Beiträge von Kopffuessler

    12 Wochen trocken sind schon mal geschafft. Am 24.Mai habe ich dann die 100 Tage geschafft. Davon gehe ich zumindest ganz fest aus. Dachte daß ich mich dann zur Belohnung für den geschlossenen Bereich bewerben möchte. Denke dort kann man vielleicht etwas freier und offener schreiben. Wie ist das hier im offenen Bereich? Wenn ich sonst so durch Facebook surfe, bekomme ich manchmal hinweise, die sowieso oder dieser jemand ist Mitglied in der jener Gruppe. Kann z.B. sehen, dass eine FB Freundin in einer Diät Gruppe ist. Ganz schön unangenehm, wenn man das nicht möchte. Besonders hier!

    Hallo beebee, leider bekommt man in vielen schwierigen Lebenssituationen wenig Hilfe von außen. Mache dich vielleicht als nächsten Schritt frei von der Vorstellung, daß dir die Suchtberatung dir die benötigte Hilfestellung bietet. Du kannst es auch erstmal alleine bzw. mit diesem Forum schaffen. Wenn du dann irgendwann deinen Termin bekommst, schaue wie viel er dir bringt. Setze nicht zuviel Erwartung hinein, dann ist die Enttäuschung nicht so groß. Du hast doch einen großen Schritt bereits geschafft. Über einen Monat nüchtern!

    Danke Alex, ganz lieb dass du fragst. Morgen seit 12 Wochen nüchtern. Das ist das Wichtigste. Ich laufe viel, mindestens 50 km in der Woche. Die Alkoholabteilung im Supermarkt interessiert mich kein bisschen. Trinke Eistee ohne Zucker. Ich habe auch schon abgenommen. Ich hoffe dass meine Leber auch profitiert hat. Ich bin immernoch im Ausland und möchte nicht nach Hause. Ich bin Selbständig und belaste keinen Arbeitgeber. Ich leide noch sehr unter dem Tod meiner Mutter. Zuhause würde mich noch mehr an sie erinnern. Jetzt ist bald Muttertag. Könnte vor Schmerz laut schreien. Wenn ich ehrlich bin, wenn mich niemand hört schreie und heule ich. Ich weiß hier wird immer wieder geschrieben, dass man nur sich selbst für die eigene Alkoholsucht verantwortlich machen darf. Ich bin mir da aber nicht so sicher. Ich habe schon sehr viel Verantwortung und Belastung gehabt. Ich habe mit meinem Konsum niemand ausser mir geschadet. Tagsüber habe ich perfekt funktioniert. Abends habe ich sehr schnell und zu viel getrunken. So konnte ich dann endlich runtertakten. Und noch etwas zum Abschluss. Zwei Tage nach der betrunken Bekannten hat mich die Schwester meiner Verstorbenen Mutter angerufen. Das Gespräch war noch viel unangenehmer. Eine nüchterne jedoch narzisstische Frau. Habe auch dieses Gespräch ertragen. Dir Alex und allen anderen eine gute Nacht.

    Liebe lilamond. Ich bin deiner Meinung. Es gibt Grenzen die man nicht ertragen muss. Ich setze mich aber auch z.B. weg, wenn ein stuhinkontinenter Mensch die Windel voll hat. Ich versuche nur zu verstehen wo und wann ich unterschiedliche machen soll.

    Liebe Alex, du hast bestimmt Recht und auch hast du das mit der Abwertung gut beschrieben. Wie gesagt ich bin neu hier und muss noch einiges verstehen. Aber wo ist der Unterschied zwischen dem Hirngeschädigten auf Grund eines Zeckenbisses mit dem ich nicht gerne telefoniere und dem Alkoholiker? Beide sind doch krank. Wenn man gesellschaftlich erreichen möchte, das Alkoholismus als Krankheit verstanden wird, darf man dann Unterschiede machen?

    Alex, nein. Ich konnte das Gespräch leider nicht schnell beenden. Ich wollte höflich bleiben und habe sie reden lassen obwohl sie genervt hat und nicht wirklich was zu sagen hatte hat. Das ist so eine Sache mit dem Alkoholismus. Zum einen wird es als Krankheit anerkannt auf der anderen Seite werden Alkoholiker verurteilt. Ich brauche wohl noch eine Weile um das alles einordnen zu können. Mir geht es auf jeden Fall sehr gut. Ich wache nicht mehr jeden Morgen mit dem Vorsatz auf heute Abend nicht zu trinken um am Abend wieder nicht zu schaffen.

    Heute hat mich eine bekannte angerufen. Ich glaube sie hatte schon einiges getrunken. Sie hat viel sinnloses Zeug geredet. Oh, jeh und wie lästig! Zum Glück bin ich nur sehr selten ans Telefon gegangen wenn ich getrunken habe. Diese Bekannte ist unter anderem mit ein Grund gewesen endlich den Schritt weg vom Alkohol zu gehen. Man sieht es ihr leider schon stark im Gesicht an. Es ist nicht nur der innerliche körperliche Verfall, auch äußerlich wollte ich nicht so enden. Ich lese hier viel im Forum und habe auch zu manch einem Thema etwas beizutragen. Ich halte mich jedoch meist zurück, da mir einfach noch die Erfahrung fehlt. Ich steuere auf Woche 11 zu.

    Ja liebe Alex, genau so ist es. Ich gestalte mein Leben neu. Und das mit der "Belastung darf man durchaus so schreiben. Jeder Angehörige der pflegt würde dem zustimmen, auch wenn man es als sehr selbstverständlich empfindet. Und nicht Nüsse knacken! Die sind zwar gesund, haben aber ordentlich Kalorien. Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne in der Schale müssen es sein. Da ist nur ein winziger Kern drinnen. Ach, da ist doch noch etwas, daß mich bekümmert. Ich habe gelesen und gehört, daß die alkoholbedingte Polyneuropathie gute und rasche Heilungschancen hat. Leider merke ich noch keine wirkliche Verbesserung. Wer kann mir sagen wie lange das dauern könnte?

    Danke Alex für deine Hilfe. Hoffe ich komme langsam besser mit meinem Smartphone zurecht. Bin jetzt 10 Wochen alkoholfrei. Es funktioniert viel besser als ich mir vorgestellt habe. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir eine Auszeit genommen habe. Ich mache Urlaub und habe auch nicht so schnell vor wieder zurück nach Deutschland zurückzukehren. Ich vermisse meine Mutter unendlich. Sie ist vor drei Monten gestorben. Aber ich bin jetzt frei.Über zwanzig Jahre habe ich mich um sie gekümmert. Die letzten Jahre das volle Programm bis Pflegegrad 4. Dann das letzte Jahr 2023 im Heim, dort haben sie sie schließlich "umgebracht". Das ist aber eine andere Geschichte. Ich treibe viel Sport, koche mir jeden Tag etwas besonderes. Wenn ich Abends etwas zappelig werde, knacke uch Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne aus der Schale. Die gibt es bei jedem Türkischen Lebensmittelladen. Wäre mein Tip an alle die sich zuviel Knabberzeug reinhauen. Die Kerne zu knacken macht viel Arbeit, selbst wenn mann schon Übung darin hat. So sind die Kalorien die man zu sich nimmt sehr überschaubar. Na ja, und jetzt gerade macht mich das Smartphone wieder wahnsinnig. Schnell alles abschicken bevor es weg ist.

    Jetzt neun Wochen ohne Alkohol. Es macht Spaß nicht zu trinken. Morgens keinen Kater zu haben ist schön, bin trotzdem ein Morgenmuffel geblieben. Ich lese jeden Tag im Forum. Finde hier viele interessante Gedanken Ansätze. Besonders gefallen hat mir ein Beitrag in dem der Vergleich gemacht wurde, dass bei Alkoholikern eine Schutzsicherung für immer zerstört sei. Somit Trinken auf kontrollierter Basis nie mehr möglich sein wird. Trotzdem lese ich hier auch einiges daß ich anders sehe. Aber vielleicht bin ich im Unrecht, bin ja noch nicht lange dabei.

    Den Spruch kannte ich noch nicht. Ich finde ihn sehr passend. Ich bewundere oft meinen Mann, er blendet die Sorgen so lange komplett aus, bis tatsächlich Probleme eingetreten sind. Ich hingegen glaube immer schon im Voraus für alles vorbereitet zu sein müssen. Aber es ist gut zu hören, dass auch große Probleme nicht zwangsläufig zu Alkoholkonsum führen.

    Alex_a..., was du schreibst ist erstmal sehr ermutigend. Momente kann ich wahrscheinlich gut aushalten. Die Situationen die du beschreibst würden mich eher nicht erschrecken. Ich habe Angst vor Problemen oder Situationen die nicht einfach oder auch gar nicht lösbar sind. Dinge die mich monatelang beschäftigen und mich nicht zur Ruhe kommen lassen. Dinge die einem völlig aus dem Gleichgewicht werfen. Kämpfe die man nicht kämpfen möchte. Dinge die einem alle Kraft abverlangen. Leider sind das keine fiktiven Sorgen. Klar ist Alkohol keine Lösung. Aber es gibt nicht von ungefähr den Spruch "Probleme ertränken". Hier lauert die Gefahr. Ich bin mir darüber bewusst und hier muss ich gegen ankämpfen.

    Danke für deine lieben Worte. Die Flipflops habe ich leider nicht ausgeführt, es regnet. Das kommt schon noch. Bin aber sehr glücklich, dass ich bis jetzt keinen besonderen Suchtdruck hatte. Irgendwie verstehe ich das nicht. Ich habe so viele Jahre jeden Abend getrunken, und nicht wenig. Mindestens einen Liter Wein. Warum habe ich nicht früher versucht aufzuhören. Ich dachte immer es sei eine fast unüberwindbare Hürde vom Alkohol wegzukommen. Mir ist klar, ich habe nur den Ersten Schritt getan. Ich rechne damit, dass es auch Zeiten geben wird die nicht so einfach sein werden.

    Hallo, ich bin noch dabei und es geht mir gut. Bin im Urlaub und jetzt seit 6 Wochen ohne Alkohol. Habe nur mein Handy und nicht das Laptop dabei. Finde mich leider hier in dem Forum mit dem Handy nicht gut zurecht. Ist alles etwas anders mit den Einstellungen. Bin noch am ausprobieren. Bis demnächst.

    Am Mittwoch waren es drei Wochen, es war leichter als ich es mir vorgestellt habe. Zwar habe ich mir früher jeden Morgen vorgenommen, "heute Abend trinkst du nichts", am Abend war der Vorsatz jedoch dahin. Irgendwie ist es jetzt fast zu einfach. Es kann doch nicht sein, dass vor kurzem noch ein einziger Tag ohne Alkohol eine fast unüberwindbare Hürde war und es mir jetzt recht leicht fällt. Vermutlich lauert die Gefahr schon hinter einer Ecke. Ich bin mir jedoch schon seit sehr langer Zeit sicher, dass ich das Leben welches unweigerlich auf mich zukommen würde wenn ich dem Alkohol nicht entkomme, keine Option sein kann. Krank, hilflos und dement, welch ein Alptraum.

    Hallo Hartmut, der Vergleich mit der Nussallergie passt nicht. Das ist eine Krankheit, die nicht schambelastet ist. Wie sieht es bei Geschlechtskrankheiten, Depressionen, Fusspilz, Hämorrhoiden, Demenz etc. aus. Der persönliche Gesundheitszustand ist etwas sehr privates und ich finde es gut, dass sich AL hier nicht leicht tut es nach aussen zu tragen. Viele schaffen es auch raus aus der Sucht und möchten ein trockenes Leben ohne Öffentlichkeit.

    Danke für eure Rückmeldungen.. :!:

    Lana, wie ich schon sagte möchte ich weder ihn noch mich stigmatisieren indem ich offen lege dass er Alkoholiker ist..

    Und ja, ich lüge nicht gerne

    Vielleicht kann ich ihr irgendwann einmal die Wahrheit sagen, vielleicht ist das aber auch gar nicht nötig..

    Lg Alexa

    Wahrscheinlich finden es viele total falsch was ich jetzt schreibe. Aber jeder trockene Alkoholiker war zuvor ein nasser und uneinsichtiger Alkoholiker. Ich bin froh, dass mein Mann mich nicht geoutet hat. Jetzt nachdem ich (wenn auch erst seit drei Wochen) nichts mehr trinke, kann ich selbst entscheiden wem ich mich offenbare. Auch als Alkoholiker hat man Rechte. Wie bei jeder Krankheit hat man das Recht es selbst zu bestimmen wer es wissen darf oder auch nicht. Ich bin auf die Gegenargumente gespannt. Denke das ist hier ein schwieriger Punkt.

    Morgen sind es drei Wochen ohne.. Gestern hatte ich einen sehr schönen Tag, habe mir an Ende ein paar Glitzer Flipflops für den Urlaub gegönnt. Heute geht es mir gar nicht gut. Mein Mann ist wie wir es besprochen haben schon in den Urlaub vorausgeflogen. Ich fliege nächste Woche nach, sofern alles gut. Was mir zu schaffen macht, ist dass meine Mutter nicht mehr hier ist. Ich vermisse sie so sehr!!! Nein, ich werde deshalb nichts trinken, aber viel weinen.