Beiträge von Berlin34

    Guten Morgen Whitewolf,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Du hast geschrieben:

    Bevor hier ein Fehlerkatalog aufgeschrieben wird mit den zu treffenden Konsequenzen, würde mich eins interessieren:

    Wenn Ihr Euch darüber unterhaltet ( gezwungenermaßen, denn es ist ja eine Dauerspirale ), was schweben Euch für Lösungen vor? Was müsste geschehen damit es Euch besser geht?

    Wir würden uns wünschen, dass unsere Sohn erkennt, dass er Hilfe benötigt und im ersten Schritt einen Arzt aufsucht um seinen Gesundheitszustand zu checken und eine Entgiftung initiert wird. Leider sieht unser Sohn das noch immer nicht so. Abwohl er bei seinen letzten Krankenhausaufenthalten berbereits entsprechende Empfehlungen erhielt. Er spricht immer noch davon, dass er sein Trinken reduziert und dann nur noch ab und zu mal völlig normal trinken will. Das wird er nicht hinbekommen, so wie es aktuell aussieht. Wir haben ihm letztens nahegelegt eine Art Trinktagebuc zu schreiben. Festzuhalten wie er sich fühlt, warum er trinkt, wieviel er trinkt, ... Das hat er einige Tage aufgeschrieben aber dann auch nicht mehr. Schade.

    Wir würden uns auch bereits besser fühlen wenn er ehrlich sein würde. Aber Lügen wie - nein ich habe nicht getrunken, nein ich war nicht einkaufen, nein ich fahre nicht wieder einfach weg, ja ich erzähle Euch in welchem Hotel ich bin, ja ich melde mich usw. sind leider oft an der Tagesordnung. Dann könnte man vielleicht früher auf einen drohenden Vollrausch reagieren und ihn empfehlen sich in der gerade aktuell schlimmen Trinkphase anders zu verhalten. Aber es geht in der Regel 2-3 Wochen gut und dann stürzt er wieder ab. Wenn man diese Abstürze doch blos verhindern könnte.

    Whitewolf, was meinst Du mit einem "Fehlerkatalog" und "zu treffenden Konsequenzen"? Hast Du da mal das eine oder andere Beispiel?

    Weiter hast Du geschrieben: "In den nüchternen Phasen sollten neue Regeln bekanntgegeben werden.

    Meinst du damit den Fehlerkatalog und die Konsequenzen von oben?

    Liebe Grüße und vielen Dank

    Hallo, ich bin gerade wieder zurück aus Berlin. Darum auch Berlin in meinem Namen hier Forum. Wir wohnen in Hamburg. Unser Sohn kommt aber leider immer wieder auf die Idee, sich mit dem Deutschlandticket in den Zug zu setzen und in ein billiges Hotel zu fahren. Diesmal ist er am Mittwoch nach seinem Praktikum (er ist noch Student und wohnt bei uns) nach Berlin gefahren. Leider sagt er uns nie in welches Hotel er fährt und wie es ihn so geht. Wir sitzen dann hier immer sorgenvoll und fragen uns ob alles gut ist. Er will sich immer Berlin ansehen, schafft es dann aber immer nur in einen Späti und mit einigen Flaschen Vodka in das Hotel. Heute am Sonntag bat er dann darum wieder abgeholt zu werden. Inzwischen war ich dieses Jahr bereits 5 mal in Berlin um ihn nach Hause zu holen. Unser Sohn ist dann immer in einem Zustand, in dem er nie alleine nach Hause kommen könnte. Er kann kaum sprechen, sich nicht alleine anziehen. Kaum sitzt er bei uns im Auto fängt er an zu spucken. Wir haben dann immer schon den Mülleimer dabei. In seinem Hotelzimmer fanden wir diesmal 6 leere Vodkaflaschen, die er von Mittwoch Abend bis Sonntag Mittag getrunken hat. Das ist dann auch immer ungefähr die Menge, die er dann ca. alle 14 Tagen trinkt. Dann geht es wieder 2 Wochen gut und dann geht es wieder los. Wir haben nun immer schon Vodka in Reserve hier im Haus, den wir ihn in immer kleineren Dosen zur Verfügung stellen damit der Entzug nicht so heftig ist. Uns ist klar, dass ein runterkommen ohne Arzt nicht ok ist. Aber unser Sohn weigert sich zu einem Hausarzt zu gehen. Wenn wir den Vodka hier aber in größeren Mengen bereitstellen, wird er ja nie nüchtern. Unseren Sohn hatten wir auch schon mal mit dem Notarzt abholen lassen, weil er Krämpfe hatte. Inzwischen wissen wir, dass dies durch den Entzug kommen kann. Deswegen stellen wir nun Vodka hin bis er den nicht mehr benötigt.

    Vielleicht würde er ja nicht auswärts in einem Hotel trinken wenn wir nicht immer meckern wenn er zu Hause trinkt?

    Es stellen sich folgende Fragen:

    Sollen wir hier zu Hause das Trinken dulden und nicht darauf drängen das er dies offen und nur in geringen Mengen macht?

    Denn auch hier zu Hause trinkt er nur heimlich und versteckt seine Flaschen und wir wundern uns dann wenn er plötzlich betrunken aus seinem Zimmer kommt.

    Sollen wir ihn das nächste mal nicht mehr abholen und es darauf ankommen lassen, das jemand den Notarzt ruft oder ihn in diesem schlimmen Zustand aus dem Hotel auf die Straße setzt? Denn auch das habe ich schon erlebt, da war er allerdings in Rom und wurde vom Hotel in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort durfte ich ihn dann am Folgetag in einem völlig klapprigen Zustand abholen und mit der Bahn zurück nach Deutschland bringen.

    Müssen wir nach so einem Absturz von unserem Sohn soviel Vodka hinstellen und ihn soviel trinken lassen lassen wie er will, damit die Entzgerscheinungen nicht auftreten?

    Sollen wir überhaupt Vodka bereitstellen wenn er auf Entzug ist?

    Wir haben leider das Gefühl, dass wir außer immer wieder über das Thema mit unserem Sohn zu reden nichts machen können.

    Liebe Grüße an euch.

    Ich möchte mich hier einmal vorstellen. Ich bin ein 63 jähriger Vater eines inzwischen 34 jährigen Sohnes und verheiratet. Unser Sohn wohnt noch zu hause bei meiner Frau und mir. Leider ist unser Sohn zunehmend alkoholabhängig und wir haben ein großes Problem gemeinsam zusammen zu leben. Es gab Streit, Rumgeschreie, Entäuschungen, Lügen usw. und was ich persöhnlich nicht verarbeiten kann, sind die ständigen Lügen und Beleidigungen. Außerdem mache ich mir ständig Sorgen und habe das Gefühl selber depressiv zu werden. Mich belastet die ganze Situation einfach . Wie schlimm das alles für meine Frau, meinen Sohn und für mich ist, würde ich gerne in weiteren Postˋs mitteilen. Ich habe hier im Forum schon ein wenig mitgelesen. Was ich daraus bis jetzt mitgenommen habe - "Dein Sohn ist erwachsen, er muss nun alleine etwas für sich machen". Ja, er ist 34, aber als Student aktuell ohne Einkommen und eigene Wohnung. Wir können unseren Sohn nicht einfach rauswerfen. Alles weitere würde ich dann gerne später erzählen. Ich würde mich über eine Aufnahme in diesem Forum wiklich freuen.