Beiträge von Botanical

    Hallo liebe Leute,

    danke für eure Tipps.

    @ Elly/Evelin

    Ich hatte in letzter Zeit nicht mit ihr darüber gesprochen, aber wir haben schon generell über unseren Alkoholkonsum gesprochen. Wir reden sehr offen miteinander und kenne uns gegenseitig sehr gut. Zusammengefasst weiß ich, dass sie nicht aufhören wird zu trinken und da sie das für sich entscheiden muss, nehme ich das auch an.

    Ich habe aber vor ihr zu sagen, dass ich nicht mehr trinke und will auch dabeibleiben. Kurzfristig werde ich aber kein Treffen vorschlagen. Das letzte, das wir geplant hatten habe ich auch abgesagt. Ich denke ich habe aktuell mit mir selbst genug zu tun und kann grade diesen Druck nicht gebrauchen. Denn es ist Druck für mich.

    @ Alex

    Danke für deine Bestätigung.

    Tatsächlich bin ich in der Vergangenheit auch an der Kasse in diese Falle getappt. Es war dann eine Ration für den Abend und gab mir das Gefühl es bekommt so keiner mit, was natürlich quatsch ist. Mir wurde bewusst, dass ich das Trinken verstecken wollte. Das war für mich eine Hürde, die mir sehr zu denken gab. Ich werde in Zukunft bei Einkäufen die Alk-Kassen vermeiden.

    Was die Süßigkeiten angeht: Ich habe mittlerweile Übergewicht, was mich stört, aber ich versuche eins nach dem anderen anzugehen. Es wird sonst ggf. zu viel auf einmal.

    Du hast recht, was meine Freundin angeht, sowie Elly und Evelin. Ich möchte lernen noch mehr für mich einzustehen. Das geleint mir noch nicht im ausreichenden Maß.

    Ich falle leider oft in das Muster zurück, mich selbst eher zu vernachlässigen als zu pflegen.

    Was mir gerade hilft, ist dass es draußen kalt ist. So mag ich lieber Tee trinken. Ich habe einige Sorten die ich gern mag und bemühe mich auch mehr davon zu trinken. Nur Wasser geht für mich am besten im Sommer oder beim Sport. Alle Getränke die Zucker haben möchte ich weiter vermeiden.

    Was hab ich nur an Zucker in mich reingekippt, damit der Alkoholgeschmack übertüncht wird (Mixgetränke).

    Reiner Alkohol ansich ist ja ungenießbar und absolut giftig. Wir verdünnen ihn mit Süßem, damit wir ihn runterkriegen. Das ist doch verrückt, oder?

    Hallo liebe Mitgleder,

    Ich lese weiterhin viel bei euch mit und wollte mich noch einmal zu Wort melden.

    Mir geht es ohne Alkohol deutlich besser. Ich schlafe sehr viel besser, bekomme meinen eher stressigen beruflichen Alltag besser in den Griff, habe deutlich mehr klare Gedanken und somit die Möglichkeit Dinge zu erkennen und zu ändern, die mich runterziehen. Sport klappt nun auch endlich wieder halbwegs regelmäßig. Es darf aber gern noch mehr werden.

    Ich traute mir aber zunächst noch nicht wirklich selbst über den Weg. Daher habe ich Veranstaltungen, Treffen mit Freunden und sogar einkaufen gehen so gut es ging vermieden (mein Parter weiß bescheid, er hat den Einkauf dann erstmal erledigt).
    Ich war dann in dieser Woche auch wieder selbst einkaufen und habe da erst bewusst erlebt wie viel Alkohol im Laden überall rumsteht. Sogar an der Kasse kann man sich noch eindecken. Ich bin dann letzendlich ohne Alkohol aus dem Laden gegangen und fand es gar nicht so schwer.
    stattdessen habe ich sehr viel Appetit auf Süßes. Das kenne ich von mir sonst nicht. Ich kam sehr gut ohne aus. Ich habe gelesen, dass es damit Zusammenhängen kann, dass Alkohol und Zucker eine ähnliche Molekülstruktur haben. Nun habe ich einige Tage lang viel süßes gefuttert, was ich nun langsam aber sicher lassen möchte.

    Dazu gibt es noch eine weitere Erkenntnis aus den letzten Wochen:
    Ich denke ich gehöre auch zu den Menschen, die in der Vergangenheit Co-Abhängig waren und bin sicher auch weiterhin anfällig dafür.
    In dem Beitrag über typisches Verhalten von Co Abhängigen, hier im Forum, habe ich mich teilweise deutlich wiedererkannt.
    Ich habe viel darüber nachgedacht und sehe aber auch, dass ich mich in den letzten Jahren deutlich weiter entwickelt habe.

    Damit meine ich, dass ich deutlich unabhängiger geworden bin. Ich fühle mich nicht mehr so hilflos wie damals. Ich weiß jetzt, dass ich auch „Nein“ sagen darf und kann.

    Eine Sache ist da aber noch, bei der ich nicht sicher bin wie ich damit umgehen soll.
    Ich habe eine gute Freundin mit der kein Treffen ohne Alkohol stattfindet. Sie hat sozusagen immer was dabei oder es wird dann bestellt oder gekauft. Sie freut sich richtig auf die Wochenenden, weil sie da hemmungsloser trinken kann.
    Ihr gegenüber fiel es mir in der Vergangenheit schwer nein zu sagen.
    sie wurde teilweise sauer wenn man nicht mitgetrunken hat.
    Ich glaube das liegt daran, dass sie nicht die einzige sein will, die trinkt. Das ist sie dann nämlich oft. Sie ist auch abhängig, würde es sich aber selbst nicht eingestehen.
    Ich weiß dass es ihre Sache ist und ich das „sauer sein“ von ihr aushalten sollte, um bei meinem „Nein“ zu bleiben. Ich weiß aber noch nicht wie das sein wird.
    Bisher ist kein Treffen geplant. Mal sehn.

    Viele Grüße und einen schönen Sonntag

    Botanical

    Hallo Elly, danke für deine schnelle Antwort.

    Wenn ich deine Worte so lese, bekomme ich etwas Gefühl mich ungünstig ausgedrückt zu haben. Daher möchte ich etwas hinzufügen:

    Ich habe in den letzten Jahren nicht „gesoffen“ im Sinne von jeden Tag sturzbetrunken.

    Die Mengen waren eher ca 1 Flasche Wein pro Woche oder 3 mischgetränke pro Woche.
    Oder 3-5 Bier an einem Abend einer Woche (nicht alles zusammen).

    Als es mal öfter war, wurde die Menge entsprechend geringer.
    Zu viel, also mit torkeln, hatte ich 4-5 mal im Jahr. Was natürlich schon zu viel ist, keine Frage. Ich merke , dass da eine gewisse Abhängigkeit ist und die möchte ich bekämpfen und weiterin garnicht mehr trinken.

    Beim Arzt war ich, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Ich hatte einen Checkup mit Belastungsübung, Bluttest, sehen/hören und Weiterem. Das mache ich regelmäßig. Die Werte waren alle sehr gut.
    Nur auf dem Fahrrad (Ergometer) habe ich nicht wie sonst 160 Watt über mehrere Minuten, sondern nur 125 Watt geschafft, bis der Puls zu hoch ging.
    Nach Jahren fast ohne Sport auch kein Wunder, denke ich.

    Viele Grüße

    Botanical

    Hallo Elly,

    Danke, es geht mir ganz gut. Ich habe einen recht stressigen Job, daher bin ich etwas kaputt, aber sonst alles soweit ok. Ich denke viel nach überlege mir Strategien wie ich dem Alkohol auch aus dem Weg gehen kann. (Einkaufen, Treffen mit Freunden, Restaurant besuche, etc.)

    Zum Thema Ausdauer mag ich ein wenig ausholen: Ich habe immer viel Sport gemacht aber seit ein paar Jahren wurde es immer weniger. Ich denke das lag an der Kombination aus Umzug, Jobwechel und letzendlich der Scheidung. Dazu Homeoffice durch die Pandemie. Das war eine ganze Menge Stress aber wenig Bewegung. Ich nahm zu, trank natürlich auch zu oft und mehr.
    Ich denke das sind große Faktoren die dazu beigetragen haben, wie mies meine Kondition aktuell ist. Ohne Alkohol ist sie allerdings deutlich besser als mit!

    In dieser Woche war ich in meinem Fittnesstudio. Dort wird eine Körperanalyse angeboten und das dazugehörige Sportprogramm empfohlen. Das Programm ist neu, daher kannte ich es bisher nicht.

    Die Ergebnisse waren ernüchternd, zu viel Körperfett, wenig Power. Mein Biologisches Alter echt hoch, was mir aber im Grunde vorher schon klar war.
    Ich werde dort nun wieder trainieren und versuche meinen Stress sinnvoller abzuabuen, als mit rumhängen und trinken/futtern.

    Viele Grüße

    Botanical

    Hallo Elly, hallo liebe Mitglieder,

    Ich hatte versprochen mich dieses Wochenende wieder zu melden.

    Ich habe nicht getrunken und war ganz froh darüber, dass es mir leicht fiel.
    Entzugserscheinungen habe ich keine gespürt.
    Ich hatte aber auch schon einige Wochen lang deutlich reduziert, bevor ich nun ganz aufgehört habe.

    Viele Grüße

    Botanica

    Danke für den Artikel, Elly.

    Ich habe ihn gelesen und bin mir der Gefahr eines Entzuges bewusst. Ich achte derzeit sehr genau darauf wie es mir geht. Trinke viel Tee, ruhe mich aus und habe erstmal ein paar Tage frei. Gefühlt geht es Bergauf. Im Zweifelsfall gehe ich aber sofort zu meinem Hausarzt.

    Guten Abend Elly,

    danke für deine sehr schnelle Antwort.

    Ich habe am Mittwoch zuletzt auf einer Veranstaltung getrunken.

    Heute ist Tag 2 für mich.

    Herzliche Grüße

    Botanical

    Nachtrag: Davor waren es knapp drei Wochen. Ich hatte unterschätzt, dass eine Veranstatung auf der es alkoholische Getränke gibt für mich problematisch sein kann. Schon hatte ich das Getränk in der Hand. In der näheren Zukunft vermeide ich solche Situationen ersteinmal, bis ich stabiler bin.

    Hallo liebe Mitglieder,

    es fällt mir schwer mich in einem öffentlichen Forum vorzustellen, in dem alle Welt meine, sehr persönlichen Dinge lesen kann, aber vielleicht habe ich ja später die Chance in das geschlossene Umfeld aufgenommen zu werden.

    Alkohol begleitet mich schon seit meiner frühen Jugend. Damals war es cool mitzutrinken, egal wie eklig es schmeckte. Partys, die das ganze Wochenende andauerten waren normal. (Fast) immer mit Vollrausch. In meiner Familie haben immer alle getrunken. Ich habe eine sehr autoritäre Erziehung erfahren und bin daher früh von zuhause weg. Ich lebte erst bei "Freunden". Später dann in einer eigenen kleinen Wohnung. Ich habe mich so „durchgeschlagen“.

    mit Anfang 30 habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass ich große Problem habe die aufgearbeitet werden und nicht mit Alkohol betäubt werden sollten. Also räumte ich mein Leben auf, fand einen neuen Job, warf Menschen aus meinem Leben die schlecht für mich waren. Getrunken habe ich in der Zeit deutlich weniger bis gar nicht. Machte Sport, fühlte mich gesund und zufriedener. Dieser Vorgang dauerte ca. 5 Jahre. Letztendlich machte ich auch eine Therapie, um eine schwere Depression und PTBS in den Griff zu bekommen. Das klappte auch gut.

    Dann wurde es leider wieder sehr viel mehr, als ich geheiratet habe. Mein damaliger Mann war Alkoholiker, was ich (und er wohl auch) anfangs nicht so wahrgenommen hatte. Erst waren es „nur“ ein paar Bier am Wochenende, dann wurde mir ungefragt immer etwas Neues aufgemacht und hingestellt. Obwohl ich sagte, dass ich das nicht will, habe ich dann doch mitgemacht. Ich war in dieser Hinsicht schon auch "leicht mitzureißen". Mit der Zeit wurde es dann jeden Abend bis zum Umfallen. Wir sind nun bereits einige Jahre getrennt, aber neulich habe ich einen Schrank aufgemacht und eine kleine leere Schnapsflasche kam mit entgegen. Die Flasche hatte ich dort versteckt, als „Notreserve“. Da war mir klar es muss nun endgültig Schluss sein. Ich habe also als ersten Schritt alle Alkoholvorräte weggegossen. Das war vor wenigen Wochen.

    Ich bin definitiv süchtig und kann nicht "weniger trinken", daher will ich komplett aufhören.

    Gesundheitlich geht es mir generell noch ganz gut, wenn ich mal länger nüchtern war/bin, daher hatte ich bisher nicht in Erwägung gezogen wegen des Alkoholkonsums zu einem Arzt zu gehen. Ich merke aber schon, dass meine Ausdauer sehr nachgelassen hat. Die letzten Wochen ohne Alkohol haben aber auch gezeigt, dass es nach den ersten paar Tagen langsam Bergauf ging. Das möchte ich beibehalten.