Meine Güte, habe die letzten Tage viel hier im Forum gelesen und eines steht schonmal fest: es tut gut, als Angehörige eines Alkoholikers zu lesen, das ich nicht allein bin....so viele Parallelen habe ich hier gefunden. Mir ist klar, das nur mein Mann allein den Schritt in die Abstinenz gehen kann, ich kann ihn nicht dazu zwingen, aber ich bin dazu übergegangen, ihn die Konsequenzen seines Trinkes spüren zu lassen. Wir gehen im Alltag schon oft getrennte Wege, schon aus dem einfachen Grund, weil Mann von Zuhause aus arbeitet, ich gehe raus arbeiten, ich habe mein Hobby, bin darin viel unterwegs, er hat keine Hobbies, keine sozialen Kontakte. Unter der Woche bin ich meist unterwegs, also bleibt für gemeinsame Unternehmungen nur das Wochenende. Ich lehne allerdings gemeinsame Unternehmung strikt aber, sobald er nach Alkohol riecht...das sage ich ihm auch auf den Kopf zu...Wenn er morgens mal wieder nicht aus dem Bett kommt, weil er es abends mal wieder übertrieben hat...tja, dann bin ich halt ohne ihn unterwegs...Wenn er mal wieder in einer Phase der Vernunft ist und nichts trinkt, das kann schon mal bis zu 3 Wochen anhalten, dann bin ich gern mit ihm unterwegs.
Leider scheint ihm der Alkohol jedoch die meiste Zeit wichtiger zu sein.
Mich erstaunt es schon, das er während der trockenen Zeiten keinerlei körperlichen Entzug zeigt....lange Zeit war das für ihn die Begründung, das er deswegen ja kein Alkoholiker ist. Das es sich dabei um eine psychische Abhängigkeit handelt wollte er nicht hören, er hatte ja immer einen guten Grund zum trinken...."besonders schöner Tag", "besonders beschissener Tag", "Viel Stress" etc, da war er wirklich einfallsreich...
In diesem Zusammenhang mal eine Frage an die jetzt Trockenen hier, die vielleicht auch keine körperlichen Entzugserscheinungen hatten....wann war euch klar, das ihr euch psychisch vom Alkohol lösen müsst und wie habt ihr das bewerkstelligt?