Hallo, ich bin neu hier. Unser Sohn ist Alkoholkrank, gar nicht so alt, 22, und ich (seine Mama) kämpft seit zwei Jahren gegen seiner Alkoholsucht. Ich habe wahrscheinlich alle Fehler gemacht, die man als Angehörige machen kann: seine Wohnung immer wieder geputzt, sein Bad geputzt nachdem er erbrochen hat, immer wieder seine Kleider gewaschen, für ihn eingekauft, ihn mehrmals ins Krankenhaus und Kliniken gefahren und abgeholt, leere Weinflaschen durchgezählt und entsorgt ("diesmal war es ja nicht so viele"...), ihm viel zu viel Geld gegeben. Aber er war doch immer mein kleiner Junge...
Ich bin dann irgendwann selber bei einer Suchtberatung mehrmals und habe viel über Alkoholsucht gelesen. Seitdem mache ich nicht mehr diese Fehler von früher, das bringt ja nichts. Ich selber gehe kaputt und ich habe kein eigenes Leben mehr. Er versucht nur ab und zu nüchtern zu werden und gibt nach ein paar Wochen wieder auf.
Ich besuche ihn im Moment nicht mehr, er kriegt sehr wenig Geld (er war Student...) und ich versuche den Telefonkontakt zu reduzieren. Es ist alles extrem schwierig und belastend. Was es auch schwierig macht, ist das er psychisch krank ist und man weiß nie was jetzt passiert und was die Ursachen für sein Verhalten heute ist. Ist es die Alkoholsucht oder die psychische Krankheit?
Ich habe mich hier angemeldet, um Kraft zu tanken so dass ich endlich mich um mein eigenes Leben kümmern kann.