Beiträge von Kera 25

    Ihr tut mir so gut, dass ihr das versteht! Ich bin gerade so richtig fertig. Wir hatten einen ganz normalen Abend wie schon seit ewig nicht mehr. Also weit entfernt von einer Beziehung, aber freundschaftlich und NÜCHTERN. Dann sehe ich einfach noch den Mann, in den ich mich mal verliebt habe und denke an unsere schöne Zeit, die wir ja auch hatten.

    Wie habt ihr es geschafft, durch diese Gefühls-Achterbahn zu kommen? Es wäre gerade leichter, wenn er trinken würde. Was er vielleicht jetzt, wo ich im Bert liege auch macht. Und für diesen Gedanken, dass es leichter wäre wenn er trinken würde, schäme ich mich schon wieder. Ich wollte ja so lange, dass er aufhört und wünsche es ihm immer noch, dass er es schafft.

    Wie habt ihr es geschafft, euch in solchen Momenten an die schlimmen Dinge, die da waren zu erinnern oder zumindest daran zu denken, dass es gut und richtig ist, das nicht mehr mitzumachen? Gerade bin ich echt verzweifelt. Ich weiß, dass die Trennung richtig ist, aber weiß gerade nicht, wie ich das alles verpacken soll.

    Danke dir, liebe Mollyfisch!

    Ich habe deine Geschichte gelesen und sie macht mir sehr viel Mut.

    Hier ist meine Geschichte. Als wir uns kennengelernt haben, war er noch mitten in der Trennung von seine Ex-Frau, also nicht einfach das ganze. Trotzdem hatten wir wunderschöne erste vier Jahre. Haben ein Haus gekauft, seine Scheidung zusammen durchgezogen und auch die ganzen Unterhaltsstreits im Anschluss. Alles lief richtig gut, keine Spur von Alkoholmissbrauch.

    Dann bekam sein Vater eine schwere Krankheit und ab da ging es bergab. Er war nicht mehr greifbar für mich, oft ohne Grund aggressiv. Ob da schon Alkohol im Spiel war, weiß ich nicht. Mit dem Tag, an dem sein Vater starb, fing er heftig an zu trinken, nächtelang allein. Meine Nähe wollte er nicht, obwohl ich ihn gerne getröstet hätte und für ihn dagewesen wäre. Drei Monate später habe ich ihn dann das erste Mal mit den ganzen leeren Flaschen konfrontiert und ein Ultimatum gesetzt. Das erste von unzähligen Malen in den letzten dreieinhalb Jahren. Nie habe ich es durchgezogen bis letzte Woche. Eigentlich war er auf einem ganz guten Weg: Ich hatte ihn dazu gebracht , zum Hausarzt zu gehen (katastrophale Blutwerte), der ihm einen privaten Suchtberater empfohlen hat. Seit zwei Wochen ist er bei den AA.

    Aber ich habe es einfach nicht mehr ertragen, belogen und hintergangen zu werden- mein letztes Ultimatum war gerade zwei Wochen alt, als ich wieder versteckte Flaschen gefunden habe. Der Konsum lag / liegt bei einer halben bis einer Flasche Whiskey am Abend, sagt er.

    Nun ist es so, dass wir gemeinsam in dem Haus wohnen, bis er eine Wohnung gefunden hat. Das ist für mich so schwer zu ertragen. Er macht sich seine eigene Welt. Ich bin Schuld an allem, weil ich ja zu viel arbeite und nichts zu Hause mache. Das Haus läuft zu drei Vierrle auf mich und er wohnt hier zu einer kleinen Beteiligung. Hat nie viel gearbeitet in seinem Jib und daher auch nicht viel verdient. Ok bisher, aber dass das jetzt so rumdreht und auch in seinme Umfeld als Trennungsgrund meine angeblich viele Arbeit angib und überhaupt gar nicht mehr wahrhaben möchte, dass er zu viel trinkt, fasse ich einfach nicht. Und ich denke natürlich immer an unsere schönen Zeiten und was er auch für mich alles getan hat und bin unheimlich zerrissen und traurig.

    Sorry für den langen Text. Das Schreiben tut mir gerade gut und ich hoffe, ich finde u.a. durch dieses Forum die Kraft für meinen Weg.

    Liebe Grüße

    Hallo,

    Ich bin Kera und lebe seit fast acht Jahren mit meinem Partner zusammen, der seit vier Jahren Alkoholiker ist.

    Gestern habe ich mich von ihm getrennt und mache mich jetzt mit Schuldgefühlen fertig, weil ich vielleicht nicht alles getan habe, was möglich gewesen wäre, gerade am Anfang seiner Sucht. Schwierig ist, dass wir zusammen wohnen und sich das auch nicht vor März nächsten Jahres ändern lässt.

    Ich wünsche mir hier von Erfahrungen gegenseitig zu lernen und auch Zuspruch.

    Liebe Grüße

    Kera