Beiträge von L_Skywalker

    Vielen lieben Dank an euch alle für die Antworten.

    Mh, an Gaslighting habe ich nicht gedacht, aber ich glaube das trifft es leider total. Gilt das schon als emotionaler Missbrauch? Das würde jedenfalls erklären, wie schrecklich es mir gerade geht. Ich frage mich, ob meiner Partnerin bewusst ist, wie sich sich verhält. Oder glaubt sie wirklich, ich sei jetzt der "Böse" und "Kritiker", und was mir bloss einfalle, sie als Alki zu bezeichnen (was ich nicht tat).

    Das schlimme ist, ich wünschte mir seit dem Konflikt, dass ich das Thema nicht angesprochen hätte, und Frieden herrschen würde. Meine Partnerin funktioniert, hat einen guten Job, sie ist nicht der Trinker, der schon am Morgen trinkt, sondern eher der "Feierabend", "ich gönne mir für all den Stress"-Trinker.... auch kein Rauschtrinken. Aber trotzdem sind die Mengen halt zu viel, wenn man sich mal die Richtwerte anschaut für risikoarmen vs. risikohaften Konsum. Sie trinkt auch am Tag keine Flasche Schnaps, oder einen Kasten Bier, oder 2 Flaschen Wein. Ab wann gilt man denn als Alkoholiker, ist das von der Menge abhängig, ist das vom zeitlichen Rahmen abhängig? Gibt es da überhaupt eine klare Linie, oder kommt es immer auf den Menschen an? Meine Partnerin trinkt 5-6 Tage die Woche, am Tag mehr als 2 Alkoholeinheiten. Das ist doch schon ein Warnzeichen? Vor allem wenn es, wie in meinem ersten Post beschrieben, am Nachmittag im Homeoffice Alkohol getrunken wird, an einem normalen Wochentag.

    Was bei mir auch gerade passiert: Ich hinterfrage meinen Konsum. Darf ich überhaupt ihren Konsum kritisieren, wenn ich selber Alkohol trinke? Ich trinke in der Woche etwa so viel, wie bei ihr an einem Tag vorkommen kann. Das können in der Woche bei mir 0-6 Alkoholeinheiten sein, kommt halt immer drauf an, ich trinke eher, wenn ich mal Freunde treffe auf ein Feierabendbier, oder wenn ich ein Fussballspiel besuche, oder an ein Konzert gehe. Oder mit meiner Partnerin eine Flasche Wein zu gutem Essen (wobei ich da max. 2 Gläser trinke). Ich würde meinen Konsum rational als risikoarm einschätzen.
    Ausserdem, wenn meine Partnerin auf mich zugehen würde, und fragt ob ich weniger trinken soll, wäre für mich das kein Grund wütend zu werden.

    Vielen Dank euch allen.

    Hallo

    Ich bin hier, weil meine Partnerin wohl einen problematischen Alkoholkonsum aufweist.
    Ab wann man von Alkoholismus/Alkoholkrankheit spricht, oder problematischem Trinkverhalten.... ich weiss es nicht... aber ich erzähle jetzt kurz, was passiert ist.
    Meine Partnerin trinkt mehrmals in der Woche, ich weiss nicht wie oft genau, habe es nicht genau gezählt, aber es sind mehr Trinktage als Tage ohne Alkohol. Wenn Alkohol getrunken wird, dann sind es 3-7 Alkoholeinheiten am Tag. An gewissen Anlässen können es auch mehr werden. Es ist aber im Alltag kein Fall von heftigem totalen Rausch trinken.
    Anfang der Woche hatte sie eine Freundin zu Besuch und mit ihr eine Flasche Wein geteilt. Am späteren Abend kam ich nach Hause, und sie wollte noch eine Flasche Wein öffnen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die geöffnete Flasche vom Tag davor auch leer war. Darauf angesprochen entgegnete sie mir, sie hat am Nachmittag den Rest getrunken, es war ja nur ein Glas. (Ich erinnere mich an den Reste Inhalt der Flasche...es musste ein grosses Glas gewesenen sein.)
    Dann hat es bei mir etwas ausgelöst. Ich war still und habe gezögert, aber dann musste ich es ansprechen, und habe mitgeteilt, dass ich mir Sorge mache. Ich finde nämlich, unter der Woche, im Home Office, mitten am Tag, sollte man doch nicht alleine ein grosses Glas Wein trinken?
    Ich war weder vorwurfsvoll und habe in "Ich Botschaften" versucht zu sagen, dass ich mir Sorgen mache und dass ich sie liebe.
    Ihre Antwort hat mich leider schockiert. Hier ein Auszug, ich habe mir es am Tag danach aufgeschrieben, ich kann mich nicht genau an alle Details erinnern, weil es mich irgendwie auch sehr mitgenommen hat. Sie wurde sehr sehr wütend:


    "Du hälst dich wohl für was besseres".

    "Willst du mir als nächstes Pommes und Süsses verbieten?" (Ich habe nie von verbieten geredet oder das verbieten Wort in den Mund genommen.)

    "Dann trink ich halt ab jetzt heimlich!"

    "Das am Nachmittag ist am Abend ja abgebaut, dann kann ich ja wieder was trinken."

    "Morgen ist einer von uns weggezogen, du oder ich!"

    "Ich gehe jetzt, das halt ich nicht aus" (das = dass Mein Partner denkt, ich sei Alkoholiker?)


    Ich habe ihr dann angeboten, dass ich auf der Gästematraze im Gästezimmer schlafe und sie in Ruhe lasse. Gesagt getan. Am nächsten Morgen meinte sie, bevor sie zur Arbeit los ging:

    "Du hast mich als Alki bezeichnet!" (ich habe das Wort nie benutzt und nur von Sorgen geredet, und auf mich bezogen.... das hat mich nochmals getroffen).
    "Du spinnst doch völlig"


    Nun, was meint ihr? Was bedeutet diese Reaktion? Ich fühle mich ehrlich gesagt zum heulen...;( ich weiss nicht, wie es mit dem Thema weitergeht. Und ich habe das Gefühl, ich sei das Arschloch und schuld am Befinden meiner Partnerin.;(

    Vielen Dank.


    PS: Sie trank schon seit wir uns kennen so, aber ich habe das Gefühl es hat etwas zugenommen. Früher hatte sie manchmal 7 Alkoholeinheiten getrunken und ich habe gefragt, ob sie vielleicht weniger trinken möchte... da hatte sie anders reagiert und quasi mitgeteilt "Mh, ja, das ist schon viel, ich trinke weniger". Diese Woche war das gar nicht der Fall, sie war nur wütend...