Beiträge von Klumpatsch

    Hallo Cadda,

    gut dass Du nachfragst, denn es ist wohl falsch rüber gekommen.

    "Altes Leben" ist nicht zwingend ein Widerspruch, wohl aber falsch formuliert.

    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich mich bewusst zurück gehalten habe was Aktivitäten angeht, die mit Alkoholkonsum im Zusammenhang stehen. Mir fehlte aber das Rausgehen, die Konzerte etc. Ich habe mich nicht unter Druck gesetzt, es war nur anstrengend, weil ich nicht wusste, wie ich auf diese Umgebung reagiere. Ich habe mich auch nicht unwohl gefühlt, war aber dankbar, dass es eine ungezwungene Situation war, die ich jederzeit, ohne mich erklären zu müssen verlassen konnte.

    Und das mit der Soße war dumm und Lehrgeld.

    Das wird mir auch nicht mehr passieren.

    Und ich nehme Dir nichts übel...

    Zum Neuanfang gehört auch so langsam mein altes Leben!

    Vor über einem Monat habe ich eine Geburtstagseinladung abgelehnt, weil ich zwar entschlossen war nicht zu trinken, aber Angst davor hatte, die Umgebung und die Gesellschaft würden mich so triggern, dass ich in eine Situation kommen würde die gefährlich und unangenehm werden würde...

    Dieses Wochenende hatte ich aber richtig Bock!

    Am Freitag ein Rockkonzert mit den alten Leuten.

    Zu Beginn Fronten geklärt, offen mit meiner Situation umgegangen. Die Freude über mein Kommen war größer als die Fragen nach meinem Fernbleiben in letzter Zeit. Trotzdem war ich irgendwann froh, in der Anonymität eines gefüllten Clubs einen unbemerkten Abgang machen zu können...

    Am Samstag mit Freunden ins Stadion.

    Auch da offene Karten... Hat gut geklappt, vielleicht noch etwas besser als den Tag zuvor.

    Als ich abends meiner Tochter erzählt habe, dass das schönste Gefühl des Tages der Moment war, an dem ich in der Halbzeit im Block mit Genuss eine kalte Cola getrunken habe, hatte sie Pippi in den Augen.

    Für mich war es richtig und wichtig erstmal Abstand zu nehmen!

    Hallo zusammen!

    Ich bin 45, und Alkohol spielt seit meiner frühen Jugend eine Rolle in meinem Leben.

    Seit zwanzig Jahren trinke ich regelmäßig, seit zehn Jahren regelmäßig viel, an freien Tagen schon ab morgens und oft den ganzen Tag konstant durch.

    Diesen Sommer fehlte mir jedoch die Kraft, sowohl psychisch als auch physisch, die Fassade aufrechtzuerhalten, und so beschloss ich zusammen mit meiner Familie und meiner Hausärztin, mein Leben zu ändern.

    Es folgte ein "beobachteter und begleiteter" Entzug zu Hause.

    Nach knapp einer Woche "Hölle auf Erden" für alle Beteiligten, hat sich die Situation beruhigt.

    Heute bin ich seit 115 Tagen nüchtern!

    Zu diesem Forum komme ich, weil ich um ehrlich zu sein Angst habe, den weiteren Weg alleine bestreiten zu müssen.

    In diesem Sinne, vielen Dank für diese Möglichkeit und auf die nächsten 115 Tage und mehr!