Hallo Mollyfisch,
Du hast recht und vermutlich ist es auch diese Ohnmacht, die einen wütend werden lässt.
Und Laufe der Zeit ging mir einfach das Verständnis verloren, Je öfter die Situation eingetreten ist. Die ersten Male als ich erkannt habe, das ein Alkoholproblem besteht habe ich alles übernommen und ihn abgeschirmt, damit niemand etwas merkt.
Wir haben geredet und er hat auch zugegeben, dass er ein Problem hat und er mit meiner Unterstützung da raus will. Dann erfolgte eine Phase, in der er versucht hat, abstinent zu bleiben, was allerdings nicht funktioniert hat und zu heimlichem Konsum und Alkoholverstecken geführt hat. Wir haben wieder geredet und das Alkoholproblem auf die Depression geschoben, die eigentlich seit Jahre besteht und in Absprache mit dem Hausarzt wurde die Medikation erhöht. Aber natürlich hat das auch nicht funktioniert, da die Sucht schon etabliert war. Das einzusehen hat wieder Monate des Verheimlichens, des Lügens, Kontrollierens gedauert, bis mein Vorrat an Verständnis einfach aufgebraucht war.
Derzeit gelingt es mir nicht mehr, den Menschen und die Sucht zu trennen, ich bin auf ihn wütend, nicht darauf dass er süchtig ist. Ich bin wütend, dass sich so lange nichts geändert hat und dass ich mich immer wieder von Versprechungen habe einwickeln lassen, wieder Monate ins Land gegangen sind…
Und trotzdem kann und will ich ihn (noch) nicht loslassen, will ihn nicht allein lassen. Ich möchte, dass er es schafft frei zu werden und dass dann auch noch etwas von uns als Paar übrig ist.