Beiträge von tanni

    Ihr bringt mich echt zum Nachdenken, vielen Dank.

    Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich ein zweites Mal bei einem Mann lande, der Alkohol zum Leben braucht.

    Beide haben eine Arbeit, der eine sogar eine eigene, passabel laufende Firma. Sie funktionieren dem Anschein nach und für die Außenwelt. Bei meinem jetzigen Freund habe ich es auch erst einmal nicht gleich mitbekommen. Als es mir das erste Mal auffiel, habe ich es sofort abgesprochen und er trank zwei Wochen nicht. Anschließend immer mal wieder. Dann wurde ich sehr krank und verlor das Thema aus den Augen. Die Kraft reichte nur für wenig. Meist bin ich abends gleich mit meiner Tochter ins Bett. Einige Krankenhausaufenthalte gab es auch. Da wurde meine Kleine von den Omas betreut, die einen tollen Job gemacht haben.

    Nun bin ich aber wieder unter den halbwegs Lebenden und absolviere nebenbei noch ein Diplom.

    Warum es mir so schwer fällt, weiß ich nicht. Das muss ich herausfinden. Vielleicht, weil ich an die vergangene Beziehung erinnert werde, in der ich mich ohnmächtig gefühlt habe oder weil es ausgesprochen dann real ist und die Beziehung dann vorbei ist, weil meine Tochter wieder eine Trennung mitbekommt? Wahrscheinlich von allem ein bisschen.

    Was ich aber gemacht habe, Urlaub gebucht für meine Tochter und mich. Mein Großer ist bereits mit Freunden unterwegs.

    Vielen Dank an Euch

    Ich traue mir und meiner Wahrnehmung manchmal selbst nicht. Dinge wie "mache ich zuviel Wind und da ist ja eigentlich gar nichts so Schlimmes" oder "heute waren es nur drei Bier - übertreibe ich etwa"?

    Durch meine eigenen gesundheitlichen Einschränkungen bekomme ich auch oft nicht so viel mit, da ich meist 21 Uhr schlafen gehen muss. Ich sehe nur am nächsten Tag die leeren Flaschen, die in die Kiste gewandert sind und Unachtsamkeiten seinerseits, wie Haustür offen lassen, Licht brennen lassen. Nur wenn wir manchmal zusammen bei einer Feier waren merke ich die Veränderung. In letzter Zeit gehe ich schon gar nicht mehr mit. Er wird peinlich, bisher aber nicht übergriffig, manchmal schuldzuweisend für irgendwas Belangloses.

    Da ich mich aber schon mal aus einer Beziehung mit einem Alkoholiker gerettet habe, dem Vater meiner Tochter, habe ich dennoch stetig Angst, dass etwas passiert.

    Ich kann gar nicht anders und vergleiche.

    Meine eigene Rolle habe ich dabei noch nicht so richtig verstanden. Bzw. frage ich mich, warum Männer trinken, wenn sie mit mir zusammen sind.

    Ich beziehe das schon irgendwie auch auf mich.ö

    Ich habe einen guten Job und entwickle mich stetig weiter. Finanziell ist auch alles i.O. . Meine Kinder sind super in der Ausbildung bzw. Schule. Ich habe ein tolles Verhältnis zu meinen Eltern und finde immer Lösungen zu Schwierigkeiten.

    Wirkt das vielleicht einschüchternd?

    Warum nur lande ich wieder in so einer Situation? Da stimmt irgendwas nicht. :cry:

    Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen.

    Ich bin Tanni, 45 Jahre alt, habe einen 19jährigen Sohn und eine 9 jährige Tochter.

    Vor etwas mehr als 2 Jahren bin ich mit meinem Freund in mein Haus gezogen. Ich habe schnell mitbekommen, dass er für mein Empfinden zu viel trinkt und habe das auch frühzeitig angesprochen. Anschließend hat er 2 Wochen nichts getrunken und hat mir somit beweisen wollen, dass alles in Ordnung ist. Natürlich war ich erstmal beruhigt. Ich bin vor einem dreiviertel Jahr ziemlich krank geworden und habe keine Obacht mehr auf das Trinken gegeben, da ich mit mir zu tun hatte und natürlich für meine 2 Kinder da war. Für mehr hatte ich keine Kraft. Jetzt geht es mir besser und nun bemerke ich seit einiger Zeit wieder, dass er trinkt. Hauptsächlich geht es um Bier - er braucht in der Woche bis zu 3 Kästen. Und das ist nur das, was ich hier zu Hause mitbekomme. Er ist aber auch oft auswärts, eben ein geselliger Typ.

    Noch funktioniert er. Er geht normal arbeiten und macht auch im Haus einige Dinge. Jedoch ist er launisch, ungerecht meiner Tochter gegenüber und bemitleidet sich sehr oft. Kleinigkeiten stören ihn und er findet immer jemanden, der Schuld ist.

    Ich habe noch nichts wieder gesagt, was das Trinken angeht. Ich scheue mich vor den Schuldzuweisungen in meine Richtung. Da ich körperlich aufgrund der Krankheit immer noch angeschlagen bin habe ich einfach auch keine Kraft für endlose Diskussionen. Außerdem möchte ich nicht, dass meine Tochter etwas davon mitbekommt und sich Sorgen macht.

    Zudem hat er meistens schon etwas getrunken, wenn ich kurz davor stand, etwas zu sagen.

    Ja, ich weiß, es sind Ausreden. Ich finde aber für mich bisher keinen Weg und befürchte auch habe ich nicht die Kraft ihn zu unterstützen.

    Ganz ehrlich, ich bin wütend und denke, dass ich sicher sehr vorwurfsvoll sein werde, wenn das irgendwann aus mir herausplatzt. Das würde ihn sicher verletzen und in einem totalen kommunikativen Desaster enden.

    Naja, so trinkt er halt munter weiter und ich schweige. Vielleicht hat ja jemand ähnlich Erfahren oder ist schon einen Schritt weiter. Ich freue mich über Meinungen.

    Danke fürs Lesen

    Tanni