören, ist das noch lange nicht der Turning Point. Sollte er es wirklich ernst meinen und nicht nur aufhören wollen, um dich zu halten, liegt noch ein langer Weg vor euch beiden. Aber du sagst es ja selbst: Er hat sich bislang nicht gekümmert. Nutz die Zeit und kümmer Du Dich um Dich! Vielleicht merkst du irgendwann, wie weit die aktuelle Situation entfernt ist von der, die du Dir für dich wünschst und die du auch verdienst. Eine sichere Partnerschaft.

    Genau! Alles andere bringt einen kleinen Schritt weiter!

    Maibisjuni

    Ja sehr witzig! Ich denke es ist mehr die Feigheit sich dem zu stellen was sie verbockt haben zu stellen. Da laufen Männer, egal ob mit oder ohne Alkohol scheinbar alle lieber davon und bemitleiden sich selbst. Am Ende sind die Frauen ja doch immer an allem Schuld. Sicherlich gibt es auch andere Männer... Aber ich habe jedenfalls nur die Sorte kennen gelernt. Ach was soll's...

    Und wieder ein Tag geschafft!

    Ich habe mich verbarrikadiert und es mir bei einer Tasse Tee gemütlich gemacht.. und nein, ich habe meine Meinung nicht geändert.

    Noch immer genieße ich die himmlische Ruhe und höre den Vögeln zu.

    Dabei lese ich immer und immer hier im Forum und irgendwie kommen mir dabei dann doch so viele Fragen hoch. Und ich war schon drauf und drann ihm einen langen Brief zu schreiben. Einen Brief mit all den Tatsachen, was sein Verhalten mit mir gemacht hat. Fragen nach dem warum er mir das alles angetan hat! Ob ihm das nicht selbst gerade leid tut u.s.w. Alles was ich ihm vielleicht ganz gerne noch einmal ins Gesicht geschleudert hätte bevor er durch die Tür gegangen ist. Ich glaube er hätte den Brief sowieso noch nicht mal geöffnet und ihn direkt in den Mülleimer geschmissen. Also habe ich es gelassen! Ich weiß es ist vergebene Liebesmühe und darum habe ich es auch gelassen. Die Fragen bleiben jedoch offen und schwirren in meinem Kopf herum. Ich denke schon, dass es gerade nicht gut geht. Wahrscheinlich ertränkt er seinen Kummer auch im Alkohol. Davon gehe ich mal ganz stark aus. Aber kennt Ihr das? Wisst Ihr was ich meine? Ich habe hier um Antworten zu finden schon fast sämtliche Beiträge gelesen. Und bis auf einen einzigen keinen, der auch nur im Ansatz beschreibt, wie sich ein Alkoholiker fühlt wenn er realisiert, das er außer seinem Kumpel Alkohol alles verloren hat. Das macht mich etwas ratlos... Es kann doch nicht sein, dass sie sich nicht mal ansatzweise darüber Gedanken machen? Sorry aber irgendwie verstehe ich das nicht 🙈

    Hera Du hast ja so Recht!!! Das raubt einem den Versand, im Ungewissheit zu schweben. Ich habe letztendlich Taschen, Schränke, Warenkorb und sonstwas durchforstet. An den unmöglichsten Stellen habe ich leere Schnapsflaschen gefunden! Natürlich habe ich ihn mit jedem einzelnen Fund konfrontiert. Seine Erklärungen waren einfach nur lächerlich! Hätte nur noch gefehlt, das ich sie mit Absicht dort platzieren habe. Es ist einfach nur nervenaufreibend! Darum tu Dir das nicht an! Helene !! Frag ihn und dann werden deine Antennen Wahrheit und Lüge schon erkennen.