Beiträge von Vayana

    So, mal wieder aus dem off: mein Vorhaben, räumlich Abstand zu gewinnen hat nicht richtig geklappt. Oder anders. Seit vergangener Woche bin ich mit meinem Kind im Krankenhaus , wegen einer Infektion, und es stand auf der Kippe. Ich glaube, mehr muss ich nicht dazu sagen, es erklärt sich von selbst, dass der Kopf mit anderen Dingen voll war/ ist. Aber jetzt ist sie auf demmWeg der Besserung. Immerhin hatte ich vorher 1 Tag für mich. Und habe mich sehr mit mir auseinander gesetzt, die Angst vor dem Alleinsein (ich war schon lange Alleine und erinnere mich noch, wie es mir emotional ging) habe ich mir angeguckt… das ist zwar der richtige Weg aber es war sehr bedrückend und anstrengend.
    Mein Mann hat mir noch Vorwürfe gemacht, als ich gegangen bin. Er war stinksauer und hat vermutlich riesige Angst, dass ich wirklich gehe.
    Mir wird immer mehr klar, dass ich mich über den Alkohohl hinaus in abhängige Strukturen begeben habe. Ich habe mich von ihm und seinen Stimmungen/ Launen beeindrucken lassen und alles getan, damit es besser wurde. Wurde aber nicht. Eigentlich hätte ich in tausend Situationen gehen können/ müssen aber ich hänge so fest. Auch jetzt, wo ich nicht da bin, ärgere Ich mich selbst übers Telefon über sein Verhalten. Er übernimmt nur bedingt Verantwortung. Eigentlich ist er der wandelnde Vorwurf. Ich gebe ihm das immer zurück aber er nimmt es nicht an und wird wütend(“ich möchte mal wissen, wer noch mehr Verantwortung übernimmt als ich”)Da gibt es jede Nenge Parallelen zu vielen Beiträgen hier. Und ich hänge aber irgendwie fest. Ich weiß was mir wichtig ist, was ich will, wie ich leben will.

    Und ich habe ganz große Angst vor dem Alleinsein, wenn wir uns trennen sollten, das ist vermutlich mein Schlüssel für die Co-Abhängigkeit- dafür muss ich mir therapeutisch Unterstützung holen, denn solange kann ich mich gar nicht „un-abhängig“ auf ihn und unsere Beziehung einlassen… (vermutlich auch auf keine andere)

    Boah, es geht mir schlecht. Ich bin gerade so durcheinander, mein Gefühl hängt zwischen: ich bilde mir das alles doch nur ein, so schlimm ist es nicht, lass ihn sich doch ab und an betrinken, er tut dir ja nix, er ist ja nicht jeden Tag volltrunken, vielleicht tust du ihm unrecht und hörst Flöhe husten……

    Und auf der anderen Seite… es sind so viele Hinweise… Zwischendurch massive Magenschleimhautentzündungen, Fettleber und erhöhte Leberwerte…, man sieht es ihm an, wenn er trinkt, seine letzte Partnerin hat sich wegen Alkohol getrennt…aber es ist ja gerade auch alkoholfrei möglich…selbst er hat es sogar vor einigen Jahren ausgesprochen…

    Er hat mich gestern mit großen Augen angeschaut, als ich sagte, dass die Kinder spüren, dass es mir nicht gut geht… warum es mir nicht gut gehen würde- was denn wäre?! Ich glaube er meinte es ernst …. Und dann lese ich viel in diesem Forum… und ich befürchte, dass ich viel stärker drin stecke in meinem Thema co- Abhängigkeit als ich es bis jetzt realisieren konnte- macht mich sehr unglücklich- ich bin weit davon entfernt mein Leben zu leben- ich kreise um ihn- ich habe schon einen knoten im Magen wenn ich an seine Reaktion denke, dass ich mich jetzt die nächste Zeit immer wieder räumlich raus ziehen werde (wir haben einen wunderschönen Campingdauerstellplatz wo ich hin könnte… ) es würde mich so glücklich machen aber es fällt mir so schwer, weil ich damit etwas mache, was ihm nicht gefällt… und mich von ihm trennt…und das erschreckt mich massivst, dass ich so bin wie ich bin- bitte entschuldigt mein Durcheinander aber es hilft mir gerade das raus zu posaunen…

    Ich mache hier gerade die mega Selbsterkenntnis durch- das Tempo überfordert mich…

    Hallo WirdWerden, Du schreibst das, was mein Mann sagen würde. Genau so würde auch er argumentieren. Mein Anteil- keine Chance- stressiger Alltag- etc.- wer sagt denn überhaupt, dass es ein Problem oder Sucht ist…

    Du schreibst, dass ich nichts über unsere Beziehungsprobleme schreibe. Das hier ist nicht das Forum: löse Dein Beziehungsproblem. Sondern setz Dich mit Deiner (Co-)Abhängigkeit auseinander, wenn Du möchtest. Möchte ich!

    Es ist nicht mal klar, ob ein riskantes Trinkverhalten, ein problematisches Trinkverhalten oder eine Sucht vorliegt.

    Riskant und Problematisch war klar. Bei der Sucht war ich mir nie sicher. Weil er das selbst abstritt. Und wir immer in einem Tauziehen waren…Mittlerweile(auch weil ich es durch dieses Forum besser einordnen kann) kann ich sagen: definitiv Sucht! Definitiv!

    Der Alkohol selber ist in einer Beziehung nicht das Problem

    In unserer schon. Mein Problem. Mir geht es schlecht damit. Und wir haben auch noch andere Probleme. Und ein anscheinend sehr großes Problem ist, dass ich all das mitgemacht habe. Das wird mir erst jetzt stückcheweise bewusst. Ich habe weder meine Grenzen deutlich abgesteckt noch sie selbst eingehalten. Ich hab mich selbst ziemlich abhängig gemacht. Ich bin gerade da, wo Ich nicht sein will. Ich liebe meinen Mann. Aber ob wir den Weg da raus finden, weiß ich gerade nicht. Weil ich nicht weiß, was mit mir passiert ist, wie es soweit kommen konnte. Und ob WIR BEIDE einen gemeinsamen veränderten Weg einschlagen können.

    Ich sehe zwar das geschilderte Problem, aber ich lese nichts positives über seine Bemühungen - am Ende macht er alles falsch.

    Er bemüht sich, in dem er alkoholfreies Bier trinkt und jetzt alles anders machen will. Und manche Dinge auch anders macht. Zum heutigen Zeitpunkt bin ich mir aber nicht sicher, ob ich es aushalten kann, mit ihm zusammen zu leben, wenn er sich nicht- mit externer Unterstützung- mit SEINER Sucht auseinander setzt. Und das will er zur Zeit nicht, ist mein Eindruck. Genauso wenig habe ich den Eindruck, dass er wirklich sein Spiegelbild betrachtet.

    Das mit dem alkoholfreien Bier: mein Programm springt nicht wegen des Alkoholgehaltes an, sondern wegen der damit verknüpften Emotionen (gleicher Ablauf, überall Flaschen, überall Kronkorken, mein Gefühl sagt mir, da stimmt auch irgendwas nicht).


    Und Freunde müssen wir nicht werden:-)

    Aber alles gut, Du hast mir geholfen, mich noch mal zu ordnen. Mein Mann hätte genau so argumentiert. Nur diskutiere ich nicht mehr mit ihm darüber… vorerst auf jeden Fall…

    Ich wünsche mir so sehr, dass er sich die Sucht eingestehen würde. Aber ich glaube, so ganz ist er da noch nicht… Ich bezweifle im Augenblick, dass ich damit zurecht kommen werde, wenn er zwar nichts trinkt aber ansonsten nix macht. Da habe ich dann wieder die ganze Zeit die Sorge, dass es wieder los gehen wird. Erst Radler. Dann Bier. Genauso wie Du geschrieben hast, war der Ablaug hier schon zig mal.

    Und ich weiß auch, dass er es nicht gut finden wird, wenn ich gehe und beleidigt bzw. unfassbar gekränkt sein wird. Das kann ich immer fast nicht aushalten . Mir fällt immer mehr auf, wie abhängig ICH mich von ihm gemacht habe. Dabei dachte ich immer, dass so taff sei…

    Ich bin ziemlich fertig mit der Schicht. Er verhält sich gerade so, als ob wieder alles gut wäre und wir so weiter machen können wie zuvor. Ich registriere, dass ich gefährdet bin, mitzuziehen- aber auf der anderen Seite arbeitet es in mir. Sehr sogar. Ich denke, dass mir der räumliche Abstand gut tun wird- ich muss es nur schaffen, umzusetzen. Ich plane es ab Freitag Abend. Dann kommen auch Gedanken wie: dann wird er vielleicht wieder trinken … ich wäre gerne Mäuschen. Verrückt…