Beiträge von Libertad

    Hallo. Ja, ich trinke nichts mehr. Und ich weiß, dass das gefährlich ist, kalt zu entziehen. Aber es gab sonst keine Alternative. Hier wo ich lebe, ist es schwer an Hilfe zu kommen. Ich bin in meiner Verzweiflung damals in die Notaufnahme gefahren und habe um Hilfe gebeten, da sagte man mir (übersetzt): “na das ist ja schade, und dass, obwohl sie so hübsch sind” dann schickte man mich nach Hause.

    Hallo ihr Lieben.

    Also kurz zu mir: ich bin 38, selbständig und lebe im Ausland.

    Ich denke, dass mein “ungesunder” Konsum mit der Ausreise und der ersten Zeit allein in der Fremde begonnen hat…(vor etwa 12 Jahren)

    Ich setze ungesund in Anführungszeichen, denn zu dieser Zeit und in vielen vielen darauffolgenden Jahren hätte ich mir nie zugestanden, dass ich ein Problem habe, dass mein Alkoholkonsum ungesund sei.

    Fakt ist, dass ich zu dieser Zeit begann, regelmäßig bzw. täglich zu trinken.

    Am Anfang war es mit Bier getan, dann Wein, erst eine Flasche und zuletzt konnten es auch mal 2 sein.

    Ich bin ein sehr aufgeschlossener und Lebensbejahrender Mensch, habe viele Freunde und komme viel rum. Ich bin sehr kreativ 🧑‍🎨 und arbeite zudem im sozialen Bereich, sprich mit Kindern!
    Es kam irgendwann die Zeit, an der ich feststellte, dass mir mein Konsum in all dem, was ich bin und gerne mag, im Weg steht.

    Ich verlor meine Freude.. hangelte mich in den Tag und trank mich aus dem Tag. Meine Gedanken drehten sich immer nur um das: wann wird es endlich Abend, wann kann ich mich endlich wieder entspannen und abschalten?!

    Dem musste ein Ende gesetzt werden, also habe ich mich für einen “kalten Entzug” entschieden und den allein durchgezogen. Ich bin ein sehr willensstarker Mensch, aber oft es ja der Wille, der nicht will oder andere Dinge will, als einem guttun…

    So waren die ersten Tage eine tortur und kamen gefühlt einer Krankheit gleich. Schwitzen, Panik, Unruhe, zittern.. Durchfall, Erbrechen und nach einiger Zeit legten sich die Symptome und meine Stimmen im Kopf meldeten sich: siehst du, hast du doch geschafft! Du hast ja gar kein Problem! Also kannst du ja wieder..

    zudem baut man sich über die Jahre auch ein Umfeld auf, dass zu einem passt. Meines ist das der Party - und Bargaenger . Diese Menschen ändern ihren Habitus nicht, nur weil man sich selbst ändert. Aber allein sein will man ja auch nicht, wäre ja ein bloedes Geschenk oder Belohnung für seinen Entschluss: die Einsamkeit!

    Und dann geht man dorthin wo man immer hingegangen ist und sofort meldet sich eine Stimme: naja wenn die können, kann ich ja auch, oder: so schlimm wie denen ging oder war es ja gar nicht bei mir!

    Meine “Grauzonen”’sind die, wo nun doch die Leere, also die Einsamkeit einbricht, weil ich Stück für Stück eliminieren muss, was über die Jahre da war. Und so schnell lassen sich diese Lücken nicht ersetzen. So schnell findet man keine “neuen, gesunde” Freunde, so schnell wird ein neues Hobby nicht zur Gewohnheit, so schnell sind Abende ohne ein Glas Wein kein schöner Moment..

    Deswegen bin ich hier.

    Hallo liebe Community!

    Es ist schwer sich in kurzen Worten vorzustellen, ist das Thema doch sehr komplex und man selbst ja noch viel komplexer..

    Aber runter gebrochen kann ich wohl sagen dass ich über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, Alkohol missbraucht, mir und meinem Umfeld geschadet, und nun entschieden habe, damit aufzuhören!

    Seit etwas 9 Wochen abstinent und auf der Suche, die manchmal aufkommenden “grau-Phasen” (nicht blau-Phasen!!) zu füllen!

    Ich freue mich auf euch.