Beiträge von Mirimaus

    Hallo, Tanni

    Ähnliche Fragen, ob es denn an mir liegt, treibe ich die Menschen dazu sich so zu verhalten etc. kenne ich auch sehr gut.

    Wie die Vorredner schon richtig differenziert haben:

    Du bist nicht Schuld, dass jemand suchterkrankt ist. Und der Grund, warum du das Gefühl hast dich immer wieder in einer solchen Situation wiederzufinden ist nicht, weil du letztlich Menschen in dieses Verhalten treibst.

    Man denkt das schnell. Wenn man in sich wechselnden Situationen/Beziehungen doch die einzige Konstante zu sein scheint, muss man selbst der Fehler sein, nicht? Nun, das stimmt nicht ganz bzw. die Schlussfolgerung ist nicht ganz richtig.. Du bist absolut nicht schuld daran, dass die Menschen so geworden sind. Das Problem ist, die waren vorher schon so oder hatten zumindest schon den Hang in diese Richtung. Deren Leben würde genauso verlaufen in der Sucht, auch wenn sie sich nie kennengelernt hätten.

    Wie Morgenrot schon angemerkt hat, Menschen, die selbständig sind,augenscheinlich keine Hilfe brauchen/wollen und auch noch gerne Lösungen für andere suchen, sind eben oft auch gerne ein Magnet für Menschen, die das alles nicht selbst können - in der Hoffnung sich beim anderen ausruhen zu können.

    Das bedeutet nicht, dass du Schuld hast und dich jetzt schlecht fühlen musst - das bedeutet achtsamer deinem Gegenüber zu sein, dir selbst im Klaren zu sein, was du möchtest, wo deine Grenzen sind und was du vor allem nicht möchtest.

    Hallo, Indiana

    Ja, bin berufstätig und da solche Situationen meist nachts bzw. Früh morgens statt finden, gehe ich manchmal ohne Schlaf zur Arbeit. Glücklicherweise kann ich auf der Arbeit mein „Arbeits-Ich“ einschalten und mein „Privates-Ich“ draußen lassen, da ich auch mit Kunden arbeite.

    Das ist nicht gesund, aber so kann ich weiter funktionieren wenn ich muss.

    Ich hatte mir tatsächlich bevor ich meinen Post verfasst habe, schon mal ein zwei Geschichten hier durchgelesen und war selbst überrascht, wie ich mich in den anderen Berichten wiedergefunden habe und mich das tatsächlich irgendwie das erste Mal getröstet hat, dass ich nicht die einzige bin…. Auch wenn die Tatsache mehr als traurig ist… aber irgendwie ist es tröstend zu wissen, dass man nicht alleine mit der Situation ist.. das nimmt auch irgendwie ein bisschen die Scham weg..

    Wir haben keine Kinder - und ehrlich gesagt würde ich, so wie es momentan steht, dass auch niemals in Erwägung ziehen..

    Wie lange bist du schon mit deinem Partner zusammen und wie sieht die Situation mit seinem Alskoholkonsum aus?

    Liebe Grüße

    Hallo, Elly

    Danke erstmal für dein Willkommenheißen und die Antwort.

    Mir ist auch klar, dass ich es ihm, was seine Drogensucht betrifft, insofern nicht helfen kann, ihn zu zwingen es selbst zu wollen.

    Man kann Menschen eine helfende Hand reichen, aber man sie mit der Hand nicht komplett tragen, wenn sie sich selbst hängen lassen.

    .. ich hätte sogar eine Wohnung. Meine Schwester und ich haben zusammen eine Wohnung, bei der wir uns die Miete teilen. Das ist unsere Notfallwohnung, wenn bei einem von uns beiden was schief läuft …

    Ich habe mit dem Gedanken schon gespielt zu gehen - aber ich muss ehrlich sagen, dass ich zu dem Schritt noch nicht bereit bin. Es würde sich so anfühlen ihn alleine zu lassen und aufzugeben. Auch wenn ich weiß, dass es dabei nicht darum geht, sondern um mich und mein Wohlbefinden/Sicherheit. Aber ich weiß, das wäre das Ende der Beziehung.

    Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen, wenn sich nicht plötzlich etwas markant ändert. Wahrscheinlich betrauere ich noch unsere Beziehung - das erste Jahr war unbeschreiblich toll und wir zwei hatten ein tiefes Verständnis und Vertrauen zueinander. Und dann wurde es mit dem Alkohol immer Iunkontrollierter und hat alles kaputt gemacht.

    Ich bin jemand, der die Worte „in guten wie in schlechten Zeiten“ sehr ernst nimmt. Ich glaube nicht daran, dass wenn es schwierig wird, man aufgeben sollte. Aber ich merke, wie ich an meine Grenzen komme…

    Ich will ihn nicht „aufgeben“ aber ich weiß nicht, wie lange ich das mitmachen kann.

    Hallo,

    Um mich vorzustellen, ich bin „Mirimaus“, Anfang 30 und lebe mit meinem Partner (Mitte 30) seit ca 1,5 Jahren zusammen. Wir sind seit ca 3,5 Jahre zusammen.

    Mein Partner hat ein Suchtproblem, welches sich zwischen Alkohol und Cannabiskonsum erstreckt.

    Für mich als Partner ist viralem der Umgang mit ihm und der ganzen Situation schwierig oder eher gesagt überfordernd.

    Als mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass er ein Problem mit Alkohol hat, habe ich selbst sofort aufgehört zu trinken (bis auf ein zwei Momente, wo ich etwas probiert habe, aber nicht wirklich getrunken). Ich habe nie viel getrunken, aber ich konnte es nicht mehr mit mir vereinbaren vor oder mit meinem Partner zu trinken, wenn mir klar bewusst ist, dass er ein Problem hat. Dazu reihen sich noch andere Gründe, dazu später mehr.

    Er trinkt nicht täglich, bei ihm ist es phasenweise. Es kann sein, dass er es Tage oder manchmal sogar wochenlang schafft nichts zu trinken und dann ist er auch sehr stolz auf sich und versucht mehr auf sich zu achten, dann aber folgt meist immer eine Phase, wo er praktisch einen „Absturz“ hat und dann tagelang nur trinkt.

    Die eine Seite ist, dass ich mir um seine Gesundheit sorgen mache. Wenn er er intensive Trinkphase hat, sieht man ihm das auch an. Seine Haut wirkt fast mit bläulichen Unterton, er berichtet von körperlichen Unwohlsein etc auch sieht man dann denn typischen „Alkoholbauch“. Auf der anderen Seite ist er teilweise unkontrollierbar und begibt sich so in gefährliche Situationen. Er war schon zwei Mal in Schlägereien verwickelt, die hätten ganz leicht in seinem Tod enden können (wurde von mehreren auf dem Boden am Kopf verletzt u.a.) oder gerät selbst in Konflikt mit der Polizei.

    Erst vor einer Woche, als er abends weg war (und er hatte kein Handy dabei, weil es zu dem Zeitpunkt nicht funktioniert hat) und bis zum Morgen nicht zu Hause war, habe ich sogar noch früh morgens um 5 Uhr in der Umgebung mich umgeschaut, weil ich Angst hatte, das er wohl möglich gerade irgendwo verletzt alleine liegt ohne dass jemand für ihn da ist. Ich schlafe sowieso so gut wie nie, wenn er nachts unterwegs ist.

    Seit 2 Jahren ist auch zu beobachten, dass sich sein Verhalten, wenn er betrunken ist, immer mehr gegen mich richtet.. er fängt an mir Vorwürfe zu machen, gibt mir an vielen die Schuld , beleidigt mich und stößt mich weg. Wenige Male habe ich versucht ihn darauf anzusprechen, seine Antworten waren meist immer nur, er kann sich nicht erinnern, er weiß nicht, warum er das tut und damit ist dann das Gespräch vorbei, weil er nicht weiter darüber reden möchte. Manchmal folgt darauf zumindest dann wieder eine Phase der Abstinenz , die aber bis jetzt immer in einem Absturz mündeten und sich somit alles wiederholt.

    Mich laugt die ganze Sitiation sehr aus. Wenn er mich betrunken verbal angreift, mich ablehnt, mir das Gefühl gibt, ich bin der schlechstere, wertloseste Mensch der Welt, kann ich mich nicht einfach davon distanzieren und sagen „das sagt er nur, weil er betrunkene ist“. Vor allem nagt es an mir, wenn ich ihn in fast gleichen Situationen mit anderen sehe und er sich absolut zusammenreißen kann. Mir scheint, als könne er nur bei mir das nicht und ich weiß nicht warum. Er sagt, dass er das alles nicht so meint und es ihm leid tut , aber mir fällt es immer schwerer das hinzunehmen.

    Ich würde auch mittlerweile niemals in seiner Nähe auch trinken, weil ich zu sehr Angst hätte vor den Konsequenzen. Wenn ich nicht einen kühlen Kopf bewahren würde und mich der Situation entziehen könnte, wüsste ich nicht, was passieren würde.

    Vor ca einer Woche hatten wir Aufgrund einer aufreibenden Situation (er hatte es geschafft fast 5 Wochen nichts zu trinken, hat Sport gemacht und war gut drauf - dann hatte er wieder etwas getrunken, wobei er sich da gut selbst kontrollieren konnte und in Maßen trank. Dann kam aber wieder ein Abend wo er schlechte Laune hatte und mich verbal attackierte und provozieren wollte) ein Gespräch, wo ich ihn offen gesagt habe, dass ich mittlerweile mental in der Situation bin, dass ich jeden Abend angespannt bin wenn er nach Hause kommt, weil ich nicht weiß, wie er drauf ist und ob er mich wieder anschreien wird. Teilweise tue ich so, als würde ich schlafen , weil ich Angst habe, dass er schlecht gelaunt ist. Er hat schon einiges in unserer Wohnung kaputt geschlagen und ich habe ihm ehrlich gesagt, dass ich Angst habe, dass er irgendwann sich mir gegenüber soweit nicht mehr zurückhält, denn erst selbst sagt immer er kann sich nicht erinnern und er kann sich nicht kontrollieren, also kann er keine Garantie geben, dass das nicht doch irgendwann passieren könnte… er war sichtlich aufgewühlt über diese Worte und meinte, er würde sich Hilfe suchen, da er es scheinbar alleine nicht hinbekommt, auch wenn er den Gedanken an einen Therapeuten absolut ablehnt.

    Die Tage darauf hat er eigentlich jeden Tag getrunken und gerade schweigen wir das Thema irgendwie tot, weil ich gerade keine Energie habe das noch mal anzusprechen.

    Und gestern habe ich erfahren, dass eine alte Kindheitsfreundin gestorben ist. Wie? Sie hat sich totgetrunken.

    Seit dieser Nachricht fühle ich mich wie gelähmt und weiß nicht, wie es weiter gehen soll.

    Ich möchte für ihn nicht, dass er so endet. Gleichzeitig glaube ich, es wird sich nichts ändern.

    Ich habe seit ein zwei Jahren negative Gedanken, wenn ich aufstehe und negative Hedanken, wenn ich ins Bett gehe. Ich bin müde und weiß nicht weiter.