Beiträge von wicca

    ich weiss, das ist nicht das was du hören willst.

    Ging mir hier aber vo über zehn Jahren genauso.

    Gruss Harry

    Danke für deine offenen und SEHR zutreffenden Worte Harry....beschreibt direkt meine jetztige Situation, "Parallelwelten" trifft es auf den Punkt. Auch wenn es für so manchen schwer verständlich ist, ich habe in meinem Umfeld einige solcher Paare, die in diesen Parallelwelten leben (allerdings andere Gründe als Alkohol) und damit bestens klar kommen. Oft ist es zum Beispiel die finanzielle Sicherheit...und oft funktioniert es gut für die Beteiligten. Für mich grad auch...Das es nicht unbedingt das Ende meines Weges ist weiss ich und wo ich mal hin möchte weiss ich einfach noch nicht....mag sein ich bin feige, berechnend oder bequem, das ist der Punkt an dem ich grad stehe....deshalb bin ich hier, um von Erfahrungen der Erfahrenen möglichweise neue Wegweiser zu bekommen.

    Sorry, ich bin ja eigentlich gar nicht angesprochen aber mich interessiert, welchen Grund Du hast, in einer für Dich so unerfüllten Beziehung zu verharren? Warum kümmerst Du Dich mehr darum, ihn zu verstehen als Dich selbst?

    Ich will nicht sagen das meine Beziehung unerfüllt ist....wenn er nicht trinkt, sind wir ein prima Team. Wir haben gemeinsam ein schönes Zuhause, Haus, Garten, Tiere, keine finanziellen Sorgen. Ich bin nicht bereit das aufzugeben. Dafür haben wir schon viel zu viel gemeinsam erreicht in unserer 35jährigen Ehe. Ich habe mir mein Leben für mich gut eingerichtet, es gab Zeiten da habe ich mich nur um ihn gekümmert, die sind lange vorbei. Seitdem geht es mir besser....ist schwer zu erklären, sorry aber deine Frage ist natürlich gerechtfertigt.

    Meine Güte, habe die letzten Tage viel hier im Forum gelesen und eines steht schonmal fest: es tut gut, als Angehörige eines Alkoholikers zu lesen, das ich nicht allein bin....so viele Parallelen habe ich hier gefunden. Mir ist klar, das nur mein Mann allein den Schritt in die Abstinenz gehen kann, ich kann ihn nicht dazu zwingen, aber ich bin dazu übergegangen, ihn die Konsequenzen seines Trinkes spüren zu lassen. Wir gehen im Alltag schon oft getrennte Wege, schon aus dem einfachen Grund, weil Mann von Zuhause aus arbeitet, ich gehe raus arbeiten, ich habe mein Hobby, bin darin viel unterwegs, er hat keine Hobbies, keine sozialen Kontakte. Unter der Woche bin ich meist unterwegs, also bleibt für gemeinsame Unternehmungen nur das Wochenende. Ich lehne allerdings gemeinsame Unternehmung strikt aber, sobald er nach Alkohol riecht...das sage ich ihm auch auf den Kopf zu...Wenn er morgens mal wieder nicht aus dem Bett kommt, weil er es abends mal wieder übertrieben hat...tja, dann bin ich halt ohne ihn unterwegs...Wenn er mal wieder in einer Phase der Vernunft ist und nichts trinkt, das kann schon mal bis zu 3 Wochen anhalten, dann bin ich gern mit ihm unterwegs.

    Leider scheint ihm der Alkohol jedoch die meiste Zeit wichtiger zu sein.

    Mich erstaunt es schon, das er während der trockenen Zeiten keinerlei körperlichen Entzug zeigt....lange Zeit war das für ihn die Begründung, das er deswegen ja kein Alkoholiker ist. Das es sich dabei um eine psychische Abhängigkeit handelt wollte er nicht hören, er hatte ja immer einen guten Grund zum trinken...."besonders schöner Tag", "besonders beschissener Tag", "Viel Stress" etc, da war er wirklich einfallsreich...

    In diesem Zusammenhang mal eine Frage an die jetzt Trockenen hier, die vielleicht auch keine körperlichen Entzugserscheinungen hatten....wann war euch klar, das ihr euch psychisch vom Alkohol lösen müsst und wie habt ihr das bewerkstelligt?

    Hi Liesel, wie lange machst du das schon mit?

    Hier eskaliert es immer nur wenn ich das Thema Alkohol anspreche....ich fahre schon eine ganze Weile den Kurs "ich lebe mein eigenes Leben" ich habe ein sehr schönes sportliches Hobby, dem gehe ich mehrmals die Woche nach, da erlebe ich pure Glücksmomente und kann komplett abschalten, Auf der Arbeit bin ich weit weg von Gedanken an Zuhause.... Aber ist es nicht irgendwie auch verlogen wenn ich das Thema Alkohol ausblende?? Ich merke immer das ich den Mund nicht halten kann, wenn die Wut über sein Verhalten in mir aufsteigt. Ich glaube es ist eher der Zwist der in mir vorgeht der mich müde macht, als die Alkoholexzesse meines Mannes.

    Hallo zusammen! Mein Mann ist Alkoholiker, wir sind seit 35 Jahren verheiratet...er hat schon immer getrunken, immer nur abends, nie tagsüber. Aus meiner Sicht nutzt er den Alkohol zum "abschalten". Mit 30 verkraftet der Körper ja so manche Sünde, wenn man älter wird, nicht mehr....Mein Mann trinkt nach wie vor, fast jeden Abend, er hat gelegentlich Phasen in denen er "nur" am Wochenende trinkt auch nur abends. Er schafft es auch mal ca 3 Wochen nichts zu trinken ohne grosse Entzugserscheinungen, aber er fällt immer wieder zurück in die Sucht. Den Alltag und Job (er ist freiberuflich tätig) schafft er noch gut. Ich leide darunter wie er seinen Körper runterwirtschaftet und sich absolut uneinsichtig zeigt. Er gibt zu, das er ein Alkoholiker ist, aber er ist der festen Überzeugung es selber in die Abstinenz zu schaffen. Da ich medizinisch ausgebildet bin, weiss ich das das eher unwahrscheinlich ist. Habe schon öfter versucht ihn zu einer Therapie zu bewegen. Aus seiner Sicht braucht er keine Hilfe von aussen, wirft mir vor, ich würde ihn ständig unter Druck setzten, nie sei er gut genug, ich sei nie zufrieden und das ganze mit aggresivem Unterton. Ich erwäge mir therapeutische Hilfe zu suchen, was sich aber als nicht so einfach zeigt, da es kaum Plätze gibt. Deshalb mal hier ein Versuch, vielleicht hilft mir ja der Austausch mit Gleichbetroffenen, oder allein das Gefühl nicht allein zu sein mit der Situation. Ich kann mal mehr mal weniger gut mit der Situation umgehen....grad bin ich in der "weniger gut" Phase und einfach nur müde.... :rolleyes: