Beiträge von TeeundLakritz

    Hallo Morgenrot…

    Danke für deine Antwort. Ich habe direkt auf deinen link geklickt und lasse mich überraschen.

    Die Geschichte ist wirklich traurig und irgendwie fühlt man sich so hilflos. Darüber kann man ja auch nicht wirklich mit jemanden sprechen. Es versteht ja kaum einer warum man sich sowas gibt und nicht einfach geht. Und dieses Thema ist ja schon sehr intim.
    Umso dankbarer bin ich für dieses Medium.

    Ich bin 40 Jahre jung, Mutter von 3 Kindern (2 erwachsene) und lebe in einer Beziehung zu einem Mann mit einer Alkoholabhängigkeit. Wir sind nun 3 Jahre zusammen und alles kam irgendwie anders als geplant. Ich wurde schwanger nach sehr kurzer Zeit. Wir kannten uns kaum aber da ist mir sein Alkoholkonsum schon aufgefallen. Erst habe ich mir noch nichts dabei gedacht aber als ich kleine Flachmänner hinter meinem Kissen auf dem Sofa gefunden habe, wurde ich hellhörig. Als er an den Wochenenden bei mir blieb habe ich öfter mal seine Tasche wie auch seine Jacke kontrolliert. Immer kleine Flachmänner gefunden, da war für mich klar hier gibt es eine Herausforderung. Das er angetrunken war, konnte ich nie feststellen. Er hat auch nie nach etwas gerochen. Naja so nahm die Geschichte ihren Lauf. Es stellte sich Monate später heraus das er nicht aufgrund von Corona in Kurzarbeit war, sondern einfach schon seit Jahren arbeitslos. Ich habe geglaubt ich könnte ihn auf die Schienen setzen und er würde hoffentlich von meiner Energie übernehmen und mitziehen. Es folgten viele leere Versprechungen, unzählige Gespräche, Tränen und Lügen. In meiner Schwangerschaft habe ich für uns ein Haus gekauft, wurde von ihm schwer enttäuscht und konnte so gut wie alles alleine machen. Da steckte ich in dem Sumpf schon viel zu tief drin. Aus Angst es nicht alleine zu schaffen habe ich es mir alles schön geredet und einfach weiter gemacht. Die Hoffnung habe ich bis heute behalten. Zwischendurch hat er so getan als würde er arbeiten gehen, was natürlich über kurze Zeit auch aufgeflogen ist. Anfang 2022 ist er dann tatsächlich angefangen zu arbeiten auch wenn es nur ein Minijob war, er ist jeden Tag mit Freude dort hin gegangen. Dann konnte ich ihm einen sehr guten Job auf einem Werk besorgen. Saubere, gut bezahlte Arbeit in seinem Fach, allerdings in Schichten. Exakt 6 Monate ist er dorthin gegangen, seither ist er krankgeschrieben.
    Er trinkt täglich und fängt auch schon am Morgen an. Früher hat er es noch getarnt, dass er die Brötchen geholt hat usw. Doch ich habe ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung gezogen und habe beobachtet welche Wege er finden würde um sich etwas kaufen zu können. In meinem Haushalt gibt es nicht einen Tropfen Alkohol, da ich selber nichts trinke. Es hat mir noch nie geschmeckt.
    Dazu kommt das er auch noch Cannabis konsumiert, welches auch immer wieder ein großes Streitthema ist.
    Es ist lästig ! Ja so empfinde ich es und trotzdem liebe ich diesen Menschen. Allerdings merke ich, dass er immer tiefer in die Spiele rutscht und er mit mir anders umgeht, seine Zündschnur immer kürzer wird und er scheinbar immer mehr den Respekt vor mir verliert.
    Mein Verstand sagt mir das ich mich trennen sollte und das besser gestern als heute … mein ❤️ sagt etwas anderes. Zum einen weil ich mich schäbig fühle wenn ich ihn fallen lasse, obwohl ich weiß das es nicht meine Baustelle ist. Und weil wir unsere gemeinsame Tochter haben mit der er wirklich sehr liebevoll umgeht. Ich möchte ihr nichts wegnehmen und irgendwie muss ich dafür ja auch einen Umgang finden.
    Eine Sache habe ich allerdings gut geschafft, er ist aus meinem Haus ausgezogen. Zwar unfreiwillig aber es ging nicht mehr anders. Die Lügen und das Verhalten konnte ich nicht mehr akzeptieren und ich trage die Verantwortung für meine Kinder. Zum Glück bin ich „unabhängig“ von ihm und kann es finanziell alleine stemmen, zwar eng gestrickt aber es geht. Im Grunde brauche ich ihn nicht, dass weiß ich aber wir haben wirklich schöne Zeiten zusammen. Ich war nie zuvor mit jemanden so auf einer Wellenlänge und konnte mich so gut austauschen und habe mich in dessen Gegenwart so wohl gefühlt, wie bei ihm. Ich sehe soviel Potential in ihm, er kann eigentlich soviel. Das wird wohl das sein warum ich daran so sehr festhalte.
    Wir haben über sein Problem gesprochen, er sieht es ein aber wirklich bei rum kommt nichts. Er hat * bitte keine Medikamentennamen* Tabletten genommen und da so lange probiert wie weit er gehen kann und dann einfach weiter getrunken. Es hat für ihn keine abschreckende Wirkung. Er hat ambulant bei der AWO etwas angefangen und nach dem 3 mal abgebrochen. Auch eine Psychotherapie die auch ambulant stattfinden hätte können, hat er nur 3x wahrgenommen.
    Körperlich geht es ihm mittlerweile schon ziemlich mies. Wenn wir Stress haben lässt er sich voll laufen, doch selbst da würde ein Außenstehender nicht erkennen das er voll trunken ist. Ich höre es mittlerweile raus. Wenn er merkt das ich mich entferne und echt die Schnauze voll habe, droht er mit Suizid. Das hat er jetzt geschlagene 3x in den letzten Monaten gemacht. Er ist wirklich egoistisch was da angeht.
    Sorry für den langen Text doch das ist unsere Geschichte.