Beiträge von SoMu

    Hallo,

    vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen!

    Eure Inputs bedeuten mir wirklich sehr viel, es tut gut verstanden zu werden.

    Ich werde mir die Weihnachtsfeier mal ansehen und über meinen Schatten springen. Wenn mich jemand darauf ansprechen sollte, warum ich nicht trinke sage ich, dass ich Alkohol nicht vertrage und dass er mir nicht schmeckt. Das wäre nicht mal gelogen: ich war geschmacklich nie ein Fan davon und hab meistens Kopfschmerzen bekommen. Mein Körper hat sich so gewehrt, dass ich mich sogar oft übergeben musste. War die totale Wirkungs- und Betäubungstrinkerin. Vielleicht hilft es, wenn ich mir das in Erinnerung rufe.

    Falls ich Suchtdruck bekomme, gehe ich. Falls es nervige KollegInnen gibt, die das nicht akzeptieren wollen und nachbohren werde ich zur nächsten Feier einfach nicht mehr erscheinen.

    Generell finde ich ja, dass es die größte Herausforderung ist, sich ohne jegliches Substanzmittel zu entspannen, sich zu belohnen und Krisen zu meistern. Das versteht nur leider der Großteil der konsumierenden Gesellschaft nicht. Über Drogen und Zigaretten wird geschimpft, es sieht aber keiner ein, dass Alkohol die Volksdroge Nummer 1 ist, es wird weiter munter Werbung an jeder 2. Bushaltstelle gemacht, sodass schon die Schulkinder wissen: Alkohol ist etwas Normales.

    Bin gespannt, ob sich das in Zukunft irgendwann ändern wird.

    Wünsche euch noch einen schönen Abend!

    Liebe Aurora,

    vielen Dank für die Rückmeldung und für‘s Verschieben.

    Ich weiß, dass ich es niemandem Recht machen muss. Ich frage mich nur öfters, ob es eine Art „Flucht“ ist, nicht auf so eine Feier zu gehen. Ich würde so gerne sagen, dass ich nichts trinken möchte, weil ich mal schwer krank war deswegen (damit meine ich die nasse Zeit, süchtig ist man ja ein Leben lang). Einfach mit der Wahrheit raus und dazu stehen, fertig.

    Aber ich weiß, wie sehr diese Krankheit noch verpönt ist in dieser Gesellschaft und ich möchte nicht einen Stempel bekommen.

    Ich habe unfassbare Angst davor, „entdeckt“ und abgestempelt zu werden. Oder dass jemand ein einfaches „Nein“ nicht akzeptiert und mir unangenehme Fragen stellt. Daher habe ich für mich entschieden, im beruflichen Umfeld nicht offen mit meiner Sucht umzugehen (im privaten Bereich schon).

    Mittlerweile wird mir auch so schlecht, wenn Leute neben mir sitzen, welche nach Alkohol riechen, mein Körper reagiert da total mit Ablehnung. Ich habe das Gefühl je länger man abstinent ist, desto mehr nimmt man so etwas wahr.

    Du bist deinem Mann sicher eine große Stütze, wenn du ihn zu Veranstaltungen begleitest. Das macht mein Freund auch, nur bei der anstehenden Weihnachtsfeier ist leider keine Begleitung erwünscht…

    Liebe Grüße SoMu

    Liebe alle,

    ich möchte mich kurz bei euch vorstellen: ich habe mit mitte 20 den Entschluss gefasst, mit dem Alkohol aufzuhören nachdem ich 2 Jahre lang jeden Abend exzessiv getrunken habe. Ich hatte seit meiner Jugend mit schweren Depressionen zu kämpfen und weil es mir damals so peinlich war, psychisch krank zu sein, habe ich schrittweise mit Alkohol als vermeintliche Selbsttherapie angefangen:

    Nun bin ich seit 3,6 Jahren abstinent und wahnsinnig stolz drauf. Diese Herausforderung anzunehmen war das Schwierigste, was ich jemals gemacht habe und ich kämpfe jeden Tag weiter, um mein nüchternes Leben zu schützen.

    Ich bin aber nach wie vor sehr unsicher, was Veranstaltungen wie z.B. Weihnachtsfeiern angeht. Ich habe mittlerweile besseres vor, als in meiner Freizeit KollegInnen zuzusehen, wie sie sich nach der Reihe wegschießen (nicht alle, aber die meisten). Auf der anderen Seite denke ich mir, dass die KollegInnen ev. enttäuscht sind und die Vorgesetzten es nicht gerne sehen, wenn ich fernbleibe.

    Ich hoffe auf einen Austausch mit Leuten, die in einer ähnlichen Situation sind/waren und ev. Ratschläge geben könnten.

    Alles Liebe