Beiträge von Smartie1969

    Hallo Linde66, ich sehe ihn morgen auf der Arbeit, unerwartet früher. Ich weiß nur, das ich beim Frühstück (die einzige gemeinsame Pausenzeit) nicht mit ihm an einem Tisch sitzen werde. Ansonsten Versuche ich mich, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Ich bin ja in der Küche, er macht handwerkliche Arbeiten. Leider müssen wir uns dabei häufiger über den Weg laufen. Mal sehen, ob ich mit mit Beschimpfungen o.ä. rechnen muss. Ich glaube eher nicht, aber wenn, dann weiß ich hoffentlich noch, das es der Situation geschuldet ist....manches persönliches würde mich aber doch treffen....

    Ja, ich habe Anleiterinnen und einen sozialen Dienst (gleich unsere Chefin) auf der Arbeit. Bei Problemen werde ich die ansprechen, die wissen eh' schon bescheid. Die sind natürlich auch seine AnsprechpartnerInnen sind....Aber ich würde es sogar gut finden, wenn er dort über seine Probleme reden würde...

    Ich habe eine ambulante Betreuerin von Außerhalb, mit der ich jederzeit reden kann....treffe sie 2x wöchentlich...

    Dann gibt es noch den Beirat, so was ähnliches wie ein Betriebsrat, zu dem ich aber selbst gehöre....

    Hallo liebe Forumsmitglieder, ich habe gerade einen Anruf von ihm erhalten. Er wollte mir mitteilen, das er aus der Klinik zu Hause ist und wir uns morgen auf der Arbeit sehen. Außerdem wollte er mich am Wochenende zum Essen und zum Spaziergang einladen. Ich wollte nicht und sagte das auch. Er fragte mich auch, ob ich den gar keinen Kontakt mehr will. Ich sagte glaube ich, das ich erstmal Abstand brauche. Und dann habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und ihm gesagt, das es nichts mit Beziehung wird. Das hatte ich ihm ja bei einem Besuch in der Klinik schon Mal gesagt, aber die Begegnung dort war so schön mit zärtlichen Gesten etc., das meine Verliebtheit wieder stark durchkam und ich damals nicht mehr wusste, was ich wollte (was ich ihm dort in der Klinik auch sagte). Er fragte auch heute wieder nach dem "Warum" (nicht Beziehung). Ich erklärte ihm noch mal, das ich sehr unter seinem Absturz gelitten hätte (Todesängste um ihn vor ein paar Wochen). Dann sagte ich ihm auch heute ganz vorsichtig, das er mir zu oft abstürze und das er mir zu " nass" ist........Puuh, das fiel mir schwer, das zu sagen...War das richtig? Er sagte noch, was er denn noch machen sollte und ich kenne ja den Grund seines erneuten Abstürzes ( Begegnung mit der Ex- sie war ja auch seine Therapeutin in einer Klinik- er wollte Ihr ein Buch geben, in dem eine Schauspielerin beschreibt, warum sie trank und wie sie den Weg in die Trockenheit fand- er hoffte, das sie als Therapeutin versteht durch dieses Buch, warum jemand trinkt- sie warf es ihm in den Briefkasten zurück- angeblich kamen dadurch alte Erinnerungen welcher Art auch immer hoch........und die beschriebenen Bauchschmerzen.....

    Er fragte auch,ob wir uns auf der Arbeit den jetzt lieber aus dem Weg gehen sollten und ich sagte ja (nachdem er noch mal gefragt hatte, wie viel Zeit ich ihm den noch geben würde und ich noch mal sagte, das es doch endgültig ist. Er meinte dann noch resigniert, das er es ja schon kenne, von allen verlassen zu werden.

    Ich habe mich voll für meinen Verstand entschieden, Gefühle für ihn sind immer noch da.....Noch fühlt es sich "falsch" an ...Entschuldigt das Geschwafel, ich musste es einfach mal loswerden. Ein bisschen Angst habe ich auch, das er sich was antut, da er oft schon dachte, das Alles keinen Sinn mehr macht, er sagte seinerzeit aber, das er immer zu feige gewesen wäre, sich was anzutun. So hart es klingt,aber dann könnte ich das wohl auch nicht ändern und ich bin gerade da nicht die Richtige, um ihn diesbezüglich zu begleiten....Er ist sehr einsam ( typisch Alkoholiker, keine Freunde mehr), kann aber theoretisch morgen auf der Arbeit Probleme besprechen (wir sind ja ein spezielles Projekt mit Sozialpädagogen etc.). Außerdem hat er seine Selbsthilfegruppe....So, ich habe einfach drauf losgeschrieben und würde mich über wohlwollende Kommentare freuen....

    Danke für all Eure Hilfe. Ich merke, das ich keine Beziehung mehr mit ihm eingehen will, bin hoffentlich emotional nicht umkippbar. Glücklicherweise vergeht noch etwas über eine Woche, bis er wieder zur Arbeit erscheint. Es ist leider im Moment nicht möglich, ihm ganz aus dem Weg zu gehen, aber ich möchte es so weit wie möglich versuchen....

    Hallo Luna, er hat schon diverse Therapien (auch Langzeit) hinter sich, hat jetzt Hilfe in einer Selbsthilfegruppe, auch regelmäßige Hilfe in Form von Gesprächen in einem Suchthilfezentrum (wenn die ihn weiter begleiten jetzt, er war da ja schon mal "rausgeflogen" aufgrund ständiger wieder Abstürze....). Auch jetzt ist er wieder freiwillig in einer Klinik, kommt aber demnächst schon wieder raus.....Zurückziehen ist insofern schwierig als das er mein direkter Arbeitskollege ist ..Was private Kontakte anbetrifft kann ich mich da aber zurücknehmen....

    Er sagt immer wieder, das er loskommen will vom Alkohol, schafft es aber seit Jahrzehnten nicht.....Er hat auch eine Traumatherapie gemacht, scheint aber bei Problemen (diesmal die Begegnung mit der beschriebenen Ex....) noch immer wieder ins alte Verhaltensmuster Alkohol zurückzufallen. Ich habe schlicht und ergreifend keine Hoffnung mehr, das das irgendwann noch mal anders wird...,und schaffe es nicht, das zu tragen....

    Mir macht es unheimlich Probleme, ihm auf der Arbeit wieder zu begegnen. Das ist ja ein Projekt für Menschen auch mit psychischen Erkrankungen und auch ich bin nicht umsonst da. Ich hatte mich in den letzten Monaten total stabilisiert (Depressionen), wollte endlich leben und könnte das Leben total genießen, habe viel für meine seelische und körperliche Gesundheit getan (u.a. Ernährungsumstellung und dadurch Gewichtsabnahme, positiv für meine Diabetes...). Man bemerkte diese Stabilisierung von allen Seiten, von allen möglichen Personen. Aufgrund von Situationen, in denen ich beruflich gescheitert bin, habe ich aber totale Ängste, auf den sogenannten normalen 1.Arbeitsmarkt zurück zu gehen. Ich bin soetwas wie Sozialpädagogin. Ich hatte unabhängig von meiner jetzigen Situation aufgrund der eigenen monatelangen Stabilisierung schon mal selbst mal den Gedanken, irgendwie wieder auf den ersten Arbeitsmarkt zu gehen, wohl besser aber nicht in meinen eigentlichen Bereich.....Vielleicht hole ich mir da mal Beratung bei spezialisierten Fachdiensten und bei der pädagogischen Leitung unseres Arbeitsprojektes in der nâchsten Zeit....Es gibt ja auch noch die Werkstâtten für Menschen mit Behinderungen, auch mit psychischen Behinderungen, aber ich weiß konkret aus erster Hand für die Abteilungen, die für mich interessant wären, das die oft keine Auftrâge haben und Däumchendrehend dasitzen.....damit kann ich gar nicht umgehen.

    Hallo Linde, nee, ich komme nicht aus einer Familie mit Alkoholikern. In meiner Familie gab es eher andere Probleme (Depressionen, wenn auch nicht so stark ) und eine schlechte Ehe meiner Eltern. Ich habe mich halt in seiner trockenen Phase in ihn verliebt, er war ja fast 6Monate trocken. Eine Freundin machte mich kürzlich darauf aufmerksam, das ich zu Beginn des Anbandelns starke Zweifel an einer Beziehung hatte eben wegen des Alkohols...Diese Zweifel habe ich wohl beiseite geschoben ob der Verliebtheit und bin wahrsten Sinne des Wortes ent-täuscht worden.....

    Hallo Dante, Aurora,Luna und maibisjuni, ihr helft mir sehr mit Euren Kommentaren. Ich glaube, ihr sprecht Wahrheit, mir kommen die Tränen dabei. Zu Linde möchte ich Folgendes sagen: Die Gefühle für ihn haben sich über Monate aufgebaut, ich brauche Zeit, um sie wieder abzubauen....Muss da wohl geduldig mit mir sein und gleichzeitig mit Vernunft und Verstand auf die Sache schauen.....Stand jetzt ist wohl, das ich das Weite suchen werde, aber ich bin noch emotional umkippbar. Das gute ist, das ich eine ambulante Betreuerin habe, auch in meinem Arbeitsprojekt mit den Anleiten darüber reden kann und zusätzlich noch eine Psychologin habe, die ich alle paar Wochen sehe...

    Hallo Elly, danke für Deine Antwort! Es fällt mir schwer, diese zu lesen wohl weil ich noch so verliebt bin.

    Er trinkt bei Problemen, ein mehr als schlechtes Problemlöseverhalten. Diesmal war es das ungeplanteTreffen auf seine Ex-Freundin. Sie war früher seine Therapeutin in einer Klinik, sie haben sich in der Therapie kennengelernt und wohl schon da eine Beziehung angefangen! Ich habe das Problem, das ich ihn verstehe, wenn man negative Gefühle "wegmachen" will, kenne es selbst an mir, wenn diese so übermächtig sind, das scheinbar nichts normales mehr dagegen hilft (z.B. Bewegung, Ablenkung...). Mein Verständnis hilft aber nicht. Hinzu kommt, das er seit der Kindheit immer wieder stundenweise Bauchschmerzen hat. Kein Arzt konnte trotz Darmspiegelung, CT, Krankenhausaufenthalten etc. herausfinden, was es ist. Er ernährt sich aber auch schlecht und man sagt jetzt, das es ein Reizdarm ist. Und der "Idiot" hat sich dann auch deswegen Alkohol geholt, um die Schmerzen, die wieder seit Wochen immer wieder auftraten zu mindern.....Anstatt mal die Ernährung zu ändern...Beim Hausarzt war er auch mehrmals in den letzten letzten Wochen, der konnte ihm kaum weiterhelfen als nur das Präparat Kijimea (frei verkäuflich aus der Apotheke) zu empfehlen...

    Ich habe mit ihm in der Klinik telefoniert und ihn 1x dort besucht. Er sagt, das er es jetzt schafft, sagt aber gleichzeitig "was soll ich auch schon sagen". Ich möchte so gerne anderes denken aber mein Gefühl sagt, das er wieder abstürzen wird.....

    Liebe Forumsmitglieder, ich möchte mich einmal vorstellen. Ich bin weiblich, 53 Jahre alt und habe mich in einen Alkoholiker verliebt. Ich arbeite als psychisch Kranke als Teilnehmerin in einem Projekt für psychisch Kranke und Menschen mit Suchtabhängigkeiten. Natürlich kann man nicht alkoholisiert zur Arbeit kommen.

    Anfang des Jahres bekam ich einen neuen Arbeitskollegen der mir ziemlich schnell sagte (nachdem wir uns anfreundeten), das Alkohol sein Problem ist, Krankheitseinsicht ist da Er ist monatelang/wochenlang trocken und ist dann im Leben immer wieder abgestürzt und das schon seit jungen Jahren (jetzt ist er 60). Er hat jetzt eine Selbsthilfegruppe, diverse selbstgewählte Klinikaufenthalte und Therapien hinter sich und stürzt doch immer wieder ab. Eine intensive ambulante Begleitung durch ein Suchthilfezentrum wurde abgebrochen, da er immer wieder abstürzte. Erst kürzlich hatte er wieder Kontakt zu diesem Suchthilfezentrum aufgenommen und ich weiß nicht ob die ihn wegen seines jetzt neuerlichem Absturzes (Beginn vor ca. 3 Wochen) weiterhin nehmen in die gerade erst wieder begonnenen Gesprächstermine. Im Moment befindet er sich wieder freiwillig in der Klinik.

    Trocken ist er ein total toller Mann. Er ist einfühlsam, sensibel und sehr hilfsbereit. Wir haben uns bald nach dem Kennenlernen auf der Arbeit regelmäßig privat getroffen und ich habe mich in ihn verliebt. Er hat mir deutliche Signale gegeben, das er auch Gefühle für mich hat (Näheres dazu später), sagte aber auch, das er noch Zeit bräuchte, um etwas miteinander zu starten bzw. um stabiler zu werden (sein letzter Absturz vor dem jetzigen war erst letztes Jahr vor jetzt fast 6Monaten).

    Ich weiß, das er eine irgendwie traumatisierende Kindheit hatte. Daraus resultiert ein ganz schlechtes Selbstwertgefühl. Er hat mir von Anfang an gesagt, das er mir nicht versprechen könnte, das er nicht irgendwann wieder abstürzt, so real war er. Er hat mir schon häufiger gesagt, das er auf sich selbst böse ist u.a. weil er wegen der Alkoholsucht schon Familie und Freunde verloren hat (u.a. den Kontakt zu seinen Kindern, worunter er sehr leidet, die wollen verständlicherweise keinen Kontakt mehr).

    Ich komme ursprünglich beruflich selbst aus dem sozialen Bereich, aber es ist eine ganz andere Hausnummer, persönlich betroffen zu sein. Ich war selbst schon mal zu einem Gespräch einer Suchtberatungsstelle als quasi fast "Angehörige". Ich will einfach nicht Co-Abhängig werden. Ehrlicherweise bin ich aber schon etwas darein geraten indem ich bei seinem neuerlichen Absturz vor ca. 3 Wochen bei diversen Kliniken angerufen habe (waren alle belegt bis auf eine etwas weiter weg). In seinem besoffenem Kopf wollte er mal hin,mal nicht. Im Endeffekt hat er selbst das Gesundheitsamt informiert und ist mit deren Hilfe in die Geschlossene gekommen, jetzt auf einer offenen Station.

    Hatte auch totale Angst, das er stirbt. Ich wundere mich, das er vom Kopf her noch so klar ist, wenn er nüchtern ist. Ich habe mich wohl auch in seine Verletzlichkeit verliebt, so komisch es klingt. Das selbst meine Liebe ihn nicht retten kann auch aus dem schlechtem Selbstwertgefühl heraus weiß ich. Ich brauche Euren Rat.